Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Trip - welcher Trip?
Drogen:Benzodiazepine
Autor:SchinkenSpicker
Datum:20.04.2010 00:51
Set:Gut gelaunt - im willen die Droge zu testen
Setting:Mein gemütliches Zimmer
Nützlichkeit:7,82 von 10 möglichen   (34 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Da mich mein letzer Trip sehr belastet hat, habe ich entschlossen, einen Bericht zuschreiben, zu mindestens von dem Teil, den ich weis, was leider nicht viel ist. Dieser Bericht könnte wohl eher vielmehr eine Warnung werden für Leute die mal Benzos konsumieren wollen ;)

Der Titel bezieht sich im Übrigen auf das Wissen, was ich noch über den Trip hatte: eigentlich nichts, die Geschichte ist geprägt von Blackouts und einigen Erinnerungspassagen zwischendrin. Deswegen mag sich dieser Bericht teilweise leicht komisch lesen. Aber ich hab mir Mühe gegeben.



Vorgeschichte: Ich bin in einem Freundeskreis, der schon seit längeren sich an verschiedene Stoffe ran tastet und quasi querbeet durchprobiert. Mein Freund ist der einzige, der damals aus einem Medikamentenschrank einer bekannten Valium gefunden hatte und dieses konsumierte. Dieser Tipp schien ihm sehr zu gefallen und er erzählte auch gerne davon. Allerdings waren die Chancen, an solche Stoffe zu kommen gleich null, deswegen beließen wir es bei der Meinung, dass das eine einmalige Möglichkeit von ihm war. Wir haben aber eine Abmachung getroffen, dass wenn einer von uns jemals nochmals eine Packung Valium in die Hand bekommen würde, dem anderen einen Trip abgeben würde. Wie der Zufall so wollte, kam mein Freund noch an eine Hand voll Tabletten, die er aber selbst verbrauchte (es reichte ja nur für eine Anwendung).

Frustriert darüber und dass er das erst einiges später erzählte machte ich mich auch selber auf die Suche nach Valium. Mein Freund versprach zwar, mir bei der Suche zu helfen aber generell versprach ich mir eigentlich keinen Erfolg. Durch stöbern bin ich dann auf Phenazepam gekommen. Ich informierte mich genauer darüber und legte mir ohne das Wissen meines Freundes eine Tüte davon zu, da ich nicht wollte, dass er aufhörte, weiter nach Valium quellen zu suchen weil ich dies auch unbedingt mal ausprobieren wollte und in ihm die einzige Möglichkeit sah und weil ich das ganze alleine machen wollte und später davon erzählen. Ich hielt es nicht für sinnvoll, dass mich, einen so wie ich glaubte stundenlang nichts tunend auf dem sofa-chillenden typen zu tripen.



Der Tag der Wahrheit: Ich freute mich total, ich habe meine Facharbeitsnote erfahren (gute note xD). Dies wollte ich feiern. Dass am gleichen Tag das Phenazepam geliefert wurde war reiner Zufall, traf sich aber perfekt. Zunächst stellte sich das Problem der Aufteilung: eine Konsumeinheit beträgt 2mg. Also habe ich 40mg in ein Tütchen abgefüllt, weil das die kleinste Menge ist, die meine Wage richtig anzeigt. Den Rest verstaute ich (zum Glück!) so gut, dass ich später wohl vergas, wo ich das hinhab. Das Aufteilen hat Ewigkeiten gedauert, ich habe öfters neu angefangen, weil ich wirklich nur 2mg wollte und auf keinen fall mehr. Den größten Schock bekam ich, als mitten in meinem Aufteilen meine Mutter das Zimmer mit dem Kommentar „Drogenlieferung“ betrat und mir noch ein DHL-Päckchen brachte. Naja durch das Lines ziehen und spalten habe ich mir letztendlich ca. 2mg zusammengehäuft, den Rest habe ich wieder in die Tüte gepackt. Ich habe meinen Finger leicht befeuchtet, und das Pulver quasi „abgelutscht“. Dann noch ein paarmal den Mund ordentlich ausgespült.



Nach der Einnahme: Ich dachte, mir ein wenig Atmosphäre zu machen, legte mir ein bisschen chillige Musik ein, setze mich auf meinen Chefsessel und chattete noch ein wenig in Skype mit anderen, erwähnte aber keinen falls die Einnahme der Substanz. Auf dem Tisch war noch ein kleiner Rest (ich tippe auf 0,5mg) von dem Zeugs. Ich informierte mich kurz im Internet ob auch eine Nasale Einnahme der Substanz möglich ist und tat dies dann auch. Mein Bruder stand daneben. Ihm erzählte ich, Koffein geschnupft zu haben, ich wollte ja schließlich niemanden was sagen. Ich schaute noch öfters auf die Uhr... der letze Zeitpunkt an den ich mich erinnern kann war ca. 18 Uhr. Mir war langwellig und da habe ich einfach beschlossen meine Holzkiste, in den ich meine Natur und Synthetikstoffe aufbewahre zu putzen. Danach



Donnerstag: Ich wachte irgendwann in meinem Bett auf und wunderte mich, warum ich nicht in der Schule bin. Mein Freund war da und wir haben wohl auch ne zeit lang gequatscht aber ich weis von nichts mehr. Als ich auf mein Handy sah, merkte ich, dass ich ihm heute morgen (viel zu spät) eine SMS geschrieben habe, was ich eigentlich nur mache, um zu sagen, dass ich nicht in die Schule fahre. Allerdings konnte ich diese selber nicht entziffern. An dem Tag erfuhr ich noch, dass auf mysteriöse Weise der Rest der 40mg verschwunden ist. Den scheinte ich wohl auch konsumiert zu haben. Mein freund nahm mir das restliche Tütchen weg.



Freitag: Der Wecker klingelte, ich stand auf, duschte und frühstückte. Als ich zur Schule gehen wollte rief mich meine Mutter zurück und meinte nur ich soll mich wieder hinlegen, was ich dann auch tat. Als ich wieder aufwachte war mein Freund wieder da. Insgesamt war dann glaube ich noch 2 weitere Kumpels da, mit denen ich nicht gerechnet habe. Allerdings kann ich mich noch immer nicht erinnern, was wir gemacht haben (wahrscheinlich geredet... aber worüber?!)

Am Abend stand das lang ersehnte Kalkbrenner-Konzert an. Erst pure Euphorie und super Stimmung, zum Schluss hin wurde mir aber alles zu viel. Als ich mich ins freie bewegte, hatte jede Person, die ich sah zwei Köpfe (wie wenn man unscharf noch einen Körperteil nachgezogen zieht... aber beide Teile absolut scharf gestellt). An der Musik, die mir generell sehr viel bedeutet konnte ich mich am Ende nichtmehr erfreuen und ich sehnte nur noch das erlösende Ende ab.



Samstag: Auch dieser Tag ist ein völliger Blackout für mich.... Ich meine, ein Gespräch mit meiner Mutter geführt zu haben, weil diese sich verständlicherweise große Sorgen gemacht hat. Mit meinem Vater darüber zu reden habe ich aufgrund einer anderer Vorgeschichte bei ihm noch nicht übers Herz gebracht und will ich momentan auch nicht und vor allem will ich das nicht öffentlich schreiben. Meine Mutter zeigte sich überaschenderweise verständnisvoll und erleichtert von diesem Gespräch.



Sonntag: Ich habe wieder ein wenig in Skype gechattet obwohl das für mich sehr anstrengend war, weil ich alles noch doppelt sah. Mein Freund war so freundlich und kam vorbei, damit wir gemeinsam ein wenig Radfahren können, weil mein Gleichgewicht war fürn Arsch und ich wollte am Monat wieder normal in die Schule radeln. Er meinte dann nach einer kurzen Tour dass das gar nicht ging und ich lieber öffentlich fahren sollte... der Meinung hätte ich mich am Sonntag auch angeschlossen aber als ich dann am Montag aufgestanden bin, hatte ich das Gefühl ich schaffe dass und dann ging das auch ohne Probleme. Die Schule verlief dann am Monat ohne Probleme.... ging zwar alles von einem Ohr rein und zum anderen wieder raus aber ich war gut gelaunt wieder bei der Sache... hatte so ein Leichtigkeitsgefühl wie bei Mephedron, was mir nochmal eine Art „Positiven Kick“ gegeben hat.



Resume: Es war zu viel! Das war das 20x der geplanten Dosis und nicht ungefährlich! Ich bedanke mich bei allen, die mir geholfen haben, wieder so auf die Beine zu kommen nach dem Trip. Und auch wenn es die meisten nicht verstehen werden, aber insgeheim wünsche ich mir einmal einen gelungenen Valium-Trip sowie er mir vom meinem Freund von Anfang an erzählt wurde (Eine Art 6-Stunden-Flauschig-Chilliges-Gefühl). Dass ich dass aber meinem Umfeld in nächster zeit erstmal nicht antun kann ist klar und deshalb werde ich davon (auch wenn mir weh tut) erstmal Abstand nehmen. Außerdem denke ich, dass die Halbwertszeit dieser Substanzen auch erst Ende der Woche weg ist. Große Entzugserscheinungen hatte ich zum Glück nicht: Mir war kalt, ich hatte teilweise ein paar Gefühlsschwankungen (wobei ich diese aber unter Kontrolle halten konnte da ich immer sehr happy war, weil ich so dankbar war, dass meine Freunde immer da waren - nichts desto trotz hatte ich als ich alleine war mehrere Heulkrämpfe, weil ich mir ausmalte, in welchen Schuldgefühlen mein Freund stecken musste, mir so positiv von dem Zeugs berichtet zu haben)



Aber: Ich habe überlebt und kann aus meinen Fehlern lernen, was ich definitiv tun werde! Ich glaube diese Bericht könnte ein ganzes Buch füllen, allerdings müsste ich dazu erstmal alle Eindrücke und Erfahrungen meiner Freunde einholen, die ich absichtlich in diesem Bericht komplett rausgelassen habe.



Und das Schlusswort muss ich in dem Fall an meinen Freunden widmen, die, obwohl ich es nicht immer realisiert habe, jede freie Minute geopfert haben, mich zu besuchen, was ich nicht erwartet hätte. Ihr habt was gut!