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Titel:Durchbruch auf Pilzen – Im Strudel von Tod und Wiedergeburt
Drogen:Psilocybinhaltige Pilze
Autor:Lil Vee
Datum:23.10.2016 23:36
Set:Gespannt, was geschehen mag
Setting:Mit Tripbegleiter draußen in der Natur
Nützlichkeit:8,50 von 10 möglichen   (14 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Durchbruch auf Pilzen – Im Strudel von Tod und Wiedergeburt

Ich hatte schon einige Erfahrungen mit Psychedelika in verschiedenen Dosierungen und Settings sammeln dürfen und mich auch allgemein intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt und bereits auch Durchbrüche auf verdampften DMT erleben dürfen.
Der „Durchbruch“ auf Pilzen war für mich jedoch noch einmal eine ganz andere Ebene und Intensität von Trip und Erlebnis, als ich das zuvor erfahren durfte.

Jedoch war diese Intensität so gar nicht geplant. Ich hatte aber schon einige „ungeplant“ intensive Erfahrungen aufgrund einer extremen Empfindlichkeit gegenüber manchen psychoaktiven Substanzen. Daher ist die Dosis von 2g auch definitiv kein sinnvoller Vergleichswert.
Der Trip hatte nichts mehr mit meinen vorherigen Erfahrungen mit Psilocin zu tun, sondern eher mit DMT, bzw. ging noch weit darüber hinaus.

Ich bin sehr froh, diesen Trip nicht komplett alleine erlebt zu haben, denn körperlich war es extrem anstrengend und führte wohl mehrfach zur Ohnmacht, was ich aber gleichzeitig als extrem erhabenes Gefühl empfand und ich nicht mehr sagen konnte oder es als „wichtig“ empfand, was denn mit meinem menschlichen Körper sei und ich auch jeglichen Bezug dazu verlor.

Diese Erfahrung entzieht sich für mich auch jeglichen normativen Wertungen. Seit meinen Highdose -Erfahrungen auf LSD oder DMT ist mir klar geworden, dass in der „Tiefe des Unterbewusstseins“ viele grundlegenden Parameter unserer Welt, wie Raum und Zeit, aber auch ansozialisierte Normen und Werte wie oder überhaupt Bewertungen nicht existent sind. Ich konnte beispielsweise nicht sagen, ob es mir „gut“ oder „schlecht“ ging.


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Doch was geschah? Wir befanden uns bei Nacht draußen in einem Park. Ich fühlte mich gut und war gespannt auf das Erlebnis. Nach etwa 15 bis 20 Minuten setzte aber bereits die Wirkung in starker Intensität ein. Ich kann mich leider wirklich nicht mehr an alles erinnern, aber ich denke, das ist auch gar nicht so wichtig. Das Erste, was ich erfuhr war eine Art Ladung des Körpers, wie ich sie sonst auch persönlich immer auf Pilzen und DMT erfahren habe. Die endete in einer Ich-Auflösung. Nun merkte ich, dass mich diese Erfahrung ganz wo anders hinbringen würde, als jede zuvor.

Alles, das gesamte sichtbare Bild vor meinen Augen, verwandelte sich in komplexe, extrem symmetrische Muster, auch ich und mein Trippartner.
Ich schien meine menschliche Existenz zu verlieren, ich verfloss und wurde verzerrt. Die Farben waren wild durchmischt, aber extrem intensiv, vor allem orange, rot, geld, aber auch blau und lila, grün, fast schon kristallklar. Es bildete sich eine Art unendlicher Wirbel, ohne räumliche Dimension, der sich immer wieder neu bildete. Ich hatte zeitweise das Gefühl, nicht mehr atmen zu können, doch schließlich verlor ich das Körpergefühl ganz und merkte nur noch, wie ich immer wieder verfloss und mich von etwas anderem trennte um schließlich wieder zu verfließen.
Wie im „Auge eines Sturms“ bildeten sich Bilder von anderen Welten mit scheinbar andersartigen Wesen, mit vollkommen anderen Dimensionen. Dort schien ich vor allem Beobachter zu sein. Ich wurde dort zu einer Wand oder ähnlichem. Doch es geschah unglaublich schnell. Nach jedem „Wechsel“ welcher mit einem Sterbensgefühl und aber gleichzeitigem Wiedergeborensgefühl in extremer Liebe oder Resonanz begann. Auch wenn ich überhaupt kein Zeitgefühl hatte, schätze ich, dass es sich für mich empfunden um wenige Sekunden gehandelt hat. Ich schloss die Augen, doch das „Bild“ war das selbe… bzw. es war dieser unendliche, verwirbelte Raum voller Muster und dem Sturm oder Strudel. Dies geschah den gesamten Peak über. Immer und immer wieder.

Allerdings wurde mir nun unglaublich schlecht, ich versuchte mich aufzurichten und musste sofort spucken. Wie ich es wohl von einigen Tripberichten von Ayahuasca und Co. zuvor erfolgreich suggeriert bekommen hatte, empfand ich ein unglaubliches Gefühl von Erleichterung. Als würde alles „Schlechte“ im Leben von mir fallen. Das Bild, von dem ich selbst ein Teil war, brach zusammen. Die krassen Halluzinationen (ich sage bewusst nicht Pseudohalluzinationen, es gab kein „real“ und „nicht-real“ mehr, alles wurde zu meiner „echten“ Realität) flachten ab.

Ich versuchte aufzustehen, doch brach fast direkt wieder runter. Ich versuchte mich zu erinnern, wo ich war, was ich war… ich meinte mich an einen Park erinnern zu können, sah Umrisse von Bäumen, doch alles war noch so extrem am morphen und fing nun wieder an sich in verschiedene Dimensionen zu verwandeln. Reden konnte ich kaum. Aber ich konnte wieder eine Art von Körper erkennen. War ich nicht ein Mensch? Ich schaute auf meine Hände: Was ist das ? Was mache ich denn damit? Und wieder verflossen sie dahin. Ich konnte auch nichts spüren, nichts fühlen, auch nicht meinen Begleiter, es war, als wäre ich wo ganz anders und ich wusste nicht, ob ich jemals wieder zurückkommen dürfte und als sei das Erfahrene wahrer als alles andere.

Nun schien mich etwas zu ergreifen, ein Art Figur oder Wesen, welches ich wohl als mein tiefes Unterbewusstsein interpretieren würde, welches mit mir sprach und mir sagte, dass alles gut sei und ich wieder zurückkommen würde und ich mich beruhigen konnte. Mein Tripbegleiter sagte mir später, dass er das zu mir gesagt habe. Ich kann oder konnte nicht unterscheiden, was äußere Reize oder innere waren, denn alles zerfloss und auch er wurde zu einem mehrdimensionalen verfließenden Muster.

Ich versuchte auch gar nicht zu entkommen oder „zurück“ zu wollen, auch nicht jeglichen Gedanken an ein „davor“ zu geben, ich konnte nicht anders, als mich diesem Geschehen vollkommen ergeben und Teil davon sein.
Irgendwie wusste ich, dass es mir körperlich überhaupt nicht gut ging, doch es schien so egal und nichtig. Mein ganzes Leben schien auf einmal unglaublich unwichtig zu sein. Und plötzlich wurde mir klar, dass mir eines im Leben fehlte. Und das war der Kontakt zu einer Person in meiner Familie, welcher leider schon lange abgebrochen war. In diesem Moment überkam mich ein Gefühl unglaublicher Trauer. Ich dachte, ich wolle noch nicht diese Welt „verlassen“, bevor ich es nicht geklärt hätte. Tatsächlich habe ich die Wochen viel darüber nachdenken müssen und schließlich wieder Kontakt aufgenommen. Es war tatsächlich etwas, was mir sehr fehlte.

Ich konnte so vieles bereits durch Psychedelika erkennen und lösen, es schien das Einzige zu sein, was ich noch nicht für mich gelöst hatte, um frei und vollkommen erfüllt im Leben sein zu können.
An den darauffolgenden Part kann ich mich nur schwer erinnern. Das nächste was ich weiß ist, dass ich langsam runterkam, die Halluzinationen nach und nach nachließen und ich wieder meinen Körper fühlte und mich atmen hörte. Ich war unglaublich glücklich, wieder das Gefühl von „menschlichen Wesen“ zu haben. Und konnte es nicht lassen, immer wieder extrem tief einzuatmen.

Die darauf folgende Zeit war sehr schön. Ich hatte darauf ein unglaublich schönes und tiefes Gespräch mit meinem ebenfalls trippenden Begleiter. Auch hierfür war ich unglaublich dankbar und mir wurde wieder klar, wie wichtig es ist, füreinander dazu sein und wie sehr uns zwischenmenschliche Beziehungen prägen und uns im Leben helfen.
Ich fühlte mich nun auch nach und nach erleichtert und konnte mich ein wenig von dem „Durchwirbeln“ erholen.
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Ich muss dazu sagen, dass ich während des Trips kaum dachte, ich erfuhr einfach und war etwas oder auch nichts. Ich denke bei solch vielen erfahrenen Inhalten in kurzer Zeit kommt das Gehirn auch einfach nicht mehr mit. So dass eine Art 2. Triperfahrung mit Interpretation und Inhalt erst beim Runterkommen stattfinden konnte und sich noch Wochen später hinauszog.
Ich fühlte mich ein bis zwei Wochen auch sehr schlapp und beschloss, so eine Dosierung für mich erstmal nicht mehr zu wählen. Doch war letzendlich unglaublich glücklich über diese wichtige Erfahrung, in der mir vor allem klar wurde, was ich für mich persönlich noch nicht gelöst hatte und wie dankbar und glücklich ich über mein Leben sein konnte.
Es war wunderschön zu erfahren, wie es ist, wenn das Leben plötzlich so nichtig erscheint, denn dann wird mir immer wieder klar:
Ich brauche mich vor nichts im Leben zu fürchten, mir Sorgen zu machen oder mich stressen zu lassen oder dergleichen. Das Einzige, wovor ich wirklich Respekt haben sollte und darauf hören sollte, bin ich selbst und meine innere Stimme, mein Unterbewusstsein. Ich hoffe dies, irgendwann im Leben auch vollkommen umzusetzen.
Denn nur so, bin ich mir sicher, kann man sich von allem und vor allem vor sich selbst befreien und das Leben vollkommen bewusst (er)leben.
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Terence Mckenna:


"Dies ist das Epizentrum des psychedelischen Zustands und wird normalerweise mit DMT oder erheblich höheren Dosen Psilocybin erreicht. Obwohl diese Stufe sich durch ein vollständiges und absolutes Eintauchen in Visionen auszeichnet, ist dieser Zustand, was die Qualität angeht und was erlebt wird, deutlich anders - man kann es eine Erleuchtung oder Vereinigung mit der großen Lebenskraft nennen. Man befindet sich im Auge des Sturms, im Nirvana oder erreicht vollständige Transzendenz. Man kann hierbei außerdimensionalen Wesen begegnen oder die reine, die unmanifestierte Energie spüren, die sich jenseits des illusorischen Zirkus' des Lebens befindet. Die häufigsten Erfahrungen sind wie folgt:

1. In eine sich ausdehnende oder andere Dimension geschoben zu werden, die angefüllt ist mit Wesen und verwickelten, detaillierten Welten mit bizarren und unbekannten Eigenschaften.

2. Mit extremer Geschwindigkeit in den Weltraum geschossen zu werden. Von kosmischen Erfahrungen, wie Zeuge bei der Schaffung eines neuen Sternensystems zu werden, wurde ebenfalls berichtet.

3. Mit hoher Geschwindigkeit reisen, während man wechselnde Muster erlebt, die sich häufig verändern und darin befindlichen komplizierten Mustern öffnen.

4. Intelligenten Wesen begegnen, wobei man jeden der Punkte 1, 2 oder 3 erlebt. Die Erfahrungen reichen von elfenartigen Maschinenwesen über Weltraum Cowboys, intelligenten Entitäten aus Dingen wie aus Fantasy Romanen, wie Humanoide, bis hin zu riesigen Insekten, visuell nicht beschreibbaren Entitäten und schwebenden Lichtkugeln.

5. Intelligente Wesen versuchen, mit dem Nutzer über visuelle Muster zu kommunizieren, Anweisungen und Hinweise zu geben. Manchmal nehmen die Wesen den Nutzer mit zu bestimmten Orten, um zu versuchen eine Botschaft zu vermitteln, wie etwa dazu ermutigen, eine gewisse Geisteshaltung zu erlernen oder sie lehren Lieder, die Objekte entstehen lassen oder Energie bündeln.“