Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Holzrosen und Konsumtänze
Drogen:Mischkonsum von Hawaiianische Baby-Holzrose, Alkohol und Cannabis (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:dunkelschwarz
Datum:10.03.2007 22:49
Set:sehr neugierig, erwartungsvoll, gut gelaunt
Setting:Zimmer > Bank im Freien > Mc Donalds > Supermarkt > dunkle Ecke > Jugendzentrum
Nützlichkeit:7,64 von 10 möglichen   (11 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Tripbericht vom 9.3.07 Hawaiianische Baby Holzrosen Samen



Vorbereitung:



Nachdem ich meinen Freund Bongko abgeholt hatte, gingen wir direkt zu mir um die Holzrosen vorzubereiten. Es waren 5 für jeden, wir entschieden uns sie mit kochendem Wasser aufzugießen und 10 Minuten ziehen zu lassen. Mich hat es allerdings überrascht, dass das Gebräu überhaupt keinen Geschmack besaß, etwas süßlich vielleicht aber eigentlich nur Wasser, was uns auch darauf brachte die Samen danach noch zu zerkauen (ebenfalls geschmacklos).



Der Trip:



Da wir das Mittagessen komplett weggelassen haben ließ die Wirkung auch nicht lange auf sich warten: Schon während der Einnahme (16:30 Uhr) machte sich ein seltsames Gefühl breit, allerdings nur minimal und sehr kurz, war wohl der kleine Vorgeschmack durch die Mundschleimhaut.



Wir wollten so schnell wie möglich raus, die Gefahr das Zimmer vollzukotzen war mir zu groß, also suchten wir uns eine recht nahe gelegene Bank um dort die erste Stunde zu verbringen. Man hat nicht wirklich viel gemerkt, doch vielleicht war es uns auch nur nicht bewusst, im Nachhinein waren wir schon etwas schräg drauf ( aber das sind wir immer :P ).



Als unser lieber Begleiter P endlich dazustoß ging es dann schon recht zur Sache, eigentlich ist uns die ganze Zeit nur mal mehr mal weniger stark übel gewesen und ich musste mich schließlich übergeben, aber danach hat sich in mir eines der angenehmsten Gefühle überhaupt breit gemacht: Ich war topfit, ausgeruht, euphorisch und voller Tatendrang. Bongko hingegen hat alles drin behalten, deshalb war ihm auch noch viel länger schlecht (allerdings war auch die Wirkung länger). Der Hunger kam aber – so oder so – über jeden von uns und wir liefen Richtung Mac.



Der Weg war sehr unterhaltsam, Bongko hat immer wieder kleine 30-Sekunden-Kicks bekommen (Ich bin in Jerusalem !) und meine Optik hat angefangen zu flimmern und zu blinken, das Körpergefühl war ungefähr wie Alkohol ohne das alkoholtypische Gefühl dabei, etwas verspult und die Motorik war nicht immer ganz einwandfrei.



Immer kürzer werdende Abstände zwischen den Kicks wurden schließlich zu einem durchgehenden Draufsein, ich war allerdings durchgehend bedient. Es wurde immer stärker und wir waren ein dem entsprechend kranker Anblick: Riesige Pupillen, starker Hunger und schwache Motorik. Ich persönlich kann von mir behaupten, dass ich wohl gefressen haben muss wie ein wildes Tier, Bongko war zwar nicht mehr schlecht, aber er hatte keinen Appetit und die trockenen Pommes kaum runterbekommen. Nach einigen weiteren lustigen Geschichten wie dem permanenten Sitzplatzwechsel und einem seltsamen Kleinkind das uns beobachtete während er wie ein Erdmännchen aß gingen wir wieder nach draußen.



Auf dem Parkplatz kam mir die Idee ein bisschen Fahrrad zu fahren (P hatte eines dabei) und ich muss sagen: Wow, das war unbeschreiblich, ich kam mir vor als würde mein Oberkörper fliegen und alles war verdammt schnell. Ab da war klar: Der Trip bekommt noch einige andere Aspekte, mehr Tiefgang und Intensität als die plumpe Kifferei oder Alkohol. Wir waren jetzt richtig geladen, es gab kräftige Adrenalinstöße und die wurden extrem heftig als wir im nicht weit entfernten Kaufland ankamen.

Ich hatte unglaubliche Lust auf ein Bier und wollte mir eins kaufen, für die anderen was Süßes. Doch dann staunten wir nicht schlecht ! Der Anblick der ganzen prall gefüllten Regale und der Menschenmengen war mehr als nur faszinierend. Es war das Konsumverhalten was uns beeindruckt hat: Einerseits die ganzen Leute natürlich, andererseits wir selbst. Alles hätten wir uns kaufen können was wir grade wollten, ich dachte irgendwie an Kinder in der 3. Welt, pardon, aus Entwicklungsländern und stellte mir vor wie ihnen die Augen übergehen würden hier drin. Es fällt mir sehr schwer die ganzen Eindrücke und Gedanken richtig wiederzugeben, da es wirklich wahnsinnig viele waren (festzuhalten ist auf jeden Fall, dass das Denken auf Holzrosen ziemlich eigen ist). Bongko musste die ganze Zeit (erstaunlich gut) tanzen wie ein Lachs (Der Konsumtanz). Der Aufenthalt hier war der schönste Teil des Tages für mich, doch irgendwann wollten wir weiter und es ging zu mir.



Ich hab schnell etwas Geld geholt und P hat jemand angerufen um uns daraufhin zu verlassen, aber vor der Tür haben schon M und M gewartet und wir sind zum Finanzamt gegangen. Als wir da so saßen und ich mein Bier trank ging die Wirkung plötzlich in eine andere Richtung, nämlich (wie Bongko so schön gesagt hatte) von der Handlungs- in die Denkebene. Neben dem bekannten Gefühl alles zu verstehen und einigen obskuren Gedankenreisen kam auch ziemlich lustiges Zeug dabei raus, weshalb wir ziemlich lachen mussten. Ich bin mit einem der Ms noch zur Tankstelle gefahren um Zigaretten und ein weiteres Bier für mich zu kaufen, was so viel Spaß gemacht hat, dass wir gleich noch mehrere Ehrenrunden durch eine Garage gedreht haben.



Dann entschieden Bongko und ich uns dafür alleine weiterzugehen und im Juz (Jugendzentrum) rumzusitzen wegen der Couch. Dort wurde es dann interessant, und während wir unser Bier tranken sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es total sinnlos ist sich die ganzen Gedanken zu machen, ja eigentlich alles und nichts war sinnlos. Doch die Erkenntnis, dass keine Erkenntnis etwas bringt, war irgendwie befriedigend, so als wäre es jetzt vorbei (Bongko: Ich liebe mich ! Ich liebe mein Leben !) Es gab ein paar skurrile Gespräche, aber das heftige waren mehr die Gedanken. Leider kann ich das meiste nicht mehr wiedergeben, aber obwohl es ca. 21.15 war und die Wirkung bei mir schon so gut wie weg war (dachte ich jedenfalls) hat es mich beeindruckt, langsam war ich auch angetrunken weil der Alkohol viel stärker gewirkt hatte meiner Ansicht nach. Umso mehr haben mich die seltsamen Spiele meiner Couchnachbarn verwirrt (wer dem andern länger gegen die Finger schnipsen kann -.-) und genau genommen hat mich einfach alles verwirrt dann.



Deshalb bin ich um kurz vor 12 heim gelaufen, hab noch schnell eine kleine Tüte geraucht und bis ca. halb 3 alles ausklingen lassen.



Fazit:



Leider hatten wir keine wirklichen Halluzinationen (Bongko hatte anscheinend ein paar Muster-CEVs kurzzeitig) aber die Wirkung war dennoch wirklich nicht zu verachten, die erste Stunde und das Übergeben war nicht unbedingt angenehm, aber es hat sich mehrfach ausgezahlt. Es war erst sehr aufputschend und danach etwas tiefgründiger, was meiner Meinung nach eine gute Kombination ist. Nur brauchen wir das nächste Mal ein paar Samen mehr, ich werde vermutlich 8 nehmen und nur Wasser danach trinken, von allem anderen kann einem schneller schlecht werden.