Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Am Steuer des Kinderzimmers durchs Universum (1. mal Ketamin)
Drogen:Ketamin
Autor:Developman
Datum:26.09.2016 20:12
Set:Offen, Neugierig, aufgeschlossen .. körperlich nicht 100% aber ausreichend fit
Setting:Anfangs zu Hause im elterlichem Dachboden, dann quer durchs Universum ;-)
Nützlichkeit:6,71 von 10 möglichen   (14 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Hallo zusammen!

Ich habe mich gerade eben im Forum angemeldet. Da hier in den "Rules" allerdings steht, dass man möglichst drauf verzichten sollte zu erwähnen, dass dies ein Erstbericht ist, lass ich das einfach mal ;-) ... Es war mein erster und einziger Tripbericht (jetzt habe ich es rebellischerweise doch getan) da ich dieses Erlebnis in irgendeiner Form verarbeiten musste noch bevor ich es meinen Freunden erzählte.

Den Text wurde vor 3 Jahren geschrieben, ich war damals 21 und habe bei meinen Eltern auf dem Dachboden gewohnt und dort auch ab und an getrippt. In diesem Bericht teile ich mit euch mein ersten Kontakt mit Ketamin! Ich habe den Text unverändert gelassen. Er ist also das Originalexemplar, das 1 Tag nach dem Trip geschrieben worden. (Das Fazit habe ich heute hinzugefügt)

Have fun !

Set + Setting:
Es waren vorhanden:
-2 x 0,5er Flaschen Mineralwasser
-Mein Handy zur Kommunikation bei eventuellen Komplikationen + Musik
-Der Fernseher der lief und mehrmals ein und ausgeschaltet wurde
-Eine Schachtel Zigaretten
-Und natürlich das wichtigste mein Bett mit Kissen und Decken :)

Zeit: 23:00 Uhr an einem Samstag (Montag musste ich nicht zur Arbeit)

Dosierung:
Die komplette Dosierung fand in 3 Teilabschnitten statt, wobei er den Zeitraum (des kompletten Konsums) einer halben Stunde nicht überschreitet. Ich hatte ein Briefchen mit 0,5g Gramm der Droge Ketamin, das Problem war das ich keine Waage zur Hand hatte und daher den Konsum schätzen musste, ich weiß das dies nicht sehr verantwortungsbewusst war, aber mir leider keine andere Möglichkeit bleib.
Ich hatte im Vorhinein einige Stunden über die Droge Recherchiert, und bin auf den Entschluss gekommen etwas 125 mg als Erstkonsument zu konsumieren. Ob ich die K-hole erreichen werde wusste ich nicht, das war aber auch nicht generell mein Ziel. Nun Teilte ich den Inhalt des Briefchens also in 4 Teilabschnitte ein und entnahm eines davon.
Ich entschloss mich dazu Nasal zu Konsumieren. Ich teilte diese entnommenen 1,25 Mg in 2 Lines mit jeweils schätzungsweise 50-70 mg. Da ich an diesem Tag (aber schon mehrere Stunden vorher) Amphetamin konsumierte zog ich erst einmal 10-30 mg um sicher zu gehen keine Herz-Kreislauf-Beschwerden zu bekommen.

Let's go!
Als nichts weiter passierte zog ich nach etwa 5 Minute die 1. dieser 2 Lines weg. Ich legte mich in mein Bett da ich wusste das es schnell zu Koordinationsschwierigkeiten führen könnte. Ich trank einen Schluck Wasser und schrieb per Handy mit einem Freund, nennen wir ihn Hans, und klärte ihn über den Konsum auf. Mein Wohlbefinden war zum Zeitpunkt des Konsums okay, aber nicht sehr gut, da ich eine durchgemachte Nacht mit Amphetamin und Alkohol hinter mir hatte.
Nun lag ich also da und versuchte nicht auf die Wirkung zu warten, im Fernsehen war ZDF eingeschaltet, das Heute-Journal, als erste ersichtliche Veränderung merkte ich das die Konturen des Kopfes des Moderators leicht hervorgingen, war mir aber nicht sicher ob dies nun erste Anzeichen waren oder ich es mir einfach nur einbildete. Nach ca. 2-5 Minuten des Konsums wirkte ein leichtes Wohlbefinden ein, mein Magengefühl das vorher nicht sehr gut war, verschwand. Eine leichte Schummrigkeit setzte ein, ansonsten keine bemerkenswerteren Veränderungen

Nach etwa weiteren 10 Minuten dieses Zustandes und dem Gefühl das es sogar abklingen würde, beschloss ich die hälfte der zweiten Nase zu ziehe, was ich auch tat. Nun legte ich mich wieder hin und merkte das das Schummrigkeitsgefühl stärker wurde, es trat eine leichte „trance-wirkung“ vergleichbar mit der Wirkung von Ecstasy ein, nur mit dem entscheidenden Unterschied, dass kein Euphoriegefühl vorhanden war, also man nahm alles etwas anders und verzögert war, jedoch war ich Klar im Kopf und im befinden. Nun merkte ich diesen Geschmack in meinem Körper!, dieser Geschmack den man beim Zahnarzt im Mund hatte vor und nach einer Betäubung, doch er war nicht nur im Mund er war überall, meine ganzer Körper fühlte sich leicht angeschwollen an, jedoch war dies nicht unangenehm. Ich lag also da und hatte nur diese körperlichen Veränderungen, mein Kopf war immernoch klar, und mit diesen Symptomen hätte ich ohne Probleme einkaufen oder Fussball spielen gehen können. Nach etwa weiteren 10 minuten und keinen deutlichen Veränderungen der Wirkung war ich ein klein wenig „enttäuscht“, und beschloss den rest wegzumachen. Gesagt, Getan.

Alles was jetzt kommt, macht vielleicht in den Augen des lesers keinen Sinn, ich schreibe es so detailgetreu wie möglich so wie ich es empfunden habe.

diesmal wirklich Let's go!
Ich legte mich wieder hin, ich fühlte mich gut, nicht euphorisiert, aber gut. Schlechte Gedanken hatte ich keine. Nach wenigen Minuten trat ein gewisses Benommenheitsgefühl ein, etwa wie ein Taubheitsgefühl am ganzen Körper, was aber nicht unangenehm war, sondern spannend, ich liess mich darauf ein. Nun merkte ich wie mein Bett sich weicher anfühlte, und irgendwie eine Kuhle bildete in der ich lag, geborgen und wohlgehütet.
Die Töne des Fernsehers dem ich wenig bis keine Beachtung schenkte wurden unklarer, die Dokumentation oder was auch immer dort lief war zwar akustisch verständlich aber für mich in diesem Moment völlig zusammenhangslos. Also schaltete ich den Fernseher aus. Ich nahm mein Handy zur Hand und schrieb Hans, ich war mir nicht sicher was ich da in der Hand hielt ein Stück Plastik auf dem ich mit meinen dicken kloppigen Fingern immer wieder drauf einhämmerte, warum machte ich das eigentlich? Ich konnte mir die Frage nicht beantworten, mein Sichtfeld war nun sehr verschwommen und ich konnte nur sehr schwer erkennen, was auf dem Handy stand, mit der Uhrzeit konnte ich wenig anfangen, es muss kurz vor oder nach 12 gewesen sein.

Ich lag also da. Mein Bett war mein Standpunkt, meine Hängematte, es war wohlig und warm ich schaute an die Decke erst für ein paar Sekunden, dann für ein paar Minuten, dann für Stunden und plötzlich für Jahre und Lichtjahre. Ich lag nun also dort und starte auf meine Dachschräge und wusste nicht was unter und über mir war, ich wusste das ich es normal weiss, aber in diesem Moment wollte ich es garnicht wissen, aber es machte mir auch keine angst, da ich wusste das ich es morgen wieder wissen werde (:D).
Ich war also nun hier, doch wo war ich eigentlich.... in meinem Zimmer, das war klar, aber warum....wieso heute? Ist es überhaupt heute? diese und etliche andere Fragen dieser Art stellte ich mir durchgehend, es war aber nicht unangenehmen darüber nachzudenken sondern es forderte mich heraus.
Meine Beine gingen auf und ab (ich bewegte sie nicht) sie fühlten sich 3 mal so dick wie sonst an, ich fuhr wie auf einem Fahrrad, wie ein Elefant auf einem Fahrrad. Mein Zimmer war Fremd und gleichzeitig sehr einheimisch und wohlhütend, ich kannte es nicht, aber es war nicht schlimm denn ich kannte nichts wirklich, warum auch? Dieses Gefühl ist schwer zu beschreiben, ich weiss nicht ob es die sogenannte K-hole war oder nur die Grenze zur Ihr, denn ich konnte mein Körper nicht von oben betrachten wie andere es häufiger beschrieben, aber das ging auch gar nicht, denn mein Körper war nur Teil des Inventars dieses Zimmers. Ich hatte zwar den Standpunkt meines Körpers und sah auch von ihm aus, jedoch war ich eigentlich das Zimmer und das war auch richtig so.

Ab und zu kam mir kurz ein schlechter Gedanke, was ist wenn mein Herz stehen bleibt, was ist wenn meine Eltern hochkommen, aber sofort erloschen diese Gedanken, denn sie waren nicht real und dessen war ich mir auch bewusst. Dieser Zustand, dieses eins mit der Materie in meinem Zimmer hielt Ewigkeiten an, aber das war auch nicht schlimm, denn so sollte das auch sein, warum sollte es denn auch nicht so sein? (dieses Sachen gingen mir ewig und immer wieder durch den Kopf).
Irgendwann griff ich zu meinem Handy, alles war verschwommen, ich erblickte die Uhrzeit, ich konnte die Zeit mit einiger Mühe zwar lesen, aber überhaupt nichts damit anfangen, es waren nur Zahlen, zusammenhangslose Zahlen. Die Zeit war auch nicht wichtig, denn sie existierte nicht. Ich war mir nie sicher ob Nacht oder Tag ist, ich wusste zwar Sachlich das es Nacht ist, und wenn ich rausschaute war es auch dunkel, doch im Prinzip hätte es genauso gut Tag sein können. Ich verschmelzte immer wieder ein bisschen mit der Materie, mit meinem Bett und mit der Luft. Aber die komplette Verschmelzung hatte ich irgendwie immer verhindert in dem ich meinen Körper bewegte, obwohl es nicht unangenehm als unangenehm empfand und ich auch keine Angst davor hatte, aber aus irgendeinem Grund weigerte ich mich. Ich verspürte den Kompletten turn lang eine gewissen Gleichgültigkeit die man in Worte eigentlich nicht beschreiben kann. Tod Trauer und Schmerz gab es nicht, aber auch keine Freude oder andere Gefühle man fühlte sich wie eine Sache, nicht wie ein Lebewesen.... eine Sache die sich bewegen und denken kann, eine Sache die rauchen und trinken kann. Strange. Nach weiteren gefühlten hunderten Lichtjahren klang das Gefühl ein ganz wenig ab und ich richtete mich auf, ich setzte mich aufs Bett die Umgebung war immer noch ungewohnt und fremd aber doch gleichzeitig heimisch. Ich suchte meine Zigaretten und kam einfach nicht drauf wo ich sie hingelegt habe. Ich stand auf und hielt mich an allem fest was ging denn ich hatte wenig Koordination letztendlich fand ich meine Zigaretten und rauchte eine davon. Ich schaute wieder auf das Plastikteil, das wir Handy nennen, es muss gegen 2 Uhr gewesen sein.ich konnte die zeit zwar lesen, jedoch immer noch wenig damit anfangen.

Nun der ein bisschen unangenehmere Teil:
Als ich mich wieder hingelegt habe dachte ich mir das ich doch langsam mal runterkommen sollte, was aber nicht geschah ich war immer noch in diesem Trance-Zustand. Ich hatte nicht wirklich Panik, da sowieso alles gleichgültig war, nur dachte ich Ewigkeiten über den Film Berlin-Calling nach. In dem der Hauptprotagonist (Paul Kalkbrenner) in eine Klinik eingewiesen wurde weil er von einem Trip nicht mehr runterkam (ich glaub in dem Film war es nicht ganz so, aber ähnlich und ich ging davon aus das es so war), ich dachte nun das würde mir auch passieren. Ich komme nicht mehr runter, aber es störte mich nicht. So fing ich an mein Leben zu planen, als behinderter der Ewigkeiten nur verschwommen sieht und alles krank wahrnimmt mit einem weißen Kittel in einem Zimmer auf einem Flur mit vielen Menschen, die das selbe Schicksal erlitten. Ich fand es nicht schlimm in diesem Moment, ich musste ja damit klarkommen und deshalb war es ok. Dieses schlechte Gefühl verging aber auch irgendwann wieder, nach etwa 3 ½ Jahren.
Aber das war Vergleichsweise kurz da der ganze Turn ja schon mehrere Jahrzehnte andauerte. Ich richtete mich wieder auf und trank ein bisschen Wasser, ich schaute auf die Uhr, es war etwa 3, ich schrieb noch kurz mit Hans, dieser war aber leider nur sehr fixiert darauf mir vorzuwerfen wie unmöglich ich bin das ich etwas konsumiere ohne ihm etwas davon abzugeben. (Am nächsten Tag konsumierten wir allerdings noch einmal zusammen)
Diese „leeren“ Gedanken klangen nun langsam ab und ich wurde leicht müde, ich rauchte 2-3 Zigaretten und legte mich dann, etwas platt von dem erlebten, schlafbereit in mein bett. Ich machte die Augen zu und schlief anschließend nach etwa 1-2 Jahren ein.

Fazit!
Das Fazit, heute 3 Jahre nach dem Trip ist durchweg positiv. Heute kam ich irgendwie mit Hans (Ja Hans gibt's immer noch! :-D) auf das Thema dass ich doch mal einen Tripbericht über Ketamin geschrieben habe und diesen doch hier veröffentlichen soll, da er ihn damals recht amüsant fand. Ich erinnerte mich wirklich nur sehr Dunkel an diesen Bericht. Als ich den TB heute allerdings fand und das erste mal wieder durchgelesen habe musste ich auch das ein oder andere mal schmunzeln. Es kamen starke (sehr positive Erinnerungen) an diesen Abend zurück. Ich habe bisher nur noch 1-2 mal Ketamin genommen. Allerdings in komplett anderen Settings und auch immer mit Mischkonsum .. daher kann es nicht wirklich Vergleichen.

Das erste Mal, probieren, versuchen, entdecken einer Drogen bleibt dennoch immer etwas besonderes und so war es auch mit dieser Droge! Ich bereue es in keinster Weise und würde es immer wieder tun, allerdings habe ich auch riesengroßen Respekt vor dieser Drogen, da sie in Ihrer Art und Weise doch wirklich sehr mächtig ist! Ich würde es grundsätzlich eher nicht empfehlen So einen Erstversuch (gerade der Erstversuch) einer solchen Droge allein durchzuführen (das hab ich bis heute auch mit keiner anderen Substanz gemacht). Es ist immer ratsam ein Paar gute Freunde um sich zu haben, wobei davon auch immer einer Nüchtern bleiben sollte!

Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit! :)