Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Geborgen im Stecknadelkopf
Drogen:Lachgas
Autor:Spiegel
Datum:26.01.2006 20:25
Set:Zu Hause im Wohnzimmer
Setting:Mit Freundin, gespannt, gut gelaunt
Nützlichkeit:6,40 von 10 möglichen   (20 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Ich hatte gestern abend meinen ersten Lachgas-Trip. Insgesamt eine zwiespältige Erfahrung.



Als Lachgas-Spender habe ich einen iSi-Sahnesprüher (250 ml) verwendet, zusammen mit den Gaspatronen dieser Firma.

Lustigerweise hatte ich das Zeug schon seit einem Jahr im Haus, wußte aber nicht, dass es sich um Lachgas handelt. Da die Patronen eh nur rumgammelten, war ich für eine "alternative Verwendung" ganz dankbar.



Insgesamt habe ich 10 Patronen verbraucht, zuviel wie sich später rausstellte.



1. Patrone: Da ist noch nicht sooo viel passiert, hauptsächlich musste ich Lachen. Die Bässe des Musikvideos im Fernsehen waren nicht mehr tief, sie hallten recht hoch. Arme und Beine haben gekribbelt.



2. Patrone: Der Effekt wurde stärker. Ich lachte am Anfang, dann veränderte sich meine Optik. Das Bild im Fernseher breitete sich rippelförmig aus (so ein bisschen wie ein Tunnel). Alles klang "prellig". Am besten vergleichbar ist das wie der Klang eines Gummiballs, den man in einem eng umschlossenen Hinterhof gegen die Wand wirft und dessen Ploppen dann von allen Seiten wiedergegeben wird. Nur dass das quasi mit allen Tönen passiert ist. Am Ende habe ich dann wieder gelacht.



3. - 9. Patrone: Bei den restlichen Patronen war ich dann "auf Reisen". Weder am Anfang noch am Ende musste ich lachen. Der Anfang war immer so wie der Haupteffekt der 2. Patrone, danach kam ein Gefühl der ultimativen Geborgenheit. Ich fühlte mich irgendwie eingekuschelt in mich selbst und gleichzeitig sehr klein. Irgendwie so, als wäre ich geborgen in einem Stecknadelkopf. Das Gefühl hielt jedesmal in meinen Armen und Beinen noch an, wenn ich wieder da war, solange ich sie nicht bewegte.



10. Patrone: Schon bevor ich sie nahm, hab ich mir gesagt, das ist die letzte. Der Effekt war der gleiche wie bei den Patronen 3 bis 9. So vom Gefühl her hätte ich danach auch noch weitermachen können. Gut, dass ich's nicht getan habe.



Nach etwa 5 bis 10 Minuten wurde mir ziemlich schlecht und ich bekam Kopfweh im Stirnbereich. Meine Freundin (die so ab ca. der 4. Patrone kurz weggegangen war) meinte, ich sähe ganz schön bleich aus. Bin dann zum Spiegel und tatsächlich: Ich sah genauso aus, wie ich mich fühlte.



Nach ca. 20 Minuten ging's mir wieder etwas besser, wobei es mir sehr gut tat, dass ich ab und an den Kopf nach unten gehalten habe, um ein bisschen mehr Blut reinzulassen.

Geschlafen habe ich danach recht gut und am nächsten Tag war wieder alles in Ordnung.



Zwei Sachen habe ich daraus gelernt:

1. Niemals übertreiben, gerade nicht beim ersten Mal.

2. Ja nicht zu oft machen, sonst gibt's vielleicht wirklich mal permanente Schäden.



Ich habe beschlossen, das nächste Mal maximal 8 Patronen zu nehmen und werde jetzt erstmal mindestens einen Monat verstreichen lassen.

Insgesamt war's eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte, die mir aber gezeigt hat, dass man mit dem Zeug echt vorsichtig sein muss.