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Übersicht:
Titel: | Meine Pilzberichte |
Drogen: | Psilocybinhaltige Pilze |
Autor: | knoop |
Datum: | 02.07.2023 18:18 |
Set: | Gut gelaunt, ausgeglichen, ausgeschlafen |
Setting: | Sonne, Sommer, Urlaub, Wald, Park, Fluss, Zuhause |
Nützlichkeit: | Mindestanzahl an Bewertungen noch nicht erreicht |
Status: | Dieser Bericht wurde aus den Tripbericht-Listen entfernt. Er ist jedoch noch für alle lesbar. |
Bericht:
Vor etwa 12 Monaten habe ich mir ein Growkit (Sorte: Mexican) bestellt, was dann auch mehrere Schübe abgeworfen hat. Leider hat sich die Ernte aufgrund eigener Dummheit um einige Wochen verzögert. Das Problem war, dass ich die Anleitung falsch verstanden hatte und täglich nachgewässert habe, was nicht nötig war. Ich konnte dadurch leider erst nach dem Sommer ernten, was meine Pläne etwas durchkreuzt hat. Nach der Ernte habe ich alles zunächst mehrere Tage luftgetrocknet und anschließend bei 50°C im Backofen so weit ausgedörrt, dass die Pilze wirklich staubtrocken waren. Anschließend wurden sie in ein Schraubglas verfrachtet, wo sie dann fast 10 Monate gelagert haben.
Nun war wieder Sommer und ich habe in den letzten Wochen insgesamt 5x Dosen eingenommen, jeweils mit mindestens einer Woche Pause dazwischen. Für mich geht immer die Sicherheit vor, daher habe ich sehr niedrig angefangen und die Dosis bei jedem Male gesteigert. Eingenommen habe ich die Dosis jedes Mal zuhause auf nüchternen Magen am Morgen und bin dann in den Wald gegangen. Beim ersten Versuch waren es 0,2g, beim zweiten 0,6g und beim dritten 0,9g. Ich bemerkte jedes Mal nach etwa 30 Minuten, dass mir Dinge, die mich sonst häufig im Alltag beschäftigen, auf einmal weniger relevant für mein Leben vorkamen. Dazu zählten z.B. Ansprüche oder Erwartungen anderer Menschen an meine Person. Mir war nicht mehr klar, wieso ich z.B. meiner Arbeit so viel Raum in meinem Leben einräume und dafür persönliche Dinge hintenanstelle. Die Zeit schien nicht wirklich zu vergehen, der Tag dauerte gefühlt eine Ewigkeit. Ich hatte das Gefühl, deutlich besser hören zu können. Selbst kleine Vögel im Unterholz, konnte ich sehr deutlich wahrnehmen. Sowas war früher einfach an mir vorbeigegangen.
Beim vierten Versuch nahm ich 1,4g zuhause ein und ging im Park am Fluss spazieren. Es war ein warmer, sonniger Sommermorgen und ich hatte wieder nicht gefrühstückt. Nach etwa 30 Minuten bemerkte ich, wie sich mein Körper immer mehr entspannte und meine Bewegungen immer anstrengender und langsamer wurden. Mir kam es so vor, als würde ich regelrecht durch den Park schleichen und musste häufig gähnen. Ich setzte mich auf eine Bank und verschnaufte ein wenig. Ich fühlte mich wie in Watte gepackt, mein Körper und die Umgebung wirkten weich und flauschig. Der Wind auf meiner Haut schien mich zu „streicheln“, was sehr angenehm war. Ich hatte kurze Zeit das Gefühl, als würde ich etwas schlechter Luft bekommen, was mich aber nicht groß beunruhigte. Ich bemerkte leichtes Herzrasen und schwitzte auf einmal tüchtig. Etwas entfernt verlief ein vielbegangener Weg, auf dem Menschen mit ihren Hunden spazieren gingen. Die vielen Menschen lösten in mir kurzzeitig das Gefühl von Überforderung aus. Deshalb stand ich irgendwann wieder auf, um nach Hause zu gehen und fühlte ich mich wie betrunken. Ich schien wie auf Watte zu laufen und hatte ganz weiche Knie. Das Gefühl war sehr angenehm und gleichzeitig stieg Freude aus meinem Inneren auf, sodass ich herzhaft lachen musste. Dieser Zustand hielt etwa 15 Minuten an und kurze Zeit später, war ich wieder zuhause angekommen. Den Rest des Tages - der mir ewig vorkam - fühlte ich mich erschöpft und müde, was aber nicht sonderlich gestört hat.
Heute Morgen nahm ich dann die letzten 2,4g ein, wieder auf nüchternen Magen. Es waren die verbliebenen, kleinsten Pilze der Ernte. Ich ging wieder im Park am Fluss spazieren und es war wieder sonnig, aber diesmal relativ windig. Zunächst wurde ich wie beim letzten Mal deutlich langsamer und alles war anstrengender als gewohnt. Ich gähnte wie verrückt und hatte Probleme meine Körperspannung aufrecht zu halten. Es gelang mir nur mit Mühe, mich aufrecht zu halten. Ich ging trotzdem weiter und bekam einen Anruf auf dem Handy. Ich hatte Probleme beim Sprechen und hatte Schwierigkeiten, die passenden Worte schnell genug zu finden. Es schien, als müsste ich jedes Wort aktiv suchen, aus einem riesigen Fundus auswählen und dann aussprechen. Während des Gesprächs bemerkte ich, dass ich plötzlich deutlich schärfer sehen konnte. Kleinste Bewegungen in den Augenwinkeln, zogen sofort meinen Blick darauf, ohne dass ich es hätte beeinflussen können.
Auf einmal waren die Müdigkeit und das Gähnen schlagartig verschwunden und ich musste dringend auf die Toilette. Das zwang mich, schnell und hektisch nach Hause zu gehen. Ich war zum Glück nur ein paar Minuten entfernt und saß dann kurze Zeit später, erleichtert auf der Toilette. Ich nahm mein Handy in die Hand und wollte einem Freund zurückschreiben. Daraufhin erschrak ich ein wenig, da mein Handy platt wie ein dünnes Brett aus Holz aussah. Es hatte seine Tiefe und "3-Dimensionalität" auf einmal verloren und es viel mir extrem schwer, die Tasten im Messenger mit den Fingern zu treffen. Ich hatte Probleme, meine Finger ruhig und zielsicher zu koordinieren. Im Spiegel sah ich, dass meine Pupillen unglaublich geweitet waren. Ich verließ das Bad dann und wollte mich entspannt auf das Sofa legen. Auf dem Weg dorthin bemerkte ich, dass sich meine Extremitäten extrem leicht anfühlten. Ich benötigte viel weniger Kraft als gewohnt, um sie zu bewegen. Ich stieß mich mehrmals an meiner Kommode und am Sofa. Ich fühlte mich Energiegeladen und hatte das Gefühl, als wenn ich viel mehr Kraft als sonst habe. Auf dem Sofa angekommen, machte sich in mir auf einmal extreme Hektik und Unruhe breit. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen und alle Gegenständige im Wohnzimmer lösten Assoziationen und Gedanken aus. Ich fühlte mich, als hätte ich 3 große Tassen sehr starken Kaffee getrunken. Vor meinem inneren Auge sah ich auf einmal – obwohl meine Augen offen waren – je nach Gegenstand den ich ansah seltsame Bilder. Vieles erinnerte mich an Gesichter, oder seltsame bunte Muster. Ich war innerlich auf einmal extrem angespannt und bekam ein wenig Angst vor den aufdringlichen Assoziationen, die überall herzukommen schienen, egal wo ich hinsah. Leichte Panik machte sich breit und ich versuchte mir einen Tee zu kochen. Das schaffte ich nur mit allergrößter Mühe, weil meine Hände zitterten und schwitzten. Auch meine Füße schwitzten extrem. Überall her strömten bunte Bilder in meinen Geist, immer nur kurz und „blitzartig“, dann waren sie wieder verschwunden. Viele waren interessant und schön (z.B. eine Art Mandala), aber einige waren beängstigend (u.A. ein bunter Teufel mit Hörnern). Ich lief wie aufgekratzt von einem Punkt meiner Wohnung, zum anderen und wieder zurück. In meinem Flur hing eine Jacke, die ich beim Hereinkommen abgelegt hatte und die tiefe Falten beim Hängen warf. Dieser Anblick ekelte mich irgendwann an, ich musste die Jacke weghängen. Aufgrund des großen Bewegungsdrangs, hatte dann den dringenden Wunsch, die Wohnung zu verlassen und wieder in die Natur zu gehen. An diesem Punkt habe ich mir gewünscht, dass die Wirkung aufhört. Ich trank einen großen Schluck Orangensaft, da ich gelesen hatte, dass das Vitamin C, das runterkommen unterstützt. Außerdem aß ich noch schnell eine Hand voll Nüsse und steckte einen Apfel in meine Tasche.
Vor dem Haus angekommen, betrat ich wieder den Park am Fluss und holte den Apfel aus der Tasche. Ich erschreckte mich heftig, da der Apfel sich nicht perfekt rund anfühlte und hatte Angst, dass ich etwas Gefährliches in der Hand halte. Ich schaute mir den Apfel an und war extrem erleichtert, als ich sah, dass er lediglich eine gewachsene Delle neben dem Stiel hatte. Ich musste lauthals über mich selber und meine Wahrnehmung lachen. Ich hatte für ein paar Minuten das Gefühl, wieder klar und nüchtern zu sein, was sich allerdings nach kurzer Zeit als Trugschluss herausstellte. Ab diesem Zeitpunkt verhielt sich die Wirkung „wellenartig“, ähnlich einem Cannabisrausch. Ich ging am Fluss entlang, der hohe Wellen schlug, wegen des starken Windes. Ich hatte kurzzeitig Probleme Luft zu bekommen und musste ganz bewusst ein- und ausatmen. Die Wellen wirkten spitz und stachelig auf dem Fluss und ich hatte das Gefühl, die Stacheln an den Fingern fühlen zu können. Das Wasser glitzerte wie Kristalle im Sonnenlicht, ein schöner Anblick. Ein großes Schiff fuhr vorbei, ich hatte es im Vorfeld nicht bemerkt und dieser Riese überwältigte mich derart, dass ich kurz das Gefühl hatte, von ihm erdrückt zu werden. Das Gefühl ging nach kurzer Zeit in Staunen über. Alle Farben schienen zu leuchten und das Kopfsteinpflaster wirkte extrem scharf abgegrenzt. Die Rillen zwischen den Steinen wirkten wie tiefe Schluchten. Einige Male verlor ich mich gedanklich darin und dachte, ich würde weit in die Tiefe schauen. Der Weg auf dem ich ging wirkte auf einmal sehr schmal, so als würde selbst ich kaum darauf passen. Mir kamen zwei Fußgänger entgegen und ich fürchtete, mit ihnen zusammen zu stoßen. Als sie fast bei mir waren, stellte sich heraus, dass sie locker und mit viel Abstand neben mir vorbeigehen konnten. Das verwirrte mich und ich setze mich auf eine Bank, um im Schatten meine Sonnenbrille abzunehmen.
Ich betrachtete den glatten, geteerten Boden und sah auf einmal sich wandelnde Muster auf dem Boden wabern. Sie hatten die Formen von Blumen, Sternen, Trapezen und Ovalen. Die Formen gingen ineinander über und standen nie so richtig still. Es entwickelte sich ein 3-Dimensionaler Effekt, der so wie sich die Formen wandelten, mal verschwand und wiederauftauchte. Die Aufregung und Anspannung war mittlerweile fast vollständig verschwunden, allerdings wurde mir vom längeren Sitzen übel und ich musste nach einigen Minuten aufstehen und weiterlaufen. Je weiter ich lief, umso mehr kam ich innerlich zur Ruhe. Ich blieb mehrmals stehen und beobachtete verschiedene Untergründe und Mauern, an denen ich vorbeilief. Überall waren sich bewegende Muster zu erkennen, kurzzeitig Gesichter die zu grinsen schienen. Ich bemerkte, dass Passanten sich fragten, „was der denn da macht“ und musste kichern und grinste innerlich über mich selbst. Die Effekte nahmen dann einige Zeit später langsam ab und es machte sich eine starke Müdigkeit breit. Ich fühlte mich etwas ausgelaugt und wollte dringend etwas essen und mich hinlegen. Irgendwann beschloss ich umzudrehen und wieder nach Hause zu gehen. Es kam mir vor, als wäre schon der ganze Tag vergangen. Laut meinem Timer, hatte ich die Pilze allerdings erst vor 3,5 Stunden eingenommen. Am Nachmittag kehrte die innerliche Unruhe noch einmal für etwa eine Stunde zurück, sonst waren aber keine Effekte mehr vorhanden. Ich ließ den Tag entspannt ausklingen.