Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Die reale Täuschung
Drogen:Engelstrompete
Autor:Legalhighze
Datum:18.11.2016 23:49
Set:unüberlegt und unvorbereitet, Lust auf Neues, gut drauf
Setting:Sommer, unter der Brücke, Burger King, Feldweg, zu Hause
Nützlichkeit:6,50 von 10 möglichen   (14 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Zu meiner Story:

Vorwort
Ich bin 21 Jahre alt und schon seitdem ich mit vierzehn Gras probiert habe begeistert von den Halluzinogenen der Natur.
Dieser Bericht über diesen Trip ist schon länger her (ca mit 16,5 Jahren), jedoch haben sich Erlebnisse tief in meinen Kopf eingebrannt.. Vieles des Tripberichtes wurde mir in Nachhinein von meinem besten Freund berichtet, der mit mir unterwegs war.

Angefangen hat es mit dem Schulschluss und dem Verlangen richtig einen aufzurauchen.
Leider war in unserer Stadt mal wieder tote Hose, jedoch hatten wir trotzdem das Verlangen irgenwie zu trippen... jung und dumm..
Ich hatte mich schon öfter im Internet über Naturdrogen informiert und bin so auf die Engelstrompete gestoßen.
Zufälligerweiße wuchs bei uns in der Stadt mitten im Park eine prächtige Engelstrompete mit duftend weißen Blüten. Zufälligerweiße liefen meine 2 Freunde (S und P) und ich gerade darann vorbei.
Daraufhin hab ich mir ein paar Blüten geschnappt (ca 4-5) und hab sie auf meinen Gepäckträger geschnallt. -> Keine gute Entscheidung

Ich war in dem Moment voller Euphorie und hatte Lust eine neue Erfahrung zu machen, meine zwei Freunde waren jedoch nicht so begeistert von meiner Idee.
Nach einer Kippenpause und einem Gespräch planten wir uns einen Tee mit Hilfe einer Dose aus dem Supermarkt aufzukochen. Wir liefen durch den Park zum Supermarkt und kauften uns eine große Raviolidose und was zu Trinken. War ein echt heißer Tag!
Wir beschlossen zum Wehr zu gehen, was nicht weit entfernt war, um unser "Süppchen" zu kochen.
Auf dem Weg trafen wir noch zwei Freunde die sich uns anschlossen

Das Wehr ist ein Ort mit einem künstlichen Bachlauf, paar Fröschen, Libellen
also ziemlich gechillt und auch nicht so einsichtig.

Angekommen fing ich an ein kleines Feuer im Sand zu machen und Wasser in der Raviolidose zu kochen.
Ich und mein Kumpel "S" zerrupften ca. 3 Blüten und fügten sie dem Wasser hinzu und liesen alles erstmal zehn bis fünfzehn Minuten köcheln.
Erstmal musste die Flüssigkeit abkühlen.
Nachdem wurde sie in einen Beutel gefüllt um daraus zu trinken und die Blätter und das Kleinzeug loszuwerden.
Mein Kumpel "P" begann etwas Angst zu bekommen und wollte einen Rückzieher machen.
Ohne nachzudenken schluckte ich ca. einen Drittel der dunkel gefärbten Flüssigkeit, woraufhin "S" drei kleine Schlücke nahm. Insgesamt dürften das wohl ca 0,25 Liter gewesen sein die ich von dem Sud zu mir nahm.
"P" nahm einen Schluck.

wir chillten in der Sonne voller Vorfreude und gespannt auf den Trip.

Nach ca 30 Minuten bekam ich einen unbeschreiblich komisch trockenen Mund und ich merkte das irgendetwas anfing zu wirken.
"S" verspürte auch ein komisches Gefühl
Nach ca 45 Minuten war auf einmal alles sehr unangenehm grell, und es war schwierig seine Augen zu öffnen. Meine Freunde machten mich erstaunt auf meine extrem geweiteten Pupillen aufmerksam,
jedoch dachte ich sie verarschen mich, da ich keine Wirkung verspürte.

Ab diesem Moment wird die Geschichte etwas schleiherhaft und lückenhaft, jedoch wurde mir sehr viel vorallem von meinem Freund "P" berichtet...

Meine Freunde und ich gingen in Richtung Park über einen Feldweg.
auf einmal riss es ständig ruckartig meine Füße hoch, und ich dachte ich steige auf Minen?!
War echt ein krasses Feeling, wie ein Art Reflex. Als würde dir der Arzt mit einem Hammer auf das Knie schlagen.

Als nächstes erinner ich mich, dass ich mit "S" und "P" auf einer Bank saß und es schon langsam ziemlich dunkel geworden ist.
Wir trafen noch zwei Kollegen die eine Tüte mit uns teilten.

Danach erinner ich mich an nichtmehr so viel.

"P" und "S" hatten Hunger und wollten zum Burger King.
Ich wollte angeblich noch die Anderen ein bisschen begleiten und sagte, dass ich nachkommen würde.
"P" versuchte mich ständig anzurufen, jedoch ging ich nicht hin.
und wenn ich hingegangen bin dann sagte ich, dass ich gleich da wäre..
"S" begann in Burger King unruhig zu werden und hatte ein komisches Körpergefühl. Er hat sich mit dem Rad auf den Weg nach Hause gemacht.

"P" fing an mich zu suchen und fand mich etwa 300 Meter entfernt an der Kreuzung beim Bahnhof, auf und ab wippen. Mein Rad hat er auf dem Weg am Gehsteig entdeckt, dass ich dort anscheinend stehen gelassen habe. Mit den Blüten auf dem Gepäckträger.

komisch....

als nächstes erinner ich mich, dass wir beschossen zu mir nach Hause zu gehen.
Auf dem Weg durch den Park, Richtung Feldweg zu mir ins Dorf chillten wir uns auf die Bank und ich wollte eine Zigarette rauchen.
ich fragte "S" ob er mir etwas Drehtabakk und Papes geben kann, dass ich mir eine drehe.
er reichte mir das Material, ich drehte, rauchte.

dachte ich zumindest,
denn ich Wirklichkeit habe ich Kippenstummel vom Boden geraucht. Denn "S" hat sich schon lange auf den Heimweg gemacht.
"P" bekam es etwas mit der Angst zu tun. Er wies mich des öfteren darauf hin, dass "S" nicht da ist, und das ich mich beruhigen soll.

kurze Momente begriff ich, dass ich Kippenstummel in der Hand hatte.

wir machten uns auf den Weg in Richtung das Haus meiner Etern, das auf dem Dorf liegt.
Wir mussten einen Weg, nachts, an einem Fluss entlang gehen.
Ich hatte mein Fahrrad dabei und hab es geschoben.
Auf der Hälfte des Weges begann sich das Kabel meiner grünen Kopfhörer in den Speichen meines Fahrrads zu verheddern.

Ich kann mich auch nur noch schleiherhaft darann erinnen..
ich hielt das Kabel für eine Schlange die fest zubiss und nicht loslassen wollte.
verängstigt versuchte "P" mich zu überzeugen, dass es nur meine Kopfhörer sind.
Nach kurzer Diskussion gingen wir weiter.

Des öfteren sah ich "S" einfach wie ein Brett im Graben liegen.
Jedes mal habe ich ihn dann gefragt warum er da liegt, und versuchte ihm zu helfen.
jedoch bei naher Betrachtung war er wieder verschwunden und ich suchte verwirrt die Grasbüschel ab.

Was mich ziemlich verstört hat waren die Bäume , die sehr dich am Rande des weges standen und wie düstere Gestalten aussahen.
Manchmal sah ich riesige Männer (3 Meter!) die genau vor mir standen und genau auf mich runterschauten. Richtig gruselig im Nachhinein. Jedoch fand ich das auf dem Trip alles normal.

Immer versuchte "P" mir beizubringen, dass ich mir alles nur einbilde, was ich ihm aber nur schwer abkaufte.

Das war auch so das letzte das ich von diesem Trip mitgenommen habe. Es dauerte nicht lange, dann waren wir bei mir zu Hause angekommen.
Meine Eltern sind bereits ins Bett gegangen.
Wir haben noch was gegessen und ich bin dann sehr schnell eingeschlafen.

In der Früh war ich noch sehr verklatscht und hatte etwas Kopfschmerzen.
Das komischste war jedoch, dass ich keine SMS auf meinem Handy mehr lesen konnte weil alles verschwommen war.
Sogar in Facebook musste ich meine Nachrichten auf ein Maximum in Word vergrößern um diese lesen zu können!

"S" berichtete nächsten Tag in der Schule, dass er angeblich auf dem Nachhauseweg mit dem Fahrrad, auf dem Feldweg, riesige wolfsartige Kreaturen von Feld zu Feld huschen gesehen hat.
Er machte zurzeit einen Nebenjob und musste sich um Bürokram kümmern. Ablagen abordnen, Telefonnummern ablesen und so was.
Er hatte auch große Schwierigkeiten die Schriftzeichen zu entziffern, und versuchte mit seinen Fingern ein Viereck zu formen, um die Buchstaben zu fokusieren.
Hat anscheinend geklappt.

Fazit:
Dieser Trip war sehr unüberlegt und hätte sehr leicht schief gehen können.
Ich war jung und leichtsinnig und hatte sehr viel Glück.
Im Nachhinein habe ich erfahren, dass diese Pflanze enorme Wirkstoffschwankungen aufweist und vorallem die weißen Blüten sehr potent sein sollen.

JEDOCH würde ich diesen Trip auch nicht rückgängig machen, wenn ich es könnte.
Selbst jetzt, mit meinen 21 Jahren und vielen anderen Erfahrungen mit Naturdrogen wie z.B. Psilocybin ,Amaninta, LSA muss ich sagen, dass mir dieser Zustand sehr viel gezeigt hat.
Es ist echt bemerkenswert was manche Substanzen mit dem Gehirn anstellen können, und sie die Psyche dermaßen beeinflussen können.
Selbst nach hohen Dosierungen von den anderen Drogen hatte ich nie WIRKLICHE Halluzinationen.
Die Engelstrompete schaffte es, das ich mir einbildete mit Freunden zu reden die nichtmal anwesend waren. Und alles erschien mir komplett normal. Glücklicherweise hatte ich einen Tripsitter sonst hätte alles ganz ander ausgehen können.
Das gefährliche und fatale kann sein, nicht zu wissen überhaupt eine Substanz eingenommen zu haben, und auf einen Trip zu sein.

Ich hoffe der Tripbericht hat euch gefallen und konnte euch einen kleinen Einblick geben, wie gefährlich, aber auch mystisch die Engelstrompete bzw. das Nachtschattengift sein kann.

Legalhighze