Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Verringerte Impulskontrolle mit Folgen.
Drogen:Mischkonsum von Alkohol, Tabak und Benzodiazepine (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:Saul
Datum:25.03.2019 10:31
Set:Deprimiert, Verzweifelt, lebensmüde
Setting:In meinem WG Zimmer, Mitbewohner in anderem Zimmer vorhanden
Nützlichkeit:6,20 von 10 möglichen   (10 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Im Voraus möchte ich sagen, dass das Verlangen sich abzuschießen um etwas zu verdrängen sehr selten progressiv und hilfreich ist.

Das Ereignis hat vor ungefähr einem Jahr statt gefunden. Ich weiß nicht genau warum ich das hier schreiben möchte. Vllt. um andere zu warnen oder evtl. auch zur selbstreflexion.

Ich war in einer Phase meines Lerbens in dem ich nur noch sterben oder traumlos schlafen wollte, bewusstlos zu sein war der Gedanke, der mich angetrieben hat. Ich weiß nicht woher das kommt, aber so denke ich schon sehr lange.

Das zum Grundset..

Ich war also mal wieder morgens unterwegs zur Tankstelle um mir Alkohol zu kaufen, wobei sich der Weg dorthin wie meistens wie ein Marathonlauf angefühlt hat. Als ich zu Hause war, war ich zuerst guter Dinge mit der Aussicht nun endlich betäubt zu sein. Ich trank immer wenn ich ansetzte genau 8 Schlücke. Das war mein Ritual. Ich kam auf die Idee noch 8 Tropfen Clonazolam zu mir zu nehmen, was ungefähr 0,9mg entspricht.
Naja.. ich spielte ja schon lange mit dem Gedanken. Ich lebte aber nur für andere. Wollte andere nie verletzen. Und diese Sicherung ist durch den Mischkonsum leider durchgebrannt. Habe nur noch an mich selbst gedacht und an den Wunsch nicht mehr zu existieren.

An das was dann passierte kann ich mich nur schemenhaft erinnern. Ich hatte sozusagen unbewusst immer ein Taschenmesser neben meinem Bett liegen. Heute weiß ich warum, damals wusste ich es nicht.

Schnitt..

(Mein Mitbewohner hatte mich gefunden und den Notarzt gerufen.)
Ich wachte in einem Krankenhausbett auf. Mit Verbundenen Armen. Anschließend folgten 5 Tage geschlossene Psychiatrie in Wiesloch + 8 Wochen offene Psychiatrie.

Ich weiß nicht genau warum ich das hier öffentlich schreibe. Ich frage mich gerade ob ich nur Aufmerksamkeit will. Ich denke aber nicht. Ich möchte wirklich darauf aufmerksam machen, dass gewisse Drogen die eigene Hemmschwelle so sehr herabsetzen, dass nur mist dabei herauskommen kann.

Im richtigen Set und Setting sind Drogen etwas tolles um die Lebensqualität zu verbessern. Aber wenn der Gebrauch dann zum Missbrauch wird kann es kritisch werden.

Ich weiß, dass es viele solcher Berichte gibt.

Als abschließenden Satz:

Es kann besser werden. Betäubt euch wenn ihr wollt, aber denkt dran, dass euch geholfen werden kann!

(Das war jetzt eine spontane Niederschrift. Achtet BITTE auf euer SET ! Sonst passiert so etwas beschissenes wie mir!)