Tripbericht lesen

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Titel:Ein Todestrip in meiner Kellerwelt (mit 2C-E)
Drogen:Mischkonsum von Research Chemical, 2C-B und Benzodiazepine (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:Birnbaumbluete
Datum:11.03.2021 09:45
Set:keine große Lust darauf, teils gegen Effekte gewehrt, ein bisschen
Setting:Mein Zimmer, größtenteils gemütlich auf dem Bett
Nützlichkeit:Mindestanzahl an Bewertungen noch nicht erreicht
Status:Dieser Bericht wurde aus den Tripbericht-Listen entfernt. Er ist jedoch noch für alle lesbar.

Bericht:

Wohlige Wärme benetzt die Haut
tropft herab, schlägt auf dem Boden auf
Ein roter Film spiegelt sich wieder
zeigt, was längst vergessen war
Fördert das Innerste zu Tage
verliert sich im Rausch der Welt

Scharfes Metall glänzt in der Hand
Es dringt hinein und bleibt
Es wird entrissen, doch es bleibt
Es bleibt der Schutz und die Wärme
Der feste Wille zu sterben überhüllt die Existenz
Das Ende in greifbare Nähe gerückt
ist unausweichlich und der einzige Wunsch

Im Keller scheint die Sonne
als blutroter Ball des Todes
Dornen und Stacheln und Nadeln
geben Zuversicht und Liebe
Das ist das Leben in reinster Facette

Nie lebendiger als im Angesicht des Untergangs
Die Gewissheit speist den festen Willen
er übernimmt das Ruder, steuert auf die Klippe zu
Das Boot zerschellt
Der Geist ist frei
Tot der Körper
und lebendig zuvor.

Diese Zeilen habe ich nach dem Trip verfasst, um das Gefühl währenddessen einzufangen. Das Ganze muss an einem Freitag im Oktober 2013 stattgefunden haben, nehme ich an. Als Substanz für mich gab es ca 15 mg 2-CE und mein Mittripper hatte einiges mehr davon und ein synthetisches Cannabinoid. Dies war der erste "richtige Trip", den ich mit ihm erlebt habe. Zuvor gab es für mich meine ersten Kiffereien und die beiden ersten DXM-Versuche mit ihm. Pilze haben wir in geringen Dosierungen auch gemeinsam gefuttert. Es handelt sich bei ihm um meinen neuen Freund, also gute Voraussetzungen für gemeinsames Trippen, da genug Vertrauen vorhanden ist. Getript wurde bei mir Zuhause in meinem Zimmer.
Gegen Mittag wurde das weiße Pulver vorbereitet, das erst am Vormittag im Briefkasten lag. Da ich keine Feinwaage besitze, wurde die georderte Menge per Augenmaß immer weiter halbiert und für mich gab es dann noch ein klein wenig weniger. Dieses Vorgehen ist recht unverantwortlich und wenn man sich grob verschätzt, kann dies böse Folgen haben.
Jedenfalls ist meine Portion dann in einem Glas mit Multivitaminsaft gelandet. Mein Mittrippender hat schon etwas konsumiert, denke ich, bin mir aber nicht sicher. Mein Glas blieb eine Weile unberührt stehen und er meinte, ich solle es doch nun endlich trinken, aber ich fühlte mich etwas unwohl und zögerte den Konsum hinaus. Irgendwann nahm ich das Glas dann doch in die Hand und saß eine Weile mit ihm auf meinem Bett. Ich trank dann auch ein paar Schlücke, aber ganz wohl fühlte ich mich bei der Sache nicht. Irgendwann dachte ich dann einfach "Ach, scheiß doch drauf, ich trink den Mist jetzt einfach" und trank das Glas aus. Es lief im Hintergrund Goa-Musik, aber ich bestand darauf, dass ich mir ein wenig andere aussuchen dürfte. Worauf genau meine Wahl zuerst fiel, weiß ich nicht mehr, aber ich erinnere mich noch an den Titel "Paradoxe Stille" von Goethes Erben.
Ich saß ans Kopfende des Bettes gelehnt und mein Mittrippender war irgendwo anders auf dem Bett und es lief wieder Goa. Für mich hat die Musik nicht gepasst, aber ich wollte ihm seinen Trip nicht verderben. Ich saß da so herum und starrte ins Nichts und fing an, meine Fingernägel in meine Arme zu bohren. Ich wurde gefragt, ob ich schon etwas merke, das verneinte ich jedoch. Wahrscheinlich war ich schon am Draufkommen, jedoch fühlte es sich nicht nach einem Trip an, sondern wie eine Realität. Ich war nicht der Auffassung "nur zu trippen".
Als mich die Goa-Musik zu sehr in Richtung Trip zerren wollte, fragte ich dann endlich, ob ich nicht was anderes anmachen dürfe. Ich holte das Album "Her von welken Nächten" von Dornenreich aus meinem CD-Regal. Ich spürte schon eine Erleichterung, als ich das Goa-Gedudele pausierte, aber als die ersten Töne von Dornenreich durch den Raum schallten, fühlte ich mich wie Zuhause, es war einfach alles richtig. Ich habe das Album vorher schon lange nicht mehr gehört, aber ich erinnerte mich an seinen düsteren Charakter und wusste also, worauf ich mich da einlasse. Ich wollte es einfach darauf anlegen, da ich auch schon beim Trinken so ein seltsames Gefühl hatte.

Ab und an begann sich alles zu verzerren und nach unten zu fließen. Dies rückte ich jedoch immer wieder schnell in Reih und Glied, damit sich optisch nichts verändert und ich so einen Trip nicht wollte. Ich wollte in meiner neugefundenen Kellerwelt bleiben, wie ich sie später taufte. Und da passte nichts Buntes, Verzerrtes hinein. Mit fortschreitender Zeit wurde es komplizierter, optische Effekte zu unterdrücken, aber es gelang mir trotzdem.

Während ich da so saß und immer neue Stellen für meine Fingernägel suchte, die noch schmerzempfindlich waren, überlegte ich. Ich hatte den typischen Täter-Opfer-Konflikt in meinem Kopf. Ich wollte nicht das Opfer sein. Ich wollte Täter werden. Ich wollte alle Macht über das Leben haben und es mit einem Fingerschnippen vernichten können. Alles Leben. Vor allem aber mein eigenes. In diesem Zusammenhang entstand ein Ziel vor meinen Augen: Ich forderte meinen eigenen Tod.

Dann kam mir der rettende Gedanke, um meine Misere zu beenden. Ich selber müsste einfach gleichzeitig Täter und Opfer meiner Taten werden. Dies war ich zwar schon durch die Fingernägelattacken, doch war mir dies nicht bewusst. Vorher galt meine gesamte Aufmerksamkeit meinem rechten Arm, der da misshandelt wurde, und nicht meiner linken Hand.
So verlagerte ich meine Aufmerksamkeit dann also teilweise auf den Täter-Aspekt meiner Handlungen. In Gedanken malte ich mir die schönsten Folterinstrumente und Wege zu sterben aus. Meine Gedanken kreisten um Elend, Tod und Schmerz. Schon lange ging es mir nicht mehr so gut. Schon lange habe ich mich nicht mehr so lebendig gefühlt, wie im Angesicht des Todes.

Irgendwann reichten mir meine stümperhaften Attacken nicht mehr. Ich wollte mehr. Meine Tripbegleitung befand sich immer noch auf meinem Bett, mit seinem eigenen Trip beschäftigt. Ich nehme an, dass er von meinen Plänen nichts mitbekommen hat. Wie denn auch? Ich sprach nicht darüber, sondern genoss lediglich meine Gedankenwelt. Ich überlegte, was eine angemessene nächste Stufe sein könnte. Ich wusste, dass sich in meinem Zimmer mindestens zwei brauchbare Messer befinden. Ich stand kurz auf und überlegte. Zu offensichtlich durfte ich das Ganze nicht gestalten, da ich mir dachte, dass mein Begleiter mich um jeden Preis von meinem Vorhaben abhalten möchte. Er war sozusagen der böse Gegenspieler, der mich von meinem edlen und noblen Plan abbringen sollte. Ich war etwas wackelig auf den Beinen und setzte mich wieder ans andere Ende vom Bett. Dort am Fußende befindet sich eine Art Tisch, auf dem die Rauchutensilien meines Freundes lagen. Ich saß also parallel zum Fußende, an die Heizung gelehnt, deren Schalter sich angenehm in meinen Rücken bohrte. Sich verzerrende Optiken wurden weiterhin unterdrückt. Ich trippte ja schließlich nicht. Ich befand mich in meiner Kellerwelt und wollte mich töten.

Dann wollte mein Freund eine Pfeife mit synthetischen Cannabinoiden rauchen. Er bereitete also alles vor und ich beobachtete ihn dabei. Zum Reinigen der Pfeife benutzte er Messer Nummer eins. Es ist alt und recht stumpf, doch reichte es mir. Als er es nach Benutzung wieder hinlegte, und zwar so, dass es nun in meinem Blickfeld lag, dachte ich noch "Das war ein Fehler, mein Lieber. Ein riesengroßer Fehler." Das war wohl der letzte Funken Nüchternheit, der in mir zurückblieb, um lebenserhaltende Funktionen aufrecht zu erhalten. Alles Denken half jedoch nichts. Nach einer gefühlten Ewigkeit des Zögerns und Überprüfens, ob er nicht zu sehr auf mich achtete, griff ich zum Messer und wollte damit meinen rechten Arm weiter bearbeiten. Er bemerkte es jedoch und wollte mir das Messer aus der Hand nehmen. Ich hielt es aber fest und wollte es mir nicht entwinden lassen. Es hat zwei ausklappbare Klingen und während er es mir aus der Hand zog, kratzte mich die zweite Klinge etwas an. Dies bemerkte ich zu dem Zeitpunkt jedoch nicht, sondern erst am nächsten Tag, als ich diesen Kratzer entdeckte, der von nichts anderem stammen kann.

Mein Plan war gescheitert, ich war enttäuscht von mir selber. Er guckte mich ungläubig an und ließ das Messer in seiner Hosentasche verschwinden. Wir haben dann diskutiert. Den genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr, aber er fragte mich bestimmt, ob alles ok wär, was ich bejahte, er mir jedoch nicht glaubte. Er bezweifelte auch meine Aussage, dass ich nicht am Trippen wäre. Weiterhin wollte er mir Benzos andrehen, um mich runterzubringen. Da ich aber nicht am Trippen war und überhaupt nicht aus meiner Kellerwelt hinauswollte, schlug ich dieses Angebot aus und weigerte mich gegen alles. Irgendwann ließ er dann von mir ab und ich saß weiter auf dem Bett und beruhigte mich erstmal. Der eine Plan ist zwar gescheitert, aber das hieß ja noch nicht "Game Over". Noch lange nicht.

Während er später eine zweite Pfeife rauchte und dabei mit dem Rücken zum Bett stand, stand ich schnell auf und ging zwei Schritte Richtung Schreibtisch. Dort nahm ich mein zweites Messer, von dessen Existenz mein Tripbegleiter nicht mal etwas wusste. Auf dem Rückweg zum Bett klappte ich es bereits auf. Er war noch immer beschäftigt und achtete nicht auf mich. Ich striff mit der Klinge vorsichtig über meinen Arm. Ein wohliges Gefühl der Macht breitete sich in mir aus. Ich wollte zunächst etwas spielen, bevor ich es ernst werden lasse. So versunken in meine Vorfreude bemerkte ich gar nicht, wie er mir einfach und ohne Kampf das Messer Nummer zwei aus der Hand nahm. Ich guckte ihn ungläubig, enttäuscht und böse an. Er hat schon wieder meinen Plan vereitelt. Mein Blick streifte dann meinen Arm. Dort quoll langsam etwas roter Lebenssaft aus einem Schnitt. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich einmal fester aufgedrückt haben muss. Dazu sollte ich sagen, dass das Messer sehr scharf ist und wirklich gut schneidet. Es war ein Geschenk eines ehemaligen Freundes. Die Ironie, mich mit diesem Messer umbringen zu wollen, erheiterte mich. Dennoch, das Blut verunsicherte mich. Blut bedeutete Ernst. Ich war gedanklich noch nicht so weit, Ernst zu machen.
Das Messer verschwand ebenfalls in seiner Hosentasche. Ich kam nie auf die Idee, dort heranzugehen und zu versuchen, sie ihm wieder abzuluchsen. Er guckte mich fast traurig an und drückte mir eine gelbe Pyrazolam-Pille in die Hand. Er meinte dazu, dass es wirklich besser wäre, wenn ich die nehme. Ich wollte jedoch nicht. Ich hielt sie eine Weile zwischen Daumen und Zeigefinger fest und redete mir dabei weiter ein, nicht zu trippen. Ich bemerkte ein seltsames Körpergefühl und wollte es abschütteln. Dies gelang auch, da noch Dornenreich lief. Ich stand ein weiteres Mal auf und wurde dabei genauestens beobachtet. Ich ging wieder ans Kopfende des Bettes und legte die Pille auf den Fuß meines Computerbildschirmes und setzte mich anschließend wieder auf mein Kopfkissen und lehnte mich an das Kopfende des Bettes an. Beim Computer entdeckte ich zwei glänzende Büroklammern.

Zunächst wurde ich jedoch gebeten, die Musik zu wechseln. Dem kam ich widerwillig nach, einfach um nicht zu viel Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich suchte absichtlich übertrieben fröhliche Musik aus (zB "The Advancement", welches mich oft auf Pilzen begleitet und mir auf meinem allerersten Pilztrip als einzige Möglichkeit für Musik vorkam). Diese Absurdität der Fröhlichkeit in der Musikwahl fand ich fast genauso passend, wie zuvor die düstere Musik.
Als ich mit den Einstellungen am PC fertig war und mich wieder zurücklehnen wollte, nahm ich auf dem Weg eine der Büroklammern mit. Ich winkelte meine Beine an, um Sichtschutz zu haben. Die Büroklammer wurde aufgebogen und mein rechter Arm zwischen Beine und Körper gelegt. Ich begann, mit dem Ende des Drahtes auf ihm entlang zu fahren. Mit genug Druck ergab sich auch ein angenehm schmerzendes Gefühl daraus.
Die Welt wollte sich schon wieder verzerren, aber ich schenkte dem keinerlei Beachtung und blieb weiter in meiner dunklen Kellerwelt. Es zeichneten sich rote Linien auf meinem Arm ab. Ich drehte ihn, doch schon nach kurzer Zeit fühlte er sich überall taub an und es brachte mir nichts mehr. Ich bog die Büroklammer wieder gerade, was mir erstaunlich gut gelang und behielt sie in der Hand.

Ich wollte ins Bad gehen. Ich musste zwar nicht wirklich, aber ich wollte ungestört sein, um meinem Plan zu folgen. Nach einer Zeit des Überlegens stand ich auf und ging zielstrebig Richtung Tür. Ich wurde gefragt, was ich denn vorhätte. Dies beantwortete ich wahrheitsgemäß ("Ich gehe ins Bad."). Ich öffnete die Zimmertür und ging ins Badezimmer, was sich genau nebenan befindet. Ich sah in einer Dose ein weiteres Messer stehen, doch nahm es nicht in die Hand. Die Tür schloss ich nicht ab, ich ließ sie sogar lediglich angelehnt. Ich wunderte mich, warum mein Begleiter nicht nach dem Rechten gucken kommt. Ich hätte darin ja sonst was machen können.
Als ich auf der Toilette saß, kam er dann doch und stand im Türrahmen. Ich guckte zu ihm hoch, sagte jedoch nichts. Als ich fertig war, fragte ich ihn, ob ich denn nicht wenigstens nun ein wenig Privatsphäre haben könne. Er reagierte nicht sondern beobachtete mich weiterhin. Unter Seufzen wischte ich mich ab und zog mich wieder an. Die ganze Zeit über hatte ich die Büroklammer in der Hand. Erst beim Händeabtrocknen fiel sie mir aus der Hand, doch ich ließ sie liegen.

Wieder im Zimmer angekommen, setzten wir uns aufs Bett. Ich weiß nicht mehr genau, was dann passiert ist, aber irgendwann lag ich wieder am Fußende des Bettes und kugelte mich dort zusammen. Ich war dabei, unvollendeter Dinge aus meiner Kellerwelt aufzutauchen. Während ich dort unten war, sah mein Zimmer nicht anders als sonst aus, da ich ja alle optischen Effekte beseitigte. Aber als ich mich dann verschreckt umguckte, wirkte alles komplett anders als kurz zuvor. Ich vergrub mich wieder in meinen Armen und einzelne Tränen kullerten aus meinen Augen. Ich hatte ernsthaft vor, mich umzubringen! Ich war zunächst etwas verängstigt, was da für ein düsteres Potential in mir ist. Mein Tripbegleiter legte sich zu mir und nahm mich in dem Arm und ich fragte ihn, ob das alles nur ein böser Traum gewesen sei. Er fragte, was ich denn genau meine, und ich meinte einfach nur "alles". Ich fühlte mich zu dem Zeitpunkt nicht in der Lage, über das Erlebte zu erzählen. Auch diesen Bericht habe ich immer wieder abgebrochen oder pausiert, da es mir fast zu viel wurde.
Er meinte dann noch, dass ich jetzt ja wenigstens wisse, was es heißt "Optik zu schieben" und dass es von ihm nur "richtige Trips" gäbe. Als er dann wieder ruhig war und ich darüber nachdachte, was so eben passiert ist, fiel es mir erstaunlich leicht, es einfach zu akzeptieren. Schließlich habe ich mich die ganze Zeit über nie schlecht oder verängstigt gefühlt. Ich war meilenweit von einem Horrortrip entfernt, auch wenn die Thematik etwas eigenwillig war. Ich hatte es mit der Musikwahl ja aber auch drauf angelegt und das bekommen, was ich scheinbar wollte. Dieses düstere Potential ist nun mal ein Teil von mir, den ich nicht leugnen möchte. Eines Tages stirbt man sowieso und da kann man sich genauso gut auch schon mal in die Nähe begeben. Dieser wortwörtliche Tanz auf Messersschneide hat es mir seitdem vielleicht zu sehr angetan. Jedenfalls trage ich jetzt wirklich nur noch schwarz. Vorher war meine Kleiderwahl nicht viel bunter, aber ab und an mal ein helleres Oberteil oder so.

Ich kuschelte mich dann jedenfalls näher an ihn an und wir lachten über irgendetwas. Dann stand meine Katze, die schon länger in ihrem Körbchen lag, auf. Mir ist den Trip über gar nicht aufgefallen, dass sie in meinem Zimmer war. Sie kam dann zu uns und kuschelte sich noch verschmuster als sonst kurz an uns an. Dann erregte aber irgendetwas im Zimmer ihre Aufmerksamkeit und sie sprang dorthin. Da war aber nichts! Sie sprang wild umher und schien Phantome zu jagen. Ich fand das etwas besorgniserregend, mein Begleiter jedoch lustig. Wahrscheinlich hat sie irgendwoher einen Krümel 2-CE bekommen oder durch Hautkontakt etwas aufgenommen. Da man das nun nicht mehr ändern konnte, lachte ich mit. Es sah ja auch wirklich komisch aus, wie sie Dinge jagte, die es gar nicht gab. Die Kleine hat auch nicht den Eindruck gemacht, als ob es ihr missfiele.

Mittlerweile war es dunkel draußen geworden. Mein Zeitgefühl hatte aber Urlaub genommen und deswegen fehlen auch jegliche Zeitangaben in diesem Bericht.
Meine Mutter kam dann nach Hause und guckte auch in meinem Zimmer vorbei. Ein Glück befand ich mich nicht mehr im düsteren Teil meines Trips. Sie bat mich dann, mit ihr in die Küche zu gehen. Dort fragte sie mich, was wir denn täten und ob ich auch was genommen hätte. Ich bejahte dies und darauf meinte sie sofort "Na, dann kann man ja eh nicht mit Dir reden!". Verwundert und sauer ging ich zurück in mein Zimmer.
Diese Grundstimmung hielt zum Glück nicht lange an und ich muss wohl interessant geguckt haben, da ich mehrfach gefragt wurde, was ich denn sehe. Da war aber nichts besonderes. Alles sah aus wie immer. Als ich meinen Begleiter dann anguckte, was mich sehr zufrieden stimmte, wurde ich erneut gefragt, was ich denn sehe. Darauf antwortete ich wahrheitsgemäß: "Dich."
Mich interessierte sehr, wie ich geguckt habe, da er die Antwort sehr beeindruckend fand. Im Nachhinein meinte er, ich habe so geguckt, als ob ich das reinste Glück oder ähnliches sehe.

Irgendwann saß ich dann an die Heizung gelehnt und war mit meiner Situation unzufrieden. Ich fühlte mich nicht mehr wohl. Mein Kopf war ausgebrannt und kein einziger Gedanke konnte Halt finden. Alle glitten sie davon. Ich sagte, dass ich mich in dieser gedankenlosen Leere nicht wohlfühle und das Ganze nicht mehr will. Er meinte zunächst, dass es dazu gehöre und ich versuchen solle, das Beste daraus zu machen. Ich versuchte dies, doch es klappte nicht. Auf weiteres Jammern habe ich dann die "Erlaubnis" bekommen, 1mg Etizolam zu futtern. Ich hätte auch selber an meine Box gehen können, ohne zu fragen, da es ja schließlich mein Zeug ist. Aber ich wollte unbedingt die Genehmigung dafür haben.

Nach der Einnahme fühlte ich mich schon wohler, da ich wusste, dass es bald wirkt. Ich wurde dann auch recht schnell müde und fiel in einen traumlosen Schlaf.


Wie schon oben angedeutet, hat der Trip nicht nur meinen Kleidungsstil komplett ins Schwarze geschubst, sondern auch einige Wünsche und Verhaltensweisen heraufbeschworen. Dies alles jedoch nicht sofort, sondern erst nach und nach.
Ich hoffe, ich konnte soweit alles verständlich schildern, und auch herüberbringen, dass es nicht zwangsläufig "Horrortrip" bedeutet, wenn man nach seinem eigenen Leben trachtet...

Ein beruhigender Gedanke kommt mir gerade wieder, den ich hatte, nachdem ich aus der Kellerwelt aufgetaucht bin:

"Auch wenn es heute nicht geklappt hat, eines Tages wird es klappen."