Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Das erste mal Acid. Schööön!!!
Drogen:LSD
Autor:pzykonaut
Datum:01.12.2005 21:28
Set:Ein netter kleiner See mitten im Dorf
Setting:Aufgeregt, erwartungsvoll, gut gelaunt
Nützlichkeit:8,55 von 10 möglichen   (31 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Irgendwann im Laufe meiner Jugendzeit fing ich an, mich für psychoaktive Drogen zu interessieren und begann, mich anhand von Büchern und Zeitschriften zu informieren. Es ging mir nie ums "Party-machen", sondern mich faszinierte und reizte der Gedanke, mithilfe von Substanzen in andere Bewusstseinswelten zu reisen und einen anderen Blick auf meine Persönlichkeit zu erhalten. Zunächst rauchte ich Marijuhana und mochte die Wirkung sehr, Emotionen, Farben und Musik bekamen so weitere und tiefere Ebenen. Doch das war mir nicht intensiv genug, ich wollte mehr wissen. Durch mein Vorwissen über Zauberpflanzen und LSD wusste ich, dass dies kein reiner Spass ist, sondern dass man diese Drogen nur gut vorbereitet zu sich nehmen sollte. Ich fühlte mich jedoch noch nicht reif genug für solche "Eigenexperimente". Die Jahre vergingen, Neugierde und Faszination blieben. Eines Tages war es so weit, ich lernte R. kennen. Bei einem Joint kamen wir auf das Thema LSD. Er kannte sich in solchen Gefilden bereits sehr gut aus und das beste für mich war, dass er nicht wie ein verplanter "Partymacher" tickte, sondern psychedelische Drogen für spirituelle und astralische Erfahrungen benutzte. Er war sehr belesen und vermittelte mir viel über die Geschichte der Religion, Mythen und deren Zusammenhänge. Ich wusste, er war der Mensch, auf den ich gewartet habe. Wir wählten einen günstigen Zeitpunkt, die Sommersonnenwende, nach alter Überlieferungen seien die Tore zwischen den Welten besonders weit geöffnet. Als Ort suchten wir uns einen abgelegenen Platz an einem wundervollen See (ich bin sehr naturverbunden). R., zwei Freunde und ich setzten uns an einem Nachmittag dorthin und nahmen, von einer feierlichen Stimmung erfüllt, den Trip. Nach ca. 20 Minuten kündigte sich die Wirkung durch beginnende Albernheit an, später schallten laute Lachflash`s über den See. Dann erwischte mich die volle Wirkung des Trips. Mein gesamtes Ich schien sich zu verflüssigen, ein pulsierendes, angenehmes Wallen durchfuhr meinen ganzen Körper und irgendwie schien sich diese Wirkung auch auf meine Umgebung zu übertragen. Die Welt um mich herum schien die Konsistenz zu ändern, mein Atmen habe ich so intensiv gespürt, dass die Luft aus Wasser zu sein schien, während alles Materielle um einen herum scheinbar "weich" geworden war und sich fortwährend bewegte und verformte. Ich fühlte mich so leicht, mein Körper war kaum spürbar. Die Farben wurden unglaublich intensiv und mein Zeitgefühl verlor sich vollends. Pflanzen und Steine, alles was ich sah, sprach zu mir ohne Worte. Durch diese Auflösung der Grenzen fühlte ich mich vollkommen eins mit meiner Umgebung und meinen Gefährten, was mein Glücksgefühl noch vrstärkte. Es steigerte sich zeitweise bis zu Unerträglichkeit und dadurch wurde mir auch die Gefahr bewusst. R. verstand es, uns emotional zu führen und verhinderte so, dass sich einer von uns zu sehr in etwas hineinsteigerte, auch wenn es etwas sehr schönes war. Er sagte, man solle bei diesem Flug niemals den Landeplatz aus den Augen verlieren, wenn man gesund zurückkehren möchte. Zum Einbruch der Dunkelheit fühlte ich mich sicher genug, alleine einen Gang zum naheliegenden Steg zu machen. Die anderen blieben in hörbarer Nähe und versuchten, ein Feuer zu entfachen, was nicht einfach war, wenn man geneigt ist, sich in den Windungen eines Geästes zu vertiefen. Sie schafften es dann aber doch. Alleine auf dem Steg liegend, hatte ich dann mein schönstes (Natur)-Erlebnis. Ich sah in den Himmel, wo die Sterne gerade aufgegangen waren. Sie boten mir ein unglaubliches Schauspiel, begleitet von einer unbeschreiblichen kosmischen Musik, begannen sie zu tanzen. Ich spürte eine ehrfürchtige Dankbarkeit und war glücklich, dies erleben zu dürfen. Nach einer Weile ging ich zu den Andren zurück. Man tauschte sich über Gesehenes und Erlebtes aus, wenn man nicht gerade wieder von einer weiteren Welle erfasst wurde. So saßen wir bis zum Morgengrauen am Feuer, wo uns ein symphonisches Vogelkonzert und ein unfassbarer Sonnenaufgang in den neuen Tag begleitete.



Im Nachhinein sah ich viele meiner Gedanken und Ansichten über die Welt und das Leben bestätigt, insbesondere was meine Verbindung zur Natur betrifft. Meiner Meinung nach ist es wichtig, sich nach einem Trip die Zeit zu nehmen, die gesamten Erlebnisse zu verarbeiten, da die Fülle der Eindrücke einen sonst überfordern könnte. Dies wird leider allzu oft ignoriert, was eher den gegenteiligen Effekt herausfordert. Wer unsicher, unvorbereitet oder psychisch/emotional instabil ist, sollte die Finger vom Reisen lassen, da LSD keine leichtfertige Spielerei ist, und man, je nach Person, seine geistige Gesundheit aufs Spiel setzt.