Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Ketamin - Gedankenspiele
Drogen:Ketamin
Autor:ehemaliges Mitglied
Datum:14.07.2006 00:09
Set:gut gelaunt
Setting:Zuhause erst mit einem Freund und später alleine
Nützlichkeit:6,54 von 10 möglichen   (13 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Seit Anbeginn meiner "Drogenzeit", hab ich mich eigentlich nur wirklich für psychedelische Drogen reizen können. Zwar habe ich nun alle Relevanten Drogen durch, aber es waren immer Psychedelika, welche für mich das einzig Wahre darstellten.

Solche Trips waren für mich meist geprägt von einem überirdischem Dasein in allen Richtungen ausgeprägt: Gedanken, Emotionen, Wahrnehmung allgemein.





Ich probierte nahezu nur "klassische" Psychedelika, wie z.b. Pilze/LSD. Ebenso hab ich mich noch mit einigen RCs (2C-T-7, 5-Meo-AMT, 4-FMP etc...) vertraut gemacht. All diese Psychedelika sind meist in ihrer "Atmosphäre" vergleichbar.



Nun gibt es noch etwas anderes: Dissoziativa



Seltsam, dass auch diese Drogen, als "Psychedelika" gelten, aber trotzdem eine eigene Sparte bekamen.



Irgendwann hab ich dann das Interesse aufgenommen und DXM probiert. 300mg DXM + 150mg DHM. Der Trip war nicht wirklich mit "normalen" psychedelischen Reisen zu vergleichen.

Es war vielmehr das Abtauchen, in einen langen Traum. Dabei war es für mich viel intensiver, als die meisten Psychedelika. Dabei allerdings wieder sehr unemotional, was die Sache wieder relativierte.



Irgendwann kam ich dann an Ketamin heran.

Damit beginnt nun der Versuch eines Tripberichtes, über meine 2 Ketamin-Trips.



Dosis:



2x 15mg Ketamin

1x 35mg Ketamin (ursprüglich waren 2x 35mg in Abständen von ca. 15 min. geplant)



Beginn:



Die Zeit ist mir nicht mehr ganz im Sinn. Ein Freund war bei mir und ich erzählte ihm vom Ketamin und meinem geplanten Experiment. Da er selber seit ca. 3 Monaten nichts mehr konsumierte, sagte er, dass es ihn auf jeden Fall interessieren würde, als "Tripsitter" dabei zu sein.



Die Dosis lag bei geringen 15mg nasal. Ich hatte mir das Ziehen von Ketamin weitaus unangenehmer für die Nase vorgestellt. Es brannte etwas, aber da war ich schon schlimmeres gewohnt.



Die Wirkung begann ca. 5 Min. nach dem Ziehen. Sie äußerte sich bei mir rein in körperlichen Symptomen. Mein Körper fühlte sich ein wenig wie auf DXM an, allerdings ohne diese extreme Koordinationsschwäche, die einen zu hoch dosierten Alkohol-Rausch ausmachen.



Wir gingen nach draußen (es war schon dunkel) und redeten ein wenig über diverse Themen. Mir fiel eine leichte Veränderung meiner optischen Wahrnehmung auf. Alles wirkte ein wenig, wie durch einen leichten Schleier gesehen.



ca. 30 Minuten später wieder im Hause, zog ich die weiteren 15mg, die allerdings kaum mehr etwas brachten und nur diese subtilen, aber "seltsam" anmutenden Effekte verlängerten. Ketamin wirkt sehr kurz. Nach ca. 45 Minuten lässt die Wirkung nach (je nach Dosis ;) ).



Somit ein leider enttäuschender Ketamin-Versuch geworden, da ich wirklich zu wenig genommen hatte.



Damit endet Ketamin "Trip" nummer 1.



Nummer 2 sollte dann doch schon interessanter werden, dachte ich mir.



Ein großer Respekt liegt auf mir, wenn es um Dissoziativa geht, daher hab ich nach wie vor recht gering dosier (35mg -> ursprüglich waren 1x 70mg oder 2x 35mg in Abständen von ca. 15 min. geplant)





DXM hab ich etwas mit Salvia vergleichen können, da es ähnlich von der "Atmosühäre" her war. Ebenfalls erzeugt Salvia eher dissoziative Erlebnisse. Allerdings ist gerade Salvia nicht wirklich mit irgendetwas zu vergleichen. Für mich ist Salvia bislang das "höchste" aller Gefühle, da ich auf dieser Droge so unglaublich skurrile, fantastische, reale Welten kennengelernt habe. Welten, die ich auch mit 4g Hawaiianischen Pilzen nicht erreicht habe.





Trip 2:



Es war ca. 2 Uhr nachts, glaube ich. Es lagen 2 kleine Lines von je 35mg Ketamin vor mir. Sehr zögernd vergaß ich den Gedanken von 70mg Ketamin wieder (was ich heute ehrlich gesagt bereue).

Irgendwas "hindert" mich bei dissoziativen Halluzinogenen immer, es weiter zu probieren, oder mehr zu nehmen. Salvia ist das Einzige, was ich da wirklich "erkundet" habe. Allerdings mit großem Respekt.



Der Plan war dann -> 2x 35mg Ketamin im Abstand von 15min.



Ich zog somit die erste Line. Wie beim ersten mal äußerten sich erste Effekte im Körpergefühl. Dieses mal jedoch kam beim hochkommen noch ein starkes Benommenheitsgefühl und eine Art "Schwindelgefühl" bei Bewegungen ein. Jede Bewegung schien langsam Fäden zu hinterlassen.

Ich erinnerte mich daran, dass Ketamin in geringen Dosen auch gerne mal auf Technoparties genommen wird, da das Tanzen sehr interessant sei. Dies wurde mir dann auch schnell bewusst.



Ich bewegte die Arme und den Oberkörper zur Musik. Es erinnerte mich manchmal etwas an den Trance-Zustand beim Tanzen auf MDMA/MDA.



Allerdings emotional nicht so ausgeprägt. Nein, eigentlich waren gar keine wirklichen Emotionen vorhanden. Nur eine gewisse "Unruhe", welche mich von den weiteren 35mg Ketamin abhielten.



Das Gefühl beim Laufen und Gucken erinnerte mich an DXM. Unkoordinierten Schrittes alá Alkoholrausch und ebenso jene Unfähigkeit, etwas mit den Augen etwas focussieren zu können, brachten mich dann auch gleich in "Bettstimmung". Ich legte mich hin und schloß die Augen sogleich.



Ein ganz anderes Gefühl legte sich über mich. Der Körper war nicht mehr so präsent wie zuvor. Er wirkte schwer und etwas "abgestoßen". Ich sah ein paar geometrische Muster, Punkte, Linien, "Bälle", die umher flogen, ähnlich wie bei Pilzen. Ebenso spürte ich irgendwann, wie sich mein Körper in seiner Lage "drehte" (ohne "Nachhilfe" von außen).



Diese Phase ging eine Weile. Später war ich dann in einer DXM-ähnlichen Phase, in welcher ich diverse Wachträume durchlief, die allesamt sehr real wirkten. Man hatte meist ein "mitten-drin" Gefühl bei diesen Träumen. Auf DXM habe ich damals auch vergessen, dass ich trippe und diese Wachträume wurden kurzzeitig meine Realitäten, in welchen ich "frei" agierte.



Es waren immer einzelne Szenarien, die sich abspielten. Ich kann mich leider nicht an alles erinnern, bis auf folgendes:



Ich stand auf einer Holzbrücke an einem Strand. vor mir saß eine Frau mit dem Rücken zu mir auf einem Stuhl. Während ich auf sie zu ging, drehte sie ihren Kopf und ich schaute mitten in das "Gesicht" eines Roboters. Sehr plastisch und real waren diese Szenen. Diese Assoziation hatte ich schonmal in einem Traum, in ähnlicher Form. Besagter Traum war sozusagen eine Vorankündigung eines schlechten Schicksals, welches dann auch 3 Tage später eintrat und mich sehr aus der Bahn warf. All jenes hatte ich damals in einer Art Tagebuch niedergeschrieben, daher erinnere ich mich noch sehr gut an das Ereignis.



Weiterhin bemerkte ich irgendwann, dass fast alles, was ich dachte, real wurde, in meinen "Träumen". So dachte ich irgendwann, dass ich eine Bewegung mit den Händen machen würde und sah diese zugleich inmitten der Visionen und spürte, wie ich die Bewegung (nicht mit dem Körper) ausführte in der Vision. Diese Prozedur äußerte sich dann als Gedankenschleife und wiederholte sich ein paar Male.



Ich lag noch eine Weile da und wurde auch wieder langsam klarer. Die "Benommenheit" beim Laufen hielt recht lange an.



Danach ging ich schlafen. Keine direkten Nachwirkungen am nächsten Tage.





Weiteres:



Anmerken muss ich noch, dass ich während des Anflutens eine gewisse Übelkeit bemerkte. Im Liegen war diese sehr erträglich geworden, wie das Körpergefühl im allgemeinen. Es ist ein recht "seltsames" Gefühl. Vergleichbar am ehesten mit DXM.



Es ist sehr neutral, was die Emotionen angeht. Keine gottesgleichen Gefühle und Wahrnehmungen von Ekstase oder dergleichen. Man wirkte wie ein "neutraler" Beobachter, war jedoch innerhalb dieser Welt. Der Trip war aber nicht so stark, da mir ebenfalls zu jeder Zeit noch die Realität bewusst war. Da war mein DXM-Trip schon stärker, da ich dort teilweise mich selber irgendwas machen sah und danach erst realisierte, dass ich in Wirklichkeit auf dem Bett liege und trippe.



Man kann es etwas mit Opioid-Wachträumen vergleichen, aber ungleich intensiver. Salvia ist auch ein Vergleich, aber meiner Meinung nach wieder mehr ein klassisches "Psychedelika" mit Dissoziativen Eigenschaften, als z.b. DXM oder Ketamin jeweils die "klassischen Dissoziativa" darstellen.



Eine sehr interessante Stoffgruppe, der ich sicherlich in Zukunft noch etwas mehr Aufmerksamkeit widmen werde.



Wann ich das Ketamin genommen habe, weiss ich nicht mehr. Es dürfte aber ca. 2 Monate her sein.



Bedauerlich finde ich nun im Nachherein, dass ich "nur" 35mg Ketamin genommen habe. Ich glaube, ich hätte mit 70mg Ketamin keinerlei Schwierigkeiten gehabt. Irgendetwas in mir hindert mich daran, Dissoziativa öfters zu nehmen. So blieb es auch nur bei einem Mal DXM (+ Low-Dose-DXM-Experimente mit Opioiden zur Toleranzreduktion), obwohl ich den Trip nicht als unangenehm oder schlecht empfand. Eher sogar war er besonders faszinierend, wenn ich ihn mit meinen bisherigen psychedelischen Reisen verglich. Salvia war immer das Einzige, was mir direkt dazu einfiel, weil es eine ähnliche Intensität und "Stimmungslage" besitzt.

Aus diversen Quellen gingen auch oftmals Vergleiche von hochdosierten DXM-Trips mit Salvia-Trips hervor. Vorstellen kann ich mir durchaus, dass DXM und auch (oder gerade) Ketamin das Potenzial besitzen, eine gänzlich "neue Welt" im Hirn des Trippenden zu erschaffen.

DXM und Ketamin waren beide bei mir emotional gesehen neutral. Daher könnte ich mir schon vorstellen, irgendwann einmal das K-Hole zu besuchen. Allerdings wird das wohl mit nichts mehr vergleichbar sein. Ausser vielleicht dem eigenen Tode.