Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:2-OXO-PCE das kosmische Kettenkarussell
Drogen:Ketamin
Autor:starship
Datum:26.04.2016 15:59
Set:Allein zu Haus
Setting:In freudiger Erwartung, zuversichtlich,optimistisch
Nützlichkeit:7,17 von 10 möglichen   (12 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Es hat sich etwas geändert .
Es hat mich verändert.
Es war alles anders als sonst.
Und nun bin ich dabei, alles wieder zu richten,
oder soll ich sagen, die Scherben aufzufegen und wieder notdürftig zusammen zu kleben? Nein, ganz so schlimm war's dann doch nicht.

Starship an Erde...... :
Hey, Erdbewohner !

Zuerst mal eine gutgemeinte Warnung, die ihr alle nicht zum ersten Mal gehört habt. Trotzdem, noch einmal zum Mitmeißeln : RC's sind kein Spielzeug.
RC's können sehr interessant sein. Aber ob so ein Trip auch Spaß macht, ob man ihn als durchweg schön bezeichnen kann, daß man ihn auch genießen kann, ist eine ganz andere Frage und würde ich diesmal nur ansatzweise bestätigen. Und wie ihr, wenn es euch mental so richtig " durchgeleiert" oder "verquirlt" hat, hinterher ( auch Tage danach ) mit dieser Erfahrung zurecht kommt, ist nochmal ein anderes Kapitel. Auf solche Themen wie die völlig unbekannte Belastung bestimmter Organe ( Gehirn, Leber, Nieren ) möchte ich heute mal gar nicht eingehen.

Was ist geschehen?
Zu meiner Vorgeschichte : seit Jahren lese ich das LdT rauf und runter und querbeet. Also von der Theorie her würde ich mich als fit bezeichnen.
Meine Interessen richten sich auf Psychedelica und Dissoziativa.
Davon picke ich mir dann die insgesamt vielversprechendsten aus, die natürlich auch nebenwirkungsmäßig die besten Kritiken haben.

Nach ca. drei Jahren "Praxis" muß ich sagen, dass an die emotionalen Erlebnisse, die ich mit Weed hatte, so schnell nichts rankommt. Gerne auch mal in Verbindung mit N2O für den "Extrakick" ( so ca. 10 Kapseln ), oder mit A-LAD (Lowdose). B.t.w. ich bin Nichtraucher und demzufolge auch kein "Kiffer" ( soll nicht abwertend klingen, Freunde unserer heißgeliebten Maria-Juanita )

Die MXE-Ära ist leider an mir vorbeigegangen, zu der Zeit war ich noch fast "unschuldig". Also mußte einer der sogenannten Nachfolger ran. Da ich vom N2O ziemlich begeistert bin, außer daß die Wirkdauer leider so kurz ist , wollte ich meinen bisher immer sehr schönen, phantasievollen und euphorischen THC- Rausch mit einem alternativen Dissoziativum pushen. Wie ihr wißt, ist da die Auswahl nicht sehr groß. Was relativ neu ist und in den zur Verfügung stehenden TB's ganz gut abschneidet, ist das 2OXO-PCE.

Lange recherchiert, informiert, bestellt und Zack - vorgestern war der ideale Tag zum Testen.
Eigentlich bin ich eher so die Vorsichtige ( alles ist relativ , denn wer mit RC's liebäugelt hat in meinen Augen eigentlich schon einen gewissen Grad an Verrücktheit erreicht und hat das Recht verwirkt, sich als "vorsichtig" zu bezeichnen ).
Meine Initialdosis habe ich für mich mit 0,01 g festgelegt , zu Deutsch 10mg
( Feinwaage ist Pflicht bei RC's , aber das wißt ihr ja ).
Nasal kam für mich nicht in Frage, rektal erstmal auch noch nicht - also oral.
Sublingual? Nö, einfach in ein Glas Wasser und weg damit. Ein paar mal nachgespült, da sich ein Krümelchen im Hals verfangen hatte.
Zeitpunkt: 18:00

Und nun kam vielleicht der Fehler dazu, ich weiß nicht ob ich es überhaupt als Fehler bezeichnen soll, den ich hatte insgesamt keinen schlechten Trip!
Vielleicht sollte man es besser als tripprägend bezeichnen.
Ich habe wenige Minuten danach eines meiner köstlichen Spaßplätzchen gegessen, die mir seit zwei Jahren jede Woche Sonntags immer gaaaaanz viel
Freude bereitet haben .
Dieses " Backwerk" hat sonst immer eine ungefähre Anflutungszeit von 45 bis 60 Minuten. Nicht so heute, das heißt, das OXOPCE kam so schnell ( geschätzte 20 - 30 Minuten, daß ich vom THC nicht mehr viel gespürt habe.
Ich hatte von Anfang an ( übrigens bis zum Schluß so ca. 23:00) Gleichgewichtsstörungen , ähnlich wie beim Alkoholrausch. Die ließen sich auch nicht durch Konzentration reduzieren. Das heißt, man ist dann auch nicht mehr " gesellschaftsfähig", wenn man sich z.B. beim Toilettengang an den Wänden festhalten und bei jeder Körperdrehung erst mal etliche Sekunden "austarieren" muß. Beim Hinsetzen in meinen großen Chillsessel mußte ich immer gut zielen um ihn nicht zu verfehlen. Was noch auffiel war eine etwas verzerrte Optik, also Schwierigkeiten beim Fokussieren der Umgebung ( Doppelbildsymptomatik), was auch einem Alkoholrausch nicht unähnlich erschien.
Was von Anfang an gefehlt hat, war die emotional-erotische Komponente , die ich am THC so liebe. Ich konnte machen was ich wollte, das OXO-PCE hat mir jeglichen Trieb auf irgendwelche Spielchen in dieser Richtung genommen.
"Schade" dachte ich erst mal. Aber jetzt zu dem was wirklich kam:
Man kann es nicht mit N2O vergleichen, bei dem man ja bekannterweise etwas wegtritt, wenn man durch die Sphären fliegt. Oev's kann ich nicht vermelden , aber in dem Moment, wo du dich gemütlich hinsetzt oder legst und die Augen schließt dann geht es los. Es schießt dich weg, ob du willst oder nicht. Es schleudert dich in einen künstlichen " Hyperraum". Alles was dein Köpfchen an Phantasien, Ideen, Wünschen oder auch Ängsten im petto hat wird dir verzerrt, vergrößert und wie in einer rasenden Karussellfahrt vorgeführt. Mir kamen einige Tripberichte aus dem LdT ins Gedächtnis - und wusch - schon habe ich sie selbst erlebt. Und wie gesagt, ich habe hier schon 'ne Menge gelesen!
Die Sache mit dem MXE - Raumschiff, die Roboterbewegungen auf DXM, ich konnte alles nachempfinden, und zwar überdeutlich. Meine Gedanken verloren sich im Universum - energetisch, künstlich aber etwas kalt. Euphorie, Emotionen, Lachflashs, diese pure einzigartige Glückseligkeit die ich am THC so liebe - absolute Fehlanzeige. Einerseits sage ich mir - den Spaßkeks hättest du dir sparen können. Andererseits wäre die Wahnsinnskarussellfahrt durch die tausend Galaxien beim Solokonsum dieses RC's vielleicht auch viel unspektakulärer verlaufen. Das kann ich euch dann erst beim nächsten Mal erzählen.
Dass ich die Goa-Mucke irgendwie anders empfunden habe, kann ich jetzt nicht sagen, aber die läuft bei mir immer ziemlich laut nebenher. Nach zwei Stunden habe ich mal auf TV umgeschaltet. Nicht lachen! : Herzkino, R.Pilcher. Während man auf LSD praktisch mitspielt, mitweint, mitlacht, mitbangt und für alles was man da sieht, tiefstes Verständnis hat, war auch hier kaum eine Veränderung spürbar. So gegen 22:00 ließ es dann merklich nach. Die Gleichgewichtsstörungen und die verzerrte Optik waren noch bis 23:00 spürbar. Alles in Allem, es war eine interessante Erfahrung. Dass die THC- Wirkung fast komplett überlagert wurde, fand ich bedauerlich. Dosismäßig werde ich beim nächsten Mal halbieren, sprich : 5mg, nicht mehr und nicht weniger.
Prophylaktisch habe ich mir vor dem Zubettgehen 10 Tropfen Valocordin /Diazepam eingeträufelt . Schlafen war ( dadurch ) unproblematisch und am nächsten Morgen - alles palleti. Kein Kater , Feinmotorik absolut unverändert, nur das Wissen, bzw. die noch relativ frische Erinnerung weit, weit weg gewesen zu sein. Und dieses Wissen verknüpft mit einer tiefen Dankbarkeit an die höhere Instanz, die bei solchen Reisen immer die schützende Hand über mich hält und mich körperlich und vor allem geistig jedesmal gesund zurückkehren läßt.

Aus tiefster Seele : DANKE !