Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Silent Lucidity - meine Erfahrungen mit LSD
Drogen:LSD
Autor:Snooky
Datum:05.11.2024 23:41
Set:Mein Schlafzimmer bei schönem und gedimmten Lichtern, die Wohnung mit frischen Blumen und aufgeräumt.
Setting:Freudige Erwartung aber auch dezent aufgeregt.
Nützlichkeit:Mindestanzahl an Bewertungen noch nicht erreicht
Status:Dieser Bericht wurde aus den Tripbericht-Listen entfernt. Er ist jedoch noch für alle lesbar.

Bericht:

Vorgeschichte:
In diesem Tripbericht geht es um den letzten und stärkste Trip mit LSD, meiner persönlichen aus 3 Trips bestehenden "Testreihe" mit LSD-25.
Ich habe im Voraus sogar Rücksprache mit einem Arzt gehalten, welcher für Psychedelika offen ist und mir sozusagen indirekt die Anwendung "gestattet" hat.

Im Alter von 18 bis 20 hatte ich ca. 10 durchweg schöne Trips mit Psilobycin bzw. Zauberpilzen.

Substanzen die ich noch im System hatte, waren das Tägliche Substitol (Morphin) das ich im Substitutions-Take Home erhalte.
Etwas Lyrica vom Vortag (150mg) können noch nachgewirkt haben.

Suchtverlagerung durch die Substitution hat mich zum Alkoholiker gemacht, ca. 6 Bier jeden Abend + manchmal auch noch 2 groß3 Tassen Glühwein.
Nach den Trips trank ich immer weniger und bin jetzt trocken.

FYI - Der Song: "Silent Lucidity" von Queensryche war wichtig für den Trip.
Dieser Song hat den Trip stark beeinflusst und begleitet.

Ich hatte viel erledigt an diesem Tag und sogar zufällig den o.g. Song im Radio gehört aber war trotz den ganzen Erledigungen und dem Stress offen für die Erfahrung - es hat mich nahezu "gerufen".

Auf die vorherigen (schönen) Trips gehe ich nicht ein, die Pappen waren wohl durch Sommerhitze deutlich geschwächt - mehrtägiger Transport bei 30°C.
Somit waren die angegebenen 125 Mikrogramm nicht mehr enthalten.
Der erste Trip mit einer Pappe war schwach, aber dennoch deutlich wahrnehmbar und schön.
Ich habe wohl noch nie so aufmerksam "gehört".

Der zweite mit 2 Pappen schon deutlich stärker und Musik war bei diesem Trip ( auch auf dem Bett und mit Augenmaske) absolut der Hammer. Auf allen Trips habe ich viel gelacht aber auch auf jedem Trip geweint (Was jedes mal gut war).
Mag sich seltsam anhören, aber Lachen und Weinen liegen sehr nah beieinander.

Erkenntnisse aus meinen LSD-Reisen waren, dass meine Suchtprobleme Tramadol / Heroin unter anderem aus seelischen "Verletzungen" kommen, Vaterverlust, Einsamkeit und Mobbing in der Schule.
Hätte man mein ADHS früh genug erkannt und wäre es nicht zu o.g. Problemen gekommen, hätte ich heute eventuell mein Abitur und wäre nicht so schnell wie möglich aus dem Umfeld "Schule" über den Weg der Hauptschule geflohen.

Bei derartigen Lebenserfahrungen wirken Opiate und Benzos nattürlich wie ein seelisches Pflaster.
Bis es zur Substi kam - ich habe durch das Polamidon stark zugelegt und einen großen "Triumph" über mich selbst wieder zunichte gemacht, nämlich dass ich mit 21 Jahren gute 25kg abgenommen hatte.
Von den fast 30 KG die ich zugenommen hatte, sind 12 nun wieder runter.
Durch das LSD habe ich viel Motivation gefunden. Klingt komisch, ist aber so. :)

Im Grunde hat mir meine Sucht aber nur den Weg verbaut meine Ziele im Leben (außer zu Arbeiten) zu erreichen und mich weiter zu entwickeln.
Wasted Years.
Mehr wird der Leser noch im Verlauf dieses Textes erfahren.

Und da nun kommen wir zum eigentlichen Bericht:

Noch zur Info im Vorfeld - das ist eine sehr persönliche und tief emotionale Erfahrung gewesen.

Mein Vater starb unerwartet als ich 4-Einhalb Jahre alt war.
Das hat mein Leben bis heute beeinflusst und wird es auch immer tun.
Diese Narbe auf meiner Seele wird wohl immer bestehen.
Verschiedenste Psychotherapien etc. habe ich schon hinter mir.

Zudem soll der Leser wissen auch folgendes wissen, nämich dass ich schon Lange Single bin, meine erste und letzte richtige Beziehung lange her, nur Affären und ein paar One Night Stands danach.
Und da ich bisher länger auch nicht auf Beziehungssuche war und kaum Libido vorhanden war/ist eine Folge meines Konsums durch Opiate.

Obendrein hing mir eine Liebschaft nach - meine persönliche Traumfrau, mit der ich einen Monat ca. fast in einem Beziehungs-Ähnlichen Konstrukt verbunden war.
Als sie sich unerwartet von mir abgewendet hat, nach so vielen schönen Tagen, Unternehmungen und einer wunderbaren Nacht mit tollem Sex, war sie 2 Wochen auf Urlaub bei ihrenEltern und als wir uns danach wieder sahen, war eigentlich alles super, ich hatte zwar ein seltsames Gefühl nach dem Date aber was am nächsten Tag kam, hatte ich nicht erwartet - sie machte "Schluss" via Whatsapp.
ich war geschockt - ich war ich unglaublich verletzt und voller Kummer.
Das ist nun bald 6 Jahre her.

Kommen wir nun aber endlich zum Trip an sich:

Die vorherigen Erfahrungen waren etwas unterdosiert, wobei 2 Tickets schon auch tief auf meine Seele einwirkten.

Diesmal nahm ich gegen 16 Uhr dem Tag mit vielen Erledigungen schließlich 3 Pappen auf nüchternen Magen ein.

Nach 30 Minuten merkte ich - oh da kommt etwas.
Ich aß zur Stärkung des kommenden einen Schokoriegel und nahm dazu noch eine vierte Pappe ein.

In der Startphase des Trips freute ich mich über die frischen Blumen auf dem Küchentisch (Kaufe immer Blumen vor einen Trip zu Hause), ist einfach schön und begann nebenbei mit einem Freund zu chatten,
welcher mir ein lustiges Lied schickte und über mein Vorhaben informiert war, ich hörte den Song mehrmals und entdeckte Schmutz im Schlafzimmer, holte den kleinen Akkusauger und begann auf dem immer deutlich werdenden Trip zu Saugen.

Was für ein Spaß - der Schmutz verschwindet und ein lustiges Lied erfreut mich, so verging sicher eine Dreiviertelstunde.
Ich musste mehrfach laut darüber lachen, dass ich nun auf dem Bauch lag, in einer Hand den Akkusauger und in der anderen das Telefon am Ohr.

Als nun die Wände anfingen zu atmen und die Konzentration nachließ, legte ich Handy und Sauger zurück an ihren Platz und ging durch die Wohnung, während sich Teppiche und Wände aufbähten und verformten.

Das Wetter war trist an diesem Tag und ich sah aus dem Fenster in den Garten.
Immer stärker fühlte ich die Wirkung von Albert Hofmanns Wunderwerk.
Ich holte mir noch Rasch ein Getränk und ein 0,33 Bier, Bong und Mische waren schon vorbereitet.

Nebenbei trank ich noch einen kleinen Pfeffi Likör, langsam, nebenbei nippte ich immer wieder daran.
Für mich ungewöhnlich, der stand auf dem Fensterbrett (100ml) ich griff einfach zu und trank.

Euphorie kam auf und ich fing an heftig zu Lachen.
Staubsaugen und alberne Musik und nun in der Wohnung mit Pfeffi spazieren gehen? Was soll dass denn nun werden?
Ich lachte wirklich Laut und mir war klar -

nun braucht es anständige Musik!
Ich rauchte einen Bongkopf, setzte meine Augenmaske auf und legte mich ins Bett.

Eine Playlist, angefangen mit dem o.g. Song und u.a. Pink Floyd und Dire Straights und 80er Metal (Medieval Steel).

Ich fühlte mich warm und geborgen, lag in meinem Bett, schöne gedimmte Lichter schufen eine angenehme Atmosphäre.

Bei geschlossenem Auge (mit Maske) taten sich unglaubliche Welten auf - Raumschiffe formten sich aus Millionen an Teilen, setzten sich zusammen und lösten sich wieder auf - ein Blick in den Weltraum!

Ich nahm die Maske ab und im wabernden Zimmer trank ich etwas Bier und änderte die Musik.
Zurück im warmen Bett (mit Maske) formten sich Visionen aus "technisch-biologischen" Fröschen, die in einem unendlichen Fünfeck immer neu entstanden und verschwanden - eine Frosch-Ewigkeit!

Neue Wesenheiten erschienen deutlich zu sehen - Tintenfischartige Visionen etwas Alienhaft mit Tentakeln die verschwanden und sich ähnlich der Frösche stets neu schufen!

Ich erhob mich wieder um zu trinken und Bong zu rauchen und startete die Playlist erneut.
Stunden waren bereits vergangen, in welchen ich das Gefühl der Wirkung und die CEV´s genoss.

Es lief der o.g. Song mal wieder, welcher mich sehr berührte.
Ich dachte an meinen Vater und die verlorene Liebe.
Ein Moment, der eine Ewigkeit war... ich fühlte tiefe seelische Schmerzen und großen Kummer über diesen frühkindlichen Verlust, einen unersetzlichen Verlust, und die Frau die ich so sehr liebte und es wohl in teilen meiner Seele - unterbewusst immer noch tat.

Ich begann zu weinen, heftigst zu weinen und hörte mich selber schluchzen. Ich - ein 35 Jahre alter Mann saß nun aufrecht im Bett, währen die Emotionen immer stärker wurden...
Eine Energie aus Tauer und Schmerzen formte sich und bahnte sich in Tränen ihren Weg hinaus aus meiner Seele.

Ich hatte die Augen geschlossen, aber die Maske nicht mehr auf.
Ich weinte und weinte und Energie wurde stärker, ich spürte den Schmerz und den Verlust dieser beiden Menschen, aber es war kein "Horror" - nein es tat gut zu Weinen..

die Energie wurde stärker und stärker bis zu einem Höhepunkt.
Ich drückte ein Kissen oder die Bettdecke an mich als etwas passierte...
die Augen geschlossen stellten sich
unbeschreibliche schöne, helle Visionen in sanften und klaren Beige-Tönen ein, aus denen Engelartige Gestalten hervorkamen, ähnlich den Putten, aber nicht so kindlich (und weniger albern), die sich immer neu schufen und hervorkamen und ich immer noch weinend, wohl am "absoluten Peak" des Trips..

Auf einmal fühlte ich etwas seltsames unerwartetes - wie sich die Seele meines Vaters, die meiner geliebten (nennen wir sie) Jenni und meine Seele für einen Augenblick - einen kurzen Moment klarer Luzidität berührten - begleitet von den hellen Engelhaften Visionen..

Ich war erschüttert und glücklich und voller Emotionen zugleich...
Was hier passierte fühlte sich an wie eine seelische Eruption und als wäre mir die große Gnade gewährt worden, diesen Moment der " Seelenberührung" zu erleben.

Ich hatte noch einige Minuten die Augen geschlossen und helle sanfte Visionen wechselten sich ab, als ein neues Lied aus der Playlist abgespielt wurde (Pink Floyds Comfortably Numb)
Kurz darauf ebbte das Weinen ab, ich öffnete die Augen und Bett und Decke wiesen nasse Flecken auf und der Rotz hing mir buchstäblich an der Nase.

Ich war total berührt vom gerade Erlebten. Wundervoll aber auch leicht schockierend.

Ich putzte mir die Nase und ging aufs Klo..
Aus Mustern der Fliesen im Bad erhob sich nun ein kleiner Gorilla, der mit einer Frau tanzte, während ich sitzend beim Urinieren dies zur Kenntniss nahm, nur um bald wieder ins Bett zu gehen..

Der Peak war vorbei, mit Maske hatte ich weitere großartige wundervolle CEV- Visionen.

Nun war es nach einer weile, als ob das LSD mich selbst hinterfragte, was bin ich ? Mann? Frau? Klein? Groß? Dick ?
Dünn? Hetero? Bi? Schwul? Alt? Jung? - was willst du sein - wohin willst du ?
Ich bekam Angst , aber beruhigte mich schnell.

Mir wurde klar wer und was ich sein will - ich schuf mich in Gedanken selbst und wurde der der ich sein möchte.

Die LSD- Blaupause meiner Zukunft.
Meiner Wünsche.
Meines Willens.

Abzunehmen - meinem Körper gutes tun, aus der Substitution herauskommen, eine neue Partnerin finden und beruflich wachsen, z.B. ein Fernstudium!?

Wieder wechselte ich die Musik und genoss die Restwirkung des Trips der schwächer wurde - es war nun weit nach Mitternacht.

Später, als ich dachte der Trip wäre zu Ende, nahm ich um besser einzuschlafen eine halbe Zolpidem und hätte das besser gelassen, denn es kam noch eine neue Welle des Trips - das Zolpidem hat das nicht gefördert.

Dennoch hatte ich weiterhin schöne Visonen und genoss den Zustand zusammen mit der Musik, fast schwebend im Bett.

Der Trip klang ab, ich trank noch etwas Bier, als nur noch Nachwirkungen zu spüren waren, die Teller kleiner wurden und die Visionen entschwanden als ich nun langsam wieder landete, (Nebenbei sah ich ein Interview mit Albert Hofmann, das mich sehr beruhigt hat und meine Landung irgendwie "sicherer" machte).

Als nun alles vorüber war, nahm ich die zweite Hälfte Zolpidem und schlief um 6 Uhr morgens ein.


Am nächsten Tag hatte ich frei und musste erst verarbeiten was ich erlebte - ich hatte meine Ziele deutlich vor Augen und bebte förmlich noch von dem Erlebnis des Trips.

Die Berührung der Seelen in stiller Luzidität.
Ich konnte meinen Freunden Tags drauf kaum den ganzen Trip beschreiben, sonst hätten mich Tränen übermannt.

Diese transzendente Erfahrung war intensiv, wunderschön aber auch voll seelischer tiefer Schmerzen, aber hat mir sehr gut getan und geholfen.

Als mich das LSD "hinterfragte" war es schon etwas "bedrohlich" aber teil eines helfenden Prozesses.

Was für eine wunderbare Substanz.
Emotionen kann man leider nicht in Worte fassen.

Es war gut und hat mir gut getan aber muss verarbeitet werden - auch in diesem Text, was dazu beiträgt.

Gerne würde ich auch mal in der Natur LSD einnehmen, Pilze hatte ich bisher nur in der Natur, welche ich optisch immer stärker empfand, so hatte ich den Eindruck, das LSD sich mehr nach innen richtet.

Möglicherweise aber auch nur abhängig von Set und Setting.

Ich hoffe euch hat der Bericht gefallen - eine Kurzfassung eines 10-Stündigen Erlebnisses.

Viele Nebensächlichkeiten habe ich ausgespart.

Eine Frage an erfahrene LSD - User, da ich die Dosis in Mikrogramm leider nicht kenne, was würdet Ihr anhand des Berichtes einschätzen wie viel LSD ich hier zu mir genommen habe? Würde mich über eine Einschätzung freuen.
Auch wenn jeder verschieden reagiert etc.. , eine waage Schätzung würde bei der Dosierung künfiger Erlebnisse sicher helfen und mich interessieren.

Danke fürs bis hierher lesen!

Seid vorsichtig mit LSD - es ist ein Werkzeug, richtig verwendet, ist das Potential wohl unermesslich.

Licht und Liebe euch allen <3