Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Flugturbulenzen, Horrormangement und die glorreiche Landung
Drogen:Psilocybinhaltige Pilze
Autor:PsyDom
Datum:11.11.2015 15:27
Set:Wald & Wiesengebiet, Gruppe aus unerfahrenen Leuten
Setting:Nach Vodkaeskapade, neutral.
Nützlichkeit:7,56 von 10 möglichen   (16 Stimmen abgegeben)

Bericht:

razz Hallo werte Leser,

Nach einigen Erfahrungen mit verschiedenen teils mächtigen Pilzen habe ich mich entschlossen einen Bericht für euch zu verfassen.

Erfahrungen bisher: Psilocybe bohemica (König! ) , Psilocybe Cubensis , Psilocybe semilanceata

Ich bin ein echter Naturmensch der ohnehin alles mögliche auch einfach aus Speisezwecken sammelt. Durch einen Freund bin ich auf Zauberpilze gestoßen und machte erste Erfahrungen mit Psilocybe Cubensis. (Einige Jahre her)

Ich fange hier nicht mit meinem ersten Trip an, ich beginne mit einem wertvollen. (2014)



Set: Wald/ Wandergebiet, Gruppe aus ca 6 Leuten
Setting: erschöpft von nächtlicher Wodkaeskapade, sonst neutral
Menge: 2,7 -3 g (trocken), Cubensis

4 Leute, die keine Erfahrungen mit Pilzen hatten wollten entgegen unserer Bedenken & Mahnungen gleich mit Portionen von 2,5 - 3 g Cubensis starten. Diese Leute luden uns zum Trip ein und spendierten die Pilze.

An einem schönen Ort in der Natur an einer Waldwiese angekommen, konsumierten alle Beteiligten die Pilze.
Nach 15 Minuten merkte ich erstes Morphen am Wald und Wiesenboden und die typischen warmen Gefühle und das Gähnen.
Leider auch aufkommende Übelkeit, Pilze alleine sind schon hart für den Magen und der dürfte mir den Wodka ebenfalls noch nicht verziehen haben.
Die Übelkeit wurde überwältigend, es entwickelte sich ein Horror Gefühl, drückende Übelkeit aber kein erbrechen dazu kaum ein Zeitgefühl (wann wird diese Situation enden??, also wie lange wird sie mir vorkommen??). Recht geschieht es mir dachte ich mir insgeheim, nach dem Saufen so erschöpft einen Trip zu wagen.

In dem Zustand wollte ich nicht bei den anderen bleiben, nahm meine Decke und ging ins Gebüsch nebenan. Dort in Ruhe und nur auf mich gestellt konnte ich 'endlich' erbrechen. Die Übelkeit lindern.
Ich suchte mir einen schönen Platz im dichten Gebüsch und legte mich dort auf meine Decke. Mir war klar, negative Emotionen kommen in erster Linie von mir und nicht direkt von den Pilzen. Ich atmete tief durch und stellte mir vor, 'negative Energie' dabei auszuatmen.

Ich kam zur Ruhe und merkte wie mich sanfte Sonnenstrahlen wärmten und 'aufluden'. Die Blätter über mir formten wundervolle Mandalas, Muster.
Ich fühlte mich zunehmend besser.
Und bemerkte dass der Himmel zu dem Zeitpunkt stark bewölkt war :D wo kam die Energie her? Ich denke aus der Natur. Dem unberührten Ort. Den Pflanzen. Jedenfalls war sie da, und half mir rasch wieder auf die Beine.

Zurück bei den anderen war ich nun zum scherzen aufgelegt, ebenso wie mein Kumpel. Auch die 'Erstlinge' schienen noch amüsiert zu sein.
Inzwischen bot auch das Wetter eine geniale Show. Spektakuläre Wolkenstimmungen spielten mit dem Sonnenlicht welches langsam wärmer wurde (später Nachmittag).

Ein Regenschauer ging nieder. Wir tanzten euphorisch im Regen, gleichzeitig scheinte die Sonne, die Tropfen waren einzeln sichtbar durch Reflektion (auch am Foto! ). Die Bäume morphten und bildeten Muster die vom Wind noch perfektioniert wurden. Dieses sensationelle Setting war wirklich da. Es wäre auch ohne Pilze toll gewesen. (Bewiesen teils unglaubliche Fotos nachher :) )

Inzwischen schien die Stimmung bei den Anfängern etwas zu kippen.
Immer wieder konnten mein Kumpel und ich sie wieder ins positive zurück holen. Leider war einer davon ein 'Redelsführer' der meinte er hätte Angst sich zu weit von der Realität zu entfernen.

Wir alle waren zu dem Zeitpunkt schon klar über den Peak drüber. Alles zureden dass wir uns bereits im 'Landeanflug' befinden, dass da nicht noch mehr nach kommt half nichts. Die Dämmerung machte ihm Angst und damit auch seinen Freunden. Er und damit auch sie haben sich in ihrem Kopf leider schon entschieden.


Da mein Kumpel und ich aber eher auf einen 'Horror' kommen würden wenn wir jetzt sofort zurück in die Stadt fahren müssten trennten wir uns.
Der Kumpel und ich drehten die Musikbox auf und marschierten in den dunklen Wald. Teilweise glücklich tanzend. Wir fanden eine alte Bank und setzen uns. Es wirkte alles lebendig wir im Märchenwald.
Wir hatten noch eine Flasche guten Wein mit den wir jetzt öffneten.

Wir kamen zu einem Aussichtsturm, gingen hinauf und fühlten uns wie nach der Entdeckung des Stein der Weisen. Wir philosophierten lange Zeit über Energie, das Leben, die Natur. Dazu ein noch leicht glühender Horizont, der letzte Gruß nach dem Sonnenuntergang.

Nach der Wanderung zum nächstgelegenen Ort bestellten wir uns ein Taxi nach hause.


FAZIT: Die Kontrolle über seine eigenen Gedanken und das Bewusstsein (während dem trip) Pilze gegessen zu haben sind im Trip Gold wert und können einen schlechten Trip drehen oder zumindest erträglicher machen.

Energie gibt es. Sie beeinflusst fast alles. Sie hängt mit unseren Gedanken zusammen. In schlechter Erwartung passiert uns viel schneller etwas schlechtes.

Wenn wir auf einer ungeeigneten Lebenslinie (wir unzufrieden sind) gehen und nichts ändern so werden immer mehr Probleme auftauchen.
Die große Schwierigkeit ist es, eingefahrene Gedankenmuster zu ändern und einzubauen.

Dazu können Pilze (bei richtigem Set & Setting) Anstöße geben, wirklich ändern kann man das aber nur nüchtern im täglichen Leben, und meiner Erfahrung nach wirkt sich Gras (mal abgesehen von gelegentlichem Rauchen weniger als einmal in der Woche) negativ darauf aus.

Wer bis hier gekommen ist,
vielen Dank fürs lesen ! :) ich hoffe es hat gefallen und vielleicht sogar geholfen

Und ich schreibe am Handy (verzeiht mir bitte Fehler wie Wortwiederholungen und ähnliches)


PS.
Die unerfahrene Gruppe hätte ohne uns auch getript. Wir kamen kurzfristig dazu. Wir würden niemals einem Neuling zu so einer Aktion raten.