Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Hardcoreschizophren
Drogen:DHM
Autor:ehemaliges Mitglied
Datum:24.11.2007 15:13
Set:Bei mir Zuhause und Umgebung
Setting:angetrunken aber normal
Nützlichkeit:8,66 von 10 möglichen   (79 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Ich stehe vor meiner Wohnungstür. Die Tür ist zu und ich habe keine Schuhe an. Das letzte was ich weiß ist, dass ich ins Bett gegangen, nachdem ich zu der Überzeugung gekommen bin, dass der DPH-Trip nichts besseres zu bieten hatte, als diese müde Verpeiltheit. Ich muss wohl gerade auf dem Klo gewesen sein, und dabei ist die Tür zugefallen. Aber was wahrscheinlicher ist, dass ich schon wieder geschlafwandelt habe. Immerhin sind meine Füße nass. Ronny, mein Mitbewohner, macht die Tür nicht auf. Entweder er schläft oder ist nicht da. In beiden Fällen würde es keinen Sinn machen weiter zu klingeln. Ohne Schuhe gehe ich an diesem morgendlichen Feiertag raus auf die Straße, um mir die Zeit mit spazierengehen zu vertreiben. Ab und zu tauchte ein Freund auf, der hinter mir lief und verschwand wenn ich mich umdrehte. Verdammt! Was zum Teufel ist diese Nacht geschehen? War dieser Mist, den ich geträumt habe vielleicht war? Meine Füße taten gar nicht weh. Scheinbar waren sie schon richtig abgestumpft gegenüber der rauen Straße, den Kieselsteinen, und weiß der Geier. Nein, diese Nacht habe ich nicht im Bett verbracht. Jetzt, drei Tage nach dem Trip, kann ich lückenhaft wiedergeben, was passiert ist:



Knut und Tina nahm ich mit nach Hause. Ich habe sie dafür begeistern können mit mir DPH zu nehmen. War ja auch nicht schwer. Als wir bei mir zur Tür hinein kamen, kam uns Ronny entgegen. Er war schon wieder zurück. Wir hatten alle schon ein paar Biere getrunken, Ronny war gut bekifft. Wir schoben einen Film in den Player, und ich packte die Tabletten aus. Jeder enthielt 50 mg, gutes Diphenhydramin. Tina nahm 500 mg, Knut 600 mg und ich 700 bei 65 kg. Ronny nahm nichts. Später warf er sich dann doch 300 mg ein, weil es doch sehr amüsant war, Knuts klugen Monologen zuzuhören. "Ich kann nicht auf dem Dachboden leben." oder "Ronny, aus den Tabletten kann man aber keine Waffen machen." Tina redete mit dem Ofen bzw. mit unsichtbaren Leuten vor dem Ofen. Davon bekam ich allerdings gar nichts mit. Ich kroch auf allen Vieren, zwischen den Stühlen durch, um aufs Klo zu kommen. Erst als die Gefahr gebannt war nichts mehr während des Torkelns umzuhauen, stand ich auf. Danach legte ich mich ins Bett. Ich war müde und hatte mehr erwartet.

Ronny erzählte Knut was über Alkane, die Satzanfänge hatte er sich aber nur gedacht, und beendete die Sätze nur. Ronny mischte dann Shit auf, und fing an die Alufolie mit aufzumischen die er in der Hand hatte. Knut wies ihn darauf an, sich vielleicht lieber ins Bett zu legen, um den Trip auszuschlafen. Ronny hatte dies aber alsaggressives anschreien in Erinnerung: "Leg dich in dein Bett und schlafe dein Trip aus! Komme runter von deinem Trip, Alter!"

Davor oder danach war Knut auf dem Klo, und fing auf einmal an wie wild an die Tür der Nachbarn zu hämmern, und zu schreien, "Macht auf ihr Fotzen!!!" (Normalerweise sind wir alle sehr friedlich und umgänglich) Die Nachbarstür war schräg ein Meter von unserer entfernt. Drei Türen pro Etage. Unsere in der Mitte. Ronny bemerkte den Radau: "Hier geht´s rein Knut!"

Ein Nachbar kam die Treppe runter und fing an zu lachen als er die Szene mitbekam, wie Ronny den tobenden Knut am Arm packte, und ihm zeigte wo´s lang ging, wortwörtlich. Ich schreckte ab und zu aus dem Schlaf auf. Als alle vor dem Fernseher wieder saßen wachte ich auf, und schlug vor in die Kneipe zu gehen. Damit waren alle einverstanden. Nun standen Knut und ich vor unserer Haustür und die Wirkung schien sich vollends entfaltet zu haben. "Ich hab die falsche Jacke an." sagte Knut zu mir. Ich fing an, nach dem Schlüssel zu suchen, den ich anfangs nicht fand. Diesen gab ich Ronny, welcher mit Tina uns im Treppenhaus entgegenkam. Der Schlüssel passte aber nicht in das Schloss. Wir waren ja auch in der ersten statt in der dritten Etage. Merkten wir aber nicht. Jeder probierte es. Ständig ging das Licht aus und wir suchten jedesmal in der Dunkelheit den Lichtschalter, dabei klingelten wir auch an die Tür einer Nachbarin. Diese kam raus und fragte was los sei. Ronny mit einem kurz anhaltenden klaren Moment, sagte dass wir den Lichtschalter suchten. Die gute alternative Frau schaute in die Runde. Ronny stand verballert da, mit großen schwarzen Augen, Tina drehte blitzschnell ihren Kopf in alle Richtungen, ich tastete mit beide Armen und Händen an der Wand immer noch nach dem Lichtschalter suchend, während Knut immer wieder auf die Klingel drückte, mit seinem starren Blick. Ronny bemerkte, dass wir falsch waren, und sorgte dafür, dass wir die Treppen höher stiegen. Wieder falsche Etage, wieder dasselbe Spiel. Plus meine marginalen Versuche die Tür einzutreten, und ohne überraschte Nachbarn. Irgendwie schafften wir es dann doch in die dritte Etage. Wir beschlossen noch einen Kaffee zu trinken, und dann los zu gehen. Bemerke: drei Uhr früh´s (fünf Stunden nach der Einnahme). Ich hatte die Schuhe bereits ausgezogen und stand vor der Tür. Knut forderte mich freundlich auf hineinzukommen, um noch einen Kaffee zu trinken. Dies bejahte ich. Als er wieder kam stand ich an unserem Außenklo. Er forderte mich wieder auf, und wieder bejahte ich. Als er sich wieder umdrehte, war ich weg. Knut hörte nur noch die Haustür zuknallen. Meine Odyssee durch die Nacht begann.



(Von der Szene im Treppenhaus weiß ich übrigens nichts mehr)



Ich lief eine bekannte Straße entlang, und suchte nach Kneipe, wo ich mir ein Bier kaufen konnte.



-Filmriss



"Können Sie mir sagen wie wir zur Straßenbahnhalte kommen?" fragte mich zwei Typen, die mich dadurch zu Bewusstsein brachten, als ich auf der Straße entlanglief, auf der ich wohnte.

Ich zeigte schlaksig in eine Richtung. "Muss irgendwo dahinten sein." nuschelte ich.

Die zwei nuschelten auch was, dass sie mir auf die Fresse hauen würden für die falsche Antwort. Es waren Prolls, dumme Markenklamotten tragende, aggressive Vollidioten, die ja immer so stark sind, wenn sie mehr sind. Es war vier Uhr, und sie kamen aus der Disko. Ich hatte Schwein, dass die beiden die Einzigen waren, welche sich verlaufen hatten. Ich hasse solche Menschen wirklich. Ich war auch zu zweit. Ein herbei halluzinierter Kumpel von mir stand neben mir. Merkte aber dann doch, dass ich alleine bin.

Ich bekam es endlich hin, etwas daherzustottern. Die Wegbeschreibung war korrekt. Sie gingen weiter, und bemerkten nichts, dank der Dunkelheit. Als sie hundert Meter weg waren, überlegte ich ob ich mir das alles nur eingebildet habe. Zur Sicherheit drehte ich um, da ich halluzinierte dass einer der beiden, kauernd neben einem Auto auf mich wartete



Filmriss (von vielleicht zwei Minuten?)



Ich kam einen Hof hinein. Leute saßen an Tischen (Grillparty?). Ich wusste gar nicht recht, was ich dort zu suchen hatte.



Filmriss



Ich stehe in einer Straßenbahn zwischen Menschen dicht gedrängt und muss aussteigen. Meine Schuhe waren kaputt, und hingen oder klebten am Boden. Die verdammten Dinger wollten nicht mit.



Ich bin in der Dunkelheit in meinem Zimmer. Ich fasse alles an. Alles ist überzogen mit einer kalten rauen und feuchten Substanz. Der Duden war ungemein hart und schwer "Verdammt Tina! Musstest du alles volkotzen!?" rief ich.



Filmriss



Tageslicht. Es war bereits hell. Ich war auf dem Hof zu dem ich in der Nacht kam. Menschen wohnten selbstverständlich dort. Parkende Autos. Ich stand zwischen einer Mauer und einem Haufen aus Bauabfällen. Bretter Steine und anderer Müll. Wie bin ich in diese Ritze gekommen. Ich sah zu meinen Füßen, und bemerkte, dass ich nur Socken an hatte. Störte mich aber nicht, als wäre es selbstverständlich. Kein Wunder warum in der halluzinierten Straßenbahn meine Schuhe nicht an den Füßen blieben, da waren keine Schuhe. Und der vollgekotzte Duden, war nur ein Ziegelstein.

Weiter stand ich in dieser Enge und suchte instinktiv meinen Schlüssel und meinen Geldbeutel. Fünf Minuten oder ein halbe Stunde. Egal. Endlich kletterte ich aus dieser bedrängten Situation. Jemand schaute etwas sauer aus einem Kellerfenster. War aber nur ein Hirngespinst von mir. Ich blieb bei diesem Geröllhaufen und sucht auch nach meinen Rucksack. Mädels aus meiner Berufsschulklasse stand auf dem Haufen. Ich dachte Teilweise, dass dies das neue Klassenzimmer sei. Es kam mir alles so selbstverständlich vor. Ich fing an rum zu meckern, dass dieser Haufen hier sein muss. Denn ich wollte noch mal zwischen den Haufen und die Mauer, musste dabei über Bretter steigen, dich ich dann anfing ordentlich wegzuräumen, was ich mit diesem ganzen Schutthaufen vorhatte. In die Ritze kam ich nicht, dazu hätte ich über den Haufen klettern müssen, außerdem war dort alles mit meinen Klassenkameraden besetzt. Ich gab die Suche auf. Ich ging weiter, aber nur zwei Meter. Mein Rucksack fehlte. Den suchte ich nochmal. Merkte, dass was mit mir nicht stimmte. Marie aus meiner Klasse stand vor. "Ich finde mein Zeug nicht. Ich erklär dir das ganze ein anderes mal" sagte ich verstört zu ihr.

"Kannst mal die Büsche von meinem Auto weg machen?" sagte auf einmal Tom, ein andere Mitschüler zu mir. Ich ging zu den parkenden Autos. Fummelte an einem Bäumlein rum.

"Welches ist eigentlich dein Auto?" rief ich über den Hof zu ihm herüber, doch er war weg.

Nachdem ich kurz pinkeln war, sah ich zwei Leute in einem Auto sitzen die mich beobachteten. Ich ging näher hin, und sie verschwanden. Langsam aber sicher ging ich vom Hof, kam nochmal zurück, um dann endgültig zu gehen.



Filmriss



Ich stand vor meiner Wohnungstür. Ich hatte keinen Schlüssel. Keine Schuhe. Ich klingelte, aber niemand machte auf. War ich auf Toilette gewesen. Ich kam zum Schluss, dass ich geschlafwandelt haben musste. Aber was waren das für blöde Träume. Das mit dem Hof und meinen Klassenkameraden. Das war so konfus, dass es nur ein Traum gewesen sein konnte. Ich ging hinaus und irrte durch mein Viertel. Sah Leute in Autos sitzen. Es störte mich nicht. Außer das ein Freund hinter mir lief.

"Mensch Vait! Du kannst auch neben mir laufen." Ich drehte mich um. Sah ihn kurz - weg. Dreht mich ganz schnell im Kreis. Fünf mal. Hm, tatsächlich eine Halluzination. Ich fand mich damit ab, dass immer jemand hinter mir ging. Fußgänger waren keine unterwegs, nur wenige. Aber die Straßen waren befahren. So lief ich bestimmt eine Stunde hin und her, bis ich wieder Zuhause war. Ronny öffnete mir die Tür. Schwarze Augen. Er erklärte mir, dass Tina und er am anderen Ende der Stadt gewesen waren. Wie er dahin gekommen sei? Filmriss. wahrscheinlich haben sie mich gesucht. Tina war auch da. Knut war weg. Er hatte es tatsächlich geschafft Nachhause zu kommen, ohne Umwege.



Fazit:



Es war gut, aber ohne Tripsitter würde ich das, nicht noch einmal machen.



Wir vier haben alle unsere Filme geschoben, mit Leuten geredet die nicht da waren usw.

Zwölf Stunden in einem wirren Traum gefangen, dessen Handlungsort die Realität war. Nun weiß ich was es nach psychologischer Sicht bedeutet Schizophren zu sein.



Hardcoreschizophren!!!





Wie gesagt, der Bericht spiegelt nur das Erlebte wieder, an das wir uns auch noch erinnern können.



Ich möchte mich im Namen aller, bei unseren coolen Nachbarn bedanken. Dank ihrer Toleranz , haben wir die Nacht nicht in der Klapse verbracht. Und ich bedanke mich bei denen, die sich die Mühe und Zeit genommen haben, meinen Bericht zu lesen.