Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Everything's perfect – Mein erstes Mal MDMA
Drogen:MDMA
Autor:Frutalba15
Datum:19.06.2017 19:16
Set:freudig-nervös, gespannt, bereit
Setting:Mit Freunden im Club, Zuhause
Nützlichkeit:8,47 von 10 möglichen   (17 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Everything's perfect – Mein erstes Mal MDMA

Kurz zu mir:

Ich bin männlich, 23 Jahre, 178cm groß und seit Jahren begeisterter Leser des LdT.
Zu meinen konsumierten Substanzen zählten bisher die „Klassiker“ – Gras, Alkohol, Kratom, Lachgas, Codein, Tramadol (Schlüsselbeinbruch macht's möglich.. :'D).
Bis auf Gras, Alkohol und Kratom zähle ich nichts zu meinen „Gewohnheitsdrogen“... Wobei ich Kratom einmal im halben Jahr, Gras 3-4 im Monat und Alkohol zum Feiern / Genuss konsumiere.
Dies hier ist mein erster Trip Bericht, den ich euch und der Welt aufgrund des einschneidenden Erlebnisses nicht vorenthalten will :)
Ich hole bewusst ein wenig weiter aus, da ich den Leuten (die daran Interesse haben) kein Detail verschweigen möchte!
Das Vorwort befasst sich noch nicht mit dem eigentlichen Trip, der Vollständigkeit halber erwähne ich es trotzdem.

Vorwort:

Es war Sommer – es war Festival Zeit und ich war perfekt vorbereitet. Seit Monaten hatte ich das gesamte Internet nach verschiedenen Erfahrungen, Tipps und Trips (höhö) abgegrast und alle Inhalte wie ein Schwamm in mich aufgesogen. Ich liebe Elektronische Musik! Electro und Trap sind meine Favoriten, für jede andere Splittergruppe bin ich jedoch offen (Nicht nur im Bezug auf Musik :) ).
Ich war fest entschlossen auf dem diesjährigen Electric Love Festival (Salzburg) zum ersten Mal MDMA zu probieren. Ein Kumpel von mir besorgte etwas aus – lt. seiner Aussage „guter Quelle“. Es war in Gelantine Kapseln gefüllt. Wir kannten den Dealer, wieso also Grund zur Sorge... Dass ich mir monatelang die wichtigste Regel „Always test your substances“ fast schon ins Hirn gebrannt habe, wurde leider von der Tatsache des immer auf Ebbe stehenden Kontostands und der fehlenden Zeit, einen Test zu bestellen, dezent übergangen... Ja, ich könnte mich für den obersten Regelbruch immer noch selbst geißeln!
Der Tag der Einnahme war gekommen, Portionen bis auf's Mü abgewogen und los!
Groß erzählen gibt es dazu nichts... Denn das angebliche MDMA war in Wirklichkeit nur schlechtes Speed.... Ich war stink sauer auf meinen Kollegen und verwandelte daher meine „Nachwurf-Portion“ in eine „Wegwerf-Portion“ und entsorgte diese sofort! So war das nicht ausgemacht Kollege... Das hab ich nun davon, dachte ich mir...
Im Nachhinein war es wohl das Beste was mir je hätte passieren können!!!

Trip Vorbereitung:

Nach dem Festival erzählte ich einem Kollegen von dem gescheiterten Versuch.... Dieser hatte zufällig noch MDMA Kristalle - lt. Seiner Aussage sehr gutes Zeug. Er hat schon einige Jahrzehnte des Konsums auf dem Kerbholz, wenn's einer weiß, dann er! Ich kaufte also 400 Mg (Für meinen „Hey, ich hab gutes Zeug - Kollege“ *lach* und mich). Der Unterschied zum letzten Mal war, dass bereits etliche Ecstasy Tests per Post den Weg zu mir nach Hause fanden – einmal einen Fehler machen genügt mir! :D
Ich testete also voller Vorfreude ein kleinen Teil der Kristalle... „Houston, we have Emma on board“!
Yes!!! So sieht also MDMA aus... Ich habe mich gefreut wie ein kleines Kind :D
Ich wollte den richtigen Zeitpunkt für den Konsum abwarten und so verschwand das kleine Tütchen erst einmal für zweieinhalb Monate im Schrank.

Trip:

Der Kalender zeigte den 30.09. und Vini Vici sollte ganz in unserer Nähe auflegen! Der Club war nur ein paar Kollegen geläufig, unser vollbesetztes Auto war gespickt mit chemisch hergestellten „Serotonin Entfesslern“ und Leuten die das Erste mal dort zum Feiern gingen. Ich hatte mir im Voraus die Veranstaltung online angesehen, der Deko Künstler war wirklich ein Genie auf seinem Gebiet. Fluoreszierende Farben so weit das Auge reicht, aus einer Besenkammer zauberte dieser Mann ein komplettes Universum! Während der Autofahrt trank ich nur 1,5 Bier, mein inneres Feuer brannte! Ja, ich war nur noch heiß auf diesen Abend! Gleichzeitig schwang eine freudig-neugierige Nervosität mit, die jedoch nur noch Nebensache war, als wir unser Auto durch Neelix' Nature One Liveset über den Asphalt knallen ließen :D! Wir kamen am Parkplatz des Clubs an, die 116mg in ein Pape gewickelt hervorgeholt, mit meinem Freund (ich nenne ihn hierfür Sherlock) und N. angestoßen und das Ding mit einem Schluck Eistee heruntergespült.
JETZT GIBT ES KEIN ZURÜCK MEHR!

Wir gingen also Richtung Club und sahen eine Art Open Air Eingang, gepaart mit verschiedenen Sitz- und Liegemöglichkeiten. Kennt ihr dieses Gefühl, wenn man etwas vor seinem geistigen Auge sieht und sich die Wahrheit zu 110% entgegen diese Erwartung entpuppt? Jup... Genau so ging es mir hier :D Nichtsdestotrotz waren wir ready alles zu zerreißen was nur im entferntesten mit Club zu tun hatte! Da niemand wirklich Bescheid wusste gingen wir bis zum Ende der „Passage“ und hatten eine große, schwere Bunkertür vor uns – nichts wie rein! :)
Der Mainfloor war aufgebaut wie Rom.... Alle Wege führten dort hin! Der Club war viel kleiner als ich mir vorgestellt hatte, egal so ist es eben familiärer. Es gingen zich kleine Gänge vom Main aus, diese waren zum Teil nur mit schwach blinkenden Lichtern ausgestattet... Das war schon wirklich tripy :'D Wir standen nun direkt im Herzen des Clubs, Goa Höhle hallo! „Deko-Mensch“ – ich liebe dich! :) Der ganze Raum leuchtete in unfassbar vielen Farben, die Decke war schätzungsweise zwei Meter hoch, das Universum war zum Greifen nah..! (dazu später mehr). Wir holten uns jeder ein Radler und wollten noch eine Rauchen bevor es los ging. Auf dem Weg nach draußen merkte ich plötzlich eine kurze Veränderung, ein leichtes „spicken“. Ich war mir jedoch nicht sicher ob es sich dabei nicht nur um einen Placebo Effekt handelte. Wir saßen in einer wirklich genial eingerichteten Outdoor Raucherlounge – Shoutout an den „Deko-Mensch“ ^^ - und genossen gemütlich die Kippe. Ein Mädel kam an und prahlte damit, wie viel Md sie sich drückt, dass sie Teile mit 250mg zum Frühstück nimmt etc.... Fuck mich doch nicht ab! Ich sagte zu Sherlock, dass ich gehen will und -woa- „Sherlock“ ….
“Ich glaube es geht los“.

Wir standen auf und ich vernahm ein Schwindel/ Drehgefühl, dass ich zuvor noch nicht erlebt hatte. Es war als würde sich meine Sicht ein wenig einschränken und sich mein verbleibendes Sichtfeld in weiten, großen Kreisen nach oben und unten bewegen. Ich hatte ein wenig mit dem geradeaus Laufen zu kämpfen, dies funktionierte jedoch mit weit ausgestreckten Armen doch ganz gut :) Ich musste noch auf die Toilette, die anderen warteten. Als ich an der „Pissrinne“ stand, war ich mir nicht sicher was sich bewegte.... Die Rinne, Ich oder mein Geist der hin und her glitt.... Irgendetwas bewegte sich jedenfalls merklich. Mich überkam ein wenig die Angst. Auf der Tanzfläche angekommen knallten die harten Goa Töne nur so durch meinen Körper. Meine Arme und Beine fühlten sich ein wenig leichter an und entwickelten langsam aber sicher ein Eigenleben, welches sich zur Musik bewegen wollte! Der Schwindel ähnliche Zustand wurde immer schlimmer. Gedanken wie „Wenn das so bleibt halte ich es nie aus“ - „Hoffentlich wird das noch besser“ - „Was zum Teufel machst du hier schon wieder“ schossen mir durch den Kopf. Ich wand mich an meinen guten Freund Sherlock und erzählte ihm von meiner aktuellen Lage. Er erwiderte, als hätte er nur so auf diesen Moment gewartet: „Lass dich fallen, nimm es hin und mach dir kein Kopf“. Das alleinige Aussprechen dieser Worte nahm mir solch eine Last von den Schultern!! Natürlich habe ich in jedem Trip Bericht davon gelesen... Konnte es jedoch in dieser Situation einfach nicht umsetzen. Er gab mir den Anstoß in die exakt richtige Richtung, danke dafür Bruder <3! Es war nun eine Dreiviertelstunde nach Einnahme vergangen und ich war mir nicht bewusst was nun kommen sollte! Ich feierte die Musik, stampfte, sah zu Boden und BÄÄM!!!! Ich sah nach oben und konnte nicht fassen was passiert war. Ein Schalter wurde umgelegt, mein Körper fühlte sich wie ein einziger Orgasmus an! Es fällt mir so schwer dieses Gefühl bzw. diese Gefühle ansatzweise zu beschreiben! Ich strich mir vor lauter Unglaube durch die Haare, die Berührung jedes einzelnes Haares gipfelte in einem weiteren Orgasmus! Es war unfassbar! Der „Oh mein Gott“ Counter durchbrach innerhalb zwei Minuten die 50er Marke! Da es wohl unübersehbar war, dass es fährt, kam Sherlocks Freundin zu mir.

Sie freute sich total für mich und umarmte mich innig. Ich fühlte mich so geborgen, gut aufgehoben und verstanden. Noch nie tat eine Umarmung so gut, war so ehrlich und so vertraut. Ich kannte Sie noch nicht sehr lange, doch an diesem Abend lernte ich sie kennen und lieben! :) Ich hatte extrem viel Energie, die Musik klang von Sekunde zu Sekunde schöner! Ich ließ mein Kopf während ich mich bewegte nach hinten fallen und sah über mir dieses unfassbar schöne Universum! Ich versank in der Decke, ich versank in der Musik, ich versank in Liebe! Plötzlich war ich nicht mehr nur ich, ich war alles!
Ich war die Musik, der Raum, die Energie – frei! Ich blickte auf das gekräuselte Universum an der Decke. Mir fiel ein kleines „+“ ca. 10-20 cm weit weg vom „Zentrum“ auf. Ich konnte meine Augen nicht mehr davon abwenden.
Ich projizierte mich und mein Leben auf dieses +. Mir wurde auf eine unglaublich klare Weise bewusst, dass ich mich genau am richtigen Platz im Leben befinde, von den richtigen Leuten umgeben bin und alles perfekt ist – wie es ist!
Um diese Erkenntnis reicher, schloss ich meine Augen und lies mich ausschließlich durch den „Goa Fluss“ steuern und treiben. Endlich verstand ich auch die für Außenstehende etwas „seltsamen“ Bewegungen. Den Körper auf und abgleiten zu lassen, von links nach rechts, es gibt nichts besseres verdammt! Wir gingen oft an die Luft, die Hitze war unerträglich und doch war ich angetan von dem Zustand völliger Transpiration :D

Beim Anzünden einer Zigarette viel mir auf, dass ich keine Ahnung hatte wo sich die Flamme und wo der gottverdammte Glimmstängel befand. Die Augen-Hand-Koordination war fast gänzlich zum Erliegen gekommen. Ich fasste diese vorübergehende Koordinationsschwäche als Zeichen auf - Mit einer 0815 Zigarette will sich mein Körper nicht zufrieden geben. Ich ließ mein Blick schweifen und erkannte, fast schon terminatorähnlich im Getümmel einen Typen der Drehtabak hatte! Er gab mir das nötige Handwerkszeug... Nach fünf Minuten fragte er mich ob er vielleicht helfen könne... Ich nahm seine Hilfe augenblicklich an! Ich war einfach nicht in der Lage xD. Der Laden war die perfekte Mischung für mich. Indoor das Leben aus seinem Körper „stampfen“ - Outdoor seine Seele baumeln lassen und diese mit unglaublichen menschlichen Kontakten und Konversationen füllen. Noch nie viel es mir leichter, mit jemandem in's Gespräch zu kommen. Es war mir egal ob männlich oder weiblich. Ich hatte das Bedürfnis mit der ganzen Welt zu sprechen! Am meisten begeisterte mich der riesige Unterschied zu Gesprächen unter Alkoholeinfluss. Reine oberflächliche „Lallerei“ um evtl. Spaß für den Abend zu haben, inklusive Schnappatmung gepaart mit dem Bildungsstand eines Drittklässlers. Dahingegen die Gespräche unter MDMA Einfluss....Alles fühlte sich so ehrlich an! Ohne jeden Hintergedanken! Seinem Gegenüber wirkliche Aufmerksamkeit schenken und kein vorgetäuschtes Interesse! An diesem Abend lernte ich wie schön zuhören sein kann. Um ehrlich zu sein, will ich etwas aussprechen sobald es mir auf der Zunge liegt. Ich ertappe mich des Öfteren dabei, bereits leicht genervt bzw. unentspannt zu werden, sollte ich nur zuhören und nicht meinen Willen durchsetzen können. Ganz anders an diesem Abend! Mir ging es zuallererst um das Wohl der anderen, egal ob Freund oder Fremder. Es tat so gut, sich zurück zu nehmen und den anderen den Vortritt zu lassen! Auf dem Schoß meines Freundes Sherlock sitzend, startete ein Gespräch das von Gefühl, Emotionen und Tiefe nicht zu übertreffen ist. Es vergingen ca. 40 Minuten voller Ehrlichkeit und pausenloser Erkenntnis.
Wir gingen darauf buchstäblich wieder in die Höhle des Löwens zurück! Der Schweiß tropfte von der Decke, von den Wänden – es war in Ordnung für mich und jeden anderen :) Ich ging zur Bar und wollte mir ein Wasser bestellen. Es war kein sonderlich großes Treiben an der Bar. Ich stand dort und wurde - so kam es mir vor - völlig von der hiesigen Bardame ignoriert. Als Sie zum dritten Mal an mir vorbei schlenderte brach aus mir ein Ausstoß von Unverständnis aus.... Ich beschwerte mich, scheinbar merkbar, wieso ich nicht bediente würde. Ein Kerl stand neben mir und sagte zur mir: „Hey reg dich nicht auf, sie macht ihren Job, muss arbeiten um Geld zu verdienen während wir die Zeit unseres Lebens haben... Hab Verständnis und sei dankbar, überhaupt jemand wie sie hier zu haben“. DU HAST SO RECHT! Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen! Ich reflektierte meine ausgesprochenen Worte und konnte mich nur noch entschuldigen! Bejahend entschuldigte ich mich bei ihm, ich entschuldigte mich quer über die Bar und als sie mich bemerkte und meine Bestellung aufnehmen wollte entschuldigte ich mich bei ihr. Sie sah mich ein wenig entgeistert an, akzeptierte die random Entschuldigung eines noch nie zuvor gesehenen Bar Kundens und nahm meine Bestellung auf^^

Ich tritt ein in eine Welt ein, in der es nicht um rechthaberische Selbstinszenierung ging. Ich entschuldigte mich für mein gezeigtes, oft nicht registriertes Wirkungsbild nach außen. Oft fällt es schwer, sich Fehler einzugestehen. Persönliche oder vor anderen... Nicht heute! Eine immer größer werdenden Euphorie wuchs in mir heran. Ich konnte mich für nicht erwähnenswerte Lappalien bei meinen Kumpels entschuldigen und wurde mit jedem Wort euphorischer, zufriedener und ausgeglichener! Wie konnten wir in eine Richtung getrimmt werden, in der Fehler eingestehen nichts gutes bedeutet? Wieso wird jedem in unserer heutigen Gesellschaft 110% abverlangt? Fortschritt ja, Maschinen NEIN! Wir dürfen Fehler machen... Wir sollten Fehler machen und uns diese eingestehen!
Das ist der wahre Fortschritt!

Ich traf auf meine Kumpels und konnte ihnen mit stolzer Haltung frisch bestellte Wasserflaschen reichen. Ich bin kein geiziger Mensch, Spendierhosen trage ich jedoch meistens nur an Sonn- und Feiertagen (Sinnbildlich gesehen :>) - Nicht heute!! Teilen fühlte sich unfassbar schön an! Die warmen und freundlichen Reaktionen meiner Freunde verlieh dem bereits schönen Gefühl Flügel <3 Die Welt kann so unkompliziert, einfach und schön sein – wir müssen es nur erkennen! Wabernde Goa Bässe durchströmten weiterhin die heiligen Hallen des Clubs. Meine Energie ließ nicht nach! Jeder konnte sich bewegen und entfalten wie er wollte. Was ich nüchtern betrachtet bereits als super empfand, wurde an diesem Abend natürlich noch verstärkt! Niemand möchte in der Disco den Anfang machen und sich mittig auf der Tanzfläche platzieren um sich - in seinen Augen - richtig zur Musik bewegen.... „Was könnten die anderen denken“... „Schau mal den an“... Im Goa/Techno Bereich gibt es so etwas nicht! Die Menschen feiern dich, feiern die Musik und feiern das Leben! Egal wie es aussieht, egal welchen Medizintanz du aufführst... Solange es sich für dich richtig anfühlt – ist es das auch! Das lassen dich die Leute spüren! Jeder ist durch die Musik und die ein oder andere 'Parachute Bomb' verbunden :D Das soll nun nicht heißen, dass man sich nur durch Drogen verbunden fühlen kann. Nein im Gegenteil! Jedoch ist es in unserer heutigen Welt schwer, die sozialen Ansprüche, Erwartungen und Sorgen für einige Momente beiseite zu lassen. Ich würde MDMA bewusst nicht als den Grund einer veränderten Wertevorstellung und Haltung gegenüber sich selbst und anderen Personen beschreiben, sondern eher als Auslöser einer offeneren Denkweise. Wie eine Art Katalysator beim Auto, dies ist nicht nur sinnbildlich gesprochen sondern läuft auch tatsächlich so in unserem Gehirn ab (Natürlich in vereinfachter Form dargestellt).

Die Wirkung lies langsam nach, was sich dadurch äußerte das diese nur noch in Wellenform bei mir „ankam“. Das Grinsen konnte mir jedoch niemand mehr aus dem Gesicht wischen. Wir ließen also den Abend entspannt ausklingen und machten uns danach auf den Heimweg. Im Auto fiel mir auf, dass mir meine Augen einige Streiche spielten. Es kam einfach zu viel Licht durch meine geweiteten Pupillen :D Sobald ich in die Ferne sah, waren Lichtquellen für mich nicht eindeutig auszumachen. Eine blaue Leuchtreklame in der Ferne sah für mich wie ein großes Feuerwehraufgebot aus, es war jedoch amüsant „die Welt durch andere Augen zu betrachten“ :) Wir lieferten meine Freunde Zuhause ab und ich umarmte alle davon sehr innig! Als der Moment des Abschieds von Sherlock nahte, wurde ich innerlich sehr emotional. Ich konnte ihm nicht oft genug für diesen Abend und seine Präsenz zum exakt richtigen Zeitpunkt danken...Danke Bruder! Als ich Zuhause ankam war meine Mutter schon wach. Ich war so gut drauf und redete in der Früh so viel, dass sie fragte ob alles in Ordnung sei. Es ging mir noch nie besser! Ich war kurz davor ihr davon zu erzählen, jedoch befand ich den Zeitpunkt noch nicht für richtig....Wie kann man denn unter Drogeneinfluss seriös wirken :D? Um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen beschloss ich einen J auf unserem Balkon zu rauchen. Es war ziemlich kalt, also lag ich mich mit meinem Schlafsack auf unsere Liege. Die Sonne war gerade am Aufgehen, der Himmel war durch lang gezogene orange-lilafarbene Wolken geschmückt – es war alles PERFEKT! Ich ließ den ganzen Abend noch einmal Revue passieren und genoss die aufgehende Sonne und das Spektakel der Natur. Einschlafen funktionierte Problemlos, der Schlaf an sich war jedoch trotzdem nicht sehr lang.

Der Tag danach:

Am nächsten Morgen stand ich auf, hatte keinen Kater, überhaupt keine Beschwerden und war voller Euphorie. Plötzlich wollte ich laufen gehen.... ich und laufen? So etwas gibt es eigentlich nicht. Es war fast wie eine innere Stimme, die mir zu verstehen gab, dass ich jetzt laufen werde! :D
Also fackelte ich nicht lange, schnappte mir meine Kopfhörer und lief zu meinem besten Freund. Ich spürte jeden Atemzug, sah mir die Natur an und „Verstand“ die Musik die ich hörte besser als je zuvor! Ich erkannte den Sinn hinter jeder Drum und Snare, es war unbeschreiblich! Das Gras wogte im Wind, die Natur ist und bleibt im Einklang! In einer Welt voller Variablen ist die Natur die Konstante. Endlich erkannte ich wieder die Schönheit, vor der ich mich im Laufe der Zeit verschlossen hatte. Ich war so fröhlich, dass ich fremde vorbeifahrende Autofahrer anlächelte und grüßte :D Bei meinem Freund angekommen erzählte ich ihm jedes noch so kleine Detail. Während des Erzählens stieg in mir wieder diese unfassbare Energie, Euphorie und Glückseligkeit empor, die ich am Abend zuvor erlebt hatte. Wir kennen uns fast ein Leben lang und auch er nahm es wahr und sagte mir, dass man es mir ansieht und anmerkt.

Die darauf folgenden Tage und Wochen waren ausschließlich durch positive Gedanken, ausgedehnte Spaziergänge und Spaß an der Kommunikation geprägt! Ich nahm mir vor, so lange wie möglich alle positiven Aspekte von dem Erlebten zu erhalten und mich davon beeinflussen zu lassen.
Es funktionierte! Ich interessierte mich für Gesprächsthemen- und Partner, die ich zuvor schlichtweg vernachlässigt hatte. Natürlich ist es schwer in verschiedenen Lebenslagen, bei Problemen oder dem Alltag positiv gesinnt zu bleiben.... Jedoch ist es möglich und dazu brauchen wir vor allem ein positiv gestimmtes Ich! Viel zu oft mache ich mir selbst Stress, blockiere mich durch bewusste- oder unterbewusste Gedankengänge. Schluss damit! Es kann alles so einfach und wunderbar sein! MDMA hat mich nicht zu einem Rebellen gegen jedes uns „auferlegte“ System oder ähnlichem gemacht, nein!
Die Dinge der Welt, Entscheidungen die getroffen oder nicht getroffen werden habe ich immer schon hinterfragt.
Es hat mich jedoch zu einem positiv gestimmteren, weltoffeneren Menschen gemacht. Dafür bin ich dankbar!

Ich bedanke mich bei meiner Familie und Freunden die immer zu mir stehen und mein Leben so sehr bereichern!

MAKE LOVE NOT WAR




PS: Der Weg zu diesem Bericht war steinig und durch einen unvorhersehbaren Festplattencrash gepflastert. Zum Zeitpunkt des Crashs war gut ein Monat vergangen und bereits über ¼ geschrieben. Ich hätte diesen Bericht nicht mehr schreiben können, zu viel Herzblut und Stunden hatte ich investiert um dann am Schluss mit einem „Plagiat“ meines eigenen Berichts da zu stehen. Eine Datenrettung war nach Aussage der IT-Firma auf herkömmliche Weiße nicht mehr möglich. Die Festplatte hätte in ein Labor geschickt werden müssen, unter 1000€ würde dort nicht einmal ein Schraubenzieher in die Hand genommen. Ein Freund vermittelte mich an eine andere Firma, die mir nach zwei langen Monaten endlich mitteilen konnte, dass sie meinen Bericht retten konnten. 200€ kostet mich eine 27Kb große Datei. Ich möchte hiermit kein Mitleid erhaschen, lediglich mitteilen wie viel Wert mir dieser Bericht war und ist! Was lange währt, wird endlich gut :)!

Vielen Dank für's Lesen!

19.06.2017