Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Allumfassend - Eine ALD-52-Erfahrung
Drogen:Mischkonsum von Benzodiazepine, Kratom, Speed, LSD und Cannabis (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:ehemaliges Mitglied
Datum:19.12.2016 12:56
Set:müde, dicht, verplant
Setting:zu Hause, Vormittag
Nützlichkeit:8,35 von 10 möglichen   (34 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Konsumierte Substanzen:
Etizolam (5 mg)
Kratom (5,5 g)
D-Amphetamin (12mg)
ALD-52 (125ug)
Cannabis-Extrakt

Zu meiner Person:
Ca. 55kg, männlich, 1,70m groß
Zu dieser Zeit hauptsächlich Konsum von Opioiden und Cannabis (täglich und sehr viel).

Drogenerfahrungen zu dem Zeitpunkt:
Cannabis, LSD, Pilze, ALD-52, 1P-LSD, AL-LAD, 5-MeO-MIPT, 4-HO-MET, DMT, 5-Meo-DMT, 4-Aco-DMT, 2C-B, 2C-E, 2C-D, (RS-&S-)Ketamin, O-PCE, MXE, Oxazepam, Etizolam, Clonazepam, Flubromazolam, Pyrazolam, Midazolam, Diazepam, Alprazolam, Clonazolam, Lyrica, Phenibut, 2-FA, 3-FA, Amphetamin, Methampetamin, MPH, IPPH, MDMA, 6-APB, Methylon, Kratom, Morphin, O-DSMT, Tramadol, Fentanyl, Methadon, Tilidin.


Allumfassend – Das habe ich mir gedacht, als mir das Ausmaß der Katastrophe klar wurde. Ich war fasziniert, überrascht, , verängstigt, schockiert und vollkommen entsetzt zur selben Zeit. Und ich war drauf. Drauf, wie ich es noch nie war. Drauf, mit einer Intensität, von der ich nicht wusste, dass ich sie fühlen kann.

Vorwort:
Ich habe vor etwa 4 Jahren das erste Mal Psychedelika konsumiert. Damals handelte es sich um eine relativ geringe Dosis Magic Mushrooms (1g Golden Teacher) und ich hätte mir nie erträumen können, welche Erfahrungen noch auf mich warten würden. Seit etwas über einem Jahr konsumiere ich Psychedelika ziemlich regelmäßig. Das heißt, mein Konsum variiert von ein bis zwei Mal im Monat zu ein bis zwei Mal pro Woche. Dazwischen sind alle möglichen anderen Drogen untergebracht. Allen voran Cannabis, das mich seit etwa 5 Jahren, fast durchgehend, auf meinem Lebensweg begleitet. Ich hatte also schon einige Drogenerfahrungen verschiedenster Natur, doch das, was ich während diesem Trip erleben sollte, sprengt den Rahmen alles Erlebten so sehr, dass ich mich frage, ob es denn überhaupt einen Rahmen geben kann oder alles nur Illusion ist.

Die „Vorbereitung“:
Es ist Montag. Ich sitze in der Schule, ich bin richtig k.o. obwohl ich den Vormittagsunterricht geschwänzt und ausgeschlafen habe und erst zum Nachmittagsunterricht in die Schule kam. Endlich ist Unterrichtsende. Ich mache mich auf den Nachhauseweg und überlege mir, was ich mir denn so gönnen könnte. Eigentlich hatte ich schon vor Wochen den Entschluss gefasst, einen Schlussstrich mit dem Drogenkonsum zu ziehen. Einfach, um zu sehen, wie sich mein Erleben ohne Drogen im Vergleich zu früher anfühlt. Das letzte Mal war ich vor etwa 1 ½ Jahren für einen längeren Zeitraum nüchtern. Das war, als ich nur kiffte und eine 6-monatige Pause einlegte um mein Abitur gemütlich zu meistern. Nach dem Abitur habe ich mich dann, könnte man wohl sagen, einmal quer durchprobiert, was die Drogenwelt so zu bieten hat.

Nun ja, ich überlege mir also, was ich mir diesen Abend gönnen würde. Da meine Cannabistoleranz schon so abartig hoch war, dass ich kaum Wirkung aber haufenweise Nebenwirkungen verspürte, entschloss ich mich dazu, Cannabis wegzulassen und so standen für den Abend nur noch Benzos und Opis zur Auswahl. Ich habe mich dann dazu entschlossen, zuerst etwas Etizolam zu konsumieren damit ich dann, je nachdem wie ich Lust bekommen würde, den Rausch mit Alkohol oder Kratom abzurunden. Zuhause angekommen gönnte ich mir also mal 1 mg Etizolam für den Anfang. Was ich dann gemacht habe, weiß ich leider nicht mehr so genau. Benzos eben. Ich habe mir wohl irgendwie die Zeit vertrieben, mir Pizza bestellt und Kratom konsumiert. Ein sehr gediegener Abend, könnte man sagen. Irgendwie kam ich dann auf die Idee, mehr Etizolam zu nehmen. Und mehr Kratom. Gemeinsam mit einer Freundin, mit der ich den Abend, bzw. die Nacht chattete, beschlossen wir, dass es eine tolle Idee wäre, noch Amphetamin zu konsumieren. Also auch rein damit. Tja. Und dann war schon irgendwie der nächste Morgen. Gegen 10 Uhr herum bemerkte ich, wie ich zu schwächeln begann und überlegte, wie ich nun am besten weiter vorgehen würde. Sollte ich schlafen gehen, Amphetamin nachlegen um den Tag über wach zu bleiben, um dann abends schlafen zu gehen, um meinen Schlafrhythmus aufrecht zu erhalten, etwas Kratom nehmen um das Dahinvegetieren etwas angenehmer zu gestalten?

Besagte Freundin entschloss sich dazu, weiter Amphetamin zu konsumieren um wach zu bleiben. Mir sagte dieser Gedanke allerdings nicht zu. Eine Nacht durchmachen und dann weiter Amphetamin konsumieren? Wer bin ich denn? Ich bin doch nicht bescheuert. Selbstredend entschied ich mich für etwas Kratom. Vernünftig. Doch dann packe mich eine Idee bzw. drängte sich mir eine Frage auf, die mich in meinem Benzo-Wahn nicht mehr losließ:
Was passiert, wenn ich jetzt 125ug ALD-52 nehme? Gefährliche Kombination: Furchtlos und dumm.

Eine kurze Zusammenfassung bisher:
Sonntag hatte ich 10ug ALD-52 (Microdosing) und gekifft. Montagabend bzw. durch die Nacht hindurch habe ich konsumiert: 3 mg Etizolam, 5,5g BRV und etwa 12 mg reines D-Amphetamin oral. Ich merke schon 0,5 mg Etizolam deutlich und 1 mg wirkt bei mir schon sehr stark, 2g Kratom sind ausreichend, um mich in eine flauschig-wohlige Opioid-Wolke zu packen und das bisschen Ampetamin reicht mir auch um angenehm stimuliert zu sein. Um 11 Uhr morgens nehme ich 125ug ALD-52. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich wohl etwa auf 1,5mg Etizolam, 3-4g Kratom und 6-7mg D-Amphetamin. Das letzte Mal geschlafen hatte ich vor 30 Stunden. Na dann, ran an den Spaß.

Der Trip:
Klassisch, wie ich meine meisten Trips beginne, habe ich nach der Einnahme angefangen, meine Wohnung staubzusaugen. Ich habe für mich entdeckt, dass das Hochkommen der perfekte Zeitpunkt ist, um meine Wohnung ein bisschen sauber zu machen. Das befriedigt mich ungemein und gibt mir positive Vibes, um in den Trip zu starten. Entweder ich höre auf, wenn der Trip voll einsetzt oder ich bin schnell genug fertig, ehe der Trip anfängt. Dann gehe ich dazu über, Musik zu hören, mich hinzusetzen/legen/stellen, nachzudenken, Runden in meinem Wohnzimmer zu drehen oder was mir auch in den Sinn kommt. So auch dieses Mal.
Ich habe gemütlich fertig geputzt, als ich die ersten Effekte des ALDs, etwa 30 Minuten nach der Einnahme, verspüre. Leicht, aber ich weiß, es ist etwas am Kommen. Ich bin ziemlich entspannt und die Wirkung wird immer stärker. Wie ich es gewohnt bin. Ich kiffe etwas und lege Lachgas bereit. Nicht, dass ich den Peak verpasse, dachte ich mir. (Ja, es hat den Anschein, dass mir Denken nicht so liegt.) Also habe ich mich zusätzlich noch mega krass eingekifft.
Doch irgendwann überkommt mich ein seltsames Gefühl. Ich bin etwa eine Stunde im Trip und der Trip ist zu diesem Zeitpunkt schon ungewohnt stark. Ich hatte schon oft Trips im Bereich von 100-200ug, aber diese Intensität war mir neu. Selbst 300ug AL-LAD, 40mg DMT, eine Kombination aus 2C-D und O-PCE, 20mg 2C-E oder 20mg 2C-B konnten da nicht annähernd(!) mithalten. Meine ganze Umgebung hat sehr stark zu morphen begonnen und ich habe gemerkt, wie mein Denken nach und nach zerlegt wird.
Das Beunruhigendste: Ich war immer noch am Hochkommen. Zu diesem Zeitpunkt kamen mir die ersten Zweifel, ob das, was ich da getan hatte, eine gute Idee war. Wer schon ein paar Mal Psychedelika konsumiert hat, weiß, was es bedeuten kann, wenn man anfängt auf einem Trip zu zweifeln: Man bietet unangenehmen Gedanken Platz in seinem Kopf. Das kann fatal enden. Und dessen war ich mir bewusst. Ich lief so Runden im Kreis, unentschlossen was ich denn jetzt tun sollte, ehe mich die Wirkung vollends überrumpelte und es mich flachlegte. Ich lag auf meiner Matratze auf dem Boden und lies mich mit Musik berieseln.

Und hier ging der Wahnsinn los:
Ich lag da, mit geöffneten Augen morphte meine komplette Umgebung, auf jeder Oberfläche sah ich das „LSD-Muster“ (einfach geometrisches Muster von unglaublicher Feinheit, das alles überzieht, auf weißen Flächen regenbogenfarben ist, also kontinuierliche Farbübergänge hat und sich an alle anderen farbigen Oberflächen farblich und alle möglichen Texturen geometrisch anpasst). Meine OEVs gingen so weit, dass z.B. aus meinem Tisch dreidimensionale geometrische Objekte wuchsen, mein Parkettboden zu einem dreidimensionalen, in die Tiefe gehenden Objekt wurde.
Mein Denken als solches war vollkommen lahmgelegt. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, geschweige denn zu Ende denken. Ich hatte das Gefühl, dass ich an mehrere Dinge gleichzeitig denke, aber an nichts davon auf eine Art und Weise, die irgendwie brauchbar oder verständlich für mich wäre. Jeder Gedanke war eine Spirale, die sich immer weiter in sich selbst gedreht hat, um dann plötzlich und abrupt zu enden. Doch keine Sorge, mit jedem Gedanken, der plötzlich endete, fühlte es sich an, als ob fünf neue Gedanken entstünden. Und dann spürte ich, wie sich etwas in mich hineinschlich… etwas Dunkles, Düsteres. Erst legte es sich auf meine Haut, doch dann drang es in mich ein. Es fühlte sich an, als ob sich etwas in jeden Zwischenraum, den Materie hat, hineinlegt: Angst. Ich bekam verfickte scheiß Angst. Mehr als das. Ich hatte Panik. Innerhalb von ein paar Sekunden oder Minuten erfüllte mich ein Schrecken, ein Terror, wie ich es noch nie erlebt hatte. Ich fing an extrem stark zu zittern, mir wurde übel und ich fühlte mich, als ob ich gleich zusammenbrechen würde. Ich war am Ende und in die komplette Materie, aus der ich bestehe, war mit Angst durchzogen, gefüllt, bestand nur noch aus Angst.
Mit zitternden Händen applizierte ich 2mg Etizolam oral, welches ich in weiser (ha ha!) Voraussicht (Gott sei Dank!!) zuvor bereitgestellt hatte. Ich lag auf der Matratze und wartete. Nach ein paar Minuten merkte ich, wie sich mein Körper beruhigte. Ich hörte auf zu zucken und zu zittern und auch die Übelkeit ließ wieder nach. Auch die Panik wurde geringer und ging auf ein „erträgliches“ Maß zurück.

Ich lag also da, auf meiner Matratze, dicht bis oben hin, immer noch vollkommen verschreckt, was da gerade mit mir abgeht und versuchte mit größter Mühe, irgendwelche Gedanken zu fassen, welche mich erden konnten, mich in die Realität zurückholen würden, doch es war vergeblich. Die einzigen „sinnvollen“ Gedanken, die ich fassen konnte, waren: „Oh mein Gott, ich bleibe total hängen“. Ich war seit ich weiß nicht wann auf dem Peak und die Wirkung schien einfach nicht nachzulassen. Nicht mal das Etizolam schwächte die Wirkung ab, nur der zuvor existente Terror wurde in… eine unglaubliche, aber erträgliche Angst. Ich dachte wirklich, ich bleibe hängen. Ich dachte das schon ein paar Mal auf Trips, aber gepaart mit dieser Angst wurde dieser Gedanke für mich Realität. Ich wusste nicht, dass so etwas zu erleben möglich ist.
Nun, als pragmatisch veranlagter Mensch und mit doch schon recht viel Drogenerfahrungen beschloss ich, nachdem mein Hauptproblem, die Panik, beseitigt war, dem Trip hinzugeben. Wenn ich schon hängen bleibe, dann will ich es auch wenigstens genießen. Ich schloss die Augen und verschwand. In mir passierte etwas, was ich noch nie erlebt hatte. Ich verschmolz mit der Musik. Nein, mehr als das; Ich wurde die Musik. Ich hörte auf zu existieren. Ich erlebte nur noch, wie mein Gehirn Reize aus der Umwelt verarbeitete. Ich war die Umwelt. Und vor meinem inneren Auge taten sich Bilder auf, wie ich sie noch nie gesehen habe. Formen und Strukturen von solchem Detailreichtum, von solcher Farbvielfalt mit fließenden Übergängen legten sich über mein Bewusstsein. Zu einem anderen Zeitpunkt war ich in vollkommener Dunkelheit und die Dunkelheit zerlegte sich Fragmente, nur, damit sich dessen Fragmente weiter zerlegen konnten, bis nur noch der Prozess der Zersetzung da war. Und es fühlte sich an wie eine Ewigkeit, die ich da erlebte. Ich wartete eine Ewigkeit in der Unendlichkeit.

Hin und wieder erblickte ich das Licht der Realität, versuchte Gedanken zu fassen, um dann sofort wieder in der Flut von Reizen und Impulsen, die in meinem Gehirn herumrasten unterzugehen. Zwischen dieser Flut fasste ich Gedanken wie „Wenn ich wirklich hängen bleibe, bin ich im Stande alleinständig zu überleben? Würde ich auf Hilfe angewiesen sein?“. Ich stand dann hin und wieder auf, versuchte irgendwas zu machen, um dann hilflos wie versteinert im Raum zu stehen und bei der Tätigkeit, die ich gerade auszuführen versuchte, vollkommen abzuspacen. Das einzige was ging, war hin und wieder Wasser zu trinken. Nach einiger Zeit kontinuierlichen Zerlegen meines Egos durch die Kombination, die ich mir da gegeben hatte und dem verzweifelten Versuch mein Ego aufrechtzuerhalten, überkam mich eine gewisse Ruhe. Vielleicht hatte ich auch einfach aufgegeben. Doch ich fügte mich meinem Schicksal und gab mich dem Trip vollkommen hin.
Ich lag auf der Matratze und mit mir passierten die verrücktesten Dinge, egal ob ich die Augen offen oder geschlossen hatte und verschmolz mit der Musik. Das Körpergefühl war zu diesem Zeitpunkt so ziemlich das geilste, was ich je erlebt hatte. Wie ein Orgasmus, nur viel intensiver, dauerhaft anhaltend und alles durchdringend. Mein Körper war vollkommen ausgefüllt. Ich lag da und alles was ich wahrnahm, war, dass es angenehm war. Ich vermute, hätte man mich zu diesem Zeitpunkt gefragt, was mit mir los ist und, wäre ich in der Lage gewesen zu antworten, hätte ich wohl so etwas gesagt wie „Wer ist dieser mir? Es gibt nur alles“.

Nach etwa einer Stunde war ich soweit, dass ich, wenn ich mich wirklich anstrengte, mein Ego zusammenfügen konnte. So konnte ich mich besagter Freundin mit aussagekräftigen Worten und Sätzen wie „wtf“, „krasser shit“ oder „ich kenne mich gar nicht mehr aus“ mitteilen. Alleine dies mitzuteilen, bedeutete einen unglaublichen Kraftakt, da ich während dem Schreiben in alle möglichen Richtungen abdriftete. Ich fing an, Sonderzeichen anstatt Worten zu verwenden, da diese meine Gedanken für mich schlüssiger ausdrückten. Nun, ich war also von der Hölle in den Himmel gekommen und genoss diesen Zustand voller Egotode und Wiedergeburten, OEVs und CEVs und Gedankenschleifen. Ab einem gewissen Zeitpunkt war ich in einem, ich glaube, tranceartigen Zustand verschwunden. Ich wusste auch nicht mehr was real war. Hatte ich tatsächlich nicht geschlafen, mir diese Drogenkombi gegeben, war ich gerade dabei den Verstand zu verlieren?
Ungefähr drei Stunden vom Peak weg bekam ich langsam wieder ein Gefühl für die Realität, ich spürte, wie der Trip langsam aber doch schwächer wurde. Was für eine Erleichterung. Je klarer ich wurde, desto mehr genoss ich, was gerade mit mir passierte. Nach vier fünf Stunden war ich soweit wieder klar, dass ich relativ normal kommunizieren konnte. So normal, wie man halt drauf ist, wenn man mega dicht auf Benzos ist und gerade den krassesten Trip und die intensivste Erfahrung seines Lebens hatte.
Ich erinnere mich im Nachhinein auch noch an einen Moment, ich kann ihn leider zeitlich nicht mehr genau zuordnen, in dem ich das Gefühl hatte, dass viele verschiedene Persönlichkeiten in mir existieren, je nach dem auf welchen Drogen ich gerade bin und dann, plötzlich, begannen alle Persönlichkeiten zu einer zu verschmelzen und ich entstand. Diese Vereinigung war ein sehr harmonischer Moment für mich.

Die Angst:
Ein Knackpunkt des Trips war für mich die Tatsache, weshalb ich so unglaubliche Panik hatte. Ich denke, nicht nur die Intensität des Erlebten war ein maßgeblicher Faktor für die Panik, die ich erlebte, sondern auch die Tatsache, dass 125ug ALD-52 mich in diesen Zustand versetzen konnten. Gepaart mit der Tatsache, dass Schlafmangel und Upperkonsum die Psychosegefahr vergrößern. Ich war wirklich felsenfest davon überzeugt, dass ich hängen bleiben würde.

Die Konsequenzen:
Ich habe mir nun sehr fest vorgenommen, mal Abstand zu allen Drogen zu gewinnen und, sobald ich das, was ich erlebt habe, einordnen kann, mich auf Cannabis und Psychedelika hin und wieder zu beschränken. Auch werde ich wohl nie wieder so Psychedelika konsumieren, wie ich es tat. Ich plane, mir ein Ritual um den Konsum herum zu schaffen, um so die bestmöglichen Rahmenbedingen für heilsame psychedelische Erfahrungen zu schaffen.

Des Weiteren habe ich seit meinem ersten LSD-Trip mit 17 mal mehr mal weniger ein gewisses Derealisationsempfinden. Damals hatte ich ebenfalls eine ziemliche Panikattacke und einen Bad Trip, jedoch weder Erfahrung, noch Benzos, noch Menschen, die mir irgendwie hätten beistehen können. Ich habe damals, wie auch bei diesem Trip, so ziemlich alle Regeln, die man bei Psychedelika-Konsum einhalten sollte, gebrochen. (Man könnte glauben, dieser Junge lernt wohl nicht.) Dieses Derealisationsempfinden ist fast vollständig verschwunden. Auch meine dauerhafte Müdigkeit scheint fortgeblasen zu sein bzw. ist sie irrelevant geworden. Nach meinen letzten Trips bzw. die letzten Wochen fühlte ich mich oft sehr traurig und weinte oft und bitterlich, zum Teil mehrmals täglich. Auch diese Trauer bzw. diese eigentlich sehr diffusen Gefühle, die mich zum Weinen gebracht haben scheinen sich geklärt zu haben. Mir geht es insgesamt sehr gut. Besser als es mir vor dem Trip ging. Während des Trips, zu einem Zeitpunkt, wo Panik vorbei war, ich mich meinem Schicksal gefügt habe, empfand ich auch ein seltsames Empfinden, ein Kribbeln in meinem Kopf. Die Assoziation, die sich mir auftat, war, dass es sich hier um ein heilendes Ereignis handelt. Ob dem so ist, weiß ich nicht, doch ich weiß ob der Macht der Gedanken und der Sichtweise. Ich bin überzeugt, dass dies ein heilsamer Moment war, bin froh diesen zulassen und nun daraus schöpfen zu können. Mir wurde durch diesen Trip (mal wieder) Respekt, der gegenüber Psychedelika notwendig, quasi eingeprügelt und ich bin mit einem blauen Auge davongekommen. Ob ich diesmal wirklich gelernt habe oder mich quasi selbst bescheiße, wird sich wohl in Zukunft zeigen. Mal sehen.