Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:2C-D: Light-Trip
Drogen:Mischkonsum von 2C-B und Cannabis (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:Voller Liebe
Datum:01.05.2017 04:32
Set:Etwas müde, gut gelaunt, experimentierfreudig
Setting:Alleine zu Hause
Nützlichkeit:8,08 von 10 möglichen   (13 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Über mich:
Weiblich
26 J.
1,65 cm
67 kg
Toleranz: erste Erfahrung
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Auf der Suche nach einem partytauglichen Psychedelikum, dessen Wirkung mich nicht dermaßen umhaut, dass ich danach 2 Tage Regeneration benötige, informierte ich mich vor ein paar Wochen über Phenylethylamine, genauer gesagt 2C-B und andere Mitglieder der 2C-Familie. Speziell die B-Variante soll hauptsächlich euphorisierend und optisch wirksam sein, einen starken Mindtrip bekommt man wohl erst bei höheren Dosierungen.
Das Problem: es ist mittlerweile sehr schwer zu bekommen.

Weitere Recherchen brachten mich schließlich zum leichter zu beschaffenden 2C-D, das in seinem gesamten Wirkspektrum dem bekannteren 2C-B am ähnlichsten sein soll.

Es dauerte nicht allzu lange und die Substanz meiner Begierde fand ihren Weg in meinen Briefkasten. Noch am selben Tag entschloss ich mich des Nächtens, sie zu testen. Das Abwiegen der passenden Dosis bereitete mir etwas Schwierigkeiten, aber schließlich hatte ich ca. 35mg des gelblichen Pulvers in einer Gelatinekapsel geschluckt.

Jetzt hieß es warten.

Nach fast einer Stunde wurde ich langsam ungeduldig. Ich beschloss, nachzulegen, wenn nach einer weiteren Stunde keine Wirkung eintreten würde.

Langsam kam ich mir dann aber doch drauf vor. Ein Gefühl der Aufregung machte sich breit. Die Trockenheit im Mund versuchte ich mit Wasser zu beseitigen, was so semi-gut funktionierte. Etwas Saft im Wasser wirkte Wunder gegen die verhasste Pappfresse.

Ein Gang zur Toilette, etwa anderthalb Stunden nach der Einnahme, machte mir mit einem Schlag deutlich, WIE drauf ich eigentlich schon war. Beim Aufstehen kam ich mir so vor, als sei ich plötzlich viel größer als vorher. Als ich mich umsah, schien es als betrachte ich meine Welt durch vergrößerte Augen – wie ein Weitwinkelobjektiv. Dementsprechend sah der Wohnraum viel kleiner aus wie gewohnt, was noch durch den hochgeschraubten Kontrast verstärkt wurde.

Im Bad, das in sehr gedämpftes, warmes Licht getaucht war (so gedämpft, dass man erst mal gar nichts erkennt: Energiesparlampe halt), bemerkte ich dann erste Gemeinsamkeiten zu LSD in mittleren Dosen. Meine Haut war empfindlicher als normal und fühlte sich ganz weich an. Auch optisch gab es Ähnlichkeiten: Duschvorhang und Waschbecken begannen, langsam und leise zu wabern.

Zurück im Wohnschlafzimmer setzte ich mich an den Laptop und widmete mich eine Weile einem Chatroom, in dem sich Konsumenten und Ehemalige austauschen, um meine Erfahrung zu teilen – mein persönlicher Online-Tripsitter, wenn man so will. Die bunten Buchstaben (jeder User hat eine eigene Farbe, das Ganze dann vor schwarzem Hintergrund) begannen, sich parallel zueinander zu verschieben, aber nur im peripheren Bereich, sodass ich noch problemlos lesen und schreiben konnte. Die Stimmung im Chat war ohnehin schon sehr angenehm, bis dann klar wurde, dass noch einige andere Gleichgesinnte in diesem Moment Psychedelika intus hatten.

Normal ist das ja nicht mein Stil: alleine zu Hause auf Psychedelika im Internet hängen. Aber irgendwie blieb ich an der Atmosphäre dort hängen, ich kanns kaum beschreiben, irgendwie fühlte ich mich verbunden mit diesen Menschen am anderen Ende der Leitung; ich teilte ihre Erfahrung und sie meine, das hatte irgendwie etwas Verwegenes, Verbotenes, Verführerisches. Vielleicht, gerade weil es über ein totes Medium geschah.

Der Bodyload beim Hochkommen war nicht ohne. Mein Herz pochte laut in Kopf und Brust und mir wurde ziemlich heiß. Zwischendurch bekam ich etwas Angst, dass die Dosis zu hoch gewählt war und ich nun einen unangenehmen Trip aussitzen müsste. Oder dass die Waage kaputt war und ich mich überdosiert hatte. Keine Panik. Der Notarzt würde im Zweifel höchstens 2 Minuten von der Feuerwache bis zu mir brauchen. Trinken. Eine rauchen. Durchatmen.
So ziemlich zeitgleich wurde mir schlecht. Nichts Ungewöhnliches bei der Einnahme von Substanzen aus der 2C-Familie, vor allem bei oralem Konsum. Dennoch sehr unangenehm für mich, da mein Stahlmagen sich normalerweise nicht so schnell aus der Ruhe bringen lässt. Die Übelkeit kam in Schüben und hielt etwa 2 bis 3 Stunden während der vollen Wirkung an, bevor sie sich komplett verflüchtigte.

Etwa zwei Stunden nach der Einnahme hatte die Substanz ihre volle Wirkung entfaltet und was ich da so sah, war ziemlich bombastisch. Alles nahm einen öl-artigen Wellencharakter an, ähnlich wie bei LSD, nur „schneller“. Die Bilder an meiner Wand strudelten nur so vor sich hin. Eigentlich strudelte alles, was ich ansah und die Geschwindigkeit passte sich mir an. Will heißen, wenn ich mich auf ein Bild konzentrierte und stur einen Punkt anstarrte, beruhigten sich die Wellen und wurden sanfter, fast zaghaft. Sobald ich mich bewegte oder mit dem Blick wanderte, wurde auch das Wirbeln der Farben wieder schneller. Lehnte ich mich zurück und hielt meinen Blick stur auf einer einfarbigen Fläche, wie der Wand, kristallisierten sich nach einigen Sekunden Schlieren heraus, teils heller, teils dunkler als die Wand, die sich über die Oberfläche kräuselten und wunderschöne, mandalaartige Muster bildeten, die sich permanent veränderten. Darin hätte ich mich komplett verlieren können.

Kopflich machte das Phenylethylamin nicht viel. Ich fühlte mich etwas „matschig“ in der Birne, ähnlich wie bei MDMA, nur nicht so extrem. Ich konnte keine Veränderungen meines Denkens feststellen, bis auf eine gewisse Begriffsstutzigkeit.

Die Euphorie hatte sich während des Hochkommens ständig gesteigert und war nun zu einem permanenten, frudigen Wohlgefühl geworden, was nur durch die Übelkeit etwas abgeschwächt wurde. Nachdem die verschwunden war, blieben nur noch ich, die Euphorie und die Farben und Wirbel. Und der Chat. Ich glaube, ich habe noch nie so viel gelacht beim Chatten. Ein Typ kam online, den ich bisher noch nie dort gesehen hatte und der den Spaßfaktor im Room auf ein neues Level brachte. Er (auf LSD) unterhielt sämtliche User ziemlich permanent ziemlich gekonnt. Ich glaube, der Höhepunkt waren die Rätsel, die er uns irgendwann aufgab und die wirklich extrem knifflig waren. Ich habe es mir zur nachhaltigen Aufgabe gemacht, das erste Rätsel alleine zu lösen, ohne die Hilfe des Internet oder sonstwas. Bisher ist es mir nicht gelungen, doch sobald das der Fall ist, werd ichs meinen treuen Lesern aufgeben.
Das war übrigens das erste Mal, dass ich den Chatlog einer ganzen Nacht gespeichert habe, weil ich mir im Nachhinein wahrscheinlich selbst nicht geglaubt hätte, was da abging. Und erklären kann ichs erst recht nicht. Daher dazu abschließend: es war extrem verrückt, sowas hab ich noch nie erlebt.

Die Katze wahrscheinlich auch nicht. Sie wusste gar nicht so recht, was sie von dem ganzen Spektakel halten sollte. Ich merkte ihr deutlich an, dass sie nicht mit dieser Situation umzugehen wusste. Konnte sich nicht entscheiden, ob sie nun mit mir auf dem Bett oder lieber woanders liegen wollte. In meinen Augen sah sie irgendwie zerzaust und gehetzt aus. Während mein Trip noch in vollem Gange war, übergab sie sich plötzlich und wich mir aus. Meine Sorge, es könnte etwas Ernstes sein, legte sich wieder, als sie kurz darauf etwas aß. Dennoch: offensichtlich ist diese Katze extrem feinfühlig. Sie bekam, wenn sie es zuließ, ganz entspannte Streicheleinheiten, während derer ihr Fell nur so vor sich hin wirbelte…

Etwa in der Mitte des Trips begann ich, mit einem Freund zu telefonieren, der in diesem Moment zufällig auf LSD war. Das kurbelte meine Euphorie wieder an und auch meinen natürlichen Bewegungsdrang, der beim Telefonieren aufkommt. Wir telefonierten ein paar Stunden, ziemlich bis zum Ende des Trips.

Das Rauchen von Cannabis hatte kaum einen Einfluss auf die Wirkung. Ich spürte, wie ich breit wurde, doch der 2C-D-Trip wurde dadurch nicht katalysiert, wie das bei LSD der Fall gewesen wäre.

Etwa 6 Stunden nach der Einnahme flaute die Wirkung langsam ab und ließ mich erschöpft und zufrieden zurück. Das Runterkommen war sehr sanft und angenehm. Ich aß etwas, rauchte noch einen dicken Joint und legte mich schlafen, was auch ganz gut funktionierte.


Fazit

2C-D ist im Großen und Ganzen genau das, wonach ich gesucht habe: ein Light-Psychedelikum – zumindest in dieser Dosierung! Bisher habe ich noch keine höheren Initialdosen probiert, daher kann ich noch nicht viel über das veränderte Denken unter dem Einfluss dieser Substanz sagen.

Trotz des vorteilhaften Wirkspektrums wird es von mir mit Sicherheit nur selten konsumiert werden, schon allein wegen dem Kostenfaktor. Außerdem ist es körperlich recht anstrengend und ich fühlte mich danach irgendwie ausgelaugt.

Insgesamt bleibt festzustellen, dass 2C-D anfängerfreundlich und sehr wahrscheinlich sehr partytauglich, wenn auch (wie jede andere Substanz) mit Vorsicht zu genießen ist.