Tripbericht lesen

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Titel:Erste Erfahrung mit psychedelischen Drogen + Alkohol
Drogen:Mischkonsum von Alkohol, Cannabis, LSD und Psilocybinhaltige Pilze (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:SternAusMetall
Datum:16.09.2015 23:31
Set:Betrübt, gefrustet später ausgelassen und euphorisch
Setting:Zuhause, Dorffest, nahegelegener Garten eines Freundes, Dorfbäcker
Nützlichkeit:7,80 von 10 möglichen   (15 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Kurze Warnung vorab: Der Text wird bestimmt ein halber Roman, da ich möglichst alle Eindrücke, Emotionen Umstände einfangen möchte die mich den Abend über begleitet haben. Ich werde trotzdem versuchen es so übersichtlich wie möglich zu halten also bitte steinigt mich nicht :P
Viel Spaß

Vorwort

Zu meiner Person: Ich bin 20 Jahre jung komme aus einem relativ normalen Elternhaus in der südlichen Bayrischen Provinz und hatte bis Anfang diesen Jahres keinen ernsthaften Kontakt mit Drogen, ausgenommen Nikotin und Alkohol aber ich denke das hat jeder in seiner Jugendphase mal probiert.Allerdings begann ich ein paar Wochen vor beschriebenem Abend mit dem Cannabis-Konsum, der mich schon länger faszinierte. An dem Abend der folgend beschrieben wird hatte ich ziemlich miese Laune da es mal wieder Streit mit meiner damaligen Freundin gab (2 Monate später war dann endgültig Schluss) also nicht unbedingt die besten Voraussetzungen für wilden Mischkonsum. Es war März und in unsrem Dorf stand die alljährliche "Kärwa" an da ich mir sicher bin das nicht jeder User hier etwas mit diesem Begriff anfangen kann -> Es ist eine Art Dorffest klassisch bayrisch mit viel Bier und Blasmusik..kann man mögen muss mann aber nicht. Jedenfalls kam einer meiner besten Freunde den ich schon über 9 Jahre lang kenne vorbei, nennen wir Ihn hier einfach C. nachdem ich mich über den Beziehungsstress beklagt hatte beschlossen wir sozusagen als Ablenkung und Ausgleich auf besagtes Dorffest zu gehen, aber natürlich nicht ohne uns vorher schon etwas abzuschießen.

Beginn (ca 18:30 Uhr)

Da wir eh nichts zu verlieren hatten und eh fest beschlossen hatten uns an diesem Abend "abzuschießen" fuhren wir auch direkt die harten Geschütze auf und ich schnappte mir eine knapp 3/4 Flasche Wodka die noch von einer vergangenen Feier bei mir im Zimmer stand. Den Vorgang des trinkens an sich muss ich denk ich nicht genauer beschreiben ich denke darunter kann sich jeder etwas vorstellen. Wir leerten die Flasche also zu zweit und genehmigten uns dazu noch jeder 2-3 Bier. Es muss so gegen 21 Uhr gewesen sein als C. vorschlug das wir uns auf den Weg zum Dorffest machen sollten. Jedoch fiel mir in meinem doch mittlerweile sehr angeschlagenen Zustand die kleine Box mit Cannabis ein die ich von F. (einem weiteren sehr langjährigen Freund den wir im Laufe des Abends auch noch treffen sollten) bekommen hatte. Also schlug ich vor das wir doch auch noch was rauchen könnten bevor wir losgehen. C. war zuerst sehr dagegen da er an sich nichts mit Drogen zu hat oder haben will, letztendlich willigte er aber doch ein. Die Sorte des Cannabis müsste "White Widow" gewesen sein jedoch konnte F. mir das auch nicht zu 100% sagen, ich drehte jedenfalls 2 nette Tüten und wir setzten uns auf den Balkon und rauchten gemütlich. Die Menge an Cannabis in den Tüten lässt sich im Nachhinein für mich nur schwer abschätzen da ich das in diesem Zustand pi mal Daumen nach Gefühl gemacht hab aber ich denke mal nicht mehr als 0,2 - 0,3g.
Die Wirkung des THC in Verbindung mit Alkohol hat uns beiden ziemlich den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich fühlte mich total benebelt, mein Sichtfeld drehte sich wie verrückt. Als ich aufstand um meine Sachen zusammenzupacken musste ich mich mehrmals setzen um nicht durch mein Schwanken und die völlig verschobene Optik das Gleichgewicht zu verlieren. Des weiteren fiel es mir unglaublich schwer mich auf Irgendetwas zu konzentrieren, auch konnte ich C. nur sehr schwer folgen als er mir erzählte wie er sich fühlte. Meine Augen wurden unglaublich Rot, was mittlerweile auch immernoch jedes Mal noch der Fall ist..bin da anscheinend recht anfällig dafür.
Trotz unseres eher fraglichen Zustands machten wir uns dennoch kurze Zeit später auf den Weg. Dies sollte jedoch erst der Anfang einer sehr sehr langen Nacht werden.

Ankunft am Dorffest (ca. 21:45 - 22 Uhr)

Angekommen auf dem Festplatz gingen C. und ich wie ferngesteuert direkt ins Festzelt an die Schnapsbar da wir uns einbildeten nach dem "langen" Laufen an der frischen Luft schon wieder nüchtern waren und jetz dringend noch was trinken müssen (ich muss an dieser Stelle nicht erwähnen das wir beide schon sturmreif waren und außer unsrem Bett wahrscheinlich nichts mehr gebraucht hätten). 10€ und 2 Whiskey Cola und 2 Kräuterschnäpse wechselten den Besitzer und wir tranken beides mehr oder weniger auf ex noch an der Bar aus. Bevor wir allerdings in unserem Rausch auf die Idee kamen noch mehr zu bestellen trafen wir auf S. bzw er traf eher auf uns. Er erkannte sofort was los war und redete uns das trinken (vorerst) erfolgreich aus. Wir setzten uns mit an den Platz den sich S. und eine Gruppe aus vielleicht 10-15 Leuten die ich alle mehr oder auch weniger kannte, die Runde war ausgelassen und die Stimmung war gut und obwohl C. und ich durch unser äußerst mitgenommenes Erscheinungsbild die Zielscheiben des Spotts waren besserte sich meine Stimmung deutlich, der Streit am Mittag war so gut wie vergessen und ich dachte garnicht mehr großartig darüber nach wie sehr die Beziehung doch den Bach runterging.
Im Gedränge des Festzeltes entdeckte ich irgendwann auch F. der in diesem Bericht bereits einmal erwähnt wurde, dieser war jedoch schon mehr oder weniger in Aufbruchsstimmung da er noch nach Schließung des Zeltes in den Garten eines gemeinsamen Freundes schauen wollte da sich dort die Clique traf. Diese waren die Woche zuvor und hatten, zitat: "lustige Sachen dabei" in meiner Naivität dachte ich dabei erstmal ausschließlich an Cannabis und versicherte F. mit C. nachzukommen.
C. der mittlerweile extrem betrunken war willigte freudig ein ohne zu wissen was ihn erwarten sollte. Wir tranken also gemütlich aus, verabschiedeten uns so gut es ging von S. und seinen Kollegen und machten uns auf den Weg in den Garten. Nun beginnt der spannende bzw unterhaltsamere teil des Abends.

"Der Garten" (ca. 23:30-00:00 Uhr)

Angekommen im Garten setzten wir uns zu den schon anwesenden Leuten ans bereits geschürte Lagerfeuer. C. zeigte zu diesem Zeitpunkt schon starke Ausfallerscheinungen sowohl sprachlich als auch körperlich, den halben Weg musste ich ihn stützen da er seine Beine nicht mehr kontrollieren konnte. Kaum angekommen beklagte er sich auch das er bald heim möchte und schlafen weil er ja so müde und fertig sei. Bei diesem Gedanken sträubte sich jedoch alles in mir da meine Stimmung sich erst gebessert hatte und uch jetz erst richtig in Partylaune war.
Als die zweite Tüte Cannabis rundum ging fiel sehr beiläufig der Satz "will jemand LSD, ich hab noch 2 Pappen..mitbringsel aus Amsterdam"
Da ich doch noch sehr betrunken/high war willigte ich freudig ein. Ich hatte mich zu diesem Zeitpunkt zwar im Groben mit LSD auseinandergesetzt jedoch nicht so aktiv und ausführlich wie ich es mittlerweile mache wenn ich neue Substanzen konsumiere. Durch die gesenkte Hemmschwelle und der Neugierde auf die Wirkung waren mir etwaige Nebenwirkungen in diesem Moment einfach egal.
F. äußerte auch Interesse also führte es dazu das F. und ich uns einen Trip teilten während Y. einen ganzen nahm.

Die Pappe fühlte sich merkwürdig an im Mund ich packte Sie mir unter die Zunge wie es mir gesagt wurde und wartete anschließend auf die Wirkung, das LSD hatte eine Dosierung von ~150 Einheiten.
Sie schmeckte meines Erachtens sehr neutral, was ich als angenehm empfand da ich mit eigentlich mit einem schlimmen chemischen Geschmack gerechnet hatte. Nach ca 15 min schluckte ich den Rest der Pappe herunter und spülte mit Wasser hinterher (ich trank auch ab diesem Zeitpunkt keinen Alkohol mehr).
So saßen wir also versammelt um das Lagerfeuer und unterhielten uns über Gott und die Welt, c. war mittlerweile in seinem Campingstuhl eingeschlafen, während in regelmäßigen Abständen Tüten kreisten.
Da ich keine Ahnung hatte was mich genau erwartete bzw wann ich mich auf die Wirkung einstellen konnte traf mich das anfluten relativ unvorbereitet. Ich hatte leichte Optics was sich hauptsächlich in einem leichten flimmern bzw wabern der Umgebung äußerte.
Die Musik (irgendein minimal-electro mix) fühlte sich an als ob sie alles um mich herum auszufüllen schien.
Das stumpfe Kopf-Gefühl des Alkohols schien mit einem mal wie weggeblasen und wich einer, wenn auch nur begrenzt sinnvollen, Gedankenflut.
Ungefähr im selben Augenblick schien auch bei den anderen die Wirkung zu beginnen, wir sahen uns alle 3 an und als wir unsere riesigen Pupillen entdeckten hatten wir erstmal einen richtig lang anhaltenden Lachflash in den alle Anwesenden mit einstimmten (außer C. der schläft ;p)
Diese allgemeine ausgelassene und positive Stimmung löste in mir eine Welle der Euphorie und des Glücks aus, ich fühlte mich mit einem mal noch mehr mit meinen Freunden verbunden und alle Sorgen der letzten Tage waren wie weggeblasen.
Ich legte mich auf den Rücken in die Wiese und starrte hinauf zum Nachthimmel der in diesem Moment eine unglaubliche Faszination ausstrahlte. Ich driftete in meine Gedankenwelt ab begleitet von der immernoch spielenden Musik.

F. riss mich dann aus diesem Trance artigen Zustand indem er Vorschlug etwas spazieren zu gehen. Einerseits wollte ich einfach nur liegen bleiben und wieder in meine Gedankenwelt abtauchen, andererseits war ich aber auch neugierig "die Welt" auf LSD zu sehen. Also stimmte ich letztendlich zu und wir machten uns auf den Weg.

Der Abfuck (ca 3 Uhr)

Die Mission uneres spazierengehens war neue Zigaretten für die Gruppe zu besorgen, der nächste Automat stand allerdings erst wieder am Dorfeingang (ca 15 min Fußweg). F. und ich unterhielten uns über alles Mögliche aber hauptsächlich über die Wirkung des LSD und wie verballert wir doch sind. Kurz vor unserem Ziel rief mich nochmal S. an der mit gefühlt 7 Promille fragte was ich denn so treibe und ob F. und ich noch Lust hätten vorbeizukommen. Da S. nur 2 Straßen weiter wohnte willigten wir ein und machten uns auf den Weg.
Was mir jedoch in meinem Rausch entfallen war ist das S. vor kurzem umgezogen ist und jetz ein Haus weiter wohnt..das bisherige Haus wurde weitervermietet.
Wir steuerten also zielsicher auf das falsche Haus zu, alles schien normal im ehemaligen Partykeller brannte Licht und Menschen waren anscheinend auch noch da..alles super.
Dachten wir.
Wir verschafften uns also zutritt indem wir kurzerhand lachend durch das offenstehende Fenster sprangen was dank unserer sehr verpeilten Körperbeherrschung in einem Gliedmaßen-Gewirre und einem heftigen Lachanfall endete.
Die erschrockenen Schreie der noch anwesenden, uns völlig fremden Personen, taten wir mit einem "Alles okay wir gehen nur noch kurz zu S." ab und machten uns Zielstrebig auf den Weg zu seinem Zimmer im dritten Stock.
Schon auf dem Weg fragten wir uns wieso alles so fremd und anders aussah, schoben es aber auf die Wirkung des LSD.
Erst als wir in S. Zimmer standen das mittlerweile ein Arbeitszimmer war traf mich die Erkenntnis wie ein Hammer.
Mehr als ein "F. wir sind im falschen Haus wir müssen weg" brachte ich nicht zustande. Wir stürmten zurück ins Erdgeschoss vorbei an empörten Eigentümern und hinaus in die rettende Dunkelheit.
Wir rannten eine gefühlte Ewigkeit was sich in meinem Zustand als sehr sehr unangenehm herausstellte. Außerhalb der unmittelbaren Gefahrenzone wurde uns erst bewusst wie unglaublich dumm die gerade Erlebte Situation eigentlich war was in einem erneuten lachanfall endete. Es muss so gegen 4 uhr bzw 4:15 gewesen sein als wir endlich zurück im Garten waren.
Leider war auch wie Wirkung des LSD soweit abgeklungen das sich das Bedürfnis zum nachlegen breitmachte.
Kaum ausgesprochen zauberte einer der Anwesenden..nennen wir in H...eine Dose magische Trüffel hervor, mir wurden sie als gewisse Atlantis Pilze angepriesen.

Das Nachlegen (ca 4:45-5:00 Uhr)

Mehr oder weniger ohne zu zögern genehmigte ich mir eine gute Hand voll der Pilze (3-4), der Geschmack war allerdings für mich mehr als unangenehm..fast schon ekelhaft..sehr bitter und erdig, nicht mein Fall. Ich kaute die Pilze so gut und so lang es für mich erträglich war und spülte sie danach mit ein paar Schlücken Wasser hinunter. H. genehmigte sich ebenfalls eine ähnliche Menge. Y. und F. setzten aus da Sie laut Ihren Aussagen "schon fertig genug" waren.
Der Rest der Truppe hatte sich mittlerweile aufgelöst und war nach Hause gegangen, daher waren wir nurnoch zu viert.
Leider bemerkten H. und ich auch nach über 1 Stunde keinen Effekt der Pilze weshalb wir etwas enttäuscht waren. H. legte nach, ich lehnte jedoch aufgrund des Geschmacks und der Konsistenz ab.
Wir saßen weiterhin einige Zeit ums Feuer und unterhielten uns über alles mögliche, wichtig und unwichtig gleichermaßen. Dazu ging um uns herum langsam wieder die Sonne auf und es wurde immer heller und wärmer was einen erneuten Glücklichkeits-Schub durch meinen Körper jagte. Ich war sehr zufrieden und ruhte in mir selbst, die Sorgen des Vortages waren weiterhin in den Hintergrund gedrängt. Nur das Hier-und jetz war wichtig und erhielt meine volle Aufmerksamkeit.
Als alle langsam einen aufkommenden Hunger äußerten beschlossen wir noch in die örtliche Bäckerei zu gehen und uns Frühstück zu besorgen. Es war mittlerweile 8 Uhr und taghell draußen.

Frühstück ^__^ (9 Uhr)

Auf dem Weg zum Bäcker bzw beim Bäcker selbst schlug dann die Wirkung der Pilze ein. Ich war vom einen auf den anderen Moment wieder total verstrahlt und völlig durch den Wind. Die leichten Optics kamen zurück welche auch der Grund waren das Y. das bestellen für mich übernahm da ich dazu nicht in der Lage war. Wir setzten uns in den Außenbereich und aßen wobei ich sehr viel Mühe hatte den "vorgang" Essen an sich auszuführen da es einfach unglaublich anstrengend war in diesem Moment. Die leichten Optics erleichterten es nicht gerade.
Danach machten wir uns auf den Weg zu F. um dort noch etwas zu zocken und anschließend zu schlafen. Kaum angekommen packte ich mir etwas zu trinken ein und machte mich wieder auf den Weg nach Hause da mir mein eigenes Bett erstrebenswerter erschien als eine alte yoga matte auf dem Fußboden.

Heimweg & Abschluss (11 Uhr)

Der Weg war die Hölle, es war brüllend heiß und mein Gehirn völlig überreizt von den gesammelten Eindrücken dieser Nacht. Ich brauchte eine gefühlte Ewigkeit und ließ mich endlich daheim angekommen einfach nur in mein Bett fallen. Der Schlaf an sich war aber nicht wirklich erholsam sondern geprägt von komischen Träumen an die ich mich (zum Glück) nicht mehr erinnern kann.
Ich wachte nach 4 Stunden leicht verpeilt aber relativ fit wieder auf (ich war höchstwahrscheinlich noch drauf wenn auch nicht mehr so krass).
Die kommenden Tage war ich noch recht verpeilt und kaputt, was sich aber zum Glück relativ schnell wieder gab.

Abschließend kann ich nur festhalten das ich sehr zufrieden bin was meine erste Erfahrung mit psychoaktiven Substanzen angeht. Vor allem weil ich ja doch ziemlich blauäugig an die Sache heran gegangen bin und außerdem nicht die besten emotionalen Voraussetzungen mitgebracht habe..da hätte die Sache auch ganz anders ablaufen können.
Mein Interesse ist jedenfalls geweckt und ich werden Versuchen weiterhin meine Erlebnisse aufzuschreiben.
Der nächste wird sich um meine erste MDMA-Erfahrung handeln die etwa knapp einen Monat zurückliegt.

Mehr fällt mir im Moment nicht mehr dazu ein. Ich hoffe ihr habt bis hierhin ausgehalten und fandet meinen TB okay.
Da es mein erster Versuch war einen solchen Abend in Schriftform niederzubringen bin ich sehr offen für Fragen, Kritik o.ä.

Bis bald,

SternAusMetall