Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Verloren (die Gras-Abrechnung)
Drogen:Mischkonsum von Cannabis und Herba Ephedrae (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:Relaxed
Datum:16.04.2004 00:00
Set:eigentlich sehr in Ordnung ...
Setting:eigentlich in Ordnung, wenn auch etwas stressig
Nützlichkeit:8,61 von 10 möglichen   (33 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Verloren – der THC-Horror



Gras war noch nie die Substanz, die einen besonders grossen Reiz auf mich ausübte, im Gegenteil. Dennoch zeichnete sich die psychedelische Wirkung betreffend über die Jahre hinweg eine positive Entwicklung ab. Ich muss jedoch anmerken dass ich meine bisherigen Kiff-Erfahrungen an zwei Händen abzählen kann. Mein mageres Konsummuster ist recht ungewöhnlich wenn man den Fakt heranzieht dass ich mich zeitweilig in Umfeldern bewegt habe in denen ein Grossteil der Leute täglich gekifft hat. So war es auch diesmal bei einem Kumpel. Seine Connections waren nicht gerade die besten (um eher zu sagen nicht mehr vorhanden). Meiner einer hingegen musste nur einen Anruf tätigen und konnte soviel bekommen wie ich wollte. Also war ich so nett und half ihm weiter. Da die Connection das über mich abwickeln wollte (bzw. ich das überbringen sollte – ich habe nie im Leben ein BTM gewinnbringend verkauft und das wird auch immer so bleiben), musste ich das gute Zeug also auch bei ihm abholen. War eigentlich kaum ein Aufwand, da er gut 10 Minuten zu Fuss entfernt von meinem Arbeitsplatz wohnte und ich ihn eh immer gerne ein bis zwei Stündchen mal vorbeischaute. Gerade als ich loslief bekam ich einen Anruf dass er bei einem Freund drei Stockwerke tiefer abgammeln würde. Das störte nicht wirklich und als ich dort ankam sassen schon vier Leute ziemlich dicht in einer sehr freakigen Studentenbude beisammen. Das typische Bild eben. Erstmal hab ich mich kurz vorgestellt, gleich nen Kopf angeboten bekommen, jedoch vorerst abgelehnt, die Formalitäten abgeschlossen und dann dazugehockt. Nach mehrmaligen Nachfragen und Drängen liess ich mich dann doch auf den Probekopf ein. Ich dachte mir ein einziger Kopf kann net schaden und da ich sowieso vor hatte bis morgens weiterzuarbeiten bzw. zu lernen sollte es auch mit dem heimfahren kein Problem sein (es war halb zwei nachts). Für das Wachbleiben hatte ich schon mit 25mg Ephedrin-HCL vorgesorgt.

Da ich schon seit sicher über nem Jahr keine Bong aktiv genutzt hatte liess ich mir noch mal genau erklären wie es funktioniert und ab ging die Post – ich zog, zog, zog, hörte noch C’s Kommentar „Hey es reicht“, zog aber immer fleissig weiter und war beeindruckt dass ich zum ersten Mal wirklich gut Bong rauchen konnte. Sooo gut war es dann wohl doch nicht da ich ein paar Sekunden nach dem Absetzen einen abartigen Hustenanfall bekam. Es folgte ein Tabakflash und ziemlich heftiger Schwindel – ich war eben nichts gewöhnt. Schon kurze Zeit später merkte ich wie schlagartig etwas anders war. Ich konnte es noch nicht genau definieren, aber es war definitiv anders. Meine Wahrnehmung, mein Umfeld … Dieses Gefühl wurde immer stärker und schon sehr schnell merkte ich dass ich übelst breit war. Ich fand das in den ersten Momenten megalustig und lachte mich innerlich über alles tot. Nach aussen hin versuchte ich mein Umfeld im Auge zu behalten und was von den Gesprächen die abgingen mitzubekommen. Noch klappte das auch ganz gut. Euphorie kam in mir auf. Die Welt war einfach genial … meine Gedanken begannen sich zu entfalten, sie entglitten meiner Obhut und schwebten einfach davon. Meine Sinne schärften sich – enorm. Ich war total überrascht und überrumpelt von diesem neuen Bewusstseinszustand, den ich bisher in dieser Form nicht kannte. Ich lehnte mich zurück und genoss. Dann merkte ich plötzlich dass ich den Überblick verliere. Ich sah den Bewohner der Bude auf dem Fenstersims sitzen, das Fenster geöffnet, dahinter die Sterne. Und plötzlich sass er einfach nur auf einem Gerüst im freien und dahinter war ein Fenster. Dies war der Anfang einer sicher halben Stunde lang andauernden Serie verschiedener Sinnestäuschungen, die einem Pilztrip nahe kommen. Die Szenerie wechselte im Sekundentakt, meine Gedanken entwarfen Szenen, und ich visualisierte sie. Ich konnte die vorhandenen Sinneseindrücke mit der Phantasie meiner Gedanken fusionieren. Ich wurde kreativ. Fixierte einen Punkt im Raum – plötzlich bekam der ganze Raum mehr 3d-Tiefe, oder wurde eingeflacht. Ich sah mein Sichtfeld wie durch Ölflecken oder mit Windverwehungen. Alle paar Sekunden bekam ich einen anderen Eindruck von dem was sich in meinem Blickfeld befand. Es war so, als ob ich Bildbearbeitungseffekte über meine Augen legte – wie in Photoshop & Co. Auf jeden Fall war es genial und das angenehmste des Trips. Eine ganze Weile beschäftigten mich diese veränderten Wahrnehmungen und Illusionen die sich vor mir auftaten. Sämtliche Kreativität sprudelte aus mir heraus – und beanspruchte im Gegenzug die Power anderer Hirnregionen. Denn schon nach kurzer Zeit konnte ich keinem Gespräch mehr folgen. Ich versuchte mich mit C. zu unterhalten, doch verlor andauernd den Faden. Ich bildete mir auch ein dass sein Tonfall die ganze Zeit sich veränderte und fühlte mich mit dem Gespräch überfordert, obwohl es nur um ganz banale Dinge ging. Zum Glück sagte er selbst irgendwann dass es ihm jetzt zu viel wird und lehnte sich zurück. Dummerweise fing dann der Gastgeber (dessen Namen ich nicht mal mehr weiss) an mit mir zu kommunizieren und während des Gespräches driftete ich die ganze Zeit gedanklich ab. Er fing an ein paar Sätze zu erzählen. Doch seine Worte liessen so viele Interpretationsmöglichkeiten zu dass sich meine Gedanken in zig verschiedene Richtungen entwickelten, ihre eigene Geschichte sponnen und erst irgendwann fand ich zu dem zurück was er wirklich sagte. Doch dann fehlten mir schon einige wichtige Dinge des Gespräches und mein Hirn suchte sich irgendwie automatisch eine seiner eigenen Versionen aus um wieder einen Zusammenhang herzustellen. Kurz gesagt: es war eine Katastrophe. Ich merkte es auch recht schnell dass es keinen Sinn hatte, zwang mich jedoch dazu auf einen Moment zu warten das Gespräch elegant zu beenden weil ich auf keinen Fall unfreundlich rüberkommen wollte. Warum mir das so wichtig war kann ich im Nachhinein nicht sagen. Zum Glück kam dieser Zeitpunkt und ich hielt es für besser zu gehen und mich in die ruhige Umgebung meines Labors zurückzuziehen.

Ich bekam ich es hin mich anständig zu verabschieden und befand mich relativ schnell wieder im Freien. Diese Tatsache wirkte auch zuerst sehr befreiend auf mich ein. Normalerweise brauch ich ca. 5 Minuten ins Institut. Doch diesmal konnte ich mit Zeit überhaupt nichts anfangen. Ich begann also den Buckel runterzulaufen und hatte die ganze Zeit das Gefühl von einer Szene in die nächste zu laufen. So etwas wie Realität gab es nicht mehr, stattdessen nur statische Szenen, in denen ich mich bewegte. Alles erschien, nein es WAR extrem unwirklich. Ich hatte den Realitätsbezug komplett verloren (weil es keine Realität mehr gab?). Glücklicherweise täuschte mich mein Orientierungssinn nicht, also ging ich einfach weiter und machte mir keine Gedanken mehr darum was jetzt real ist und was nicht. Doch leider wurde ich ständig daran erinnert das das, in was ich mich befand NICHT real sein konnte. Die ganze Zeit wechselte die Beleuchtung in meinen „Szenen“ – als ob jede Szene mit anderem Licht gerendert wurde. Dazu kam ein sehr seltsames Körpergefühl. Die vorhandene Gravitationskraft schien von weiteren Kräften überlagert zu werden. Das Resultat war eine total ungewohnte und unechte Motion, die Wechselwirkung mit meiner Umwelt war mir total fremd. Und immer noch wechselte ich die Szenen so lang ich mich bewegte. Wie ein orientierungsloses Objekt, das seine vorgegebenen Keyframes durchlaufen muss. Die Studentensiedlung ist durch eine Brücke vom Institut getrennt. Nach der Brücke kommen ca. 300m unbeleuchteter Weg. Ich lief einfach nur gerade aus. Es tat gut dank des fehlenden Lichtes nicht mehr diese sprunghaften Szenenwechsel zu haben. Dafür bekam ich jetzt im dunkeln Angst. Meine Ohren warteten ständig auf seltsame Geräusche, mein Blick wanderte vorsichtig nach links und rechts. Ich muss wie ein ängstlicher, verschreckter Hase gewirkt haben. Glücklicherweise beschäftigte ich mich nicht damit wann ich endlich im Institut ankommen würde. Dort atmete ich erstmal kurz durch, doch der nächste Mindfuck war schon vorprogrammiert: Das Fenster des Labors wo ich arbeite liegt gegenüber vom Haus des Direktors. Das erste was ich sah war das Fenster und dahinter der beleuchtete Bewegungsmelder. Der erste Gedanke: mein Gott wenn der jetzt mitten in der Nacht vorbeikommt und schauen will was ich mach … wenn der mich so sieht. Weiter kann ich es nicht erläutern, ich glaube man kann sich ganz gut vorstellen was für eine Paranoia in mir aufkam und wie schnell diese sich zu einem ganzen Wahngerüst entwickelte. Ich versuchte mich immer wieder zu beruhigen und durch surfen abzulenken, jedoch war ich total unfähig auch nur ein paar Mausklicks auszuführen. Ich merkte in was für einer erbärmlichen Lage ich mich befand, was die Angst entdeckt zu werden noch mehr verstärkte. Ich hab keine Ahnung wie lang das so weiterging. Mit der Zeit wurde ich immer gelähmter, total handlungsunfähig. Das einzige was meinen Kopf erfüllte war der immer stärker werdende Paranoide Film der mittlerweile eine grausame Tragweite annahm und sich in alle erdenklichen Richtungen entwickelte (das der Prof vorbeikommen könnte war noch einer der harmloseren Teile).

Irgendwann schaffte ich es mich etwas von meinem Wahn loszureissen und schaute auf die Uhr – der nächste Schock. Es war noch mitten in der Nacht, an Autofahren war nicht zu denken und Busse fuhren erst wieder in ein paar Stunden. Was tun? Ein Taxi … ich muss hier raus. Ich will in mein Bett! Das waren die ersten klaren Gedanken, die ich auf meinem total verquerten Film wieder fassen konnte. Doch ich fühlte mich nicht dazu in der Lage bei der Sammeltaxizentrale anzurufen. Und irgendetwas sträubte sich in mir dagegen. Eine ewiglange Zeit verging, und ich überlegte. Rang mich endlich durch anzurufen und schaute auf die Uhr. Ein paar Minuten waren vergangen … und ich dachte es wäre schon eine halbe Stunde gewesen. Na das konnte ja noch eine spassige Nacht werden :/ Doch es half nichts – ich nahm den Hörer in die Hand und bekam das Gespräch halbwegs auf die Reihe. Noch eine Stunde musste ich warten. Doch im Labor würde ich es auf keinen Fall aushalten. Also entschloss ich mich dazu die Bibliothek im benachbarten Institutsgebäude aufzusuchen. Für mich war diese Bibliothek schon immer ein Synonym für Ruhe&Gelassenheit. Also machte ich mich auf dem Weg und fühlte mich schon etwas besser. Ich machte die Lichter in der Bib an, setzte mich hin und spürte die Ruhe – TÖDLICHE Ruhe. Sie umgab mich, fing an mich zu erdrücken. Ich fühlte mich von etwas bedroht, was gar nicht da war. Ruhiger hätte es kaum sein können. Ich fühlte mich als ob meine Zeit gekommen wäre – als ob ich sterben müsste. Ich merkte wie ich immer schwächer wurde, abdriftete, den Bezug zu meinem Umfeld komplett verlor. Ich versuchte mich mit Blicken an den Raum zu klammern – vergeblich. Ich sass zwar im Raum, spürte jedoch keine materielle Verbindung mehr zu ihm. Zweiter Versuch – die Uhr, die rettende Uhr. Ich schaute auf mein Handy – keine 10 Minuten waren seit dem Aufbruch vergangen. Und es bewegte sich nichts mehr. 30 Sekunden kamen mir wie eine halbe Ewigkeit vor. Den Raum verloren, in der Zeit gefangen, na klasse. Besser hätte es nicht kommen können. Ich merkte sehr wohl dass das alles nur ein ganz ganz schlechter Film war und dass ich anfing verrückt zu werden. Bisher hat mir diese Erkenntnis immer aus unangenehmen Situationen geholfen und mich vor meinem eigenen Wahn bewahrt. Doch nicht diesmal. Was, wenn ich für immer in diesem Zustand bleiben müsste? Was ist, wenn ich jetzt wirklich sterbe? (und der Gedanke „Mensch, du atmest ja fast nicht mehr“). Alles Schwachsinn. Doch dann der nächste Gedanke: Was ist wenn du jetzt ne Psychose bekommst. Jede Sekunde entwickelt sich dein Wahn weiter und nimmt paranormale Ausmaße an. Nichts konnte mich beruhigen. Der Raum war total entfremdet, die Zeit tickte nicht mehr und ich sass da und konnte nichts, rein gar nichts dran ändern. Der Gedanke dass das ganze in realer Zeit noch ne Stunde so weitergehen musste und ich eine Sekunde realer Zeit subjektiv als eine Minute empfand machte mich noch panischer. Ich war langsam aber sicher total am Durchdrehen und es gab nichts, was mich beruhigen konnte. Ich wünschte mir ich wäre bei meiner Freundin. Oder wäre mit meinem Kumpel zu ihm gegangen. Ich fühlte mich so allein – das war das Ende meiner Tage. Ich weiss nicht mehr mit was ich mich genau beschäftigte. Jedenfalls quälte ich mich sekundenweise durch einen Horrortrip, der seinesgleichen sucht. Umso näher der Zeitpunkt rückte wo das erlösende Taxi mich nach Hause fahren würde, umso erträglicher wurde es wieder. Zu allem Überfluss stand mein Auto im Halteverbot (was ja nachts kein Problem ist) und ich musste es noch 20m umparken. Die Vorstellung daran brachte mich noch mal übelst schlecht drauf, aber lieber versuchen umzuparken als diese miesen Gedanken weiter zu haben. Noch in der Bib klang der schlimmste Teil des Trips ab. Kurz vor 4h verliess ich das Gebäude und parkte das Auto ohne Probleme um. Das gab mir wieder ein klein wenig Sicherheit zurück. Es war gut zu sehen dass ich wieder sehr eingeschränkt handlungsfähig war. Das Warten auf das Taxi in der Dunkelheit mit allerlei seltsamen Geräuschen erwies sich als äusserst anstrengend, ist jedoch ein Witz im Gegensatz zu dem was ich noch eine halbe Stunde zuvor an Horrorgedanken hatte.

An die Taxifahrt kann ich mich nicht mehr erinnern – genauso wenig daran wann ich genau eingeschlafen bin. Ich weiss nur noch dass ich mich auch zu Hause nicht wirklich wohl gefühlt hab und immer noch sehr panisch war. Der einzigen Gedanke den ich in Erinnerung habe ist dass ich wohl erstmal richtig schlafen müsste, sonst würde der Film nicht enden. Das tat ich dann auch und ich war noch nie im Leben so froh wie am nächsten Morgen, mich ganz „normal“ zu fühlen ;)







Fortsetzung folgt(e)…



… ein paar Wochen später. Ich hatte einen sehr arbeits- und lernintensiven Tag hinter mir und kam gegen 22h todmüde heim. Mein Plan sofort ins Bett zu gehen erwies sich als unpraktikabel da in der Kommune mal wieder ein Dutzend Leute rumsass und gut gelaunt ne Party feierte. Da sah ich es gar nicht ein jetzt schon ins Bett zu gehen und mir kam da so ne Idee … ich zog einen Kumpel aus der Magic-Runde. Ne halbe Stunde später zogen wir jeder ne kleine Line Pep und der Abend wurde sehr lustig. Er ging wieder zocken, ich räumte währenddessen mein Zimmer auf und schob meine Gute-Laune-Flashs. Gegen später kam er wieder in mein Zimmer und wir laberten erstmal ne Weile. Erfürchtig betrachtete ich das Material, was er in seine Tüte füllte und machte denselben Fehler wie schon vor ein paar Wochen. Von Wegen im Joint kommt es nicht so heftig. Ein einziger Zug reichte aus, und Minuten später war ich schon wieder derbst kopfbreit. In etwas abgeschwächter Form wiederholte sich das, was ich schon im Tripreport sehr ausführlich beschrieben habe, jedoch nur die schlechten Komponenten. Mein Kumpel hingegen kam total positiv drauf und ich fühlte mich so klein und machtlos ihm gegenüber, bekam zeitweise richtig Angst vor ihm. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich ständig und ich wusste überhaupt nicht mehr woran ich bin, konnte seinem Gespräch nicht mehr folgen und er hörte nicht auf zu labern. Ich verlor ständig den Faden, meine Gedanken verselbstständigten sich und mir wurde alles voll zuviel, ich fühlte mich richtig bedroht von ihm und seinem Rederausch, konnte ihm das jedoch auch nicht sagen. Glücklicherweise hatten wir uns vor dem Joint sehr gut unterhalten, was mir noch in Erinnerung blieb und mich vor einem Totalabsturz bewahrte. Irgendwann merkte er dass ich total müde bin und er musste sowieso gehen. Alleine fühlte ich mich dann auch nicht wirklich besser, Paranoia kam wieder in mir auf. Jedoch hatte ich diesmal glücklicherweise die Möglichkeit ins Bett zu gehen und konnte auch schnell schlafen. Aus dieser Erfahrung habe ich eindeutig meine Lektion gelernt und die Konsequenz gezogen: Nie mehr Gras – es ist einfach nicht mein Ding. Entweder Wirkung=langweilig oder Wirkung=Horror. Dabei hab ich schon weit härtere Halluzinogene in einem deutlich abenteuerlicherem Setting konsumiert und nie Probleme damit gehabt.



FURCHT



Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich mich richtig gefürchtet bzw. ich muss Furcht neu definieren. Sich schnell aufbäumende, extrem intensiv werdende Furcht, ohne Begründung, ohne äusseren Einfluss. Sie ensteht in mir, kriecht aus allen Löchern meines Unterbewusstseins hervor und erfüllt meinen ganzen Kopf mit Panik. Diese Panik ist so dominant, so allmächtig, dass es nichts gibt was sie verdrängen kann – weder von aussen noch von innen. Ganz kurz hab ich es geschafft sie zu unterdrücken, doch Sekunden später war sie wieder mit voller Kraft präsent. Nie habe ich so sehr Angst gehabt, es ist ein erdrückendes Gefühl. Ganz plötzlich ist da diese Angst da und führt mir vor Augen dass nichts, rein gar nichts in Ordnung ist. Es ist nichts da … nichts ausser Angst. Und Hilflosigkeit, weil es nichts gibt was dieser Angst in irgendeiner Weise entgegentritt. Der Schrecken breitet sich aus und lähmt mich regelrecht, es ist unbeschreiblich und das widerlichste Gefühl was ich je in meinem Leben hatte. Das schlimmste ist dass es so allgegenwärtig ist dass sich dieser Zustand einfriert und ich dabei hilflos zuschaue. Das verstärkt die Angst und schon nach Sekunden (was mir wie Stunden vorkam) bin ich total fertig mit den Nerven. Symbolisch in eine Ecke gedrängt, Bezug zu Raum und Zeit komplett verloren. Angst und Schrecken legen sich wie ein Schleier um mich, erdrücken mich und saugen sämtliche Lebensenergie aus mir heraus. Die andere Seite des Drogenkonsums …



Trip Aufzeichungen (kein Plan mehr ob vom ersten oder zweiten Trip)

Ich lasse die wenigen Sätze einfach mal so stehen wie ich sie in mein Trippad geschrieben habe …





blitzkrieg der gedanken kreuz und quer



bilder der zukunft, zusammengenagelt an einer wand ... legen mir die wahl zur hand



ein wabernde ball mit ausbegurten von universen, von realitäten die gleich sind und dennoch der switch erfolgt



kausale zusammenhänge, ursacahe und wirken wirken viel direkter auf mich ein, sie treffen mich tiefer ...



übergang in die realitäten ... fading beim fernsehen, oder so ähnlich. so komm ich mir vor ... von einer realität iin die nächste. oder eine übersprungen?



verdammt nochmal, gib dir endlich aufgaben!



ich muss manchmal handlungen 2x durchspielen ...



ich dreh mich gedanklich im kreis die ganze zeit ... fühle mich von diesem kreis bedroht. nicht von den gedanken!



es war vorher war nachher. war es gar nicht mehr? war es schonmal? wohl am ehesten.