Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:DXM und Weed; der Ausstieg aus meiner Realität
Drogen:Mischkonsum von DXM, Alkohol und Cannabis (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:wieso
Datum:26.09.2016 18:31
Set:Gequält vom Leben und heiter von DXM
Setting:Im Treiben der Großstadt
Nützlichkeit:6,25 von 10 möglichen   (12 Stimmen abgegeben)

Bericht:

DXM und Weed

Es ist schon ein paar Wochen her.
Schon am Abend des Vortages konsumierte ich (nur) DXM. Der Rausch erstreckte sich weiter, über die Nacht, in der ich schlief, bis zum nächsten Tag, an dem ich mir laufend weiteres DXM einwarf. Daran ist auch weiter nichts besonderes für mich. In der Zeit war ich fast täglich auf DXM.

Am nächsten Tag entschied ich, in das von mir etwa eine Zugstunde entfernte Wien zu fahren. Um vielleicht raus zu kommen, um Pokemon GO zu spielen.
Es mangelte mir massiv an Beschäftigungsmöglichkeiten. Ich lebte und lebe vorübergehend, schon über Monate, in einem kleinen Kaff, bei meinen Eltern. Kein Auto, keine Freunde in der Umgebung. Die Decke fiel mir massiv auf den Kopf. Es war Zeit raus zu kommen. Pokemon GO spielen in der Stadt, in der sich dieses Spiel viel besser spielt, als in einem kleinen Kaff; so hatte ich es vor.

Gesagt getan, landete ich in Wien, wo sich dann einige Zeit mit den Öffis spazieren fuhr, in denen es sich gut Pokemon GO spielen lies. Generell setze ich mich gerne einfach in das nächstbeste Verkehrsmittel, ohne Ziel, mich einfach durch die Stadt tragen zu lassen und die Gedanken in Fantasien schweifen zu lassend, wohin mich auch immer die Straßenbahn, die U-Bahn oder der Bus mich bringe, um dann irgendwann vielleicht spontan ins nächste öffentliche Verkehrsmittel zu steigen.
Gerade auf DXM ein angenehmes sich Treiben-Lassen.

Nebenbei schrieb ich noch die wenigen Bekannten an, die ich in Wien hatte, ob nicht vielleicht jemand Zeit hätte sich zu treffen. Und es ergab sich, nach vielleicht zwei, drei Stunden, auch ein Treffen mit einem Bekannten, den ich in der Psychiatrie kennen lernte. Auch er konsumierte gerne so manch Droge.

Wir beschlossen sich in den nächsten Park zu setzen, auf n Bier und was zu Kiffen. Zum Glück hatte er Gras dabei.

Ich hätte es wissen müssen...

Bevor wir den Park erreichten waren wir noch das besagte Bier kaufen. Man merkte ihm seine Sozialphobie an, als wir am Sonntag im überfüllten Laden in der ewigen Schlange zur Kasse standen. Für mich selbst, voll auf DXM, war es auch anstrengend, aber auch irgendwie interessant. Jedenfalls strange... und dieses Schweigen... welches irgendwie für mich nicht sein sollte. Es durfte irgendwie nicht sein, man rede halt miteinander, war mir. Wie das halt so ist mit dem Smaltalk.

Als diese Situation vorbei war, ging es in den Park. Er baute eine Joint; das Bier wurde getrunken; wir teilten und den Joint...

...kawumm!

Das THC, der Alkohol, und natürlich das viele DXM... wie gesagt, ich hätte es wissen müssen. THC und DXM verstärken sich enorm.

Ich ignorierte es, verdrängte es, oder nahm es einfach auf die leichte Schulter. Und beim zweiten Joint war es mir wohl auch schon egal, dass jenen zu rauchen es auch nicht mehr besser machen würde.

Wo war ich bloß... natürlich in einem Park, das war mir klar. Aber wo war mein Bewusstsein da nur gerade hin gelangt? Hier war ich doch schon mal, wurde mir klar.
Es war, als wäre ich aus meinem Leben, aus meiner Realität ausgestiegen. Wie erwacht, aus einen Traum, war mir, als wäre ich erwacht.
Es war der Wahnsinn. Mir wurde klar, dass alles scheiß egal ist. Dieser Bekannte oder Freund, der saß da. Und ich hätte ihm eigentlich Aufmerksam schenken müssen. Doch dazu war ich nicht mehr fähig. Ich registrierte, ich war im Park, und da saß der mir gegenüber. Aber es war scheiß egal. Alles war scheiß egal. Ich war nicht mehr in meiner Realität und alles war ja nur wie ein Traum. Es war so fabelhaft, weil alle meine so menschlichen Probleme so absolut nicht waren, wie das nun mal so ist, nach dem Erwachen eines Traumes.... FABELHAFT!

Und mir war, wie geschrieben, so, als wäre ich dort nicht das erste Mal hin gelangt. Als wäre ich schon mindestens ein zweites mal erwacht und ich war nun zurück gekehrt.

Dieser Zustand war großartig und ich und so unglaublich psychedelisch, dass es sich eigentlich nicht weiter in Worten beschrieben lies. Was ich fühlte, so war mir, hatte nichts mit der Realität zu tun, in der ich bisweilen lebte....

Ab hier verschwimmen die Erinnerungen.

Ich weiß, wir waren noch was essen. Ne Dönerbox, gebratene Nudeln; irgendwas in einer Pappbox. Ich war wohl dabei oder bevor wir zum Essen-Gehen aufbrachen, wieder in die Realität zurück gerutscht, die ich davor noch als eine traumhafte Realität zu wissen meinte... doch so wirklich weiß ich das nicht mehr... Ich war jedenfalls kaum zu
Kommunikation mit ihm fähig und die ganze weitere Zeit sehr stumm und abwesend, bis unsere Wege sich irgendwie trennten, am Praterstern; einem Bahnhof.

So völlig neben mir und kaum fähig zu auch nur irgendwas stieg ich in den nächsten Bus. Und so fuhr ich dann, fast reglos, mit dem Bus; der mich Runde um Runde, auf seiner Strecke mit nahm.

Ich dachte mir noch "man muss mir anmerken dass ich völlig neben mir bin und sicher spricht mich gleich jemand an und ruft die Rettung," was dramatisch klingt, aber mir ging es nicht schlecht.
Aber niemand sprach mich an... Auch dem Busfahrer schien es nicht zu stören, so dass ich einfach so mit dem Bus durch die Stadt getragen wurde. Ich weiß nicht mehr wie lange ich, wie ein Gelähmter, mit dem Bewusstsein wo auch immer, mit dem Bus seine Runden fuhr...

bis ich mich irgendwann dazu fähig sah auszusteigen und mich langsam auf den Heimweg zu machen; raus aus der Stadt, zurück zu meinen Eltern ins Kaff, wo Fuchs und Gans sich Gute Nacht sagen.

----

Ich bin eine von Ängsten und Depression zerfressenes Bewusstsein. Ich weiß nicht was ich bin. Das Produkt eines neuronalen Netzwerkes namens Gehirn, oder doch mehr.
Ich weiß dass ich nichts weiß, aber dass ich mich erheben will, wie in jene3m Zustand auf Weed und DXM; erheben aus dieser so quälenden Realität, die ich so tagtäglich erlebe.
Mich erheben aus dieser Realität; aus diesem Ameisenhaufen Menschheit. Will nicht mehr die Ameise im Haufen sein, die ihrem Ameisenleben nachgeht; will der sein, der auf den Haufen blickt und sich nicht an den Problemen einer einzigen von diesen unzähligen Ameisen zu stören.

Wir schaffen uns alle unsere eigene Realität. Das ist mir schon länger bewusst. Ich sagen nur "Radikaler Konstruktivismus."

Ist einem das einmal bewusst, kann man sich daran machen seine Realität umzubauen. Aber es ist sehr schwer, sich aus dieser Realität zu lösen.

---

Jener Freund oder Bekannter war natürlich recht sauer. In der Erwartung, wir würden sich gemütlich zusammen setzen und chillen, war ich nach den Joints und dem Alkohol nicht mehr zu gebrauchen.

---

Drogen erleichtern mir natürlich, meine Realität ganz anders zu erleben. Ob es nun Segen ist, oder Fluch, werd ich mir nicht beantworten können.
Doch führt mich das auch dazu, dass ich zusehens die Kontrolle über mein Leben, meiner Realität einbüße, weil ich Dinge tue, die in diesem Ameisenhaufen zu Problemen führt. Wenn die Ameisen nicht ihrer Aufgabe nachgehen, gerät der ganze Haufen in Gefahr, nicht mehr zu funktionieren.

Amen.


https://www.youtube.com/watch?v=66acVU1LDKM