Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Zerstückelt und verascht von einer Pflanze
Drogen:Mischkonsum von Engelstrompete, Cannabis und Speed (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:Eidechse
Datum:04.09.2009 04:14
Set:Auf der Suche nach mehr Highness, ohne allzu hohe Erwartung
Setting:2 Mittripper, 3 Sitter, bei mir zu Hause, Eltern im Urlaub, besste Vorrausstzungen
Nützlichkeit:8,86 von 10 möglichen   (78 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Engelstrompete; schon der Name dieses hochpotenten Nachtschattengewächses treibt mir einen eisigen Schauer über den Rücken. Dass das nicht immer so war, soll der folgende Bericht dokumentieren, der trotz einigen vielleicht lustig klingenden Passagen hoffentlich jedem eine deutliche Wahrnung ist.

Es ist mein erster Bericht hier, leider etwas lang aber dafür alles drin woran ich mich erinnern kann; seid nicht zu hart zu mir, über konstruktive Kritik würde ich mich natürlich sehr freuen!!





Die Vorgeschichte:



Der Vorfall ereignete sich vor ca. 5 Jahren, als ich im zarten Alter von 16 oder 17 Jahren auf Grund einer Haschflaute mit einem Kollegen auf die geniale Idee kann mich an der Trompete zu berauschen. Zu diesem Zeitpunkt waren wir uns keinerlei Gefahr bewusst, obschon auch wir die Horrorgeschichten kannten, von Menschen die sich im Wahn die Genitalien verstümmelten. Da wir uns aber für intelligent und willensstark genug hielten, meinten wir es mit der Trompete schon aufnehmen zu können, ohne unsre Pimmel zu verlieren;-)

Auf dem Heimweg von einem Kumpel stand eine prächtige Pflanze, das war uns bekannt, wahrscheinlich war auch dies der Aufhänger, so etwas überhaut zu tun. Wir pflückten also einige der Blätter und bereiteten uns einen Tee zu, den wir mit Früchtetee geschmacklich noch aufwerteten. Doch außer einem leicht verändertem Körpergefühl und blitzartigen CEV´s war nicht viel zu spüren.

Ein Paar Tage später trank ich dann noch mit einer Freundin einen Tee, der bei mir bis auf die oben genannten Symptome, kaum eine Wirkung hatte. Meine Begleiterin hingegen war jedoch recht angetan, sie war sogar der festen Überzeugung ein Teppich zu sein, auf dem Menschen herumliefen.





Der eigentliche Trip:



Aufgrund der Begeisterung dieser Freundin, entschlossen wir uns kurze Zeit später noch einmal einen Versuch zu starten, diesmal aber stärker dosiert.

Retrospektiv kann ich noch nicht einmal sagen, ob 1 oder 2 Tage waren, an denen wir uns das Teufelszeug eingefahren haben, irgendwie waren neben uns 3 Trippern noch einige andere Leute anwesend, die aber ständig wechselten….. kurzum, dazu kann ich keine genaueren Angaben machen, da der Trip sowieso ca. 4-5 Tage dauerte…..und sich meiner Meinung nach gerade in dieser totalen Aufhebung von Realität und vor allem Zeit, die fiese Hinterfotzigkeit der Trompete offenbart.





21-22 Uhr:



Meine beiden Spezel und ich holen zwischen 20 und 30 mittel bis sehrgroße Blätter (an die Blüten haben wir uns nicht getraut) und bereiten uns einen Tee zu. Aus einem mir im Nachhinein vollkommen unersichtlichen Grund, wollte ich die Blätter unbedingt trocknen, also legte ich sie zuerst in die Mikro, wovon diese jedoch nur labbrig wurden und im Anschluss auf den Toaster (möglicherweise hat dieser Vorgang die Giftstoffe verringert oder verstärkt, ich weiß es nicht, vielleicht weiß einer von euch mehr).

Als der mit Früchtetee verfeinerte Trank fertig war, eilte ich nach oben um ihn der gierigen Meute zu servieren. Wir hatten zudem noch etwa 2g Ampf und ausreichend Kiff am Start und so tranken wir uns jeder 2 Tassen, zogen den ein oder anderen Kopf und schnupften ein paar Näschen.





Die Wirkung:



Schon nach recht kurzer Zeit muss sich eine Wirkung breit gemacht haben, die wir 3 jedoch nur sehr unterschwellig wahrnahmen. Doch ganz offensichtlich waren wir alle schon total unterwegs, was uns Tage später die anwesenden Nichttriper voller entsetzen mitteilten.

Am deutlichsten zu spüren war neben einer als harmlos eingeordneten Verspultheit, eine Holzfresse, wie ich sie in all den Jahren des Kiffens beim besten Willen noch nie erlebt hatte. Ich trank bestimmt 1 Liter Milch, bis ich enttäuscht feststellen musste, dass die erwünschte Wirkung bereits nach 2 Sekunden schon wieder weg war und so fand ich mich mit diesem Zustand ab, um mich dem Turn hinzugeben.

Bis dahin fühlten wir uns alle noch total normal, was sich allerdings änderte, als wir das Haus verließen um ein wenig durch die Siedlung zu eiern. In dem Neubaugebiet der 6000 Seelengemeinde war es äußerst unwahrscheinlich um diese Uhrzeit (kA irgendwann nachts;-) Menschen zu treffen, doch heute war das anscheinend anders. Auf der Straße vor dem Spielplatz war eine ganze Horde von Leuten, die offensichtlich so eine Art Straßenfest feierten, was ich deutlich sehen und hören konnte. Als man mich aufklärte, dass absolut niemand außer uns hier ist, war ich einerseits positiv überrascht von der halluzinogenen Potenz der Pflanze, andererseits auch ein wenig verwirrt, wie krass meine Realität von der Anderer abwich.

Als es dann auch noch Mülltonnen und Baummenschen auf uns abgesehen hatten, hielten wir es für das beste wieder rein zu gehen. Meine Freundin verabschiedete uns und ging ebenfalls nach Hause. Um meine Oma nicht zu wecken, welche im ersten Stock schlief, bat ich meine Freunde den Treppenturm zu benutzen, der unsre Haushälfte mir der der Nachbarn verband und über welchen man den zweiten Stock erreicht, wo sich mein Zimmer befand. Sobald ich drinnen war, sollte ich ihnen oben die Türe öffnen, was mir jedoch unmöglich erschien, da ich vor der Türe sitzend Selbstgespräche mit meiner Mutter (welche in Italien war) führte, von wegen ich habe mich ausgesperrt und bla. Durch das Rufen meiner Freunde wurde ich dann wieder in die „Normalität“ katapultiert, ohne daran etwas komisch zu finden.

Oben prahlte ich sogar eher noch damit rum wie gescheppert ich da grad wohl gewesen sein musste. Eine weitere Sache die mir mein nichtberauschter Kollege erst Tage später bewusst machen konnte, war die Tatsache, dass ich wohl offensichtlich aus Durst, direkt nach dem Betreten meines Zimmers, beherzt zu Bong griff und ein paar dicke Schlücke Schlonzwasser zu mir nahm, was mir als das normalste von der Welt vorkam.





Die endgültige Verklatschung:



Ab diesem Zeitpunkt kann ich die Vorfälle in keinen sinnvollen Zusammenhang mehr bringen, möglicherweise passierten einige Dinge erst 1 oder 2 Tage später, als wir so glaube ich, erneut trippten wofür es jedoch keine eindeutigen Indizien gibt;-)

Ich kann mich nicht erinnern ob ich gekifft habe, ich weiß nur, dass mein Tütchen Ampf deutlich voller gewesen sein muss als das meines Kollegen, was diesen wohl dazu ermunterte sich meines unter den Nagel zu reisen. Obwohl ich ihn auf den Irrtum aufmerksam machte, legte er gelassen weiter, mit der Behauptung dass es ja eh seines wäre. Ich saß auf meinem Sofa nicht weiter als 11/2 Meter von ihm entfernt und war doch in keinster Weise in der Lage auch nur irgendetwas zu unternehmen. Doch auch das erschien mir total normal, da wir uns im Prinzip komplett nüchtern vorkamen.

Ach ja mein gutes altes Sofa, auf ihm muss ich wohl einige Zeit verbracht haben, denn als ich auf die Uhr schaute und selbiges 5 Sekunden später noch einmal tat, waren schon 4 Stunden vergangen. Verblüfft fragte ich meinen diebischen Kollegen, der mir noch immer gegenübersaß, was bitte in dieser Zeit passiert ist, was er mir jedoch nicht beantworten konnte.

Wir stellten fest, dass die beiden verblieben Nichttripper weg waren und ob meine Freundin überhaupt dagewesen ist, konnte auch keiner beantworten. Der Dritte im Bunde muss anscheinend schon vor Stunden eingeschlafen sein, zumindest schlief er wie ein Stein. Ruhe, Schlafen, ein gutes Stichwort und so legte ich mich in mein Bett wo ich voller erstaunen nach einiger Zeit meine schlafende Freundin entdeckte.

Erleichtert kuschelte ich mich zu ihr, grabschte ihr am Arsch rum und Küsste ihren Hals. Als ich ihr durch die Haare streifte, bemerkte ich, dass sie sich ihr blondes langes Haar offenbar schwarz gefärbt hatte und nun eine Kurzhaar Hochgelfrisur trug. Ich schien immer noch ganz klar in der Birne zu sein, also wunderte ich mich nur warum sie sich denn so entstellt hatte ohne das mit mir zu bereden. Zudem bemerkte ich allmählich, dass sie scheinbar doch ein wenig größer war, als ich das in Erinnerung hatte, etwa 1.95 Meter mindestens. Ich begann innerlich sauer zu werden, was ihr einfalle auf einmal so hässlich und maskulin zu sein und ich zweifelte stark ob es mir möglich sein könnte trotzdem weiterhin mit ihr zusammen zu sein. Doch letztendlich musste ich es so hinnehmen und mich damit arrangieren was war. Da ich mich ja so nüchtern gefühlt habe, war es mir auch nicht möglich auf die Idee zu kommen, dass es sich hierbei um meinen Kumpel gehandelt hat;-)

Beschämt über diesen Irrtum, blickte ich zu meinem anderen Spezel, der vom Sofa aus einen direkten Blick auf das Bett hatte, aber scheinbar nichts auffälliges bemerkt hatte (als ich beiden Tage später davon berichtete, wusste keiner etwas davon).





Die Tage danach:



Um 10 Uhr morgens hat sich mein diebischer Freund dann auf den Heimweg gemacht, welcher per Bus nicht länger als maximal 1 Stunde dauert. Im Laufe des Tages berichtete mir meine Oma von seinem merkwürdigen Verhalten: Neben ihrem Bett soll er gestanden haben als sie aufgewacht ist und als sie ihn ertappte, wie er gerade ihre Kreislauftabletten einsteckte, stritt er es einfach dreist ab und verließ das Haus. Abends um 6 Uhr rief er mich dann an und erzählte mir, dass er soeben heimgekommen sei, sich aber nicht entsinnen könne was er in den verbleibenden 7 Stunden getrieben hat. Außerdem berichtete er, dass er nicht mehr lesen könne, außer er halte das Objekt weiter weg, woraufhin ich ihm riet einen Augearzt zu konsultieren, ehe ich bemerkte, dass es mir nicht anders ging.

Einige Tage später konnte er sich dann auch fragmentarisch an die fehlenden 7 Stunden erinnern, die er anscheinend damit verbrachte, am Hbf Steinchen und Äste zu sammeln, die er sich, nachdem er sie versuchte anzuzünden in den Mund legte ohne sie jedoch zu essen.

Ich selbst hatte ca. 2 Tage nach dem Trip praktische Prüfung für 50ccm Roller, die nach 100 Metern durch ein „ du Spasst hättst grad beinah nen Fußgänger überfahren“ meines Fahrlehrers ein jähes Ende fand.

Selbst 4 bis 5 Tage nach dem Konsum, konnte ich immer noch gut ausgeprägte akustische Halluzinationen wahrnehmen.





Mein Fazit:



Hört sich vielleicht lustig an, aber wenn man das selbst erlebt kommt man an der Erkenntnis wohl kaum vorbei, dass es einfach das dümmste, durchste und bizarrste war, dass ich bis dato erlebt hatte. LSD und Pilze sind nach meiner Erfahrung wesentlich besser zu kontrollieren, da sich eine derartige Aufhebung jeglicher Kontrollinstanzen wenn überhaupt bei extremer Überdosierung einstellt. Gerade dieses „sich nüchtern fühlen“ ohne zu realisieren was in Wirklichkeit in und um einen so vor sich geht, macht die Trompete zu einer der unangenehmsten und gefährlichsten Vertreter die sich in unsren Vorgärten tummeln. Außerdem möchte ich darauf hinweisen, dass das ca. halbe Gramm Schnupf und der ein oder andere Kopf den ich warscheinlich geraucht habe, definitiv keinen spürbaren Einfluss auf mich hatten.

Dass ich jedem von einer Nachahmung abrate ist wohl mehr als offensichtlich und sollte trotzdem irgendwer da draußen auf die selbe bescheuerte Idee kommen, kann ich ihm nur wünschen, dass sein Schutzengel nicht gerade dabei ist ein Trompetensolo zum Besten zu geben ;-))