Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Mr Nice - Teil II
Drogen:Spice
Autor:Kontrablem
Datum:04.08.2015 13:57
Set:nachdenklich, schockiert,
Setting:2 Personen, in meinem Zimmer bei gedämpftem Licht
Nützlichkeit:5,63 von 10 möglichen   (8 Stimmen abgegeben)

Bericht:


Zitat:

Fortsetzung[/

..."Also gingen wir zu mir"...
Da waren wir nun zu zweit in meinem Zimmer. Entgegen jeglichen gesunden Menchenverstand diskutierten wir doch tatsächlich ernsthaft noch darüber ob wir noch etwas von dem Zeug konsumieren sollten. Da mir die Diskussion zu anstrengend wurde, ging ich ins Wohnzimmer um etwas zum Trinken zu hohlen. Dann meinte ich "Wir habens vorhin bestimmt nur übertrieben, lass es uns nochmal mit ner schwächeren Dosierung probieren". Da A ohnehin dieser Ansicht gewesen zu sein scheinte, stimmte er zu. Wieder baute er, und wieder nur eine Tüte für zwei Personen, diesmal mit wirklich akribischer Vorsicht. Wir rauchten die Lunte. Trotz der geringen Menge von Spice setzte die Wirkung abermals in Sekundenschnelle ein... Dieser Geruch... als würde ich ihn schon seit jeher kennen und fürchten.
Doch der trip gestaltete sich diesmal wesentlich unproblematischer. Dann hatte A die gloreiche Idee, das Zeug in die Bong zu schmeißen. "Warum nicht?"... dachte ich, doch zuvor wollte ich noch einen Film starten. Hostel 2 oder so, ich weiß es nicht mehr genau, aber auf jedenfall aus dem Genre "Horror".
Ich startete also den Film, dann rauchte A die erste Bong mit dem "MIB". Ich beobachtete ihn dabei genauestens. Wir experimentierten zu dieser Zeit viel herum was das rauchen von Bongs anbelangte. Wir rauchten größere und kleinere, manche aus dickem Glas und andere die wiederum schon zu zerbrechen drohten, wenn man sie nur einmal zu heftig anpackte. Kugelbongs oder Kegelbongs, Bongs mit und ohne Eiswürfel und Vorkühler. Von der kleinen Kofferbong bis hin zur teuren Markenbong mit dazupassenden perkulierenden Chillums, wir wussten so ziemlich alles was Bongs anging. Wären wir Musiker gewesen, so richtig abgedrehte Typen die immer und zu jederzeit jammen und abgehn wie Richie Havens auf gutem Gras, wären die einzig passenden Instrumente für uns "Bongos" gewesen. Wie auch immer....
Er zündete die Bombe und begann langsam den Rauch nach oben steigen zu lassen. Er zog und zog, desto näher der Rauch kam, um so intensiver und stärker atmete er ein. Dann kickte er, schloss seine Augen und lies seinen Kopf nach hinten sinken um seine Atemwege zu öffnen. Beim Ausatmen seknte er den Kopf wieder und öffnete seine Augen.
Auch wenn das bei uns die Standartprozedur war, konnte ich sofort erkennen dass er es übertrieben hatte...
Der Husten hielt sich zwar in Grenzen, doch die weit nach oben gestreckten Mundwinkel in seinem Gesicht verrieten alles. Er war pannierter als ein zu stark geklopftes Schnitzel, das schon kleine Löcher in seinen Fasern aufwies. Er lachte. "Jetzt bist du dran", meinte er. Jetzt gab es ohnehin kein Zurück mehr. Ich stopfte das Teil und begann langsam an der Vase zu ziehen. Ich genoss es ehrlich gesagt mit etwas mehr Vorsicht als mein Kollege... Doch ob das im Endeffekt einen Unterschied gemacht hätte weiß ich nicht, denn sofort wurde mir klar, das der trip auf der Bank vorhin sicherlich nicht das schlimmste war, was einem auf Spice passieren konnte...
Ich versuchte mich diesmal sofort zu sammeln, um möglichst entspannt zu bleiben, also trank ich etwas Eistee. Der Dehydrationsprozess während eines MIB-trips, ist unbeschreiblich stark. Es kommt einem so vor, als würde man die Wüste Gobi in seinem Mund beherbergen. Ich für meinen Teil hatte teilweise Panikattacken, wenn ich nicht sofort was zu trinken bekam. Naja, zurück zum trip. Nachdem ich also was getrunken hatte, versuchte ich mich auf den Film zu konzentrieren, doch es war mir kaum möglich der Handlung zu folgen. Zu viele Gedanken schwirrten mir durch den Kopf, Gedanken die immer lauter wurden. Das unsägliche Geschrei des Horrorfilms vermischte sich mit der restlichen Akustik des Raumes und wurde zu ohrenbetäubenden Lärm. Ich wollte den Krach ausmachen, doch ich konnte nicht, obwohl die Maus nur wenige cm von mir entfernt war. Wieder einmal mussten wir heftigst lachen und wie auch zu vor ungewöhnlich lange. Visuell tat sich diesmal nicht viel, dafür psychisch um so mehr...
Ich versuchte mich einzukriegen und starrte auf den Bildschirm meines Laptops wo noch immer Hostel (ka welcher Teil es war) lief. Irgendwie wurden da jemand die Augen rausgeschnitten, ich wusste dass das eigentlich eine dramatische und beängstigende Vorstellung war, doch ich konnte nicht anders und musste wieder lachen. Das wiederum brachte A zum verstummen. Er meinte "Alter wie kannst du da nur lachen, das ist kranke Scheiße". Ich versuchte zu antworten... doch es ging nicht. Plötzlich öffnete sich meine Zimmertür ruckartig. Meine Oma stand im Raum. Ich war völlig perplex und erschrocken. "WTF", dachte ich mir insgeheim... Sie fragte ob wir was zu Essen haben wollten. So sehr ich auch versuchte einen halbwegs sinnhaften deutschen Satz raus zu bringen, es war mir zu diesem Zeitpunkt unmöglich, ich konnte nur lachen. Auch A musste jetzt wieder lachen. "Was ist los?", fragte mich meine Oma. "Bitte raus", brüllte ich lachend. Dann ging sie einfach. Gottseidank X D.
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