Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Suizid, Psychatrie, 1410mg DXM hinter dem 4. Plateau
Drogen:DXM
Autor:noziroeve
Datum:26.06.2007 15:19
Set:Zuhause, Auto, Psychatrie
Setting:Belustigt, weinend, fertig
Nützlichkeit:7,94 von 10 möglichen   (81 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Sonntag um 14:30 faßte ich den Entschluß es in Kauf zu nehmen mich umzubringen. Dazu nahm ich bei 59kg 1410mg Dextromethorphan. Laut dem DF Rechner sollte die Grenze vom 4. Plateau zur Gefahr bei meine Gewicht bei 1179mg liegen. Ich war damit also im, je nachdem wie man es auslegt gruenen oder roten Bereichn ;).

Es war schon ziemlich krass. Ich nahm das Umfeld in meinem Zimmer alles immernoch normal wahr. Ich bin in keine andere Welt zu keinem Zweitpunkt abgetaucht, ich wahr immernoch hier. Aber die Wahrnehmung war ganz komisch. Ich hatte das Gefuhel die Realität zu einzigen Mal objektiv aufzufassen und nicht so, wie ich es durch meine Prägung gelernt hatte. Ich chattete noch mit jemanden ueber das was die Tage vorher passiert war, bis meine Schrift immer schlechter wurde. Ich konnte kaum mehr richtig schreiben. Manchmal gelang es mir noch aber meistens nicht.

Ich ging in meinem Zimmer umher. Ich konnte gehen und die Bewegungen ausfuehren, aber irgendwie war alles so gespalten. Es kam mir nicht so vor, als wie wenn ich direkt gehe. Ich hatte einmal das Ich das denkt und das bewertet. Und einmal das ich das die Dinge macht, also ausfuehrt. Und das war nicht zusammen. Ich sagte mir irgendwie ich will jetzt gehen und dann ging ich und war selber darueber erstaunt, daß es jetzt wirklich passierte. Aber ich hatte nicht das Gefuehl es jetzt wirklich zu steuern. Aber daß ich den Befehl dazu gab. Oder ich sah daß Bett und wollte mich draufschmeißen und schon lag ich drauf, aber ich hatte nicht das Gefuhel, daß ich das jetzt wirklich ausgefuehrt hatte. Sondern nur das ich es wollte und es geschah. Man kann das garnicht wirklich beschreiben. Es ist ganz komisch.

Dann sah ich mein Zimmer. Ja dachte ich, hier wohne ich also. Mir kam das auch so komisch vor. Vonwegen daß ich Eltern habe, meine Bindung mit denen nur die Geburt ist und ich hier nun ein Zimmer habe was wohl meines ist. Ich guckte mir alles an und dachte mir, ja daß kommt dir irgendwie bekannt vor, das gehört schon irgendwie zu dir. Aber was bedeutet das genau. Du kannst machen was du willst und die Sachen ansehen wie du sie ansehen wiillst. Hier sind es nun deine Sachen, aber was hast du davon. Du könntest auch irgendwelche anderen Sachen haben, irgendwelche anderen Erinnerungen.

Ich wollte mir etwas anziehen. Ich schaffte es kaum mir etwas ueberzuzuehen. Aber ich sagte mir, daß ist deine Kleidung sonst geht das doch auch, irgendwie mußt du es schaffen.

Und irgendwie betrachtete ich es auch auf unterschiedliche Weise. Ich war manchmal ganz erstaunt, daß ich selber die Person bin ueber die ich jetzt nachdachte. Ich dachte mir, warum solltest du dich umbringen wollen. Was soll jetzt passieren. Was wirst du machen. Du kannst alles machen was du willst, was in deiner Macht steht.

Ich drehte mich im Kreis und fand es lustig, weil ich mich irgendwie selber beobachtete eher, als das ich es selber tat, obwohl ich doch die Person war die es ausfueherte.

Das alles, mein Zimmer kam mir so suspekt vor. Der Aufbau dieser Welt. Was wir uns alle vormachen. Wie jeder so sein eigenen Film schiebt. Jeder denkt sich irgendwas hat seine Gedanken und kämpft dafuer. Aber alles wird verblassen. Nieand entscheidet wo er aufwächst und wer seine Famile ist, aber doch betrachtet er es als seine Famielie mit einem besonderen Wert.

Dann dachte ich irgendwann, ich muß unbedingt was trinken, ich schwitze schon soviel, es geht nichtmehr.

Ich ging nach unten und wie mechanisch fueherte ich alle Schritte aus. Ich nahm mir zwei Flaschen Selter und beim Hochgehen stoppten mich meine Eltern. SIe waren sehr bestuertzt. Und ich konnte auch nicht mehr richtig reden. Das war sowieso komisch. Auch beim Laptop sah ich die Tasten und dachte mir, eigentlich weißt du doch wie ein Wort geschrieben wird und mußt nur auf die Tasten in der Reihenfolge draudruecken. Und manchmal ging es und es lief wieder nur so mechanisch ab, und ich sah mich mich dabei beobachten. Aber meistens ergab das alles garkein Sinn mehr fuer mich. Ich dachte ueber Wörter nach und konnte die Bedeutung garnicht glauben, daß es wirklich das aussagte.

Nunja, dann sollte ich mich unten hinsetzen. Zack ich sah das Sofa dachte ich willl mich draufschmeißen und schon sah ich mich drauf liegen. Alle Ebenen von dem was ablief waren getrennt. Man kann das wirklich garnicht mit unseren Worten normal ausdrucken. Es ist ganz seltsam. Sie gaben mir dann was zu trinken und wie fuhren mit dem Auto ins Krankenhaus. Ich wußte ja alles was passiert. Ich nahm das ja alles noch wahr und konnte das auch noch bewerten. Aber ich konnte mich schlecht nach außen mitteilen, da ich zum größten Teil garnicht mehr richtig sprechen konnte. Ich wußte zwar was ich sagen wollte, aber es kam irgendwelche Laute raus. Zum Teil schaffte ich es noch Sachen zu sagen. So sagte ich mehrmals "Film" und "Film" und "Voll der Film" oder "Realität" und fand das alles auch irgendwie zum Teil lustig. Ich wußte auch wie ich das normal bewerten wuerde.

Manchmal sah ich mich irgendein Scheiß machen. Da lag ich auf dem Tisch beim Arzt und machte immer irgendwelche Laute und lachte. Dachte mir, normal wuerdest du das niemals tun. Wie bist du eigentlich drauf. Wie kann man das beschreiben was mit dir los ist. Ich hatte und hab keine Erklärung dafuer.

Die Ärzte nahmen mir Blut ab und schlossen mir mehrere Schläuche an. Auch bekam ich Sachen zu trinken. Dann wurde ich mit einem Rollstuhl gefahren und fand das noch recht lustig. SIe fragte mich auch Dinge, aber die meisten konnte ich nicht wirklich mehr beantworten. Ich schaffte es ihnen noch deutlich zu machen, daß ich nur DXM und nichts anderes genommen hab. Aber sie wußten damit auch nicht soviel anzufangen. Manchmal war ich mir nicht sicher, ob das was ich sagte verstanden wurde oder nicht. Ich wollte etwas sagen, laute kamen und ich hatte keine Ahnung ob das jemand verstehen konnte oder nicht. Ich sagte den Leuten "Das Leben ist Sinnlos" "Ihr macht euch alles was vor" "Irgendwann alle tot" "Allles Film" Und sagte. "DXM ist Realität" "DXM zeigt Realität".

Später wollte ich dann unbedingt Haldol. Und in schwachen lauten sagte ich die ganze Zeit Haldol, Haldol, Haldol. Und "Sigma Rezeptor" "Das einzige was mir helfen kann ist Haldol.".

Dann sagte mir ein Arzt, daß er mich jetzt auf die psychatrische Station verlegen will. Und frage mich ob ich damit einverstanden sei. Ich sagte "Nein". Trotzdem wurde ich irgendwie dahingebracht und zu meiner Sicherheit an ein Bett festgeschnallt.

Ich dachte noch darueber nach, daß es ja Länder gibt und fand es so lächerlich, wie die Menschen als eine Rasse sich in Länder mit unterschiedlichen Ansichten aufteilen und dann noch stolz darauf sind und irgendwelche anderen verurteilen. Jaja, jeder muß seinen Film schieben und seine Existenz irgendwie ganz komisch rechtfertigen.

Ich brachte noch mehrmals irgendwelche Laute auf meiner Position herraus, aber wirklich viel war es nicht. Zudem hatten die solche unschönen Plastikkanister in die ich dann mehrmals schiffen konnte. Aufstehen ging ja nicht. Wasser brachte man mit regelmäßig. Ich rief den Leuten die manchmal vorbeikamen entgegen "Kippe" "Rauchen" "Tabak" und sowas...

Irgendwann wurde es dann morgen und es gab Fruehstueck. Naja, besonders toll fand ich es da nicht. Es war auch uberhaupt nichts los. Garkeine Angebote. Total trostlos. Die Leute saßen rum und gingen im Kreis im Gang.

Eine Schwester fand ich ganz toll, die hieß Magdaleine, aber wohl Magda genannt. Ich sagte ihr dann auch, daß sie mich dzuen solle.

Ich hatte am Arm noch so einen komischen Eingang und sagte dann zu einem Mitarbeiter, ob der denn jetzt abkommt. Aber ganz richtig sprechen konnte ich noch nicht. Zwar immer wieder Teile aber nicht vollständig. Dann meinte ich "Das Mädchen." und als er wiederkam und das abmachte "Das Mädchen abmachen." und er ganz sauer zu mir "Jetzt benehmen sie sich mal hier. Wir sind hier auf der psychatrischen Station und nicht auf einer Abifeier." Ueber den Satz mußte ich noch mehrmals lachen. Als sie dann vorbeikam, wollte ich ihr das auch erzählen. Es klappte auch halbwegs, wobei meine Stimme mehrmals wieder aussetzte. Ich entschuldigte mich noch halbwegs fuer meine Sprache und zeigte auf sie und sagte "Nett" ;).

Dann wurde ich irgendwann geweckt zum duschen. Ich machte mir auch in meinem Kopf den Ablauf der letzten Tage klar und fand es immernoch krass, was uberhaupt passiert war. Dann kam irgendwann auch der Arzt zu einem Gespräch. Das war nicht sonderlich viel bringend, aber er meinte ich solle noch bis morgen dableiben, damit sie meine Blutergebnisse haben.

Ich saß dann noch im Bett und weinte lange, weil ich es dort einfach nur schrecklich fand. Ich meinte ich sei lieber tot als da. Es ist da ohne jede Menschlichkeit.

Dann schlief ich und das war mein Glueck, daß ich ueberhaupt solange schlafen konnte. Denn sonst war da auch wirklich wenig zu machen. Ein Mann war so nett und hatte mir Tabak und Blättchen geschenkt. Denn Geld oder irgendwas hatte ich ja nicht. Das war wirklich nett. Der Arzt meinte noch, am nächsten Tag könne ich dann ja gehen. Also schlief ich. Bis es irgendwann Abendessen gab. Meine Eltern besuchten mich noch, und ich sagte nur wie schlimm es hier sei und daß ich hier raus wolle. Schlief ich bis es irgendwann Fruehstueck gab.

Dann schlief ich bis zur Visite. Ja sagte ich, was soll ich Euch denn sagen. Ich will hier eigentlich nur raus. Dann bin ich gluecklich. Aber der Arzt wollte noch irgendwelche Angebote wegen Drogen mit mir besprechen und meinte er komme in 1 bis 1/2 Stunden wieder.

Dann wurde ich irgendwann zum Essen geweckt. Aber nichts ging weiter mit meiner Entlassung. Ich sagte Magda noch, daß sie die netteste Person hier im Haus sei und ich glaube sie mochte mich eigentlich auch :).

Als ich dann meine Mutter anrufen sollte, weil ihr Mann mich eigentlich um die Zeit abholen wollte und sich das ja verschub sagte ich nur "Du mußt mich hier rausholen. Es ist so schrecklich hier drinnen. Es ist einfach furchtbar. Ich werde hier noch verrueckt. Tu alles was du kannst um mich hier raus zu bekommen."

Magda sah mich auch schon ein bisschen mitleidsvoll an :), ich legte mich wieder ins Bett.

Irgendwann kam dann der Mann von meiner Mutter hoch. Ich stellte mich mit ihm zum Personal und sie meinten. "Jaa, sie muessen noch mit dem Arzt reden." und ich meinte "Was soll das, daß sie mich hier festhalten." "Wem bitte nuetzt das was, daß sie mich hier festhalten." Dann meinte eine Frau "In erster Linie ihnen" und ich sagte "Nein, mir nuetzt das sicher nichts, ich finde es hier drinnen schrecklich, ich will hier so schnell wie möglich raus, es ist einfach nur furchtbar."

Weiter fragte ich "Sie haben mich doch am Anfang gefragt, ob ich damit einverstanden bin, daß ich hierbleibe, und dann sagte ich nein und sie haben mich hier trotzdem reingebracht. Warum haben sie mich eigentlich gefragt?" Und die wollten mir dann irgendwie erzählen ich sei damit einverstanden gewesen...

Dann kam noch der Arzt und ich war mit ihm und dem Mann meiner Mutter in einem Raum. Der Arzt sagte, er wollte mir noch weitere Informationen in einer Stunde zukommen lassen, und ich meinte "Nein, ich will hier raus." und er meinte "Aber eben waren sie doch auch damit einverstanden, daß sie sie hier nochmal mit mir reden." Und ich sagte "Ja, aber ich dachte sie kommen gleich wieder, ich wollte hier immer nur so schnell wie möglich raus." Dann meinte der Arzt noch, ich sei hier freiweillig noch einen Tag geblieben, ich habe da doch eingewilligt. Dann bin ich zu dem ganzen anderen Personal gegangen und meinte "Ich glaube man will mich hier verarschen. Man hat mir nie gesagt, daß es möglich ist, daß ich gehen kann. Gestern meinten sie noch, ich soll hier auf irgengendwelche Blutwerte warten. Der Arzt sagt ich sei freiwillig hier geblieben. Sie haben doch alle gesehen wie ich hier die ganze Zeit nach dem Gespräch geweint habe weil ich einfach nur rauswollte."

Ich weiß echt nicht was das Friedrich Ebert Krankenhaus Neumuenster sich mit so einer Nummer verspricht, aber ich finde es auf jeden Fall ziemlich dreist.

Ich bin froh jetzt endlich wieder hier zu sein. Die vergangenen Tage waren sehr heftig...