Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Unverhofft kommt oft
Drogen:Mischkonsum von Hawaiianische Baby-Holzrose und Cannabis (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:MrGrey
Datum:22.11.2009 17:55
Set:in freudiger Erwartung
Setting:erst Park, nachher alleine zu Hause
Nützlichkeit:8,40 von 10 möglichen   (20 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Vorwort:

Dies ist mein erster Tripbericht, deswegen entschuldige ich mich von vornherein für jedwegen Fehler den ich evtl machen sollte.

Dieser Bericht soll nicht dazu dienen Leute zum Konsum anzuregen, sondern ihnen vielmehr klarmachen auf welches eventuelle Risiko sie sich da einlassen:

"Töricht, wer da behauptet, der psychedelische Weg sei frei von Risiko. Kurzsichtig, wer da glaubt, das Risiko lohne sich nicht."







Am 21.11.2009, sprich gestern, traf ich mich mit einem Bekannten in einem Park in der Nähe meines Wohnortes.

Nachdem wir einige Tüten geraucht hatten kam unser Gespräch wie so oft auf das Thema Drogen.

Plötzlich hielt er mir 10 Holzrosensamen unter die Nase die er an diesem Tag bekommen hatte.

Erfreut, das der Abend nun doch nicht alltäglich werden sollte überredete ich ihn mir 4 Stück zu geben, die ich nach einer knappen Dreiviertelstunde einweichen gründlich kaute und runterschluckte.

So saßen wir noch einige Zeit dort und redeten über dieses und jenes, bis mein Bekannter ( der Neuling auf diesem Gebiet ist und keine Samen zu sich genommen hatte) nach Hause ging und ich selbst mir ein Taxi nahm.

Da dies bei Weitem nicht meine erste psychedelische Erfahrung war und ich vor allem LSA , auch in höherer Dosierung, schon mehr als einmal genommen hatte erwartete ich von den vier Kernen nur einen leichten Turn.



Zu Hause stellte ich erfreut fest, dass meine Eltern nicht da waren und machte es mir in meinem Zimmer mit Schwarzlicht und Progressive/Chillout gemütlich.

Als erstes stand eine Fressorgie an, da das Gras so langsam seinen Peak erreichte.

Nachdem ich mir den Magen vollgeschlagen hatte merkte ich aufeinmal verwundert das ich nicht mehr aufhören konnte zu grinsen und mein Kommunikationsdrang sich ins Unendliche zu steigern schien.

Blöd nur das niemand zum Reden da war.

Nach kurzem hin und her entschied ich mich mich ins Bett zu legen wo ich ca. eine knappe Stunde mit dem Gefühl verbrachte gerade an einem Sommermorgen aufgewacht zu sein, mich noch einmal umzudrehen und weiterzuschlafen- rundum glücklich also.

Schloss ich die Augen begannen auch schon die ersten CEV’s; zur Erinnerung: Wir befinden uns nun eine knappe Stunde nach Einnahme.

Auf einmal begannen auch meine Wände sich bemerkbar zu machen, zuerst wunderte ich mich ob sie schon immer leicht pulsierten, stellte kurz darauf aber erfreut fest das dies zum Trip gehörte. :)

Ich stand aus dem Bett wieder auf und verspürte plötzlich den sehnlichen Wunsch zu zerfließen, bzw zu einem Tropfen im Ozean zu werden.

Nach kurzer Überlegung baden zu gehen verwarf ich diesen Gedanken aber wieder aus Angst zu ertrinken oder ähnliches, man weiß ja nie.. ; )



Nun fing auch mein Hirn an sich seinen Teil zurecht zu spinnen und ich philosophierte mal laut mal nur in Gedanken über die verschiedenen Menschen in meinem Leben.

Hierbei konnte ich jedoch keineswegs still liegen oder sitzen da ich von einer inneren Unruhe erfasst wurde.

Plötzlich fielen mir Ereignisse aus meiner Vergangenheit ein und ich setzte mein Leben wie ein Puzzle zusammen.

Nun erkannte ich warum ich der Mensch sein muss der ich bin.

Mir kam es vor als hätte ich mehrere Stunden so verbracht, doch ein kurzer Blick auf die Uhr sagte mir das es erst kurz vor 12 war.

Ich quoll fast über vor Glück und entschied mich auf meinen Balkon zu gehen, eine Zigarette zu rauchen und dem Regen zu lauschen.

So stand ich da also in meine Decke eingewickelt auf dem Balkon und empfand nach mehreren Zügen eine unglaubliche Abscheu gegen diese Glimmstängel und entschied mich spontan aufzuhören.

Leider hat das bis jetzt noch nicht so gut geklappt.



Mein einziger Wermutstropfen war nur, dass ich auf mehr Optix gehofft hatte und so legte ich mich wieder in mein Bett, schaffte es nach 5 Minuten die Musik wieder zu starten und schaute an die Decke.

Direkt über mir hing mein Tuch auf dem ein großes Ying/Yang in der Mitte steht und mehrere kleine am Rande drumherum.

Wie auf ein geheimes Zeichen begannen diese zu rotieren und mein Blick blieb kleben.

Immer synchron, bestimmten Rythmen folgend, verformten und drehten sich dieses Gebilde vor meinem Auge und jedes Mal wenn ich blinzelte startete dieses Schauspiel genau gleich aufs Neue.



So muss ich einige Zeit verbracht haben, staunend und die Menschen bedauernd denen dieses Bild vorenthalten blieb.

Ich empfand ein unglaubliches Mitgefühl für die Welt und ihre Bewohner, jedoch wurde mir gleichzeitig die Freude über mein eigenes Dasein bewusst.

Dies war mit Abstand der spirituellste Trip auf den ich mich jemals begeben hatte.

Konflikte, die ich zur Zeit mit meiner Freundin, Eltern oder Freunden hatte erschienen mir nichtig; geradezu lächerlich.

Ich begann das große Ganze zu begreifen und selbst wenn ich es nicht ganz begriff so war es doch wunderschön den Gedanken der Verbundenheit mit allem und jedem zu teilen.



Ich schaute auf die Uhr und merkte das meine Eltern bald wiederkommen müssten, immerhin hatten wir schon halb 3 Uhr morgens.

So langsam begann der Trip auch abzuklingen und ich legte mich ins Bett um die letzten CEV’S zu genießen, worüber ich auch einschlief.



Ich wachte gegen halb elf auf und startete zuallererst in die Küche da ich einen riesigen Appetit verspürte.

Ich schaute nach draußen, sah den Wald vor unserem Haus und fühlte mich rundum zufrieden.

Ich war glücklich darüber diese weitere Erfahrung gemacht zu haben und nun ein Stückchen mehr mit mir und der Welt im Reinen zu sein und dem Gedanken der Mensch zu sein der ich sein will.

Kurzum ich fühlte mich wie neugeboren.





Nachwort:

Auch wenn dies eine der schönsten Nächte meines Lebens war, so rate ich doch niemandem diese Erfahrung völlig unvorbereitet oder gar in schlechter psychischer Verfassung zu machen.

Selbst die harmloseren Psychedelika, wozu LSA nun sicher nicht zählt, bergen unabsehbare Gefahren jedoch auch unvorstellbaren psychischen Nutzen, da man sich auf eine Reise zum "Inneren-Ich" begibt.

Im Endeffekt sollte jeder selber entscheiden ob er sich für gefestigt genug hält dieses Risiko einzugehen; ich für meinen Teil lebe gut mit meiner Entscheidung!