Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Experimentreihe: Dihydrocodein
Drogen:Mischkonsum von Alkohol, Cannabis und Opium (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:Wesker
Datum:08.09.2006 22:48
Set:"Normal"
Setting:Eigene Bude / Park
Nützlichkeit:6,17 von 10 möglichen   (6 Stimmen abgegeben)

Bericht:

vorwort:

da codein bzw dihydrocodein nicht verfügbar ist in der LdT drogenliste, habe ich opium als substanz angegeben ( u.a. ist codein ja im rohopium enthalten, ist also nichtmal so unzutreffend und wohl das passendste )



bei einem neulichen rundgang durch die welt der apotheken fiel mir auf, das es offenbar codein monopräparate gibt, was mich irgendwie wunderte, da ich diverse male las das man die kaum verkauft bekommt etc im web. der verkauf lief allerdings tadellos ab in insgesamt 3 apotheken - 3 mal je eine flasche paracodin geholt ( hat seine gründe, wieso gleich 3 flaschen, aber darauf komme ich gleich noch zu sprechen )



eine flasche enthält 20 ml, wovon 1 ml lediglich 10 mg codein enthalten, was nicht gerade sonderlich viel ist und man deshalb ne grössere menge von dem zeugs braucht um ne entsprechende dosis zu erreichen. es sind flaschen wie man sie auch vom tramadol etc her kennt, mit einer vorrichtung zum tropfen. da 30 tropfen laut beipackzettel 1 ml entsprechen, muss man in ein glas tropfen wie ein blöder bis man die gewünschte dosis erreicht hat ( 10 ml = 100 mg als initialdosis... 1 ml = 30 tropfen, 10 ml also logischerweise = 300 tropfen. gott hat wohl nix besseres zu tun als mir dabei zuzusehen, wtf.. ;)) die codeinlösung enthält an die 21% vol. alkohol übrigens, was aber nicht gross ins gewicht fällt.



es handelt sich bei dieser reihe weniger um einen tripbericht ( aufgrund der geringen dauer würde aber langzeit-bericht auch nicht korrekt sein, weshalb ich das ganze unter tripberichte lasse ) als eher um 3 berichte über meine erfahrungen mit dem paracodin hustenmittel.



dies ist bei weitem nicht meine erste opioid- bzw opiaterfahrung ( tramal, tilidin, buprenorphin etc ) aber mein letztes erlebniss mit opioiden liegt schon monate zurück.



experiment #1

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testperson: ich selber

initialdosis: ca. 50 mg

set: normal

setting: eigene bude



nach einer schlussendlich sehr sehr negativen erfahrung mit tramadol vorher ( überdosis, war ziemlich übel. zum glück besitzt tramal nur n geringes atemdepressions-potenzial, hatte nochmal glück, aber war schon extrem genug ) habe ich mir gedacht, es ist besser sich da mal langsam an die optimale dosis heranzutasten, schritt für schritt. ich begann also im bad damit, in einen becher mit ein bisschen wasser zu tropfen von der flasche aus. das nahm wie oben schonmal erwähnt mehr als genug zeit in anspruch. auf jedenfall habe ich das gesöff dann in einem schluck runtergeleert. im gegensatz zu sachen wie BM plörre o.ä. ist es geradezu lecker gewesen, aber naja, es gibt definitiv bessere getränke.



ich verbrachte die zeit dieses experimentes fast durchgehend am computer ( rumsurfen, msn etc. - und nein, ich bin kein verdammter nerd, aber es war halt angenehm in dem sinne ). von den 50 mg codein merkte ich erstmal rein gar nichts, auch nach einer halben stunde war nix von einem anfluten zu spüren oder so. also begann ich nach einiger zeit ( hab leider keine notizen gemacht, daher kann ich keine genauen zeitangaben machen ) mit dem nachlegen auf an die 80 mg ( also 50+30 mg dann halt, ist wohl logisch ).



abgesehen von einem leichten inneren wärmegefühl passierte nicht wirklich viel bei 80 mg intus. hab erstmal ein bier getrunken dazu ( ja, ich weiss, mischkonsum kann nach hinten losgehen, aber ich habe den alk eingegrenzt vom konsum her ). nschdem ich weitere 20 mg nachgelegt hatte und schlussendlich auf 100 mg angekommen war, begann langsam eine innere wärme aufzusteigen.



diese wärme ist meines erachtens typisch für opioide fast aller arten - es ist nicht die richtige körperwärme sondern eine andere form von wärme, quasi innerhalb des körpers. sehr angenehm und ganz ganz leicht ( aber wirklich nur marginal ) euphorisch. wie schon erwähnt verbrachte ich den tag u. abend am pc, mal abgesehen von einigen msn zankereien keine weiteren vorkommnisse. alles verlief soweit gut - ich hatte die innere opioid wärme, hatte mehr oder weniger zufriedenheit, ein paar bier dazu. mit der zeit muss ich aber sagen, wurde ich leicht verpeilt und hatte mühe mich noch auf etwas zu konzentrieren ( mehr als ich es vom tramadol her kenne etwa, als beispiel ).



an dem tag ist dann auch nichts weiteres spektakuläres passiert, vo daher schliesse ich den bericht über das erste experiment hier mal ab. von den 3 flaschen waren jetzt noch 2 1/2 übrig.



experiment #2

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testperson: langjähriger trip-kumpane

initialdosis: 100 mg

set: normal

setting: park



kurze zeit später, es war freitag, also weekend, hatte ich dank schlafmangel ziemlich mieses körperfeeling und wollte mir nicht wirklich etwas grösseres antun. die 2 1/2 flaschen paracodin waren natürlich nach wie vor in meinem besitz.



ich war am abend mit einem guten kumpel verabredet in unserem kiffer-park. das ist so eine kleine parkanlage, die zwar mitten in der stadt liegt, aber wo man ohne gefahr kiffen kann ( nie bullen, nie leute die stören etc ) usw. dieser ort hat sich im laufe der zeit als kiffer- und drogenpark unsererseits eingebürgert und ist ein gern besuchter ort. gibt dort neben einigen tischen und bänken zum hinsetzen u.a. sogar überdachte bereiche, wenns mal regnet. der ideale ort also, um inner city im freien chillen zu können.



wie ich schon erwähnte, gings mir persönlich zu mies um noch eine drogenerfahrung nachzuschieben. ich bot allerdings meinem trip kumpanen ( mit dem ich desöfteren trippe, also mit psychedelika. u.a. LSD, DXM, DPH etc ) an, das paracodin mitzunehmen damit er es mal testen könne. er willigte ein und so besorgten wir am hbf kurz noch ein bisschen alk und begaben uns dann in den kiffer park.



seine dosis betrug exakte 100 mg, er hat keinerlei opioid-toleranz gegenwärtig und somit hätte das eigentlich reichen sollen. trotz ( oder villeicht auch gerade wegen, aber das wage ich zu bezweifeln ) beikonsum von alk und thc trat bei ihm allerdings kaum eine merkliche wirkung ein. er meinte, er würde es ganz subtil im hintergrund spüren, mehr nicht. im gegensatz zu seinen erfahrungen mit tramadol etc war hier nicht gross etwas wahrzunehmen von der opiat wirkung des codeins, was uns erstaunte. auch äusserlich merkte man ihm sogut wie garnichts an. wir haben noch ein bisschen gesoffen und gekifft, dann mit der letzten strassenbahn nach hause.



um seine effekte nochmal zu verdeutlichen: sie waren gleich null. er merkte ganz subtil im hintergrund ein leicht verändertes körperfeeling, aber die opioid typische wirkung trat keinesfalls ein. die wärme war nicht vorhanden und auch sonst nichts, wo man gross sagen könnte, es hätte sich gelohnt. er war in gewisser weise enttäuscht, aber nunja, es kann ja vorkommen das drogen nicht so wirken, wie man selber will ;)



experiment #3

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testperson: ich selber

initialdosis: 100 mg

set: normal

setting: eigene bude



mein drittes experiment mit codein war tags darauf und das wohl misslungenste von allen. ein kompletter fehlschlag, ums kurz zu fassen. die ausgangslage war exakt wie bei experiment #1. ich war und bin mir durchaus bewusst, das es relativ schnell zur toleranz führt oder führen kann. aber in diesem ausmasse? trotz einer nachträglichen dosissteigerung um weitere 80 mg, war also auf 180 mg und später nochmal 20 mg, stellten sich - abgesehen von einem subtilen hintergrundsgefühl - absolut keinerlei wünschenswerte effekte ein. einfach nichts, rein gar nichts.



am anfang dachte ich, okay, kann ja mal sein das nichts kommt oder das es erst viel später kommt. aber das bei dieser dosissteigerung rein gar nichts geschieht? komisch. nicht das ich konkret wütend geworden wäre, aber zum grossen teil doch sehr enttäuscht. über 200 mg wollte ich eigentlich allgemein nicht gehen, bei opiaten / opioiden bin ich eher der vorsichtige, seit der sache mit dem tramadol auf jedenfall...



was die toleranz angeht: kann es denne tatsächlich sein, das eine so extreme toleranz entsteht nach einmaligen codein konsum, das beim zweiten mal mehr als die doppelte initialdosis gebraucht wird, um überhaupt etwas zu spüren? es gibt sicherlich substanzen wo man extrem schnell eine toleranz bildet, aber bei codein wär mir persönlich das nicht bekannt ( korrigiert mich gerne, in TB diskussion, wenn ihr wollt ).



wie dem auch sei, es war nur subtil im hintergrund zu spüren. ansonsten rein gar nichts. sehr sehr sehr enttäuschend auf jedenfall. bin dann später zu bett gegangen und nachm pennen am morgen war logischerweise auch das subtile hintergrund-gefühl weg.



fazit:

im grossen und ganzen eigentlich eher enttäuschend. während das erste sexperiment noch ganz nett verlief, waren die darauf folgenden doch sehr sehr enttäuschend. das restliche codein steht nach wie vor in meiner bude herum und villeicht werde ich später bei gelegenheit noch ein weiteres experiment nachschieben, aber erstmal habe ich genug davon gehat. ums abschliessend zu sagen: von anderen - auch niederpotenten - opioiden hat man weitaus mehr als vom codein, finde ich. da bleibe ich lieber beim tramadol und tilidin etc. aber nunja, wer’s magt...