Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Von schwimmenden Fluren und tanzenden Bäumen
Drogen:Psilocybinhaltige Pilze
Autor:anonym
Datum:02.01.2008 13:34
Set:Sommer 2007 ; Gemütliche, helle Wohnung
Setting:1 Tripsitter, 3 Trippende
Nützlichkeit:6,91 von 10 möglichen   (11 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Die hier aufgeführten Namen sind fiktiv und sollen nur dem Verständnis dienen.



Ich hab mich bereits Mittags mit Thomas, Klaus und Ernie getroffen um das erste Mal Pilze zu konsumieren. Keiner von uns hatte praktische Erfahrungen. Um physisch auf den Trip vorbereitet zu sein habe ich morgens nur ein trockenes Milchbrötchen gegessen, auch um Übelkeit zu vermeiden.



Trippen würden wir bei Klaus. Ernie ist der Tripsitter.



Es herrschte eine relativ nervöse Stimmung. Niemand wusste genau was nun auf uns zukommen würde.



Ich habe ca. 4/ 5 Pilze gegessen. Obwohl ich darauf geachtet habe einen nüchternen Magen zu haben ist mit dennoch übel geworden. Allerdings verflog die Übelkeit ca. nach 15 bis 20 Minuten. Ungefähr dann als der Trip eingesetzt hat.



Ich saß ruhig auf einer Couch in einem hell beleuchteten Zimmer ( es war Sommer und die Sonne schien durch das Fenster hinein ) und habe auf den Boden gestarrt. Eine plötzliche Euphorie überrannte mich. Ich war ununterbrochen am grinsen. Plötzlich veränderte sich der (Parkett-) Boden, auf den ich die ganze Zeit gestarrt hatte: Wie in einem Fiebertraum erschien mit die hölzerne Farbe sich in einem Wald zu verändern, der in Bewegung war. Aus diesen Bäumen erschien mir ebenfalls in der Farbe des Holzes ein Gesicht, dass mich an den Meeresgott Neptun erinnert hat, und eine Art Rituallied gesungen hat („Humba Humba Humba“).



Nachdem ich eine Ewigkeit auf den Wald mit dem Mann gestarrt hatte musste ich kurz zur Toilette, hab mich aber nicht getraut, weil ich nicht über den Boden mit dem Wald laufen wollte.



Während dessen lag Thomas auf der gegenüberliegenden Couch und unterhielt sich mit Ernie darüber, dass er noch keine Veränderung spüren würde. Klaus war bereits aus dem Zimmer gegangen, weil seine Übelkeit nicht nachgelassen hatte und er alleine zur Ruhe kommen wollte.



Nach ca. 10 Minuten konnte ich meinen Blick von dem Boden lösen und mir den Raum ansehen. Die Farben waren strahlend hell und intensiv. Ein Glücksgefühl breitete sich aus. Dann sah ich auf meinen Freund Thomas, der mit gegenüber saß und seine Augen haben sich in schwarze Kugeln verwandelt. Der Anblick hat mich etwas erschrocken, also habe ich wieder auf den Boden gestarrt.



Ich musste wieder grinsen, was wiederum auslöste, dass ich das Gefühl hatte, ich würde mich in eine Ratte verwandeln. Meine Mundwinkel wurden nach hinten gezogen, dann auch noch mein Kopf. Als ich mich wieder gefangen hatte sah ich auf meine Arme runter, die ich vor meiner Brust verschränkt hatte und sah, dass die grau und beharrt waren. Als ich dann noch meine Hände betrachtete hatte ich nun völlig das Gefühl dass ich eine Ratte geworden sei. Mein Gesicht fühlte sich an, wie das einer Ratte. Ich kam mir klein, dick und zusammengefallen vor.



Irgendwann konnte ich mich erheben und steuerte den Weg zur Toilette an. Ich dachte ich wäre auf einem Schiff. Meine Beine waren leicht, ich bin gerne gelaufen, aber der Flur hat sich so angefühlt, als würde er, wie bei einem Schiff, durch die Wellen hin und her schwanken. Mein Freund ist mir hinterher und wir sind dann beide durch den kleinen Flur gelaufen, beeindruckt durch das komische Körpergefühl.



Zwischenzeitlich saß ich dann wieder im Wohnzimmer auf der Couch. Als mein Freund mich dann küssen wollte bin ich jedoch wieder in den Flur geflüchtet, weil mir körperliche Nähe Angst einflößte.



Ich hab mich an ein großes Fenster gesetzt und habe raus geschaut. Es war strahlend hell. Ich hatte einen Blick auf die Straße mit vielen Bäumen und Büschen. Die Schönheit dieses Szenariums hat mich so beeindruckt, dass ich in Tränen ausgebrochen bin und die Welt nicht mehr verstanden hab. Als ich mich gefangen habe, habe ich mich wieder ins Wohnzimmer gesetzt.



Ernie kam zur Tür und sah aus wie eine Puppe aus der Muppetshow. Klaus ging es noch immer schlecht.



Zwischenzeitlich ist er kurz ins Wohnzimmer gekommen um seine Gitarre zu holen, jedoch hat er sich dabei hinter der Tür versteckt, weil er uns nicht ansehen konnte.



Als ich mit Ernie alleine im Wohnzimmer war hat er die Musik gewechselt und es lief etwas schnelles, rockiges. Dies führte dazu, dass der ganze Raum gebebt hat. Dies war nicht unangenehm, sondern irritierend.



Darauf folgte eine Phase, in der ich wieder den Tränen nah war, einfach aus dem Grund, weil mich diese Droge überforderte und ich wollte, dass es endlich aufhört. Überall war der übel riechende Geruch der Pilze. Irgendwann saß ich wieder am Fenster.



Der Trip klang langsam aus. Ich bin mit Klaus, der ebenfalls wieder langsam nüchtern wurde, zu einem Supermarkt zu fahren, weil wir Hunger hatten. Mir war es nicht möglich mit fremden Menschen zu kommunizieren, deswegen blieb ich draußen und hab gewartet. Thomas war, als wir wiedergekommen sind, noch immer drauf.



Umso nüchterner ich wurde, desto erschöpfter und hungriger hab ich mich gefühlt. Ich aß viele Kleinigkeiten und wollte nur noch schlafen. Die andern beiden haben sich noch einen Kopf geraucht. Dazu hatte ich keine Nerven mehr. Es war ca. 9 Uhr Abends.



Meine Schlußbilanz ist demnach, dass es ein sehr intensiver Trip war, für das erste Mal jedoch ein bisschen schwierig aber auf jeden Fall zu bewältigen. Wichtig ist, sich auf die Droge einzulassen, keine Angst zu haben und entspannt abzuwarten. Ich denke, man sollte auf das Gefühlte, Gesehene eingehen und sich, wenn es schwierig wird, vor Augen führen, dass man gerade Pilze genommen hat und dass dieser Zustand sich auch wieder ändert. Übers „Hängen-bleiben“ braucht man sich keine Gedanken machen, denn wenn man sich auf alles einlässt, sich aber bewusst bleibt, dass man nicht mehr bei klaren Verstand ist und dieser Zustand sich aber auch wieder ändert, kann nichts passieren und man kann die Droge genießen.