Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Blick in eine andere Welt auf Zopiclon (15mg)
Drogen:Benzodiazepine
Autor:xsus
Datum:25.10.2015 17:01
Set:Müdigkeit vom Vorabend, Freude auf einen schönen gemeinsamen Abend
Setting:Zimmer eines Freundes, Chillen im Bett + RTL Supertalent
Nützlichkeit:7,42 von 10 möglichen   (24 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Liebe Träumer,
hier der Tripbericht zu einer meiner Erfahrungen mit der halluzinogen wirkenden Substanz ZOPICLON (Z-Drug, Z-Benzo).


Zur Person:
- 20 Jahre
- ca. 75 kg
- ca. 176 cm
- wenig Erfahrung mit mehreren unterschiedlichen Halluzinogenen

Vorgeschichte:
Ich leide schon recht lange an unterschiedlichen Schlafproblemen, sodass ich u.a. Benzodiazepine, ältere Antihistaminika und Neuroleptika vom Arzt verschrieben bekam. Alle mit mehr oder weniger guter Wirkung bzw. Nebenwirkung. Zuletzt verordnete mir mein Schlafmediziner, der recht locker im Umgang mit dem Rezeptblock ist: Zopiclon. Auch wenn das Mittel sich für mich nicht als bestes Schlafmittel herausstellte (imho zu schwache Wirkung), möchte ich meine Erfahrungen über die halluzinogenen Nebenwirkungen mit euch teilen.
Bei der gestrigen Einnahme war ich bei einem Kumpel (das erste Mal, dass ich das Medikament nicht alleine einnahm). Zunächst haben wir ein wenig aufgeräumt und Gegenstände weggeräumt, die gefährlich werden könnten (selbst im Beipackzettel ist von dubiosen Nebenwirkungen die Rede, wie: „Autofahren im Schlaf, Zubereiten und Verzehren von Mahlzeiten, Telefonieren, ohne dass sich die Betroffenen später daran erinnern können“).
Anzumerken sei noch, dass ich am Abend zuvor ordentlich Codein hatte, welches mich am beschriebenen Zopiclon-Abend eigentlich schon total fertig und müde machte.

Einnahme:
Ab ca. 18:30 Uhr haben wir darauf geachtet, dass wir nichts Schweres mehr futtern.

20:45 Uhr
Ich hatte 4 Tbl. Je 7,5mg Zopiclon dabei, um versehentliche Überdosierungen durch Verwirrtheit o.Ä. auszuschließen. Wir nahmen jeder zunächst 1,5 Tabletten, sodass wir mit unseren 11,25 die empfohlene max. Dosis schon um 3,5mg überschritten haben. Wir chillten uns gemütlich ins Bett und schauten das Supertalent *schäm*.

21:10 Uhr
Eine mir bereits bekannte Wirkung setzte ein: fokussiert man bestimmte Gegenstände lange genug und hat wenig Ablenkung, so fangen diese an zu morphen und sich leicht zu bewegen - alles aber wirklich sehr subtil. Ein großes Problem hierbei ist der Fernseher und helles Licht – so schalteten wir immer in den Werbepausen das TV aus (das Licht war eh nicht mehr an).

21:40 Uhr
Da die geringe Überdosierung nichts negatives / ungewolltes zur Folge hatte, nahmen wir noch die andere Halbe, sodass nun jeder von uns 15 mg Zopiclon intus hatte. Merkwürdigerweise ist uns diesmal der absolut ekelhaft bittere Geschmack der zerteilten Tablette aufgefallen – bei der ersten Einnahme nicht.

Bis dahin hat sich mein Gemütszustand übrigens deutlich gebessert und ich fühlte mich eigentlich gar nicht mehr schlapp.

Wirkung:
Ab ca. 22:00 Uhr ging es los mit der eigentlichen Wirkung (vom Morphen abgesehen). Ab nun haben wir nicht mehr extra auf die Uhrzeit geachtet, damit wir den Spaß genießen konnten.
In den Werbepausen haben wir immer das TV ausgemacht, sodass es deutlich dunkler wurde. Zu Beginn schien nicht viel zu passieren. Ich ging mit ihm ans Fenster und wir schauten ein wenig durch die Gegend. Ich sah, dass bei den Nachbarn anscheinend eine Party steigen musste und zeigte darauf. Nach ein wenig Bedenkzeit sah der Kumpel es auch (ich nehme an, dass man sich da sehr schön gegenseitig hochschaukeln kann, was man sieht und was nicht, was wir aber nicht taten). Ich sah zusätzlich, dass die dort anwesenden Personen (schätzungsweise 20) uns plötzlich alle zugleich anschauten. Dies habe ich absichtlich nicht erwähnt, um meinen Kollegen, der sowas zum ersten Mal mitmachte, keine Panik zu machen. Ich bin überzeugt davon, hätte ich es erwähnt, hätte er es auch so gesehen (vgl. Gruppendynamische Prozesse). Das dort echt Menschen waren ist auszuschließen, dennoch grübelten wir recht lange, da es so enorm real wirkte.
Faziniert gingen wir ein bisschen wackelig auf den Beinen zurück ins Bett und stellten fest, dass das kurze Fenstergucken fast 30 Minuten gedauert hat. Kurz darauf kam auch direkt wieder Werbung. Diesmal schalteten wir den TV auf Standbild und den Ton stumm. Das Bild schien jedoch durch das Morphen weiterzulaufen. Momentan waren 2 Personen darauf abgebildet und im Hintergrund Vorhänge. Die Vorhänge schienen im Wind zu wehen, während die Personen steif dagestanden haben.
Während des Fernsehens hingegen schien alles normal. Klar wir haben ein bisschen Mist erzählt und gemacht, aber ich glaube, man sieht es niemandem direkt an, wenn er relativ drauf ist.
Zwischenzeitlich war nur noch ich wach. Um ihn nicht aufzuwecken habe ich den Fernseher dann auch ausgemacht. Das Zimmer war ausgenommen von diversen Standby-LEDs ziemlich dunkel. Bis auf wenige Umrisse und die Zimmerwände war nichts zu erkennen. Diese begannen sich dann recht zügig aufeinander zuzubewegen – es schien als würde der Raum schrumpfen. Gleichzeitig hatte alles stark geflackert (wie wenn man einen alten s/w-Film guckt). Mein Körper schien total überfordert mit sämtlichen Reizen, weswegen ich dann eine LED anvisierte. Nachdem ich die Brille abgenommen habe erscheint diese viel größer und strahlt sternförmig. Sie morpht sich zu einem Kreis und ich sehe deutlich Menschen in dem Punkt. Nach wenigen Sekunden wechselt immer die Szene – die Menschen und deren Umgebung verändert sich plötzlich. Alles in Rot, der Farbe der LED. Der kleine Punkt schien ein Guckloch in eine andere Welt zu sein. Nachdem ich mir mehrere Minuten diverse kleine Menschen angeguckt habe, wie sie mich anschauten und versuchten aus der anderen „Welt“ zu uns zu kommen, muss ich irgendwann eingeschlafen sein.
Gegen 03:30 Uhr bin ich aufgewacht. Anscheinend noch nicht ganz Herr meiner Dinge machte ich mir frühstück und lag mich wieder hin. Um 10 sind wir dann beide aufgewacht und haben über den vergangenen Abend geredet.
Wir beide haben anscheinend in der Schlafphase nichts geträumt, jedenfalls konnten wir uns an nichts erinnern. Auch vom Abend der Aktion hatten wir ein Paar Gedächtnislücken, bei denen wir uns aber relativ leicht gegenseitig auf die Sprünge helfen konnten.

Zusammenfassung:
Nebenwirkungen:
- Geschmack (auch am nächsten Tag ekelig metallischer Geschmack)
- Enthemmend spermium
- leiche Erinnerungslücken am nächsten Tag (verschwinden im Laufe des Tages)
- leicht aggressiv am nächsten Tag

Halluzinationen:
- Morphen und Verschiebungen bei Mustern
- Halluzinationen i.d.R. nur in Dunkelheit und bei Ruhe
- Sehr realitätsnahe Halluzinationen bei Menschlichen Gestalten
- Halluzinationen lassen sich sehr gut Steuern (bei Angst -> Licht an -> alles ist gut)

Fazit:
Zopiclon ist meiner Meinung nach sehr gut geeignet um Spaß zu haben und ein wenig in die Welt der Halluzinationen einzutauchen. Es war mir bei diversen Sitzungen nicht möglich, dass ich so richtig negative Erfahrungen mit dem Stoff gemacht habe. Sobald etwas gruselig oder belastendes halluziniert wurde und es mir zu viel ist, hat es immer gereicht für genügend Licht zu Sorgen. Die erstmalige Überdosierung des Stoffs, die ich in diesem Trip berichtet habe, hat lediglich eine Verstärkung der Halluzinationen mit sich gebracht – lohnenswert war es auf jeden Fall. Mit Sicherheit hätte ich Ähnliches auch mit 7,5 mg erreicht, jedoch dann nur mit mehr Konzentration und stärkerem fixieren – so ging es mir einfacher von der Hand.

Auch ausprobieren? :)
Ich würde zu Anfang auf jeden Fall die angegebene Höchstdosis des Medikaments nicht überschreiten (laut Arzt sollte ich eigl. auch immer nur 3,5 mg nehmen).
Nachdem ich den Vergleich zwischen "alleine" oder "zusammen" einnehmen habe, würde ich bei meiner Entscheidung bleiben und Zopiclon zunächst alleine probieren und später ggf. mit Anderen.

Demnächste werde ich weitere Dosisanpassungen bzw. Mischkonsum probieren.

Grüße
xsus

PS: Über konstruktive Kritik sowie Fragen und Anregungen freue ich mich immer sehr.