Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Wenn, dann richtig
Drogen:Mischkonsum von Kokain, Herbal Ecstasy, Speed und Alkohol (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:ehemaliges Mitglied
Datum:16.05.2007 03:18
Set:sehr wach, energiegeladen; etwas aggressiv
Setting:Daheim/Kumpel/Club/Club
Nützlichkeit:8,46 von 10 möglichen   (13 Stimmen abgegeben)

Bericht:

So es ist soweit ich schreib meinen ersten TB.



Ich war daheim und hab mich auf nen Ausgehabend mit Freunden vorbereitet. 21:00 Uhr. Gerichtet war ich nun und wollte mir noch was im Fernsehn zu Ende schaun. Weil ich kein Bock hatte, mir die Birne mit Alkohol wegzuballern, jedenfals wollt ich nicht soviel trinken, schmiss ich mir zu Hause 3 ECA-Stacker (Ephedrin-Coffein-Aspirin), die ich eigentlich fürs Fitnessstudio gekauft hab ein. Ich hatte zuvor höchstens 2 auf einmal genommen, wo ich schon gut drauf war und auch viel aufmerksamer. Ich habe ca. 5 Stunden vorher nichts gegessen, was die Wirkung sicherlich schneller eintreten lies. Nach ungefähr einer halben Stunde hab ich das Stadium wie nach einer Pille erreicht: wach wie nach 2 starken Kaffee, noch kein Zittern, Aufmerksamkeit gesteigert.

Dann etwa 10 Minuten später kam die Wirkung von 2 Pillen: ca. ein halber Liter Kaffe, etwas zittrige Hände, leicht schwitzige Handinnenflächen, Aufmerksamkeit weiter gesteigert, sehr angenehmes Gefühl, euphorie steigt, Pupillen leicht erweitert, ich war bereit loszugehn. Mein Kumpel wohnt ca. 5 Minuten Fußmarsch von mir entfernt. Durch das laufen wurde mein Blutkreislauf nur minimal angeregt, also immer noch Stadium 2.

Die Dritte Phase hat erst nach und nach eingesetzt, als ich dann schon bei ihm war und wir bissel geflackt haben. In der Zeit hatte ich schon 2 Bier intus und auch ein paar Zigartetten geraucht. Es war etwa 22:00 Uhr. Phase 3: Handinnenflächen sehr feucht, starkes Zittern an den Händen wenn ich versuchte sie ruhig zu halten, Tunnelblick, sehr euphorisch, mein Mitteilungsbedürfnis stieg, starkes Herzklopfen, Pupilen immer noch wie bei Phase 2, mir wurde warm, mit Kaffe garnicht mehr zu vergleichen, hellwach, alles was sich im Raum bewegt hat (also wirklich bewegt keine Halus oder so) ein Arm z.B. hat sofort meinen Blick auf sich gezogen, also Aufmerksamkeit auf 180. Bis auf das Herzklopfen war es sehr angenehm.

Da wir noch auf den Rest der Partyleute warten mussten, vertrieben wir uns die Zeit mit Alkohol und TV, als er plötzlich fragte, ob ich was rotzen will. Ich natürlich nicht nein gesagt und er ab ins Bad, Spiegel geholt, Line gezogen. Ich frag ihn was es sei, worauf er antwortete Koks. Ich mich natürlich sehr gefreut, erste Line gerotzt und Kopf nach hinten fatzen lassen. War nicht sehr gut das Zeug, hat er selber gesagt. Ich schätze nicht mehr als 10% vom Ürsprünglichen Kokain war da drinn, also mehr strecken geht glaub nicht. Das Taubheitsgefühl lies schon nach 5 Minuten nach und meine Nase lief. Aber nach der 2. und 3. Line hatte ich sich das schöne Koksgefühl auch unter die ECA’s gemischt. Nebenher rauchten wir noch eine Kokarette. Ich wollt unbedingt, dass wir jetzt schon gehen, weil wir ja sonst die ganze Party verpassten und dauernd wollte ich wissen wo die anderen blieben. Ich hatte diesen typischen Höhenflug auch wenn er nicht so stark war, immerhin war er da. Vielleicht aber auch nur ein Placeboeffekt wegen der Erwartungen an das Koks. Ich kann es nicht genau sagen, jedenfalls war ich sehr wach, energiegeladen, über-selbstbewusst, meine Pupillen waren eine schwarze Kaffeuntertasse die auf Hochglanz poliert wurde, Hände nicht mehr so schweißig, das Zittern lies überhaupt nicht nach, ich konnte mir keine eigene Line legen, da ich sonst alles verschüttet hätte (ohne Scheiss!!!), ich wippte wie gezwungen mit Kopf und Füßen zum Beat der aus den Boxen drang.

Wenn ich mal damit aufhörte, fühlte ich sofort, dass da was fehlt. Ich begann mich zu fragen was ich hier überhaupt tat und starrte konzentriert auf einen Punkt. Um also nicht auf einen Bad-Trip zu kommen, wippte ich mir meine Selbstzweifel und schlechten Gedanken weg und verfiel der Musik. Ganz nebenbei: es lief electro/minimal.

Die ersten Leute trudelten ein. Nun waren wir zu viert. Einer ging bald wieder wegen seiner Freundin, was weis ich. Wir haben weitergetrunken und Zigartetten geraucht. Bier, Jägermeister mit Energy Drinks und glaub Vodka war auch da, den ich aber nicht angerührt hab. Nun hatte ich ca. 5 Bier und 3 Gläser Jägi-Energy an Alkohol in mir und die vorher erwähnten Stoffe. Dann gingen wir los, einer blieb nüchtern und fuhr.

Etwa 24:00. Im Club angekommen, erstmal alle Bekannten begrüßt und prompt etwas Pep angeboten bekommen. Also ich weis ja, dass es nicht hätte sein müssen, aber drauf geschissen. Sie ging also aufs Klo, zog sich das Zeug rein und kam wieder mit einem kleinen Briefchen, das sie mir in die Hand drückte mit den Worten: der Rest ist für dich. Ich bin dann auch dem Weg zum Klo gefolgt und hab es mir erstmal in so einer Kabine gemütlich gemacht. Geldbeutel rausgeholt, meine Rasierklinge, meinen Perso und meine Ziehröhrchen in Form eines abgeschnittenen Strohhalms ausgepackt. Ich musste mich sehr sehr unter Kontrolle halten, da ich noch von den ECA’S zittrige Hände hatte. Briefchen aufgemacht und erstmal schön gegrinst. Sie hat mir noch gute 2 Nasen übrig gelassen, die mir dann auch auf zwei Lines ins linke und ins rechte Nasenloch pfiff. Ich hielt beim legen meine Rechte Hand mit der Linken fest um die Aktion nicht zu versauen und alles mit einem unkontrollierten Zucken ins Klo zu hauen. Memo an mich: Nie wieder 3 ECA’s auf einmal.

Vom Klo auf die Tanzfläche und abgerockt. Die Euphorie war an ihrem Höhepunkt angelangt, Ich nahm die Musik in meinem Körper auf und machte zu jedem Beat eine ganz eigene Bewegung. Es ging mir trotz der Mischung blendend. Mir war alles scheissegal, ich wollte nur noch tanzen und mein Gefühl druff zu sein geniesen. Wenn ich meine Augen schloss kam die Musik viel deutlicher rüber und ich konnte mich richtig in sie hineinversetzen. Vor meinem inneren Auge lief zu jedem Track ein eigener Videoclip ab. Ich war mein eigener Regisseur. Die Lichter im Club kamen sehr intensiv rüber und erzeugten zusammen mit der Musik eine spektakuläre Kulisse, die mich in ihren Bann sog. Ich lies mich treiben und die Drogen auf mich einwirken. Noch zwischendurch zwei, drei Drinks gehabt, sonst die üblichen Sachen die im Club ablaufen. Geredet, geflirtet, rumgemacht, kurz meinem kumpel nen lässtigen Raver vom Hals gehalten, bis es ungefähr 2:00 wurde. Wir standen in nem anderen Club auf der Gästeliste also fuhren wir da noch hin.

Im Auto zog ich dann noch eine Line von dem schlechten Koks, dafür ne ordentliche und wir fuhren los. Im Auto erfasste mich dann eine bedrückende Enge, obwohl ich nie Klaustrophobisch war. Es hat mich voll angekotzt jetzt in diesem pissigen Polo zu sitzen, was ich auch lautstark bekannt gab. Ich hatte Angst runterzukommen und schlechte Gedanken zu bekommen, weil ich dann noch mehr Koks gewollt hätte, wovon leider keins mehr da war. Also drehte der Fahrer die Mukke richtig hoch und wir machten im Auto unsere eigene Party. Ich weis noch ganz genau welches Lied mich voll auf den Flash gebracht hat: Flinsch´n´Nielson - Korea Tabs.

Ca. 3:00 Uhr. Wir kommen im zweiten Club an. An der Kasse vorbei, den DJ gegrüßt (der hat uns die Plätze auf der Gästeliste verschafft) und weitergefeiert. Langsam fing ich an wieder nen klareren Kopf zu kriegen, das Koks wirkte immer weniger, das Pep und die ECA’s waren aber noch gut am wach halten, aber ich wurde nicht schlecht gelaunt. Das Zittern hat nachgelassen, keine schwitzigen Hände mehr, leichtes verlangen nach einer weiteren Line, Augen weit aufgerissen, hellwach. Manchmal hab ich mich dabei erwischt, wie ich auf meiner Unterlippe rumkaute und auf irgendeinen Punkt auf der Tanzfläche starrte. Ich hatte immer noch den Drang mich mit anderen Leuten zu unterhalten und musste ein einziges mal an dem Abend pinkeln.

Es war glaub 8:00 und der Fahrer wollte langsam los. Also noch schnell am Büffet bedient und ab ins Auto. Auf der Fahrt hab ich leichtes Nasenbluten bekommen, was aber nicht der Rede wert war.

Daheim hab ich mir mein Gesich mal im Spiegel angeschaut, wo mich ein ausdrucksloses Gesicht mit zwei schwarzen Tassen statt Augen anstarrte und mir sagte, ich solle mich ins Bett legen und versuchen zu schlafen. Das mit dem Schlafen hat nicht vor 11:00 Uhr geklappt.

Abends bin ich so gegen 19:00 aufgewacht und hatte einen miesen Kater. Ich hab wohl doch mehr getrunken als ich wollte. Während ich druff war hat es die Wirkung des Alkohols gedämpft, aber nicht die Promille. Mir ging es sehr schlecht und ich konnte bis ca. 1:00 nachts nicht aus dem Bett aufstehen. Ich war kraftlos und mir war schwindelig.

Fazit: Eine Kombination würd ich nur noch ohne Alkohol unternehmen. Aber ich werde sowas sowieso nicht mehr kombinieren, dies war eine einmalige Gelegenheit, um zu sehen wie so ein Tripp sein kann. Natürlich hätte das ganze auch ganz anders ausgehen können. Es gibt Berichte, in denen Menschen an einer Überdosis Ephedrin an Herzversagen gestorben sind. V.a. sollte man nicht ohne Erfahrung irgendwelche Drogen mischen. Also nicht nachmachen! Ich habe schon vor meinem Tripp mit allen Substanzen jeweils einzeln Erfahrungen gemacht.