Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Der Absturz (...meines Kreislaufes)
Drogen:Mischkonsum von Cannabis und Alkohol (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:zer0
Datum:22.10.2008 14:27
Set:Relativ gute, lockere Stimmung, nichts besonderes.
Setting:Die Geburtstagsparty eines Kumpels.
Nützlichkeit:5,88 von 10 möglichen   (16 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Ich habe bis vor kurzem kaum bis gar keine Erfahrungen mit Drogen (außer den Gesellschaftlich anerkannten wie Alk, Nikotin und Coffein z.B.) gemacht. Der Konsum von Cannabis beschränkte sich auf 1-2x am Joint ziehen und das unter starkem Alkoholkonsum der den Effekt ziemlich gedämpft hat. So kam es, dass ich das Ganze an einem Wochenende auf der Geburtstagsparty eines Kumpels noch einmal „richtig“ ausprobieren wollte. Einige Leute sind schon recht früh abgehauen und wir saßen in einer gemütlichen Runde mit 4-5 Leuten zusammen. An meinem zweiten Bier nippend schaute ich meinem Kumpel entsprechend nüchtern dabei zu wie er eine Tüte baute.



Ich verdrängte die Gedanken an den letzten Cannabiskonsum (*) und zog immer mal wieder an der Tüte. Ein leichtes Schweregefühl kam auf und ich fühlte mich angenehm müde, entspannt und wartete ein Weilchen. Nichts veränderte sich. Erfreut über diese Tatsache rauchte ich auch die nächste Tüte mit.



Dann irgendwann kam mein Kumpel auf die Idee das Zeug pur durch die Bong zu rauchen. Nach anfänglichem zögern wollte ich dann auch mal. Was sollte jetzt schon noch passieren?

Also fix einen Kopf fertiggemacht und in 2 Zügen weggeraucht. (hatte bis dato nur Tabak durch die Bong konsumiert) Der Effekt blieb der selbe und auf dem selben Level wie bei den beiden Joints zuvor, nur war der Konsum durch die Bong irgendwie „flashiger“.

Nun kam der Zeitpunkt zu dem ich mich entschied es nicht zu übertreiben und erstmal Schluss machen wollte. Mein Kumpel rauchte allerdings weiter. Als ich die Bong dann ablehnte durfte ich mir diverse Sticheleien anhören, die ich so wie ich (leider) bin nicht auf mir sitzen lassen konnte.



Also noch einen Kopf gemacht und geraucht - ein Fehler.



Ich begann mich langsam immer unwohler zu fühlen, mein Mund wurde immer trockener bis hinunter in den Hals, die Zunge fühlte sich an als würde sie langsam zusammenschrumpeln und ich konnte nicht mehr richtig schlucken. Ich trank immer wieder etwas, allerdings half das kaum. Mir wurde etwas übel, heiß, ich begann zu schwitzen und ein unangenehmes Kribbeln breitete sich aus. Jede Bewegung löste Schwindel aus. Mein Kumpel erzählte mir irgendwas und ich nickte immer, sagte aber selber nichts mehr und hörte auch nicht wirklich zu. Er schien wohl nicht zu bemerken das es mir nicht so pralle ging. Nur meine Freundin schaute ab und zu besorgt zu mir rüber. Mir kam der Gedanke das etwas frische Luft helfen könnte, jedoch fühlte ich mich total schwach und war mir nicht mal sicher ob ich vernünftig gehen kann..



„Naja, es hilft ja alles nichts…“ dachte ich mir.



Nachdem ich noch mal tief durchgeatmet hatte stand ich auf und lief unter Schwindel auf die Tür des Raumes in dem wir saßen zu. Ich stammelte das ich mal etwas frische Luft bräuchte und musste mich voll konzentrieren damit ich überhaupt sprechen konnte da ich vollends damit beschäftigt war nicht gleich einfach umzukippen. Meine Freundin stützte mich ein wenig und wir schafften es bis vor die Tür. Ich zog sie hinter mir zu und im selben Moment verabschiedete sich mein Kreislauf, mir wurde schwarz vor Augen und meine Beine klappten weg. Ein Glück das neben der Tür ein Stuhl stand auf den ich mehr gefallen bin als das ich mich hingesetzt hätte.



„Scheiße.. scheiße.. SCHEIßE…“ dachte ich „wieder die selbe Scheiße!“



Ich hielt mich auf dem Stuhl sitzend an meiner Freundin und lehnte meinen Kopf an ihren Bauch, sie strich mir übers Haar. Mein Herz sowie meine Gedanken rasten. Zum Glück konnte ich dieses mal etwas besser mit der Situation umgehen und wusste das dieser Zustand nur von kurzer Dauer sein würde… oder hoffte es. Mein Augenlicht kam teilweise wieder, jedoch waren überall noch große schwarze Flecken.



Mein Halt an dem ich mich verbissen festklammerte wurde dann angerufen und telefonierte kurz.



„Mist verdammter…“ sagte sie.



Eine Bekannte der Mutter meiner Freundin wollte uns mitnehmen und nach Hause bringen. Sie würde in 5 min auf den Hof fahren. Ich wollte auf keinen Fall die Nacht hier verbringen, ich wollte einfach nur in das Bett meiner Freundin und mich ausruhen… fühlte mich so schwach und müde. Einige Momente später als ich wieder einigermaßen sehen konnte raffte ich mich mit aller Willenskraft auf und schleppte mich mit zitternden Beinen und der Hilfe meiner Freundin nach draußen auf den Hof und ließ mich auf eine Bank fallen. Das Kribbeln, Schwitzen und die Übelkeit ließen nach – frische Luft half wirklich etwas. Dieses unglaublich starke Schwächegefühl und die Müdigkeit gepaart mit einem leichten Schwindel blieben allerdings.



Besagte Bekannte fuhr vor und wir stiegen ein, ich bemühte mich nichts anmerken zu lassen und war die ganze Fahrt über still. Bei meiner Freundin angekommen, immer noch wackelig auf den Beinen, torkelte ich aus letzter Kraft in ihr Bett.



Die Anspannung wich, ich bekam wieder Spucke und auch das Schwindelgefühl ging langsam weg. Ich habe wohl 15-30 min vor mich hin gedöst und bin dann wieder wach geworden.



Jetzt wird’s etwas strange: Ich habe mit meiner Freundin gesprochen (vollgelabert triffts wohl eher) und hatte ein unglaubliches Mitteilungsbedürfnis. Mir schossen jede Menge Gedanken durch den Kopf und ich musste sie alle irgendwie in Worte fassen. Das war fast wie ein Zwang. So kam ich von einem zum anderen und redete ununterbrochen. Ziemlich wirres und unsinniges Zeug manchmal. Ich musste öfters selber darüber schmunzeln und dachte nur "WTF geht denn jetzt ab mit mir?!". Jeder neue Gedanke setzte eine Kette von anderen Gedanken in gang und ich musste sie alle laut aussprechen.



Meine Freundin lachte die ganze Zeit… „Du müsstest dich mal sehen wie du daliegst und Scheiße laberst!“



Nach einer Weile zeichnete sich in ihrem Gesicht aber etwas Sorge ab da ich nicht aufgehört habe vor mich hinzuplappern. Als ich das sah und mir das ganze so langsam selbst etwas zu blöd wurde entschied ich einfach schlafen zu gehen. Also Licht aus, hingelegt, versucht das Geplappere zu unterdrücken und zu schlafen. Ich brauchte eine ganze Weile dafür denn irgendwann hatte ich das Gefühl ich hätte 2 Persönlichkeiten. Ich redete in Gedanken mit mir selbst und antwortete auch… es ist schwer zu beschreiben. Die eine Persönlichkeit hat alles optimistisch gesehen, die andere pessimistisch und schlecht. Fast wie bei Gollum aus HdR. So stelle ich mir auf jeden Fall Schizophrenie vor. Mit dem Gedanken das ich mich mal gefälligst zusammenreißen sollte und mir das nur einbilden würde schlief ich dann aber doch ein…



Am nächsten morgen war alles beim alten und ich fühlte mich überraschend erholt und ausgeglichen.



So.. ich habe nun noch einige Fragen zu diesem Trip:



Ist es normal das man wenn man gekifft hat so einen trockenen Mund bekommt?



Hing der Kreislaufzusammenbruch mit dem Konsum von Cannabis zusammen oder eher weil ich z.B den Rauch nicht vertragen habe, nicht genug Luft durch das Rauchen bekommen habe o.ä ? Was meint ihr? Ich würde gerne noch mal kiffen… (ohne zu übertreiben) aber wenn es wirklich am THC selbst liegt dann lass ich es bleiben.



Hat jemand schon mal ein ähnliches Erlebnis gehabt? Vor allem was dieses Mitteilungsbedürfnis und diese abstrusen Gedankengänge betrifft?









(*) Ich habe vor diesem Erlebnis schon ein ähnliches gehabt. Zusammen mit einer Freundin nüchtern einen Joint geraucht und die selben Symptome gehabt… erst alles in Ordnung, dann Übelkeit, Schwindel und Kribbeln. Bin ins Badezimmer getorkelt weil ich dachte ich müsste kotzen… zack, Kreislaufkollaps. Also ziemlich ähnlich wie bei diesem Trip.