Tripbericht lesen

Vorwort:

Ich verfolge die Community auf LdT schon seit einiger Weile, habe es aber erst jetzt geschafft mich anzumelden, dies ist dementsprechend mein erster Tripbericht und ich hoffe das er einigermaßen interessant zu lesen sein wird. Im Tripbericht geht es um meinen ersten Versuch mit DXM das war im Oktober des letzten Jahres(2006).





Vorgeschichte:

Zunächst einmal sollte ich sagen, dass ich bis etwa 2Wochen vor diesem Trip, wegen großem Liebeskummer unter recht starken Depressionen litt, die zwar im abklingen begriffen waren, das ganze Thema war jedoch immer noch sehr präsent und beschäftigte mich noch.



Mir ging es halt insgesamt nicht so besonders und ich hatte Sonntags Abends einen Kumpel zu mir eingeladen um mich etwas abzulenken. Wir haben zusammen DVD geschaut, Equilibrium.

Mein Kumpel ist dann irgendwann gegangen...einer der wichtigsten Bestandteile des Filmes ist eine Droge die die Emotionen abtötet, in meiner Situation fand ich das nicht uninteressant und ich habe einfach mal nach Equilibrium gegoogelt...und hier kommt jetzt eine tolle Errungenschaft unserer Zeit ins Spiel...die Hyperverlinkung (god i love the internet). Ich kann nicht mehr genau sagen wie ich letztlich bei DXM gelandet bin, ich bin jedenfalls von Librium über andere Medikamente etc. immer schön weitergeleitet worden und war irgendwann hier bei LdT.

Hab mir dann ein paar Tripberichte durchgelesen und fand das ziemlich interessant, da es ja auch leicht zu beschaffen ist und ich am nächsten Tag auch keine Uni hatte, wollte ich es Montags dann probieren.

Ich möchte hier kurz betonen, dass meine Erfahrungen im Bereich der psychodelischen Drogen nicht sonderlich groß waren, ich aber insgesamt schon sehr viele Dinge ausprobiert habe und mich deshalb als in der Lage sah einen solchen Trip in Angriff nehmen zu können.







Tripbericht



Ich bin also dann Montags um 10.00 aufgestanden, was recht früh ist für mich, normalerweise bin ich wenn ich am nächsten Tag nicht raus muss eher so bis 5-6 wach und stehe dann so um 14-15 auf. Meine Mitbewohnerin war zu der Zeit schon auf der Arbeit, ich mich also aus dem Bett geschleppt, schnell die Kaffeemaschine angeworfen und mich fertig gemacht zum einkaufen. Bin erstmal in den Supermarkt um Grapefruitsaft zu kaufen, hatte gelesen er solle die DXM Wirkung verstärken, dann ab in die Apotheke und ne Packung R.-Hustenstiller gekauft, war kein Problem.

Zu hause angekommen hab ich mir ne Badewanne einlaufen lassen(jaja fertig machen zum einkaufen hat duschen halt nicht beinhaltet lol). Weil ich mir dachte das die Wirkung bei oralem Konsum mir wohl genug Zeit geben wird, mit baden fertig zu sein bevor es richtig losgeht.



Habe mich dann irgendwann zwischen 11 und 11.30 vor meinen Rechner gesetzt und noch mal die Angaben zu Dosierung überprüft. Ich habe mir dann 9Kapseln eingeworfen (also ~ 270mg auf 69kg) und mit Grapefruitsaft heruntergespült. Es war zwar etwas mehr als man beim ersten mal nehmen sollte, aber da mein Körper einiges an Chemie gewöhnt ist und ich natürlich eine deutliche Wirkung erreichen wollte hab ich die Dosierung halt angepasst.



(Es war jedoch verantwortungslos keinen Allergietest zu machen, mir war es zu dem Zeitpunkt egal, ich war bereit das Risiko zu tragen und es ist auch gut gegangen...aber man sollte es wirklich machen)





Ich hab dann noch etwas in meinem Zimmer aufgeräumt um nicht im totalen Chaos zu trippen und bin dann in die Wanne gestiegen.

So um 12.15 dann wieder zurück am Rechner gewesen, hab kaum Wirkung gespürt und mir erstmal ne Trackliste zusammengestellt(Lounge-Music, Trance und bisschen Vocal House). Hab dann nem Kumpel online noch den link über DXM geschickt und ihm gesagt er solle ab und zu mal reinhören.



Als ich dann vom Schreibtischstuhl aufgestanden bin um mir noch einen Kaffee zu holen, hab ich gemerkt wie das DXM anfing Wirkung zu zeigen.

Mir war beim aufstehen sofort schwindelig und meine ganze Wahrnehmung war etwas vernebelt, als ich mich dann in Richtung Küche bewegte, merkte ich das auch meine motorischen Fähigkeiten nicht mehr so ganz auf der Höhe waren, ich hatte Probleme meine Beine vom Fußboden zu lösen, sie wirkten ziemlich schwer und ich brauchte immer ein paar Sekunden um einen "koordinierten" Schritt in Richtung Zimmertür zu machen. Wobei es jedoch mit der Koordination auch nicht sonderlich weit her war, ich bin mehr hin und her gewankt wie ein besoffener, war dabei aber geistig recht klar. Das ich meinen Körper nicht richtig im Griff hatte fand ich ziemlich lustig und ich hab bei jedem schritt Richtung Küche grinsen müssen.

Ich hab es schließlich bis in die Küche geschafft, dort mal einen Blick in den Spiegel geworfen und festgestellt das meine Pupillen riesig waren, na ja war mir gleich, ich mir den Kaffee geholt und wollte zurück in mein Zimmer, noch etwas unkontrollierter als zuvor gehend habe ich dann gut die hälfte über den Boden im Flur verteilt .Ich also wieder in die Küche, Lappen geholt und den Boden sauber gemacht, zurück ins Zimmer und festgestellt das ich immer noch keinen Kaffee habe, also wieder schön aufgestanden. Die ganze Bewegung hatte einen gewissen Bewegungsdrang in mir ausgelöst und die Lounge Musik gefiel mir auf einmal nicht mehr besonders, hab dann auf Dancehall gewechselt und bin erstmal ein bisschen in meinem Zimmer rumgetanzt und gehüpft, hat ziemlich Spaß gemacht, bin dabei auch einmal hingefallen weil ich halt meinen Körper mittlerweile kaum mehr im Griff hatte.

Als ich schließlich leicht ausgepowert auf dem Boden saß(war halt hingefallen), fiel mir mein Kaffee wieder ein, ich mich also vom Boden erhoben was mir extrem langsam vorkam und mich wieder Richtung Küche bewegt, hat alles ganz gut geklappt dieses mal (mal nebenbei für die die sich fragen: "was hat der Typ nur mit seinem Kaffee"....Nikotin und Koffein sind bei mir Bestandteile des Kreislaufs, Kaffeemaschine läuft halt round the clock :-D).

Als ich dann wieder einigermaßen gemütlich vorm Rechner saß war es so 13.30 (+/- ne halbe stunde) und ich hatte mittlerweile echt Probleme die Buchstaben auf dem Monitor noch richtig zu erkennen.





Der Trip sollte jetzt bald eine Wende bekommen, als ich so am PC saß, ist eine Freundin von mir online gegangen(es ist dieselbe Person mit der mein Liebeskummer zusammenhängt, unser Verhältnis ist sehr kompliziert und soll hier auch nicht weiter ausgeführt werden, es soll nur gesagt sein das wir abgesehen davon auch recht gut befreundet sind). Ich kann heute nicht so richtig nachvollziehen warum ich das Gespräch mit ihr an dem Tag gesucht hab, habe sie also angeschrieben und ihr dann erzählt was bei mir grade so los sei.

Sie hielt das was ich gemacht hab für eine ziemlich gefährliche Dummheit und war sehr enttäuscht von mir, was sie mir auch sehr deutlich gesagt hat und dabei viel kühler wirkte als sonst(sie ist normalerweise wirklich locker, steht Chemie jedoch sehr kritisch ggüber).

Was sie so geschrieben hatte, nahm mich wirklich mit und in meinem Kopf fing dann sofort an ein Film zu starten, das sie mich jetzt sicher für einen Junky hält und einen totalen Freak mit dem man nichts zu tuen haben will, das sie vielleicht glaubt ich hätte ihr das nur erzählt um Mitleid zu erhaschen, das ich grade unsere Freundschaft irreparabel beschädigt hätte, sie vielleicht nicht wieder sehen würde, das hat meine Stimmung dann natürlich gedrückt, ich hätte gerne noch weiter mit ihr geredet damit sie das hätte vielleicht entkräften können, aber sie musste recht schnell weg und ich war auch kaum in der Lage richtig zu tippen bzw. ein ernsteres Gespräch zu führen(wie gesagt ich konnte die Worte halt kaum erkennen).,

Sie war dann also weg und ich saß da mit all den negativen Gedanken die mir durch den Kopf schossen, ich konnte es kaum ertragen sie so enttäuscht zu haben, ich habe dann noch eine SMS geschrieben um vielleicht ein wärmere Reaktion zu bekommen....war nicht sie hat mir klar gemacht was sie von der ganzen Aktion hielt.

Das alles hat mich halt ziemlich runter gezogen, ich war tief traurig und fühlte mich allein. Ich hab mich dann einfach nur ins Bett gelegt(glaube es war mittlerweile 16.00 oder so) und die Lounge Musik wieder angemacht. So lag ich dann ein paar Stunden in Embryo-Stellung im Bett(fühlte sich unglaublich geborgen an) und wäre ich nicht die ganze Zeit von Gedanken über meine Gefühle und mein Verhältnis zu Drogen geplagt gewesen hätte ich mich wohl auch wieder um einiges besser gefühlt.

Zu irgend einem Zeitpunkt(weiß nicht wie viel Uhr, aber es war dunkel geworden), hatte ich dann den Entschluss gefasst, meine Finger endgültig von Drogen zu lassen und meinte das ich es mit der Unterstützung der Leute in meinem engsten Umkreis auch locker schaffen könne. Ich also aufgestanden(immer noch etwas schwindelig) und ab ins Zimmer meiner Mitbewohnerin und die dann erstmal zugelabert, was ich so den Tag über gemacht habe und das ich Unterstützung brauchen würde und all solche Sachen.

Ich hab dann länger mit ihr gequatscht und mir ging es dann wieder etwas besser weil ich nicht mehr das Gefühl hatte so alleine zu sein, nachdem Gespräch bin ich noch kurz raus um etwas frische Luft zu kriegen(es hat gut getan und die Farben draußen waren sehr faszinierend). Wieder zu hause bin ich dann endgültig pennen gegangen, müsste irgendwann nach 22 gewesen sein.

Ich konnte nicht richtig schlafen, weil ich emotional noch sehr aufgewühlt war und habe mich so eigentlich nur hin und her gedreht, am nächsten morgen um 9 MUSSTE ich an der Uni sein.



Fazit:



Obwohl der Trip auch Phasen hatte in denen ich mich nicht gut gefühlt habe, muss ich sagen, das DXM eine sehr interessante Droge ist, alle Stimmungen die ich hatte, ganz gleich ob negativ oder positiv waren sehr intensiv, intensiver als sonst, fast greifbar. Man sollte DXM jedoch auf keinen Fall als günstige leicht zu beschaffende Alternative zu Gras/Alkohol sehen(man sollte es niemals machen wenn man noch irgendwo hin will). Der von mir beschriebene DXM-Trip ist sehr anstrengend gewesen, sowohl körperlich als auch seelisch. Ich hatte die beiden darauf folgenden Tage ziemliche Muskelschmerzen überall am Körper(obwohl ich die meiste Zeit ja im Bett gelegen habe) und war auch geistig nicht ganz auf der Höhe, ich war auf mich und Menschen in meinem Umfeld zentriert, Konzentration für die Uni konnte ich kaum aufbringen. Ich habe mich nicht schlecht gefühlt eher im Gegenteil sogar, aber ich war ziemlich erschöpft.



Mein Verhältnis zu Drogen hat sich seit diesem Trip geändert, zwar hab ich nicht die Hände davon gelassen wie ich es an dem Tag mir noch vorgenommen hatte, doch habe ich eine 2monatige Pause gemacht und nehme jetzt nicht mehr so oft etwas wie vorher. Das Verhältnis zur erwähnten Freundin ist gut, die Kälte die ich an diesem Tag von ihr gespürt habe ist nicht wieder gekehrt(habe es wohl einfach auch viel intensiver empfunden).

Ich hoffe ihr hattet ein bisschen einen Eindruck was bei einem DXM-Trip laufen kann, aber letztlich wirken Drogen ja immer etwas unterschiedlich bei jedem Einzelnen.





Bis bald





PS: würde mich über Feedback freuen