Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Seelensex im Kosmos
Drogen:Mischkonsum von Hawaiianische Baby-Holzrose, Cannabis und Kaffee (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:IdreamofJenna
Datum:20.06.2015 21:20
Set:gut drauf, ausgeglichen und heiß auf eine intensive psychedelische Erfahrung
Setting:alleine in abgedunkelter Wohnung bei Kerzenschein mit Musik und Vanilleduft
Nützlichkeit:8,26 von 10 möglichen   (19 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Seelensex im Kosmos - eine mystische Erfahrung


Hallo liebe Träumer!

Nach meinen bisherigen durchweg positiven Drogenerfahrungen mit Cannabis und einer DXM/Cannabis-Kombination und einer sehr schwachen psychedelischen Erfahrung auf LSZ entschied ich, mich gestern auf eine intensivere psychedelische Reise zu begeben. Ich konsumierte eine hohe Dosis LSA und potenzierte die Wirkung der Substanz mit Cannabis und Kaffee. Was ich erlebte war pure Magie; eine Erfahrung die ich aufgrund der Intensität und Komplexität des Rausches nur schwer in Worte fassen kann. Ich habe lange überlegt, welchen Titel ich dem Tripbericht geben soll:

Die Magie des Seins
A beautiful Mindtrip
Die Schönheit der göttlichen Liebe

All das wären passende Titel gewesen für das, was ich erlebte. Ich entschied mich aber für „Seelensex im Kosmos“, da der Rausch einem intensiv durchlebten Liebesakt sehr ähnelte.


Vorbereitung

Da der Onlineshop meines Vertrauens derzeit Lieferschwierigkeiten hat und ich auf das von mir bestellte MXE warten muss, entschied ich, mir die Wartezeit mit einem LSA-Trip zu verschönern. Der youtuber OPEN MIND hat vor kurzem sehr umfangreich über seine Erfahrungen mit der Substanz berichtet und machte mich darauf neugierig. Ich las außerdem zahlreiche LSA-Tripberichte und entschied, dass die Substanz eine Erfahrung wert ist.
Mir fiel auf, dass die Erfahrungen sehr intensiv und sehr durchwachsen waren. Beim Konsum ist also Vorsicht geboten. Da ich bei allen negativen Erfahrungen jedoch eindeutige Set- und Settingfehler ausmachen konnte, entschied ich, eine hohe Dosis zu nehmen, obwohl ich keine Erfahrung mit LSA und (fast) keine Erfahrung mit Psychedelika hatte.
Bis vor kurzem kiffte ich sehr regelmäßig. Ich hab das aber vor zwei Wochen eingestellt, um zum einen meine Toleranz abzubauen und um verstärkt anderen Aspekten des Lebens nachzugehen (Sport, Freunde usw.).

Am Donnerstagabend vor dem Trip bereitete ich die LSA-haltigen Hawaiianischen Baby-Holzrosensamen vor. Ich bestellte mir die Sorte aus Madagaskar, die als ganz besonders potent gilt und entschied, mir 7 dieser Samen einzuverleiben. Die Samen wickelte ich in ein Tuch aus Küchenrolle und zerstieß sie mit einer Glasflasche (ein Hammer wäre geeigneter gewesen, ich hatte aber keinen zur Hand). Anschließend gab ich das Samenpulver in eine Tasse mit handwarmem Wasser und gab einen Schuss Zitronensäure zu, damit sich der Wirkstoff besser löste. Die Tasse ließ ich über Nacht abgedeckt bei Raumtemperatur ziehen und stellte sie am nächsten Morgen in den Kühlschrank, bevor ich auf die Arbeit fuhr.

Der Arbeitstag verlief sehr positiv, da ich mit einem sehr umgänglichen und netten Kollegen im Außendienst unterwegs war. Ab der Mittagszeit zählte ich aber die Stunden bis zum Feierabend. Ich war wirklich „on fire“ und heiß auf diese Erfahrung und so fuhr ich gespannt in meine Wohnung zurück, als der Feierabend endlich da war.

Dort angekommen richtete ich alles für den Trip ein: Ich nahm zunächst eine Emesan gegen die bei LSA typischerweise aufkommende Übelkeit, dunkelte die komplette Wohnung ab und stellte überall Teelichter auf. Bisher hatte ich bei allen Trips, die ich in meiner Wohnung durchführte ein psychoseartiges Gefühl, wenn ich im Badezimmer einen Joint rauchte. Aufgrund dieser Erfahrung, und da OPEN MIND in seinen Videos sagte, dass ein Ortswechsel auf LSA für ein unbehagliches Gefühl sorgte, entschied ich, auch das Badezimmer abzudunkeln und dort ein Teelicht aufzustellen.

So war dann alles eingerichtet. Im Wohnzimmer (das hauptsächliche Tripzimmer) standen insgesamt 7 Teelichter. Drei davon waren Vanilleduftkerzen und die anderen vier normale Teelichter; ein weiteres Teelicht stand in der Küche und eins im Badezimmer. Es war 16:30 Uhr am Freitagnachmittag und nun konnte es losgehen. Ich holte die Tasse aus dem Kühlschrank, trank die Flüssigkeit und schluckte außerdem die aufgeweichten Samen runter. Anschließend fuhr ich den PC hoch und stellte eine Playlist zusammen, während ich auf die Wirkung wartete. Bei der Zusammenstellung der Playlist achtete ich auf folgende Gemeinsamkeiten der Lieder:

- Ich wählte bewusst nur Lieder aus dem Bereich Metal, Rock und Pop und verzichtete auf elektronische Musik, da die Playlist in sich stimmig sein sollte
- Es wurden nur Musik ausgewählt, die ich als künstlerisch wertvoll betrachtete
- Es wurden ausschließlich Lieder mit einem weichen melodischen Fluss ausgesucht, da ich befürchtete, dass mich zu harte und aggressive Passagen stören würden
- Mit einer Ausnahme wurden alle Lieder in erster Linie oder ausschließlich von Frauen gesungen

Das Resulat war ein Mix von Nightwish, Rihanna, Nelly Furtado, The Naked and Famous, Mike Oldfield, Ms. Mr., Of Monsters and Men und Stratovarius. Im Spoiler befindet sich die vollständige Playlist, die sich an diesem Abend mehrfach in zufälliger Reihenfolge wiederholte:


Spoiler:


Nightwish:
Nymphomaniac Fantasia
Ever Dream
Feel for You
The Phantom of the Opera
Beauty of the Beast
The Islander
Passion and the Opera
Sleeping Sun
Over the Hills and far away
Away
Astral Romance (Remake 2001)
Dead Boy’s Poem
Fantasmic
She’s my Sin

Nelly Furtado:
The Grass is green
All good things
Try

Mike Oldfield:
Moonlight Shadow

Ms. Mr.:
Hurricane

Of Monsters and Men:
Little Talks
Anm.: Mountain Sound hätte noch super reingepasst

Rihanna:
Diamonds
Disturbia
Russian Roulette

Stratovarius
Eagleheart

The Naked and Famous
Young Blood
Punching in a Dream

TLC
Unpretty



Ich ließ die Musik laufen, während ich mich auf die Couch legte und auf das Eintreten der Wirkung wartete. Das Hochkommen auf LSA empfand ich als unangenehm. Ich fühlte mich träge und bleischwer, als würde ich eine halbe Tonne wiegen. Etwa wie ein Terminator, der von einer fast leeren Batterie betrieben wird und verspürte eine leichte flaue Übelkeit, die sich aber kontrollieren lies. Nach einer halben Stunde flutete das LSA an und weitere 20 Minuten später (also 50 Minuten nach der Einnahme) rauchte ich den ersten Joint. Das verwendete Cannabis war „Amnesia Haze“ aus einem holländischen Coffeeshop. Ich liebe dieses Gras, da es alleine schon einen sehr schönen, verträumten Rausch auslöst und sich Musik unter Einfluss dieser Substanz schon so wunderbar und zauberhaft anhört. In diesen Stunden wollte ich mir nur das Beste geben und es sollte sich bezahlt machen!

Als ich den Joint fast zu Ende geraucht hatte, verzagte die Emesan ihren Dienst. Ich musste kotzen! Da ich aber schon gut drauf war, fühlte sich das Kotzen überhaupt nicht eklig und unangenehm an, sondern irgendwie „ganz normal“ und da ich sowieso im Badezimmer kiffte, ging auch alles sauber in die Kloschüssel. Meine einzige Sorge war, ob ich knapp eine Stunde nach der Einnahme des LSA-haltigen Suds genug der Substanz in meinem Körper hatte aber diese Sorge sollte sich schnell als unbegründet herausstellen.


The Magic is about to begin

Ich machte es mir auf der Wohnzimmercouch im Kerzenschein gemütlich und genoss die Musik und die warme wohlige Atmosphäre. Was ich in den folgenden Stunden erfahren sollte war das eindringlichste, schönste und wundervollste Empfinden, das ich in meinem nun fast 30 Jahre zählenden Leben haben durfte. Die Musik klang einfach fabelhaft, meine Gedanken waren in eine liebevolle, warme und göttliche Magie getaucht und ich las die Botschaften des Kosmos in den Zeilen der Strophen, die ich so klar und facettenreich noch nie zuvor gehört habe.


Seelensex im Kosmos

Ich beschloss nach einer Viertelstunde, mir noch einen Kaffee zu kochen, dessen aphrodisierende und aufputschende Wirkung mich dann so richtig auf die Reise schickte:

“In the meadow of sinful thoughts every flower's a perfect one”
(Nightwish – She’s my Sin, 2000)


Eine lyrische Umschreibung des Mindtrips, den ich nun erlebte und der treffender kaum zu formulieren ist! Ich durchlebte wilde sexuelle Fantasien in einer kosmischen Wirklichkeit und zwar als Mann und als Frau gleichzeitig. Wunderschön! Ekstatisch! Astral! Nicht zu beschreiben für jemanden, der einen solchen mentalen Zustand nicht kennt und viel intensiver als der nüchterne Liebesakt, den man im normalen Leben vollführt. Eine astrale Romanze zweier Partner in einer Person auf einer anderen Ebene des Bewusstseins in magischen, kristallklaren Facetten. Hier zu sehr ins Detail zu gehen würde den Rahmen sprengen und wäre auch sicher „nicht so ganz jugendfrei“. Ich war überwältigt und genoss diese Magie, die ich so noch nie zuvor gespürt habe.

Diese Momente sexueller Erregungszustände wechselten mit Phasen in denen ich die Musik wie bereits beschrieben auf eine phantastische Art hörte. Ich nahm göttliche Botschaften des Kosmos in den Strophen und Melodien wahr, und entdeckte klangliche Passagen die ich zuvor noch nie in diesen Liedern gehört habe, obwohl ich sie alle sehr gut kannte. Wie ein Mensch, der sich in der Sonne bräunt, streckte ich meine Gliedmaßen auseinander, damit diese wundervolle Magie meinen ganzen Körper berühren konnte. Ich ließ diese Musik, diese Magie des Augenblicks und diese Liebe ganz auf mich wirken und gab mich ganz dieser wundervollen Traumwelt hin.

The-Gates-of-Consciousness-are-Open_Bernart.jpg

Irgendwann - das Zeitgefühl war weg - es könnte um halb acht gewesen sein, rauchte ich einen zweiten Joint. Ich drehte die Musik etwas lauter, damit ich sie auch im Badezimmer gut hören konnte, aber nicht so laut, dass die Mitbewohner darauf aufmerksam wurden – schließlich konnte keiner von ihnen ahnen, was sich gerade in meinen vier Wänden abspielt und ich wollte auch keinesfalls dabei gestört werden. Als ich den Joint geraucht hatte zapfte ich mir noch einen zweiten Kaffee und gab mich weiter der Wirkung des Rausches hin.

Der Zustand blieb stundenlang und ich konnte ihn durch den zweiten Joint noch verstärken. Ich nahm ein Lied als 5 Minuten, als eine Ewigkeit und einen kurzen Augenblick auf einmal wahr. Die Bedeutungslosigkeit von Zeit und die Unendlichkeit des Bewusstseins waren in diesen Momenten das Selbstverständlichste überhaupt. Die Schöpfung war perfekt weil sie ist, wie sie ist. Es hat alles genau so seine Richtigkeit und es ist so wunderbar, diese Magie, diese Zustände erfahren zu dürfen. Ich spürte die Präsenz wohlwollender Geister und bezaubernder Entitäten um mich herum und das Göttliche in Allem. Die unmissverständliche Gewissheit, dass es für alles einen Gott gibt und alles unter göttlichem Einfluss geschieht war da.

“An Aphrodite for mortal souls
Playing hide and seek in lecherous roles
Their erotic hour my tearless weep
Their satisfaction my infinite sleep
Body of a virgin
Soul to the devil’s kin
Your god is me
In all that you see”
(Nightwish – Passion and the Opera, 1998)



Ich bemerkte, wie die ersten Teekerzen erloschen und beschloss, weitere Kerzen anzuzünden. Irgendwie fühlte sich das gefährlich an, das Spiel mit dem Feuer. Diese Trancezustände sind nicht für alltägliche Handlungen gedacht, also brachte ich das schnell hinter mich, holte mir eine Tüte Chips und alkoholfreies Bier aus dem Kühlschrank und versank wieder in dieser wundervollen Extase, in der sich die bereits beschriebenen Zustände abwechselten.


Langsames Erwachen aus der Traumwelt

Um 22:00 Uhr döste ich für einige Minuten etwas, schlief aber nicht dabei. Als ich wieder komplett wach war fühlte ich mich etwa, als wäre ich hart durchgev*gelt worden und hatte auch leichte Schmerzen in den Beinen und der Hüftgegend. Obwohl ich eigentlich ein heterosexueller Mann bin, fühlte sich das in dem Moment sehr gut und richtig an und ich genoss das Gefühl. Um 23:00 Uhr war die Wirkung des LSA nur noch sehr schwach. Ich fühlte mich aber noch immer high und ekstatisch und in mir breitete sich ein Gefühl von Selbstzufriedenheit aus. Es freute mich, dass ich anscheinend ein Talent habe, gut Trippen zu können und dieses wundervolle magische Handwerk zu beherrschen. Ich rauchte feierlich einen dritten Joint und legte mich wieder auf die Couch. Die Musik klang weiterhin wunderbar, wenn auch nicht mehr so schön wie am Peak des Trips. Ich genoss den verträumten, verkifften Zustand noch für weitere 2 Stunden, futterte ein paar Chips und trank alkoholfreies Bier dazu. Erst um 1:15 Uhr beschloss ich, den Abend zu beenden und mich ins Bett zu legen. Der nächste Vormittag war noch begleitet von einem trancigen Afterglow, während ich aber wieder vollkommen handlungsfähig war.


Abschließende Worte

Ich wünsche solche Erfahrungen einfach JEDEM! Es ist bedauernswert in einer Gesellschaft zu leben, die ein Bewusstsein für den Gebrauch solcher Substanzen nicht hat und in der die große Mehrheit solche Erfahrungen niemals machen wird, weil sie überhaupt nicht weiß, dass so etwas möglich ist.
Es wird viel Geld verdient mit Wellness und Erlebnis aber was einem diese Angebote bieten ist nicht 10 % von dem, was man auf einem solchen Trip erfährt, der zusammengerechnet vielleicht 5 Euro kostet.

Man geht in die Kirche, betet, feiert Weihnachten und Ostern, beschenkt sich weil man es muss. Für mich sind das sinnentleerte Rituale. Ich habe in der Kirche, zu Weihnachten und zu Ostern noch nie die Liebe und Allgegenwärtigkeit Gottes gespürt die der Pfarrer predigte, dafür aber in unmissverständlicher Weise auf 2 von 3 Drogentrips.

Wenn ich mich betrinke oder eine Zigarette rauche, fühlt sich das für mich irgendwie falsch an, da ich weiß, dass mir der Genuss auch schadet. Es ist immer ein Zwiespalt der Gefühle. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich dagegen während dieses Trips das Gefühl, etwas Falsches zu tun. Es fühlte sich vom Anfang bis zum Ende einfach nur richtig an. Es sind Geschenke der Natur, die man annimmt und diese Erfahrungen gehören zum Menschsein genauso wie die Arbeit, die Liebe und die Freundschaft.

Ich habe schon oft gehört, dass sich Menschen wünschen, sie könnten fliegen oder zaubern. Man kann es. Jeder kann es! Man muss es nur lernen. In diesen Zuständen erlebt man die Magie, nach der sich die Menschen sehnen und von der die meisten leider nichts wissen.

Ich wünsche euch allen tolle Erfahrungen! Ihr tut das richtige!

Danke für’s Lesen!

IdreamofJenna