Tripbericht lesen

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Titel:der wald lebt...
Drogen:Mischkonsum von Psilocybinhaltige Pilze und Cannabis (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:exotherm
Datum:28.05.2008 19:18
Set:vorfreude, allgemein recht entspannt, bisschen unsicher ob der unterart der psilos...
Setting:niederlande: mein zimmer (studentenwohnheim), campus, wald, zusammen mit ner freundin
Nützlichkeit:8,59 von 10 möglichen   (29 Stimmen abgegeben)

Bericht:

okay... ich wollte über diesen speziellen trip unbedingt einen bericht schreiben, weil es für mich zwar ein sehr typischer, aber durch seine intensität trotzdem ein besonderer trip war. ich bin zwar immer noch nicht so richtig in schreiblaune, aber bevor ich noch die details aus den augen verliere, setze ich mich jetzt einfach mal dran.







der trip fand letzte woche donnerstag, also vor knapp einer woche statt. eine freundin und ich hatten ursprünglich für den vorherigen sonntag einen trip geplant, mit den bis dato besten pilzen, die ich je hatte - mckenaii aus einem shop in zeeland, wo ich das wochenende urlaub machte. ...der shop hatte jedoch geschlossen und ich schaffte es ohnehin erst einen tag später wieder nachhause, daher viel dieser geplante trip ins wasser. ich war ein wenig angesäuert... ich wollte endlich wieder pilze - fühlte mich nach einem ziemlich traumatischen erlebnis zwei monate zuvor inzwischen wieder in der lage dazu, und hatte mich zudem speziell auf die mckennaii gefreut, mit denen ich letztes jahr meinen bis dato intensivsten trip erlebt hatte.



nachdem aus all dem nichts wurde, ging ich dienstag dann hier zu meinem stammshop, und besorgte mir 2x30g frische golden teachers, die man mir als ’schön visuel’ empfahl. nach meiner vorherigen erfahrung mit golden teachers bezweifelte ich das allerdings ein wenig, hatte sie als ganz okay in erinnerung, eher etwas schwächer. ...tja, so kann man sich irren. *g*



wieder zuhause war ich mir unsicher, was ich nun mit den pilzen anfangen sollte. ...ich hatte ursprünglich vorgehabt, sie wegen der drohenden prohibition in nl zu trocknen, nachdem der shopmensch mir diese sorge aber genommen hatte, überlegte ich doch, sie lieber frisch zu konsumieren - dann logischerweise noch diese woche. nach allein trippen war mir aber nicht wirklich zu mute, es war warm draußen, ich hatte die ganze woche zeit, und wünschte mir einfach nur, irgendwer möge sich dazu herablassen, mich auf einen netten outdoor-trip zu begleiten. die chancen schienen schlecht zu stehen, da normale menschen dazu neigen, die woche über zu arbeiten statt ihr bewusstsein zu erweitern - um so erfreuter war ich, als mich mittwoch abend der anruf von besagter mittripperin erreichte, mit dem vorschlag, sich donnerstag bei mir zu treffen. ...dass in de offenbar ein feiertag war, war mir komplett entgangen.



in der zwischenzeit hatte sich meine etwas gespannte situation bzgl zukunftsplanung auch noch aufgelöst, und ich fühlte mich bereit, mich den pilzen einmal mehr komplett hinzugeben - das einzige belastende gefühl im hintergrund, besagtes traumatisches ereignis, erhoffte ich mir mithilfe der pilze vielleicht sogar besser verarbeiten zu können.







finally - der tag der reise und die reise selbst. im gegensatz zu den vorherigen nächten zwang ich mich in der nacht auf donnerstag ’schon’ um 1 uhr ins bett, und schaffte es tatsächlich, bis 7 uhr einigermaßen zu schlafen - unausgeschlafen tript es sich erfahrungsgemäß nicht sonderlich gut. den vormittag verbrachte ich damit, das zimmer aufzuräumen, einen rucksack mit ein paar notwendigen dingen zusammenzupacken (wärmere/bequemere/’sicherere’ kleidung, ipod + boxen, kamera, wasser, paar triptoys, bisschen obst, notfall-tavor), eine psilogeeignete playlist zu erstellen usw - kurz, mich angemessen auf den tripp vorzubereiten und einzustellen.



ich neige dazu, etwas zu... spontan zu konsumieren, bin damit zwar bisher meist ganz gut gefahren, aber diesmal wollte ich es mal etwas koordinierter angehen. nicht steif oder so - einfach nur etwas besser vorbereitet sein.



gegen 14 uhr, vielleicht etwas später, traf dann meine reisebegleitung hier ein. wir fuhren noch kurz in die stadt um ein paar lebensmittel und genügend gras zu besorgen. wieder zuhause waren wir beide langsam aber sicher ziemlich gierig auf die pilze, suchten uns also jeder eine box a 30g aus, teilten die pilzchen auf und aßen sie, begleitet nur von etwas cola. ich war bis dato komplett nüchtern, s. hatte afaik nur leicht gefrühstückt - perfekte vorraussetzungen. zu den pilzen gab es sicherheitshalber noch ein paar tropfen antikotz - nicht, dass ich von psilos jemals hätte kotzen müssen, ein bisschen würgen beim kauen mal ausgeschlossen, aber als überzeugter polytoxikomane fühlt man sich beim mischkonsum doch irgendwie wohler. *g* wir hatten beide schätzungsweise 20g eingenommen, und planten, den rest mitzunehmen und evtl später nachzulegen - ja, das ist schon eine ordentliche dosis, auch wenn es ’nur’ cubensis waren. die box enthält laut angabe zwei dosen, aber erfahrungswerte lehrten in unserem fall, dass die menge durchaus machbar sein würde.



hier mal, zur besseren illustration, zwei bilder von unseren teachers - ich mache irgendwie vor jedem konsum photos von den pilzen, um sie mir dann während des trips anzusehen. es hat irgendwie was, sehen zu können, was genau da gerade in einem wirkt... anyway, hier sind sie: klick und klick



die pilze waren, wie üblich, wunderschön. mir wurde beim anblick ziemlich deutlich bewusst, wieso diese spezielle unterart ’golden teachers’ heißt... sie waren wirklich goldglänzend, speziell die hüte. da die teachers zu den größten unterarten der cubensis zählen, war viel stiel und wenig hut dabei - gut für mich, der geschmack der hüte setzt mir idr irgendwie mehr zu als der der stengel. haben pilze stengel? körper? egal, ihr wisst, was ich meine. meiner meinung nach war der geschmack ziemlich passabel - gut, sie lagerten schon seit zwei tagen im kühlschrank, und pilze sind halt pilze, aber ich bekam sie ganz gut runter. s. hatte deutlich mehr schwierigkeiten, besonders beim zweiten anlauf, aber dazu später... inzwischen war es jedenfalls ungefähr 16 uhr, die pilze waren im magen angekommen und wir saßen hier, noch uneins, wohin wir nun wirklich wollten, und vertrieben uns die zeit mit kiffen.



nach guten zwanzig minuten merkte ich die erste wirkung. ich saß am rechner, überarbeitete die playlist noch etwas, und irgendwie schien mir das denken überdurchschnittlich schwer zu fallen - ich musste mich ziemlich konzentrieren, um überhaupt zu behalten, was ich nochmal gerade tun wollte und wie ich das umzusetzen hatte. dazu kam eine leichte euphorie, körperliche unruhe, die üblichen verwirrten gedanken und klassische pilzlogik - sinnbefreite, ritualartige handlungen, die eigentlich total nutzlos waren, in dem moment aber dringend notwendig erschienen.



mit ein wenig mühe schafften wir es dann doch, wie geplant das haus zu verlassen. ...mühe deshalb, weil dieses pilztypische phänomen bereits eingesetzt hatte: egal, was du auf pilzen tust, du wirst ewig brauchen um dich dazu durchzuringen, es überhaupt mal _anzufangen, und egal, was es ist, es wird toll sein, wenn du es erstmal machst. *g*



auf dem weg zum auto waren wir zwar schon deutlich verpilzt, aber noch einigermaßen klar denkend. die bäume waren unerklärlich, überdurchschnittlich schön, der himmel wirkte... weiter, wie ein zeltdach. am auto angekommen sammelte ich eine decke ein und band sie oben auf den rucksack, und wir machten uns (natürlich zu fuß... seh gerade erst, wie das mit dem auto klingt -.-) auf den weg richtung wald.



...der weg allerdings führte einmal quer über den campus. mich suchten die ersten lachflashs heim. ...normalerweise lege ich viel wert auf kontrolle, selbstbeherrschung, daher fällt es mir immer schwer, mit diesen unkontrolierbaren und völlig unbegründeten (naja - es sei denn, man zählt das psilocybin als grund) lachanfällen klarzukommen. und wie üblich bei pilzen - je mehr man dagegen ankämpft, um so schlimmer wird es. dazu kam, dass ich meine sonnenbrille vor einer weile irreparabell geschrottet hatte, dh. ich war den blicken der passanten schonungslos ausgeliefert - und hatte, klar, das gefühl, dass die dort allesamt nicht besseres zu tun hatten, als mich/uns anzustarren.



der weg richtung wald war ein durchschnittlich breiter bürgersteig, flankiert von einer relativ stark befahrene, wenn auch innerstädtische straße einer- und gestrüpp und dahinterliegenden unigebäuden andererseits. der vielfrequentierte fahrradweg direkt neben dem gehweg machte mir ziemlich zu schaffen - wie gesagt, wir befanden uns in den niederlanden auf einem campus - und die pflanzen zur anderen seite zeigten auch schon merkliches eigenleben. mein rucksack ging mir nach ein paar metern schon fürchterlich auf die nerven, erdrückte mich irgendwie, und jeder mensch der uns entgegenkam, was glücklicherweise nicht wirklich viele waren, war eine ernstzunehmende herausforderung an meine selbstbeherrschung. ich lief die meiste zeit mit gesenktem blick hinter s. - nicht sonderlich vorteilhaft, da sie den weg nicht kannte - und hatte nur noch den wunsch, endlich in diesem wald anzukommen.



nach einer strecke von ca einem km konnten wir endlich von der straße ab- und in einen ruhigeren fahrradweg einbiegen. ...die fahrräder nervten weiterhin, aber wenigstens waren keine fußgänger mehr unterwegs, keine autos, und, heureka, der wald befand sich schon in sichtweite, wenn an dieser stelle auch noch durch einen zaun von uns getrennt.



...der eingezäunte wald schickte mich ziemlich. ich hab auf pilzen schon mal länger vor einer birke in einem vorgarten gestanden, und mich beschwert, wie man das arme wesen dort so einsperren könne... auch angesichts dieses waldes kamen mir ähnliche gedanken, die ich aber dadurch relativieren konnte, dass es ja wenigstens mehrere bäume waren, und sie auch genügend platz hatten - ähm, ja. *G* etwa zu diesem zeitpunkt informierte mich s., sie habe eben etwas von der seite angesprungen und gebissen... da wurde mir erstmalig klar, dass die pilze offenbar deutlich stärker wirkten, als ich es erwartet hatte.



ein stückchen weiter den radweg entlang, und wir waren endlich an der stelle angekommen, wo der wald nicht mehr eingezäunt war. besagter wald befindet sich mitten auf dem campus, ist nicht sooo sonderlich groß, aber relativ dicht (haha.). der vordere part besteht aus nadelbäumen, während weiter hinten ein laubwald mit recht dichtem unterholz aus rhododendronbüschen beginnt - auf diesen teil hatte ich es abgesehen, mein vorläufiges ziel, dass ich bei einer vorherigen besichtigung ins visier genommen hatte, war dieser baum - schon ohne pilze eine majestätische erscheinung: klick



wir betraten also den wald, erst noch auf einem betonierten weg, den wir dann allerdings ziemlich bald zugunsten eines trampelpfades verliessen - an dieser stelle sei erwähnt, dass wir beide sandalen anhatten... fataler fehler, wie sich rausstellen sollte. der schritt von dem festen weg auf den naturbelassenen pfad erschien mir wie der eintritt durch ein portal, in eine andere welt, einen ort, den ich nur mit der - zugegeben abgedroschenen, aber in diesem falle einfach treffenden - bezeichnung ’zauberwald’ beschreiben kann. die welt um uns rückte aus dem fokus, während der wald sich einerseits enger um uns schloss, andererseits weitete und wie das dach einer kathedrale umfing. die farben waren wahnsinnig intensiv, das leben das von all diesen wesen, den bäumen, den tieren, dem großen uns umschließenden kollektivwesen wald ausstrahlte lag fast greifbar in der luft.



...was mich ein wenig zurück auf den boden - im wortsinne - holte, war s. kommentar, dass das alles lebte, und man da doch nicht _drauftreten könne. mh? was lebt? also, alles, klar, aber was... ein blick auf den boden unter uns, und mir wurde klar, was sie meinte. der waldboden wimmelte, wuselte, bewegte sich. alle paar cm erschienen dünne äste, die wie finger aus dem boden herauswuchsen, und es war klar, dass sie fühlten - nicht mehr oder weniger als jeder von uns. ich versuchte erstmal, das ganze zu ignorieren, riet s. lieber auf nach vorn oder in die baumkronen zu sehen, konnte aber selbst meinen blick nicht von dem leben zu meinen füßen lösen, dass ich zwangsläufig mit jedem schritt ungewollt verletzte.



wir gingen ein paar schritte in unterschiedliche richtungen, auf der suche nach einem geeigneten ort. dummerweise war der wald von trampelpfaden durchzogen, der boden abseits der wege extrem... weich, wie klassischer nadelwaldboden eben, und noch weniger erträglich als der boden auf den naturbelassenen wegen. unmittelbar hinter uns verlief der radweg, auf dem immer wieder menschen zu sehen war, und auch im wald selbst war der eine oder andere spaziergänger unterwegs. ich versicherte s., dass wir nicht die einzigen waren, die hier gelegentlich auf einer decke sitzen, dass das nicht irgendwie auffällig oder gar verdächtig wirken würde, aber irgendwie schienen wir uns beide nicht ganz einig zu sein, ob die nähe zur zivilisation nun beruhigend oder störend war.



wir schafften es schließlich bis zu meinem angestrepten baum. zu dem zeitpunkt war ich körperlich schon ziemlich runter - fühlte mich schwach, zitterig, mir war heiß, ich hatte schwierigkeiten zu atmen und der verdammte rucksack ging mir unbeschreiblich auf den... die nerven. *g* wir legten die decke also auf dem kleinen hügel unter dem baum auf den boden, setzen uns darauf und sahen in den wald hinein. trotz der recht problematischen situation - was ich sah war unbeschreiblich schön. die bäume waren voll lebender, sich bewegender muster, die allerdings sehr natürlich wirkten. alles war sehr intensiv gefärbt, morphte auch ziemlich, wirkte dabei aber auf natürliche art perfekt, symmetrisch, wie die urform aller dinge, das maß an dem sich jede existenz auf dieser erde orientieren und ausrichten sollte.



...dummerweise blieb mir nicht viel zeit, das zu geniessen. zusätzlich zu den menschen fingen nun auch der waldboden und seine bewohner immer mehr an, uns zu... überfordern. es fing mit einem marienkäfer an, der auf meinem arm landete. ich bin mir ziemlich sicher, dass dies wirklich passiert ist - vielleicht war es auch nur ein stück baumrinde, jedenfalls fiel/flog etwas, das für mich wie ein marienkäfer aussah, auf meinen arm. ich mag die viecher nicht... hab nicht unbedingt angst vor ihnen, aber sonderlich ästhetisch finde ich sie nicht, besonders von unten (sprich dort, wo sie einen berühren, wenn sie auf einem landen -.-). ich schüttelte das tierchen ab, zog mir etwas langärmliges über, um weitere close encounters dieser art zu vermeiden. mir war nicht wirklich wohl dabei, aber ich versuchte, nicht weiter darüber nachzudenken... mich nicht reinzusteigern. auch s. schien von dem dreck, dem wuselnden boden und all dem immer mehr beunruhigt, und so einigten wir uns schließlich, es doch mal außerhalb des waldes zu probieren. ...zu dem zeitpunkt kam schon mal der gedanke auf, dass wir auf derart starken psilos vielleicht besser in einer vertrauten und sicheren umgebung geblieben wären - aber der gedanke, in diesem zustand den rückweg antreten zu müssen, hielt uns effektiv davon ab.



ich versuchte also vergeblich, die decke von dem daran haftenden waldboden zu befreien... rollte sie zusammen, ungeachtet der zig lebenden partikel die noch darin hingen, und machte sie wieder oben auf dem rucksack fest. die decke mit dem darin befindlichen gewusel irgendwo im nacken hängen zu haben machte den restlichen weg nicht unbedingt angenehmer, aber ich versuchte, nicht darüber nachzudenken. wir machten uns auf den weg zurück auf festen boden - und mir kam die idee, einen kleinen teich mit springbrunnen und wieso drumrum, nur eine straße weiter auszuprobieren. der weg dorthin beinhaltete dummerweise wieder mehr fußgänger... lachflashs, paranoia, yadda yadda yadda, das hatten wir schon. das ganze gipfelte darin, dass ich mich - wieder auf asphalt angekommen, glücklicherweise - in meinen eigenen sandalen verhedderte und gekonnt auf die schnauze legte, was durch den rucksack und die deppen-angewohnheit, die hände in den hosentaschen vergraben zu haben, nicht unbedingt besser ausging... bis auf ne üble schwellung im ohnehin ziemlich... dekompensierten knie ist dabei allerdings nichts weiter passiert.



langsam ziemlich angepisst von der situation, meinem körperlichen zustand, dem verf***ten rucksack (was zum henker hatte ich mir dabei gedacht, so ein mörderteil voll sinnlosem kram mit mir rumzuschleppen?!) beschlossen wir, es sei doch besser, zurück ins wohnheim zu gehen - okay, keine einfache aufgabe, aber machbar. bevor das falsch rüberkommt... der trip war immer noch sehr, sehr toll, das euphorische gefühl und die ausgeglichenheit der pilze waren voll da, es war alles andere als horror - nur einfach eine spur zu anstrengend, wir hatten uns klar in der dosis bzw der intensität der pilze verschätzt. wir machten uns also auf den rückweg durch den wald - über den festen weg - und waren nach einer weile doch wieder so fasziniert von der ganzen atmosphäre dort, dass wir beschlossen, es nochmal langsam zu versuchen. diesmal, welch geistesblitz, auf einer parkbank statt auf irgendwelchen lebenden wesen. guter plan - dummerweise war die parkbank, als wir sie vorfanden, dicht besiedelt von etwas, das nüchtern betrachtet wohl etwa so ausgesehen hätte: klick

in unserem verpilzten zustand sahen wir darin allerdings winzige urzeitmonster, mit roten hörnern, panzerung... sowas wie prähistorische nashörner, mit ein paar beinen zu viel. ich schlug s. vor, die viecher von der bank zu entfernen (nicht ohne dabei selbst locker 5 meter in deckung zu gehen *fg*), sie weigerte sich, ich versuchte sie damit zu beruhigen, dass den viechern schon nichts passieren würde, wenn sie das vorsichtig mache, sie hielt dagegen, dass _ihr dabei aber sehr wohl was passieren könnte... mh, ja. dagegen viel mir wirklich kein gutes argument mehr ein. ich entfernte todesmutig eines der tierchen mit einem flyer - an seiner stelle tauchte sekunden später ein neues auf... ich wischte auch dieses weg, wir setzten uns kurz, sprangen allerdings ziemlich schnell wieder auf... beäugten die bank skeptisch... fragten uns, wieviele der viecher wohl _wirklich da waren, und ob die auch wirklich _so aussähen... sahen ein, dass das kein guter plan war, und entschlossen uns, entgültig zurück in mein zimmer zu gehen.



irgendwo zwischendrin hatte ich die geniale idee gehabt, die flasche beerenlimonade (niederlande...) zu öffnen, kam aber nicht wirklich zum trinken, weil das zeug schäumte, siffte, klebte und nebenbei auch noch unerträglich süß und chemisch schmeckte. so verbrachte ich mehr zeit damit, ständig stehenzubleiben um die flasche aus- und wieder einzupacken.



da wir von wald erstmal genug hatten, wählten wir den rückweg über den campus statt dem radweg zu folgen. die symmetrische anordnung der gebäude um uns, die gerade, asphaltierte straße und die klaren linien waren nach der reizüberflutung im wald eine willkommene erleichterung. zwar fehlte die energie und die aura des waldes, aber die schlichte umgebung machte es wesentlich leichter, wieder einigermaßen klare gedanken zu fassen. nach einer weile erreichten wir den vorhof der mensa, wo wir uns auf einer der neuen, großen, tierchenfreien (nur nicht zu lange hingucken...) holzbänke niederließen, dem springbrunnen zusahen und den moment nutzten, um wieder etwas zur ruhe zu kommen. s. spezi (schwipschwap, weiß der geier) lies sich wesentlich besser trinken als mein beerengebräu, und so kamen wir auch endlich zu etwas flüssigkeit. für eine weile verlor ich mich in dem brunnen. ...ich hab auf pilzen oft erlebt, dass alles außer dem, auf das man sich gerade akut konzentriet/das man ansieht komplett aus dem bewusstsein verschwindet, und so ging es mir auch dort. ich sah auf den kleinen springbrunnen, und war plötzlich nicht mehr auf dem mensavorplatz, das alles existierte nicht mehr, es gab nur noch den brunnen und mich. ich fantasierte davon, dort hineinzutauchen, und erwähnte das auch kurz - s. ziemlich verhaltene euphorie ob diesen vorschlags *g* brachte mich wieder zurück in die realität, und ich gab zu, dass das vielleicht keine so gute idee wäre. mh. schade eigentlich...



der rest des rückweges erwies sich nochmal als ziemlich anstrengend. ich hatte wieder mit lachflashs zu kämpfen, und die autos und fahrräder waren ein enormer stressfaktor - obwohl es definitiv gut tat, aus diesem dschungel heraus zu sein. das größte hindernis waren allerdings zwei ampeln, die wir überqueren mussten. die ampeln waren rot, die masse blieb brav stehen, und ich kam absolut nicht damit klar - nicht nur, dass die zeit sich zog wie kaugummi, und ich bei gefühlten 45 minuten roter ampelphase annähernd die beherrschung verlor, ich wollte auch so überhaupt nicht einsehen, wieso zum teufel man an einer roten ampel stehen bleiben sollte. der weg war frei, herrgottnochmal, ich wollte darüber, ich hatte ein ziel, eine mission, und nur weil da oben so ein dämliches rotes männchen leuchtete sollte ich _stehen_bleiben_, wo ich doch weiterlaufen wollte?! das ging mir einfach extrem gegen den strich. wie auch immer, die ampeln wurden irgendwann schließlich grün, und ich war zufrieden, endlich weitergehen zu dürfen.



wir erreichten schließlich das wohnheim, überquerten den parkplatz - nicht ohne die siffige decke im auto zu deponieren, weil ich absolut keine lust hatte, die gesammelten viecher noch mit in mein zimmer zu schleusen - und erlebten noch einen kurzen aber heftigen schreckmoment, als ich glaubte, meinen schlüssel unterwegs verloren zu haben, bevor wir endlich wieder _im haus waren. der flur des wohnheims war... beeindruckend. das licht ist deutlich difuser als es draußen in der sonne war, und die wände sind in sehr knalligem rot, grün, blau und gelb gestrichen - seltsame, hölenartige schwingungen empfingen uns.

an meinem gang angekommen stürmte ich nur noch an der mir unbekannten mitbewohnerin vorbei - obwohl ich mir sicher war, dass sie mich angesprochen hatte, und zwar in einem ziemlich aggressiven ton -, schloss die tür auf, lies sie hinter mir offen stehen und warf mich auf mein bett. zuhause. sicher. angekommen. erst jetzt wurde mir bewusst, wie stressig die letzten paar minuten gewesen waren, weil ich nur noch auf *ankommen* fixiert war, und die letzten meter förmlich die luft angehalten hatte. ich lag auf dem bett, gesicht im kissen, und die anspannung entlud sich in einem übermächtigen lachflash, der gute 10 minuten hielt, bis ich mich wieder einigermaßen im griff hatte. s. war inzwischen auch angekommen, hatte die tür geschlossen und schien zwischenzeitlich ernsthaft besorgt um meinen geisteszustand...



die folgende stunde verbrachten wir hauptsächlich damit, so wenig reize wie möglich wahrzunehmen. ich versuchte zu meditieren, um nicht zuviel zu denken. keine musik, nicht reden, nur atmen. die gedankenspirale in meinem kopf wiederholte ständig eine art... geräusch, dass sich mit dem, was ein hirn im normalzustand an worten und geräuschen kennt, nicht wiedergeben lässt. ich weiß im moment, nüchtern wie ich bin, nur noch sehr grob, was es war - war mir aber sicher, dass es exakt der gleiche ’gedanke’ war, der sich auch auf meinem mckennaii-trip in meinem hirn festgesetzt hatte.



nach einer weile reizreduzierung war es uns wieder möglich, ein paar dinge auserwählte dinge durchdringen zu lassen. wir legten pink floyd auf, ließen die musik fließen. ich nutzte diesen moment, um zu versuchen, meine fragen bezüglich des zu anfang erwähnten erlebnisses zu klären... kam aber nicht wirklich zu neuen erkenntnissen. die alten wurden lediglich bestätigt - du weißt, was du wissen musst, es gibt keinen weg es einfacher zu machen, mach weiter, und akzeptiere. obwohl das keine bahnbrechnd neue erkenntnis war, war ich zufrieden damit. das verständnis war von der rationalen zur emotionalen ebene gesunken, etwas, das mir normalerweise sehr schwer fällt.



so langsam nahm die wirkung ab, und wir wurden etwas aktiver, suchten in der playlist nach geeigneter musik. ich erinnerte mich an den beutel mit halbedelsteinen, die ich als triptoy eingepackt hatte, und wir sahen uns die einzelnen steine lange fasziniert an, wobei ich einmal das gefühl hatte, in einem halb durchsichtigen bergkristal eingeschlossen zu sein, während ich eben diesen stein von außen ansah. der trip klang langsam aber sicher aus, wir schoben einen mittelschweren fressflash, kochten instantnudeln, schlachteten einen apfel (der mir doch sehr leid tat, bis ich mir klarmachte, dass es so sein soll - menschen essen äpfel, nicht umgekehrt), rauchten ein paar jonnys.



ungefähr zu diesem zeitpunkt überfiel mich eine starke müdigkeit. ich war einfach platt, wollte nicht denken, nicht reden... angenehm erschöpft, nicht ungesund, einfach nur müde. es war inzwischen ungefähr 9 uhr, und wir mussten morgens um 6.30 aufstehen, weil ich in de einen termin hatte (einen, zu dem ich ruhig verstrahlt erscheinen konnte, also kein stressfaktor) - nur waren da noch die restlichen pilze, ungefähr 10g für jeden. wir überlegten, sie zu trocknen, aber da wir sie die ganze zeit dabei hatten statt sie im kühlschrank zu lagern hatten sie inzwischen ziemlich gelitten, waren schon sehr viel dunkler und leicht schleimig geworden. ich wollte nicht riskieren, dass sie schlecht werden - dafür waren sie definitiv zu gut - und so entschieden wir, da die müdigkeit mit der zeit auch wieder etwas besser wurde, noch nachzulegen. toleranz und die geringere menge würden schon dafür sorgen, dass die wirkung nicht mehr all zu heftig würde.



wir legten also die pilze nach - mit deutlich mehr schwierigkeiten als beim ersten teil, da sie inzwischen nicht mehr wirklich frisch waren und auch dementsprechend schmeckten, und weil sich der körper an die vergiftungserscheinungen nach diesem geschmack zu erinnern schien, und das definitiv nicht drin behalten wollte - und warteten vorm rechner, mit youtube-videos unterhalten, bis die wirkung wieder spürbar wurde. ich merkte diesmal nur ein leicht verändertes körpergefühl, s. schien später noch starke gedankliche einflüsse zu erleben. zu diesem zeitpunkt beschlossen wir dann, noch eine akte x folge, in der es um psychoaktive pilze geht, die menschen in ihre höle locken um sie dort zu verdauen, während sie sie mit halluzinationen ruhig halten, zu sehen. ich hatte zwischendurch bedenken, weil die pilze in dieser folge nicht unbedingt... freundlich waren, aber es ging alles gut. das einzige, was mir noch an wirkung auffiel, war, dass ich die gedankengänge und emotionen der charaktäre besser nachempfinden konnte - ansonsten fühlte ich mich ziemlich klar.



nach der folge las ich noch ein wenig - selber effekt wie beim film zuvor - und ging dann auch relativ bald schlafen. inzwischen war es etwa 1.30. 5 stunden später klingelte der wecker, yadda yadda yadda, und ich war nachwievor angenehm entspannt, fühlte mich gedanklich neu sortiert und deutlich klarer als vorher.



noch zwei tage später merkte ich beim kiffen deutlich stärkere psychedelische effekte, die ich den pilzen zuschreibe - und inzwischen sind mir noch mehrfach die gehörnten insekten begegnet, wobei sie in den letzten tagen immer normaler aussahen... abstand halten werde ich zu denen wohl trotzdem weiterhin, was in der pilzwelt hörner hat und trotz dieser größe bedrohlich wirkt, kann definitiv nicht gut sein.







abschließend bleibt mir zu sagen - schöner trip, sehr intensiv, wenn auch ziemlich anstrengend. s. beschrieb den teil im wald passend mit ’war ja schön, was wir da alles gesehen habe, aber ich muss da wirklich nicht drinsitzen.’. diese dosis von diesen pilzen werde ich demnächst vermutlich eher in mir besser vertrauter umgebung konsumieren, idealerweise mit einem motorisierten tripsitter dabei, der mich problemlos von a nach b bringen kann. der geplante outdoortrip steht nachwievor aus - das war nicht ganz, was ich mir vorgestellt hatte -, wird dann aber wohl an einem anderen ort, mit geringerer dosis und vorallem nicht in sandalen stattfinden -.-



niemals den respekt vor pilzen verlieren... man muss nicht aus allem eine riesige spirituelle erfahrung machen, trotzdem sind psilos keine ’hauptsache es knallt’-droge, und wer nicht zulassen will, was sie einem zeigen können, oder nicht einsieht, dass der pilz mächtiger ist als man selbst... ein goldener lehrmeister eben - der sollte sowas definitiv nicht ausprobieren. für mich war und ist sowohl das selbstbewusstsein als auch die demut, die einen pilze lehren können, in jedem fall eine bereicherung.







entschuldigt die länge des tbs - hoffe ich hab niemanden gelangweilt, andererseits wird hier ja auch keiner zum lesen gezwungen. hoffe trotzdem, er gefällt und/oder informiert ein wenig.



tng