Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Ein Film jagd den anderen
Drogen:Mischkonsum von Alkohol, Cannabis, Speed, Ecstasy und LSD (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:Witalsk
Datum:01.09.2008 21:57
Set:Voller Vorfreude auf alles!
Setting:Outdoor Electro/GOA-Party (Hüntwangen/Schweiz)
Nützlichkeit:8,26 von 10 möglichen   (23 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Endlich habe ich mich überwunden einen TB zu schreiben. Nicht dass es sich bei den vorherigen Malen nicht gelohnt hätte, aber diesmal muss es endlich sein.

Und Sorry für alle mit einer Lesestörung.





Prolog:



Ich war gestern das erste Mal auf einer großen Outdoor Electro/GOA-Party in Hüntwangen/Schweiz. Ist normalerweise nicht meine bevorzugte Musik; zumindest nüchtern. 4,5 Stunden nach dem Aufstehen bin ich mit meinem besten Freund auf der Party in der Schweiz um 14:30Uhr angekommen. Da es zum reingehen und abgehen zu heiß war, haben wir es uns erstmal gemütlich gemacht. Nach einigen Stunden Alkohol und Kiffen in der Sonne sind wir erst gegen 18Uhr rein und drin erstmal einen gemütlichen Platz gesucht und weitergekifft. Haben eigentlich die ganze Zeit Alk und Dope konsumiert, deswegen brauche ich das nachfolgend nicht dauernd zu erwähnen. Kiffen ist ja sowieso etwas Alltägliches.





Kapitel 1: The Drugquest



In all dieser Zeit haben wir nach MDMA/XTC gesucht aber nicht gefunden. Deshalb erstmal raus und das Alkversteck aufsuchen. Dort haben wir ein paar Leute getroffen, die uns erstmal vollgelabert haben (Junkies halt). Einer hat mir immerhin ne Pappe überlassen. Geliebtes LSD. Aber zum abgehen war noch nix da. Etwas später gegen 20:30Uhr mit dem Hintergedanken, dass evtl. kein XTC mehr geht, hat jeder von uns etwas Speed ausgegeben bekommen. Ich habe es Oral aufgenommen, da die Nase vom letzten Abenteuer mit Coca noch angeschlagen gewesen ist. Hat immerhin gewirkt, denn ich fühlte mich nicht mehr besoffen oder stoned. Zumindest nicht allzu sehr. Kaum zurück auf der Party erstmal nen fertigen getroffen, dessen Kollege rein zufällig einen Haufen Pillen hatte. OK erstmal jeder 2 gekauft und gegen 22Uhr eingeschmissen (am Alkdepot).





Kapitel 2: Let the dance begin!



Nach nur einer halben Stunde ging es endlich los (nach 12Std ohne feste Nahrung). Die Liebe kam in mir auf. Die Tanzfläche zog einen magisch an und es begann ein Tanzmarathon, der 12 Stunden anhalten sollte. Erst da angefangen auch nichtalkoholische Getränke zu konsumieren. War zwei Stunden am rumtanzen und habe alles geliebt. Kennt ihr ja sicher. Ansonsten habe ich während dieser Zeit nicht viel mehr gemacht; zumindest kann ich mich nicht mehr gut daran erinnern. Um 0:20Uhr hatte ich die grandiose Idee mein geliebtes LSD an der Party teilhaben zu lassen. Und nach einer weiteren Stunde tanzen auf E ging es erst richtig los.





Kapitel 3: Die endlose Nacht



Genau 60min brauchte es, um in mein Hirn zu gelangen und dort für eine ganze Zeit zu verweilen. Die ganze Party fand in einem kleinen Amphitheater statt. Auf der einen Seite die halbkreisförmige Tribüne, auf der anderen Seite ein kleiner Steinwall und dahinter Natur. Auf diesem Steinwall waren etwa 5 Meter hohe luftgefüllte, bunte, spitz zulaufende Säulen.

Der Boden bestand aus Kleinen Steinchen und Schutt (so sahen die Schuhe dann auch aus). Da es schon dunkel war und die Optics richtig losgingen, hatte ich dauernd das Gefühl, ich würde mich in einem Zelt aufhalten, das von diesen Säulen getragen wird. Nur die Sterne konnte ich mir nicht sofort erklären.

Und dann dieser verdammte Boden! Es kam mir so vor, als wäre der kreisförmige Boden uneben. Erst war das ganze nur geneigt, was schon sehr verwirrend gewesen ist. Später aber kamen ein Haufen Hügel dazu. Ab diesem Zeitpunkt gab es keine Zeit mehr. Irgendwann sahen sogar alle Menschen gleich groß aus. Nur die Höhe auf der sie standen war unterschiedlich. Ich war nur noch am Tanzen. Naja soweit man auf dem Boden überhaupt tanzen konnte. Zu den Hügeln kamen Abgrenzungen, Zäune verschiedener Höhe, Stacheldraht und Absperrbänder dazu. Selbst die Menschen standen in festen Reihen. Natürlich war dies nur für mich sichtbar. Aber dass ich mich beim Tanzen auf etwa einen halben Quadratmeter beschränkt hatte, konnte jeder sehen (sofern es die Junkies überhaupt interessiert hat). Irgendwann in der Zwischenzeit (ich hatte nur etwa 2/3 der Pappe genommen) wollte ich mir den Rest einfahren. Dieser Versuch ist natürlich kläglich gescheitert, da ich mit diesen Optics in der Nacht und etwas Partybeleuchtung das kleine Ding nicht mehr sehen oder greifen konnte. Es liegt wohl immer noch dort auf dem Boden rum und vielleicht ist es auch besser so. Man muss sich ja nicht komplett wegficken.

Die Trauer nach diesem Vorfall dauerte etwa 5min. Da ich dem Boden nicht mehr trauen konnte, habe ich mich nicht mehr damit beschäftigt und die Bewegungseinschränkung in Kauf genommen. War auch nicht so schlimm, denn in meinem Kopf ging die wirkliche Party. Ich fing an mir die Leute anzuschauen. Leider hatte mir keiner gesagt, welche Frauen auf solchen Parties rumlaufen. Die meisten waren leider nicht einmal bei Nacht attraktiv und es hatten eh alle nen Alten am Bein hängen. Diese waren zwar alle friedlich, weil auf Drogen, aber Eifersucht kann wohl keine Droge ausschalten. Naja nachdem ich von jedem zweiten Typen, der mit seiner Freundin/Frau da gewesen war gemustert worden bin, habe ich es aufgegeben. Hätte sich eh nicht gelohnt, wie ich später sehen sollte.

Also schaute ich mich auf der Tanzfläche um und ließ die Optics machen. Von überall her kamen Menschen und Gesichter. Hat man seinen Kopf schnell bewegt, hatte schon mal jemand, der vor mir stand den Kopf von dem hinter mir auf und so Sachen. Schnell bewegte Körperteile zogen einen Schleier hinter sich her, die Farben waren noch bunter als sie z.B. auf LSD alleine jemals gewesen waren. Aus dem Augenwinkel hat man Sachen gesehen, die gar nicht da waren und wenn jemand von hinten oder von der Seite an mir vorbei ging, habe ich das erst gesehen, als derjenige schon längst an mir vorbei war. Von überall her tauchten Leute auf. Von wirklich jeder Richtung, die die Augenwinkel hergeben. Die Musik gab den Takt an. Von innen wie von außen. Es war das erste mal, dass ich die ganzen verschiedenen Tanzstile der Electro/GOA-Gemeinde alle auf einer Party sah. Und in einer größeren Artenvielfalt, als je zuvor . Ist zwar überhaupt nicht mein Fall, sah aber geil aus mit den Optics. Zum Ende der Nacht hatten wir beide noch eine Pille übrig und teilten diese, auch um der Kälte Herr zu werden, unter der die wenigen, die ohne Drogen unterwegs waren, gelitten haben. Zu welcher Uhrzeit das war weiß ich nicht mehr. Die Wirkung der Halben konnte ich nicht mehr einschätzen, aber sie war auf jeden Fall da.





Kapitel 4: Die Sonne und die Masken



„Hoffentlich vertreibt die Sonne die Höllenkreaturen“, sagte ich zu meinem Freund, als sich der Sonnenaufgang ankündigte. Es dauerte zwar noch eine Weile, aber die Vorfreude auf die geliebte Sonne gab mir einen wahren Energieschub. Die Barrieren auf dem Boden lösten sich auf und der Boden selbst wurde immer ebener. Die Musik hatte mich wieder erfasst und ich tanzte drauf los. Ich war wohl der einzige mit nem Hüftschwung auf der Party. Ich war so auf die Musik konzentriert, dass ich den Sonnenaufgang verpasst hatte, was ich merkte, als ich mich in Richtung Sonne drehte. Wunderschöne Sonne.

Auf einmal kann man alles sehen. Von Minute zu Minute wird es heller. Die Wolken haben enttäuscht, wie sie so vereinzelt und Träge da hingen. War aber nicht so schlimm, denn ich sollte noch eine ganze Menge zu sehen bekommen. Dinge, die ich nie zu sehen erwartet hätte. Die Sonne offenbarte mir die Wahrheit.

Als Höllenkreaturen meinte ich die Leute, welche vollgefressen mit Speed und XTC auf der Tanzfläche vor sich hinvegetierten und dem Hirn das letzte abverlangten, um noch etwas abzuliefern, was einem Tanz ähneln könnte. Einfach die letzten Opfer, die mehr Kaumuskulatur haben, als zehn Kühe sie aufbringen könnten. Ihre deformierten Unterkiefer - vom „Kieferkasper“ gezeichnet. Sie waren der Ekel der Nacht. Doch Mein Sonnentanz wurde von der Sonne offensichtlich falsch interpretiert und als ich wieder in die Menge sah, offenbarte sie mir eine Welt voller Tod und Abscheu.

Klingt vielleicht hart, aber so hat es ausgesehen. Nicht dass ihr denkt es sei ein Horrortrip gestartet. Ich war von Anfang bis zu diesem Zeitpunkt und auch bis zum Ende bei klarem Verstand, wenn ich es zuließ oder es notwendig wurde. Sonst hab ich das Hirn einfach machen lassen und mich geflasht.

„Benno wieso sind auf einmal alle geschminkt? Wieso haben sie Masken auf?“ Waren meine ersten Worte zu meinem Weggefährten und einzigem Vertrauten. Leider hat er sie nicht gesehen. Ich beschloss der Sache auf den Grund zu gehen.





Kapitel 5: Es geht los und los und los…



Bis auf eine Person waren alle geschminkt. Ein weißer Grundton mit roten Lippen, grün/schwarzen Augen und gelben Wangen. Ausschließlich die Gesichter bis zum Rand des Unterkiefers. Ich will gar nicht wissen, mit welchem Blick ich die Leute angeschaut haben muss, wenn ich sie länger fixierte. Ansonsten überflog ich in Sekundenbruchteilen die ganze Menge an geschminkten Gesichtern und konnte sie mir dennoch einprägen. Für eine kurze Weile machten die Augen was sie wollten. Nachdem ich die Rasterabtastung aller Gesichter in meiner Nähe abgeschlossen hatte, wandte ich mich an meinen Normalsehenden, wenn auch nicht Normalschauenden Gefährten und klärte ihn über diese Tatsachen auf. Ich weiß zwar nicht, wie viel er von dem verstanden hat, was ich ihm erzählte, aber er hörte zu und das reichte erstmal. Danach habe ich ihn noch oft gefragt, ob bestimmte Menschen geschminkt sind oder nicht. Einige wenige waren es sogar, sahen für mich aber wie alle aus.

Mittlerweile war es hell und endlich wieder warm. Ich fühlte mich wie in einem Zirkus mit Junkies. Nach gewisser Zeit erklärte sich, wieso die Leute unterschiedlich stark geschminkt waren. Es hatte den Anschein, dass die Intensität der Schminke proportional zur konsumierten Drogenmenge war. Wer nur ein Teil geschmissen hatte, war nur leicht geschminkt. Wer jedoch wie ein Clown vor dem Auftritt aussah, war anscheinend vollgetankt mit allem, was er in die Finger kriegen konnte. Die Gesichtsausdrücke und Bewegungen des Körpers bekräftigten meine Theorie. Jetzt fing ich an mir die Gesichter selbst anzuschauen und mich nicht nur auf die Schminke, die mir mittlerweile vertraut geworden war, zu konzentrieren. Ich sah Menschen, die einer Leiche zum verwechseln ähnlich waren. Es waren sogar sehr viele. Die meisten waren Schweizer aus Zürich und die machen so etwas wohl recht häufig. Ich glaube kaum, dass sie nüchtern wie das strahlende Leben aussehen (wie ich. Hehe). Andere waren von der durchtanzten Nacht stark gezeichnet und hatten einen Gesichtsausdruck, der eher nach Qualen als nach Konsum von Drogen, die einen fröhlich machen, aussah. Ich sah kein Lächeln. Der Kieferkasper hatte fast alle erfasst und das interessante war, dass jeder einzelne diesen auf seine ganz eigene Art und Weise beschäftigte. Die einen versuchten krampfhaft ihren Unterkiefer vorne zu halten, was ziemlich bescheuert aussieht. Andere – vor allem Frauen – sahen aus wie eine kauende Kuh. Ich könnte gar nicht alles aufzählen, aber die letzte Art hatte sich dem Kasper ganz und gar hingegeben. Das brachte mich fast zum Kotzen. „Am besten nicht beachten“, dachte ich mir. War jedoch schwer bei der Masse. Auf einmal war sie da. Sie war die einzige ohne Schminke. Ich konnte es mir nicht erklären. Vielleicht wurde sie von der Sonne geschickt, um mir beizustehen? Ob sie drauf war oder nicht, vermochte ich nicht zu sagen. Der Schminke nach war sie es nicht. Eine Konversation hätte ich zu dem Zeitpunkt nicht führen können. Aber es war schön wenigstens einen Menschen auf der Party zu sehen, der auch lächeln kann und nicht diese Schminke trägt.

Aus den leeren Gesichtern wurden Menschen und ich fragte mich, was es wohl für Menschen sein mögen. Die stark geschminkten interessierten mich am meisten. Sie taten mir irgendwie Leid. Keiner von ihnen hatte auch nur etwas Körperfett. Was aber nicht verwundert, wenn der „Blick der Wahrheit“ auch wirklich die Wahrheit zeigte.

Ich benutzte diese Gabe, um die Menschen durchdringend anzuschauen und zu erkennen wer sie wirklich waren. Was manche anscheinend etwas verwirrte, die meisten aber nicht einmal interessierte, da sie komplett mit sich selbst beschäftigt waren, ob sie nun allein da waren oder nicht. Selbst Paare tanzten stumpf ihr Programm ab, was am Ende - wie in einer Schleife - wieder begann. Dann war die ungeschminkte Schönheit auf einmal wieder da. Ich wurde geil (wie eigentlich immer auf LSD). Jedoch fühlte ich meine Beine kaum noch von dem ganzen Getanze und bemerkte, dass ich mich schon seit einer ganzen Weile auf einem Fleck aufhielt. „Benno hab ich noch Beine?“ fragte ich. Ob ihr es glaubt oder nicht, sie waren noch dran. Ich beschloss nach einer Ewigkeit aufs Klo zu gehen. Kurz jemanden einfach so angelabert und dann ging es los. Ich bin ein höflicher Mensch und habe erst einmal zugehört. Der Typ war gut auf Speed und hat kaum noch etwas verstanden. Hat mir in ca. 15min etwa 10mal ein und die selbe Story erzählt. Als es mir zuviel wurde, bin ich weg. Zum ersten Mal verließ ich die Tanzfläche für mehr als 5min (außer um zum Alkdepot zu gelangen). Ich ging nach oben, um von dort auf die Bühne des Amphitheaters schauen zu können. Es war mittlerweile 7 oder 8Uhr. Ich hatte die Sonne genau hinter mir und sah auf einmal die Sonnenstrahlen an mir vorbei rasen. Wunderschön.

Die Tanzfläche/Bühne war etwa 100m entfernt. Zu dem Zeitpunkt hatte ich schon seit Stunden das Gefühl für Entfernungen und Räume verloren. Nun muss ich erwähnen, dass ich im Normalzustand sehr gut sehen kann. Auch auf Entfernung. Aber was ich da sah, konnte ich selbst nicht glauben. Ich hatte in der ganzen Menschenmasse auf die Entfernung jedes Gesicht erkennen können. Ich habe sogar nach einigen Sekunden meinen Gefährten sehen können und mich erst da wieder an ihn erinnert. Irgendetwas sagte mir, dass er mich brauchte. Noch ein bisschen rumgeschaut und ab nach unten. Als ich unten ankomme und ihn sehe, muss ich erst einmal laut loslachen. Warum? Nun da gab es einen, ich taufte ihn auf den Namen GOA-Jesus, der stundenlang seine Show abzog, die etwa 1-2min dauerte und bei der es aussah, als würde er die ganzen Jünger des Todes beschwören, dann segnen und sie dann auf die Musik loslassen, wie man Hunde auf etwas loslässt. Kaum war seine Show fertig, lockerte und streckte er sich und begann von vorne. Der Grund meines Lachens? Ich komme auf die Tanzfläche und sehe den Typen, wie er gerade wieder am Wirken ist. Und der einzige auf der Party, dem ich trauen kann steht direkt vor ihm und ist voll am abgehen. Ein Bild für die Götter! Von da an war ich nur noch am Grinsen oder Lachen. Als einziger mal wieder. Bis auf Sie. Mal ist Sie da, mal nicht. Ich schaue die Leute an, versuche wenigstens einer einzigen Frau ein Lächeln abzugewinnen. Vergeblich. Unglaublich! Ich konnte es mir nicht erklären und laut Aussagen Anderer sah ich den Verhältnissen entsprechend fit und normal aus und fühlte mich auch so. Bis auf die Optics. Der Körper war zwar fertig, aber das Gesicht hellwach. Ich war nun etwa 24 Stunden wach. Die Schminke der Leute hat sich zwar noch nicht aufgelöst, aber sie war teilweise verlaufen. Innerhalb einer Stunde waren dann viele ungeschminkt, andere sahen aus, als hätten sie geweint, so verlaufen war die Schminke.





Kapitel 6: Party vorbei, Trip noch lange nicht.



Offiziell war die Party um 12Uhr vorbei. Ab 10:30Uhr wurde die Musik langsamer. Vor allem für mich. Ich hatte die Musik vorher schon viel langsamer gehört, aber nun war es Zeitlupe. Einfach einschläfernd. Nur noch letzte Reste versammelten sich um den DJ. Nach Tanzen sah das nicht mehr aus. Eher nach einer Zombie-Party mit einigen bunt gekleideten Menschen. Ich begann etwas rumzulaufen. Ein Déjà-vu nach dem anderen. Alles so vertraut. Umgebung und Menschen. Obwohl ich noch nicht auf dieser Seite der Tanzfläche gewesen bin. Die meiste Zeit war ich ja quasi eingesperrt. Sie war wieder da. Es kam mir vor, als hätte ich Sie schon einmal gesehen. Dann kurz hingesetzt und mir die Leute angeschaut, die zum tanzen zu fertig waren oder mit anderen Dingen beschäftigt waren. Gegen 11:15Uhr wurde es langweilig, die Musik langsam und leise und ich wollte gehen. Mit Benno beraten und zum Schluss gekommen, dass es nicht mehr besser wird. Ich sollte Recht behalten, auch wenn er es zu diesem Zeitpunkt nicht glauben wollte. Er war auch noch gut dabei. Erstmal in den Wald und unsere Rucksäcke und Taschen geholt, die wir auch noch gut getarnt hatten. Immerhin hatten wir es dank unserem Merksatz “Hinter der dritten Pferdescheisse am V-förmigen Baum vor dem dichten Gebüsch“ gefunden. Danach noch den restlichen Alkohol abgeholt und auf den 20min langen Fußweg zum Bahnhof gemacht. Ich hatte immer noch Optics und Benno sah vielleicht aus… Ich forderte ihn immer auf den Kopf zu senken, sobald sich normale Leute - meist mit dem Fahrrad – nährten. Dabei hatte ich meine Musik über den Lautsprecher meines Mp3-Players laufen lassen. US Gangster Shit angeführt von Snoop und Pac. Die anderen „Reisenden“ haben vielleicht geschaut. Auf dem Weg und durch die Druppietraube am Bahnhof. Ich kann immer noch nur grinsen.

Die Zugfahrt endet schon am zweiten Bahnhof, da der Zug nicht durchfährt und wir eine halbe Stunde auf den nächsten warten müssen. Benno legt sich auf die Decke unter einem Baum am Bahnhof und pennt, ich setze mich auf die Bank daneben und fahre immer noch Optics. Keinen interessiert es! Schweizer halt. Irgendwie nach Zürich gekommen und weiter nach Basel. Zum Teil wieder normale Menschen unterwegs. Immernoch Druppies im Zug. Total Peinliche Drogen-Opfer. Kinder spielen und schreien wie Musik in meinen Ohren. Ich höre die Musik immer noch und noch für eine lange Zeit.

Zuhause angekommen erstmal alles abgestellt, Dope mitgenommen und ab in den Park chillen. Benno verabschiedet sich nach hause. Rauche zum runterkommen ein paar viele Joints mit meinem Cousin. Sehe Sterne rumfliegen. Insekten tanzen zur Musik und verschwimmen ineinander. Daheim angekommen, gegessen und um 21:15Uhr ins Bett.

Nach 35 Stunden wach und knapp 23 Stunden immer noch drauf. 17 Stunden Schlaf. Geil.





Fazit:

Dieses sog. „Candy-Flipping“ was ich da abgezogen habe, war im Nachhinein nicht allzu schlau. Man hätte das Speed weglassen können. Immerhin alles im kleinen Rahmen. Außerdem habe ich erstmal keine Lust mehr auf Speed und XTC, weil ich einfach nicht einmal annährend so werden möchte wie die Menschen, die ich dort teilweise gesehen habe. Ist einfach nix für mich. Lieber LSD ;)