Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Candy for mind!
Drogen:Ayahuasca
Autor:Deedee
Datum:02.04.2007 11:06
Set:entspannt, aber auch respektvoll, trotz mehrerer Erfahrungen
Setting:meine Wohnung, AIR läuft, es wird langsam dunkel
Nützlichkeit:8,04 von 10 möglichen   (25 Stimmen abgegeben)

Bericht:

DMT (anmerkung: bei dem wirkstoff der samen handelt es sich eindeutig um bufotenin) hat sich in den vergangenen Wochen zu einer meiner Lieblingsdrogen entwickelt, ruft es doch erstaunliche Erfahrungen hervor, ohne, dass man dafür viel Zeit mitbringen müsste, wie es in etwa auf einem ausführlichen Psilocybintrip der Fall wäre.

In den Sechzigern soll man es "die Mittagspause des Geschäftsmannes" genannt haben, was auch irgendwie einleuchtend und lustig klingt.

Aber nun zum Trip:

Ich holte Sonntag Nachmittag meine Samen der Anandenthera Perigna hervor, die sowohl N,N-DMT als auch 5-Meo-DMT enthalten. Nachdem ich sechs Stück unter einem Feuerzeug röstete und sie wie Popcorn aufgingen, füllte ich die Samen in einen Mörser und zerkleinerte sie bis sie nur noch Pulver waren, welches ich mit ein wenig Asche vermischte.

Von der Menge her, entsprach es einem gut gefüllten Kopf, den man als erfahrener Kiffer aber mit Leichtigkeit rauchen könnte, allerdings brennt Yopo wesentlich schlechter als Cannabis, besonders wenn die Samen schon grün werden, weil sie reif sind. Deswegen rauchte ich den Kopf langsam und versuchte ein möglichst große Hitze zu erzeugen. Es war noch ein kleiner Rest in dem Kopf, aber ich bekam genug ab, um tryppen zu können.

Den DMT-Flash finde ich in gewisser Weise eigenartig und faszinierend, denn es kommt nicht wie etwa Salvia, innerhalb von einer Sekunde, sondern fühle ich mich auf DMT im wahrsten Sinne des Wortes "zur Erde gedrückt". Ich kann mich nicht dagegen wehren, doch sehe auch keinen Sinn darin: Der Kopf und die Glieder werden sehr schwer und man hat ein ungeheures Bedürfnis sich hinzulegen. Das ist vor allem deshalb interessant, weil die körperlichen Symptome bei DMT schon bei kleinsten Mengen spürbar sind, die geistige Komponente allerdings erst bei höheren Dosen ihr Antliz offenbart. Merkwürdig, denn bei den meisten Halluzinogenen ist es ja wohl eher umgekehrt.

Die körperlichen Symptome empfinde ich als unangenehm, aber bei mir jedenfalls noch verkraftbar. Oft überkommt mich eine starke Übelkeit, die jedoch meistens nach dem Tryp direkt wieder nachlässt und die durch tiefes Atmen ignoriert werden kann. Außerdem überkommt mich an gewissen Körperstellen ein eigenartiger Schmerz, bei mir erstaunlicherweise z.B. im Rücken oder Nacken, zwei Körperstellen, die bei mir ziemlich kaputt sind und mich auf die Idee brachte, dass DMT so auf Symptome aufmerksam macht, diese vielleicht sogar heilen kann. Naja, wie auch immer, zu dem psychedelischen High lässt sich iolgendes sagen: Kurz nach dem Rauchen, wenn ich mich auf das Bett fallen lasse und die Augen schließe, sehe ich schwarze Materie, die von unglaublich vielen, komplexen Mustern überseht ist, in etwa Schwingungen und Schlangenlinien wie auf Pilzen, aber bedeutend komplexer und detailreicher. Schätzungsweise die erste Minute nach dem Rauchen sind nur diese Muster da, millionenfach und überall, ich nehme mich nicht als Person wahr, noch weiß ich, dass ich auf Drogen bin. Ich sehe nur den Kosmos und nichts weiter. Dann gesellen sich zu den "Vibrations" äußerst farbige Bilder, die sich in blitzeseile vor meinem inneren Auge abspielen- surreal, traumhaft, aber deutlich erkennbar. Ich fliege aus meinem Zimmer und überblicke das schöne Rheintal, ich fliege mit Lichtgeschwindigkeit durch die Welt, bis ich plötzlich in unvorstellbare Höhen katapultiert werde, die Erde wird immer kleiner unter mir, ich kann sie dabei beobachten. Dann wird es zunehmends dunkler und leerer, ich befinde mich im Universum und gleite tiefer und tiefer in dessen Wesen hinein. Langsam wird mir ziemlich mulmig zumute, denn ich weiß nicht, was man in einem so gigantischen Universum alleine macht und und diese riesige Leere macht mir ein wenig Angst. Ich denke im Nichts zu versinken, doch Sekunden später bin ich durch die unendlichen Galaxien des Alls gelangt und finde mich an einem Ort wieder, denn ich mal als Paralleluniversum oder jenseits bezeichnen möchte. Es ist ein langer Tunnel, der steil und senkrecht nach oben führt und durch den ich durchfliege. Überall bin ich von Prominenten und sehr weisen Menschen umgeben, einige scheinen mit bekannt zu sein, andere kenne ich nicht und letztlich sind es so viele das man komplett den Überblick verliert und sich einfach durch diese Künstler, Gelehrten und Erfinder Welt treiben lässt. Ich habe das Gefühl, dass diese Menschen bzw Geister der Menschen mir Antworten auf alle meine Fragen geben können, doch da ich so von dieser Situation überrumpelt wurde, fällt mir nichts Gescheites ein und ich fliege weiter, bis ich nun am Ende dieses Tunnels amgelangt bin. Alles ist überaus farbig, mit unerwartet positiven und hellen Farben, orange, rot, pink, gelb, und hat eine comicähnliche Ansicht. Jetzt bin ich im Reich der Götter, die Entitäten haben zahlenmäßig abgenommen, es sind nur noch sehr wenige. Jetzt werde ich zurückgeschossen und in Bruchteilen von Sekunden habe ich den Weg wieder abgeschlossen und befinde mich wieder auf meinem Bett. Die Visionen lassen aber keineswegs nach, in Videoclip-ähnlicher Optik durchlebe ich noch viele, viele Situation- alles hat in ungefähr die Qualität luzider Träume, aber detailreicher- und ich bleibe noch einige Zeit bei geschlossen Augen liegen.

Dann komme ich langsam zurück, ich möchte noch ein wenig liegen bleiben, denn alles ist viel zu faszinierend und beglückend, als dass ich einfach so "zurückkehren" könnte.

Ich öffne die Augen, der gesamte trip dauerte ungefähr 10 Minuten, wobei der Peak vielleicht fünf Minuten dauerte, was mir allerdings viel länger vorkam, die Zeit schien stehenzubleiben während ich durch das All rauschte.

Ich habe einen wunderschönen Afterglow, der noch ungefähr eine halbe Stunde anhält und den ich stets als sehr positiv empfinde. Ich kehre wieder in die Realität zurück und mache mir was zu essen. Kein Wunder, dass DMT die Mittagspause des Geschäftmannes genannt wird, denke ich mir vergnügt...



DMT ist in jedem Fall eine der erstaunlichsten halluzinogen Substanzen, die es gibt und ich möchte gerne noch einige Erfahrung mit dieser Droge machen, speziell auch in höheren Dosen, weshalb eine chemische Extraktion der Alkaloide als base durchaus Sinn macht. Beim Rauchen fällt es mir schwer, ein große Menge zu inhalieren (was vielleicht auch mit Wirkstoffkonzentration zusammenhängt, man sollte auf jeden Fall mal andere Samen ausprobieren) und vom Schnupfen wollen wir hier gar nicht reden. Allerdings soll die Zugabe von Kalk die Wirkung verzehnfachen, womit man dann schon von einer eher kleinen Line Ergebnisse erzielen könnte. Naja, auf jeden Fall immer wieder eine schöne Erfahrung, allerdings auch eher was für erfahrene Psychonauten, da man sich doch schon ziemlich treiben lassen muss, um mit dem Strom zu schwimmen...



PS: In der Stoffliste gibt es kein DMT, aber Steppenraute z.B. was ja irgendwie Schwachsinn ist. Vielleicht kann das mal jemand ändern!...



Gruß Deedee