Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Erstes Mal Dex - schöne Erfahrung, aber anders als erwartet
Drogen:Mischkonsum von DXM und Cannabis (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:deep7
Datum:25.01.2009 15:40
Set:gut gelaunt, nichts weiter zu tun
Setting:Zuhause ohne Eltern
Nützlichkeit:7,53 von 10 möglichen   (15 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Hey. Gestern war es soweit. Das erste mal DXM.



Einen Hypersensibilitätstest hatte ich bereits schon einmal gemacht und gestern nahm ich am Abend einfach mal drei Kapseln Hustenstiller (je 30mg), noch unsicher, ob ich es bei einem Allergietest belasse oder heute gleich richtig dexxe, wenn alles passt.



Naja am Ende beschloss ich letzteres und berechnete erstmal im Internet die passende Dosis für meine kläglichen 59 kg Körpergewicht ; )



Der DXM-Rechner spuckte folgendes aus (Angaben in mg):



1. Plateau: 40 - 65

2. Plateau: 66 - 199

3. Plateau: 200 - 399

4. Plateau: 400 - 533



Es war ungefähr 20 Uhr. Landen wollte ich zwischen Plateau 2 und 3. Drei Kapseln hatte ich ja schon genommen (so gegen 18:30 Uhr), also legte ich nochmal sechs Stück nach, sodass ich insgesamt auf neun kam, also 270mg. Da das Kapseln schlucken so wenig Überwindung kostete, nahm ich gleich noch eine, also dann eben 300mg. Was soll’s, wenn schon denn schon, ich will ja gleich richtig was spüren und ich nahm vorsichtig noch eine und kam nun auf 330mg, käme also laut DXM-Rechner schon näher ans 4. als ans 2. Plateau.



Ich saß also in meinem Zimmer am PC und bildete mir ein, noch nicht wirklich was zu spüren, nicht mehr als beim ersten Hypersensibilitätstest, für den ich lediglich drei Kapseln nahm.



Mein Bruder, den ich vorher gefragt hatte, ob er heute zu Hause sei und evtl. ab und zu nach mir schauen könnte, rief ab und zu hoch bzw. runter, wie es mir so ging. Ich sagte "Naja, viel merk ich noch nicht."



Eigentlich hätte ich mittlerweile schon mit ersten Halluzinationen gerechnet, es war jetzt 21 Uhr. Vielleicht lag es daran, dass ich kurz vor Einnahme erst gut gegessen hatte (selbstgesammelte Birkenpilze, die ich noch eingefroren hatte, dazu Rührei, war übrigens köstlich).



Leicht angenervt, beschloss ich also, nochmal drei Stück nachzuwerfen. Allerdings bemerkte ich jetzt, dass ich mir mittlerweile etwas schwertat, nachzurechnen, wieviele ich eigentlich schon genommen hatte und fragte mich, ob es vllt. ein wenig leichtsinnig ist, beim ersten Mal gleich so viele zu nehmen.



Ich war jetzt schon bei 14 Kapseln, also 420mg, und dachte mir "Naja, die 3 Stück vom Anfang wirken da sicher eh nicht mehr so dazu...", zog also gedanklich immer dreimal 30mg (90mg) ab und kam so auf 330mg. Das müsste ja dann passen.



Keine Ahnung mehr, ob ich den Joint erst jetzt geraucht habe, oder ob ich zu dem Zeitpunkt noch nicht bei 14 Kapseln war. Ich glaube, es war noch davor.



Jedenfalls hab ich mir irgendwann einen gebaut, weil ich gelesen hatte, dass die Kombination Dex und THC ziemlich gut kommt. Mittlerweile spürte ich eine zwar eine deutliche Wirkung, es war wohl so 22 Uhr: Ich nahm die Musik sehr intensiv wahr. Trotzdem freute ich mich umso mehr auf den Joint, da ich von der DXM-Wirkung - so wie sie im Moment da war - immer noch leicht enttäuscht war.



Ich sah, bevor ich zum Rauchen rausging, in den Spiegel. Meine Pupillen waren vergrößert, allerdings rechnete ich mit keiner großartigen Wirkung mehr.



Dann, endlich draußen, und ungefähr bei der Hälfte des Joints angelangt, nahm ich eine Wirkung wahr, ein wunderschönes Gefühl, die keinesfalls vom Gras alleine kommen konnte. Der Joint machte mich nicht normal breit, es war eine Synergie zwischen DXM und THC. Ich hatte nicht dieses couchdrückende Gefühl wie sonst. Mein Blick war mittlerweile sehr unscharf, mein akustisches Wahrnehmungsvermögen schien dafür umso geschärfter. Bei jedem Türenschließen oder Rollo-Herunterlassen erschrak ich. Allerdings war es keine richtige Paranoia, im Gegenteil empfand ich diesen Zustand als gewollt, typisches Drogen-Feeling eben.



Die Zeit schien zu rasen und ich fragte mich, wie lange ich schon hier draußen bin. Ich begriff, dass mein Geist nicht mehr ganz da ist, wie er es sonst ist. Ich versteckte mich hinter parkenden Autos, als ein PKW vorbeifuhr. Der Joint war immer noch nicht ganz zu Ende.



Ich stand mittlerweile ziemlich neben mir. Endlich begriff ich, was Dissoziation bedeutete. Es ist eine ganz andere Klasse, die Wirkung nicht vergleichbar mit bisherigen Drogenerfahrungen. Ich war völlig fehlinformiert gewesen, hatte ich doch in erster Linie mit Halluzinationen gerechnet.



Unsicheren Ganges ging ich herein. Ich fragte meinen Bruder, wie lange ich draußen war. Er meinte 10 Minuten, ich hätte eher eine halbe Stunde geschätzt.



Ich war jetzt wieder in meinem Zimmer und bemerkte am Computer, wie schwer es mir fiel, 1. den Sinn zu erfassen und 2. überhaupt etwas lesen zu können (Pupillendilatation).



Erinnerungen an Berichte von bleibenden Schielprobleme wurden mir nun gewahr und ich hatte Angst davor, womöglich auch davon betroffen zu sein.



Ich legte mich jetzt in mein Bett, die Musik lief den ganzen Abend durch. Im Bett nahm ich erstmals die "halluzinogene" Wirkung des DXMs wahr. Nicht, dass ich zuvor schon am Computer ein wenig das Augenkino bei geschlossenen Augen zur Musik genoss. Nein, jetzt, bei gedämpften Licht und in meinem Bett, sah ich eine Falte in der Bettdecke als ein kleines Krokodilgesicht mit leuchtenden Augen. Es war keine wirkliche Halluzination, vielmehr eine Assoziation, die ich bewusst steuern konnte. Wollte ich das Krokodil sehen, sah ich das Krokodil. Wollte ich die normale Decke sehen, sah ich die Decke. Ich konnte damit spielen.



Aus Angst davor, vor meinem Bruder oder den Eltern (die waren zwar weg, aber irgendwann mussten die auch wieder heimkommen) wie ein Junky zu wirken, der sich einfach nur noch ins Bett legt, um seinen Rausch zu genießen (und das ist echt das perfekte Gefühl), begab ich mich schließlich wieder an den PC.



Wie ich chattete, nahm ich meine Hände, die auf der Tastatur tippten, nicht mehr als wirklich mir zugehörig wahr, sie waren nicht mehr als bloße Steuerelemente meines Geistes.



Es war jetzt ca. 23:30 Uhr und ich merkte, die Wirkung würde sich wohl nicht mehr viel verstärken. Ich wollte das Gefühl aber beibehalten, nicht zuletzt weil ich vorhatte, den (Drogen-)Film „51th Street“, der um 0:00 Uhr auf Pro7 lief, auch richtig genießen zu können. Ich nahm also noch drei Kapseln dazu, war nun bei insgesamt 17.



Ich spürte, dass sich die Wirkung nun wieder verstärkte und begab mich mit Chips und etwas zu trinken vor den Fernseher. Leider wusste ich da noch nicht, wie verspult der Film wohl schon an sich ist und dass ich in meinem Zustand erst gar nichts kapieren würde. Im Nachhinein bin ich jedenfalls so schlau wie vorher. Irgendwie ging es da um eine Wunderdroge, an die Handlung, geschweigedenn das Ende kann ich mich aber nicht mehr erinnern. Ich weiß noch, dass da irgendeine Frau auf dem Motorrad alle Leute abgeknallt hat, um den einen Schwarzen zu beschützen. Und ich glaube, die hat das im Auftrag von so einem schrägen Typen gemacht, der das Rezept von dem Schwarzen (der die Droge wohl erfunden hat) für sich haben wollte. KA, so hab ich’s glaub ich ungefähr verstanden...



Naja mit Chips essen war’s nicht wirklich was. Irgendwie wollte mein Magen nichts essen. Ein ganz seltsames Gefühl hatte ich auch im Hals. Ich schüttete die Chips, die ich mir vorher in eine Schüssel getan hatte, wieder zurück in die Tüte.



Während des Filmschauens habe ich mir mehrmals überlegt, ob das so noch weiter Sinn macht. Ich kapierte sowieso Null, hatte diesen vereisten Blick und sah zwar die Bilder, war im Kopf jedoch ganz woanders und nicht beim Film. Aber irgendwo passte die ganze verschrobene Atmosphäre des Films auch perfekt zu meinem Feeling.



Dann kam plötzlich meine Mutter rein. Sie meinte „Du hast jetzt aber nicht die Tabletten genommen.“ – Ich antwortete „Doch, ich merk auch immer noch was.“ – „Na super, hast du dann wenigstens an die Katze gedacht?“ – „Ups, dachte ich zu mir selbst, das hast du total vergessen.“

Naja, deshalb ist sie dann leicht säuerlich zu Bett gegangen, aber die Katz hat’s überlebt.



Als der Film zu Ende war, bin ich ins Bett gegangen. Ich konnte gut einschlafen.



Aufgewacht bin ich heute morgen noch leicht gedämpft im Kopf. Das erste, was ich testete, war mein Blick: ganz normal. Ansonsten auch alles beim alten. Insgesamt eine schöne Erfahrung, aber eher eine Droge zum einfach nur daliegen und Augenschließen - das weiß ich jetzt. Ich bin in völliger Fehleinschätzung der Wirkung gewesen und rechnete ursprünglich mit einem etwas ungemütlicheren, ja härteren Tripverlauf. Aber gut, dass es so gekommen ist : )