Tripbericht lesen

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Titel:Acid? LSD - Lysersäurediäthylamid, Mutterkornalkanoid, aber was?
Drogen:LSD
Autor:LeckaSynapsenDress
Datum:10.03.2006 17:10
Set:ausgeprägtes LSD-Set, normale psychische Ausgangsposition
Setting:Partylocation, Berufsschule, Normalität = Realität?
Nützlichkeit:7,75 von 10 möglichen   (16 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Acid? LSD - Lysersäurediäthylamid, Mutterkornalkanoid, aber was? <



Ich erstelle eine Theorie. <



Erstell ich die nicht dauernd? Die Jagd nach Hintergründen, Suche nach Erkenntnis, Selbstbestätigung! Der Drang sich zu profilieren, weil man 1. weiß, wie sich durch schon erkannte Hintergründe selbst bestätigt oder 2. in der unerträglichen Stille und gespannten Aufmerksamkeit seiner Gesprächspartner geradezu eine Aufforderung zu fühlen, nein mehr noch gebraucht zu werden. Unabdinglich zu sein. Dabei zuschauen wie jemand denkt und in diesen Vorgang aktiv eingreifen, und schon unabsichtlich in die Richtung meines Willen gedrückt!



Doch ist es mein Wille oder die des Dämons der mir innewohnt?

Wer bin ich heute?

Meine Hülle verrät nichts!

Kleines Kind oder kleiner fieser Knom?

Richtig oder Falsch? Gute Frage, ich weiß es auch nicht, denn es fehlt mir der Bezug, denn ich höre ja nur im Moment zu, ich hab Zeit, unendlich viel Zeit.

Doch wehe es beginnt mich zu interessieren!

Dann hast du keine mehr!

Die Bewegung macht es fließend. Ich reinige meine Küche und habe schon die nächste Theorie, für den nächsten Selbstversuch, eine weitere Erkenntnis, während ich mit mir selbst rede.



Jetzt, durch das bemerken, frag ich mich, bin ich krank? Hängen geblieben?



Alles ist bunt. Hat ein auferlegtes Muster und steht 3D (oder ist das schon 4D) im Raum, ist von allen Seiten, aus jedem Winkel zu betrachten. Wie im Raum so auch im Kopf, dauernd, ständig denken ohne Rast, doch nicht mehr im „normalen“, alltäglichem (früherem) Raster, sondern: frei, losgelöst – kein Bezug – fehlt mir kurz der Kontakt verlerne ich gute Angewohnheiten.

Doch kann ich mich auch wieder anpassen.

Schizophren, mehrdeutig, gespaltene Persönlichkeit?

Vielleicht.

Doch vielleicht doch nur die einzelnen Facetten meiner Persönlichkeit in extremster Weise nach außen gekehrt.

Verliebt - schon der Drang nach fester Bindung - ist es richtig?

Gegenfrage: Kann Liebe falsch sein? Ja, Nein oder doch oder?

Immer wieder am Anfang Beginnen. Es macht mich krank und ich häng im luftleeren Raum, an einem langen Seil, am Ende wie ein Ballon in der Luft. Der Faden reißt gleich und doch hab ich ihn gehalten, krieg ihn grade noch zu fassen und finde wie durch Zufall aus der Unendlichkeit der Einsamkeit meiner Gedanken zurück in euren Alltag, der mir fremd grotesk, unwirklich, krank, überflüssig erscheint. Denn wenn ich an ein paar Relativitäten drehe, wird der Moment hervorgehoben aus dem grau der Dinge, bunt gestochen scharf, interessant und schön! Ihr schreit euch nur an und belastet euch mit der Sinnlosigkeit des Lebens, dass ihr den Sinn verfehlt!  Ich dachte, ich wäre krank. Ich frag mich das zu oft. Vielleicht sollt ich die Frage mal anderen stellen? Ob sie es noch merken?





Hey Arschloch! Merkst du es noch? Kriegst du es mit? Wie du uns allen auf den Sack gehst? Kannst du dich nicht einfach ein wenig benehmen, so dass es angenehmer wird mit dir umzugehen? Wie er/sie es tut? Wie ich es tu? Vor lauter Schreien vergessen etwas zu sagen. In allem anderem Niederes als das Eigene begreifen. Eingeengt. Im Angesicht deines schrumpfenden Horizonts den Eindruck eines Schwachsinnigen erweckend, der lachend in den Untergang zieht. Fehlender Wille sich mit irgendetwas auseinanderzusetzen. Akzeptierend den mangelhaften Zuständen im Umfeld gegenüber, ergeben wie ein Lemming der Klippe.





Hey Mädel! Merkst du es noch? Geht es noch? Vor lauter Nörgeln nur den Sinn für die wichtigen Dinge verloren. Schlägst dich immer mehr in deinen negativen Denkzwang. Mauerst dich selber ein, in deinem kleinen Kellerchen ohne Horizont.

Da ist man schon sicher.

Da kann einem keiner was!

Doch man ist dort sehr allein.





Dies alles könnt den Angriffspunkt für mich bilden, so ich den gewillt ein wenig zu spielen. Wie arrogant.

Doch so wird man wohl.





Nein. Nicht ich. Man braucht nur jene berühmte Teflonbeschichtung auf der Oberseite seiner verletzlichen Seele zum Schutz. Denn diese ist gegen solcherlei Dauerbeschuss geistigen Schrotts des negativen Denkzwangs nicht ausreichend gerüstet.



Doch ja, es könnte Angriffspunkt werden. Denn ich bin Acidhead, Acidfreak, Acidpunk. Einer der das versteht. Ein gefühlloser Empath. Ein Soziopath. Ich ernähre mich von Zwischenmenschlichem. Doch es ist zu einfach, das Spielchen, kein Ziel zu erkennen, zumindest erscheint es so und so wird man solcherlei überdrüssig und bleibt lieber allein. Versucht zu begreifen. Erlebt. Erkennt. Versteht alles, sich selbst und den tiefen Sinn hinter den Dingen. Man sieht in Bildern, sich alles erklären, einleuchtend. Alles womit ich mich je beschäftigt habe ist klar. Völlig sinnhaft, durchschaubar Grund und Begehr die dahinter stehen. Ein unerschütterliches Gefühl der Richtigkeit der Dinge überkommt einen mit der Weisheit der unendlich differenzierten, unaussprechlichen Wahrheit, das zu erfahren einem ein Gefühl schenkt, als sei einem eine hohe Ehre zu teil geworden.

Doch was ist passiert.

So ein kleiner Geist, soviel unendliche Weisheit. Zu viele Informationen. Keinerlei Filter… Verlorenheit. Angst. Einsamkeit. Der einzig Sehende, Verstehende oder doch nur der Einäugige unter den Blinden?

Doch einfach nur Acid? Denn wer bin ich? Die Frage stellt sich, macht mich für einen Moment nachdenklich… traurig, doch egal! Denn so muss es sein! Es geht weiter. Muss ja. Wohl, in der Hoffnung das richtige zu tun. Geliebtes Alkaloid, Bringer der Erklärung aller Zusammenhänge. Jedoch lässt du eine tiefere Unsicherheit zurück ob man selbst noch einen Platz in diesen Zusammenhängen finden kann. Jetzt wo man dies alles weis und erfahren/erlebt hat. Wie kann ich zurück in mein alltägliches Verhalten. Jetzt wo ich weis was mich zu was animiert, was der Sinn hinter all dem ist. Triebe, Unbewusstes, Ratio. Wie kann ich noch einen individuellen Sinn sehen. Du machst es einfach aber doch so schwer. Immer kurz vor dem Sprung in das große Verständnis, die wärmende Geborgenheit des Urvertrauens in die Richtigkeit der Dinge, dann gleich wieder in den Rahmen der totalen Verzweiflung zurück, die sich um mein Gemüt legt, wie ein grauer Schleier. Versucht mich zu erwürgen. Macht Panik, ich kenne die Angst die in mir hoch keimt. Versuche sie zu überspielen.

Doch damit fängt es an.

Ich weis es!

Und das ist das Problem.

Das Wissen macht es zum Manifest, zum Produkt meiner Fantasie, das wie ein Hammerschlag in mein krankes Gehirn kracht und jede nur denkbare Urangst in mir zurückholt, vor der Menschen je Angst und Pein gelitten haben.

Will denn niemand verstehen? Nein es kann nicht…

Kurz vor dem endgültigen Ausbruch meines schizoiden Schubs, erinnere ich mich dem Wissen dem ich vertrauen kann. Dem von dem ich weis dass es mir jetzt weiterhelfen wird. Nein, es kann nicht dürfen, sonst lenkst ich meine Gedanken in ein negatives Pissoir und kommst nicht mehr heraus. Vielleicht für Stunden, vielleicht für Wochen oder noch länger… oder nie? Solang ich denke oder alleine bleibe mit der Scheiße die ich mir in meiner Theorie mir selbst zuzuschreiben habe. Die mir nun zum Grabtuch reicht. Denn baut man eine theorie muss man gut nachdenken. Vor allem beim Fundament. Denn jeder Stein muss sitzen, wie bei einem Kartenhaus oder einer Pyramide. Ist nur Weniges fehlerhaft zusammengefügt fällt alles zusammen. Dies kann nicht nur Stolz und Mut verletzen, sondern tiefe Kerben in die psychische Stabilität eines jungen Individuums schlagen, wenn sie diese nicht sogar zerstört wird um etwas freilich Zweifelhaftes entstehen zu lassen. So gedenke ich dessen, wie einer strikten Warnung, sonst würde ich ver- rückt. Gespalten vom realen Geschehen, Zusammenhänge findend wo keine sind. Verloren im ganzheitlich Allgemeinem. Ein Astronaut auf dem Planet der Affen bleibend, der seine Welt als unwirklich begreift.



Merke: Wenn man auf dem falschen Weg wandelt, reiße man simpel (hier stelle man sich ein kleines, spitzbübisches Lächeln vor) seine Gedankenblitze auf Dinge die einen positiv berühren. Auf schöne Situationen und Dinge die glücklich machen, nicht weiter schocken. Dann hoffe, dass man hängen bleiben darf, auf einem seiner besten Filme!

Und dann?

Lass die Finger davon.



Wenn du es löst, löst du es auf. Wenn du es löst, löst du es aus!





-chemikalienausgabe













Zum Verständnis:

Das Geschriebene entstand durch das "loslassen" während oben beschriebenen Sets auf einem wehrlosen, maltretiertem Stück Papier. Für mich hab ich hiermit (und ich kann mir vorstellen das einigen beim lesen an dieser Stelle ein Schmunzeln übers Gesicht huscht oder schlimma :( ), natürlich nur für mich persönlich, die Wirkung der Substanz d-LSD-25 definiert. Ich gebe zu in einem depressiven Style, aber das wird wohl auch ungefähr meiner pubertären Grundstimmung entsprochen haben.

Nach 2 Jahren Trippen im Wochenendrhythmus, mit dem Glück lecka Hoffis (fast) immer in greifbarer Nähe gehabt zu haben, hatte ich einige sehr, sehr heftige psychedelische Ausnahmeerlebnisse. Sowas hat ich in 2 Jahre auf LSD nicht erlebt. Und ich hatte bei weiten schon heftigere Dosierungen und ungünstigere Sets & Settings als an diesem f*** (natürlich nur auf das Fest des Kommerzes bezogen) 2. Sackgang X-Massterrorabend.



Nur ein kleiner Einblick:

Mensch stelle sich ein Zustand vor in dem ihm etwas passiert (optisch), was ihn total verunsichert und somit für seinen Trip völlig, absolut und total aus der Bahn haut. Mit dieser Verunsicherung, aber nicht wegen ihr und das ist das Beängstigende, verändert sich der Zustand zu einen permanenten, optischen Phänomen bei geschlossenen Augen das von den eigenen Gedanken beeinflüsst wird.

Nun, ...

Was denkt man da wohl so?

Da es einem sehr schwer fallen wird an die Bewältigung der nächsten Steuererklärung zu denken oder an die überquellende Mülltonne, aber hauptsächlich wohl doch eher wegen der riesigen Verunsicherung gepaart mit sämtlichen menschlichen Urängsten die dazu hochkeimt, denkt man wohl sowas wie: Das wars! Knack!



Kurz darauf:

schrieb ich beim runterkommen von einem LSD-Film (...in dem ich ziemlich Herr der Lage war, wenn man weiß was ich mein... ;) ) diesem Text und finde in ihm assoziativ so viele Elemente und Doppel- Dreifach...Bedeutungen die mir die verschiedenen Wirkmuster wieder vor Augen führen, fast einzelne Erlebnisse wieder hochholt. Mir ist es fast wie ein kurzer Einblick in die Summe der damals 2 Jahre alten psychedelischen Erfahrungswelt eines 16jährigen pupertiernden Freaks. Ich geb zu ich find den Begriff cool. Aber ehrlich... wenn das nicht freakig war, was dann?



Ich weiß nicht ob man den Text ohne die ganzen persönlichen Verpflechtungen überhaupt verstehen kann. Außerdem möchte ich die letzte Aussage des eigentlichen Texts relativieren. Wie gesagt, "doch ist es mein Wille oder der des Dämon der dir innewohnt"... wink



Für ein Feedback bin ich dankbar.