Tripbericht lesen

Guten tag liebe Gemeinde!



Hier folgt nun mein Tripbericht, eines Mischkonsums, von dem ich nicht derartige Ausmaße erwartet hatte...

Ich und ein Kollege hatten das Vorhaben, sowohl eine dissoziative Droge (DXM) und eine assoziative Droge ( LSA ) zu kombinieren. Es war meine Idee...so nebenbei :D . Also im Laufe der Woche die nötigen Einkäufe getätigt, als Schauplatz wurde die Wohnung meines Kollegen, an dieser Stelle einfach mal Andy, in Beschlag genommen.



Auf unserer Liste fanden sich neber den Substanzen Eistee, etwas Bier, Knabbersachen à la Salzbrezeln und Popcorn sowie einen Apfel für mich :D



Gegen 10 uhr abends startete die Einnahme von jeweils 7 mit dem Mörser zerkleinerten (potente) Holzrosesamen als Bombe....



Das unspektakuläre Aufkommen wurde mit progressiver Rockmusik und dem Film " Der dunkle Schirm " vertrieben.

Außer einer flauen Übelkeit und leicht größer werdenden Pupillen tat sich jedoch anfangs nicht allzuviel. Gute Laune und ein immer mitreißender Film. Wie gesagt, noch relativ unspektakulär, es wurde zwar alles leicht intensiver, aber viel getan hatte sich noch nicht...

Nach dem der Film vorbei war merkte man jedoch verstärkt eine heftigere Farbwahrnehmung...und die gute Laune war schon nicht mehr weg zu denken... wir scherzten vor uns hin und lachten teilweise stärker als gewöhnlich :D



23:40



das eigentliche Vorhaben steht vor der Tür...

Wir wollten 3 km den Berg hoch wandern zu einer Aussichtsfläche mit Bänken. Dazu kurzerhand fressalien und Trinken eingepackt, sowie Mittel gegen unseren Husten. Das LSA drückte sich beim Wandern immer mehr durch, man merkte optische Veränderungen :) alles wies eine gewisse Plastik auf und wirkte dreidimensionaler und schlicht lebendinger...das Hochwandern war stellenweise sehr anstrengend, wir haben die Mühen aber immer erst realisiert, als wir eine Pause einlegten...

um den Aufstieg interessanter zu gestalten legte ich etwas Musik auf, Queens of the stone age :D

nun war es soweit...eine schier endlose gerade zum Ziel....ständig blickte ich den Berg hinauf und redete mir ein, dass wir gleich da sind. So ließ sich das auf der Stelle treten aushalten...es wurde eine gefühlte ewigkeit...



ca 24:00



Wir sind oben angekommen, die Aussicht über das etwa 100-150m tiefer liegende Tal war bombastisch, das Sitzen auf der Bank überwältigend :D

wir kamen also um ein "über-das-Menschsein-an-sich"-philosophieren nicht herum....

ebenso fühlte ich mich wie ein Gott, der über allen Menschen empor wachte... und aß meinen Apfel :) als ich mit dem Apfel war, schmieß ich ihn gen Tal mit den Worten " Gott schenkt euch Menschen eine seiner Früchte "

Ich bin in eigentlichem Sinne ein atheistischer Agnostiker, also waren diese Worte sehr ironisch geprägt :D ich hoffe ihr könnt das Nachvollziehen....



Das Morphen setzte immer mehr ein, aber es war immer in einem kontrollierbarem Maß, es überforderte nie und war einfach Perfekt...



Nun aber kommen wir mal zur sache:

Ratiopharm Hustenstiller musste heran.

Andy schluckte gleich 10, bevor wir von diesem Olymp herabstiegen. Ich jedoch schaffte erst 3, musste mich dann übergeben, weil die GelatineKapsel den Würgereiz auslöste....also kurzerhand 2mal alles rausgelassen, dann gings mir wieder blendend und der Abstieg war machbar. Währenddessen packte ich die restlichen 7 Kapseln die mir zustanden, andy war hilfsbereit und gab mir immer Trinken wenn ich es wollte und Schleppte auch den Rucksack mit herunter.



Kurioses kurz vor seiner Wohnung passierte auf der Straße...wir liefen sie entlang, der Bahnhof erschien vor uns...mehrere Leute standen da...Ich schlug ihm sogleich vor die Straßenseite zu wechseln, aus reiner Vorsicht...

Die Leute an sich sollten mich nicht stören, jedoch aber hatte ich die Vermutung, dahinter könnten Ordnungshüter auf solche Leute wie uns warten.

Klingt paranoid, aber Andy folgte mir sogleich auf die andere Straßenseite. Nun sah ich wirklich nach der kleinen Menge an 20-30 Menschen tatsächlich Arme des Gesetzes in Warnwesten^^ zum glück waren diese sehr mit dem Verkehr beschäftigt, sie zogen mal wieder Leute raus...Andy bemerkte diese nicht und freute sich des Lebens und schlenderte die Straße entlang...er meinte bei ihm mache sich das DXM so langsam bemerkbar, bei mir hatte es einen ähnlichen Effekt. Freude und Energie, sowie eine lockere Gangart waren die Folge



ca 1:00

50m nach dem Bahnhof waren wir wieder in der Wohnung...nun folgte das zweite Filmprojekt

Being John Malkovich ist ein sehr guter und schräger Film, dem ich jeden nur ans Herz legen kann, ein wahres Kunstwerk...

Nun ging es Schlag auf Schlag...wir saßen auf dem Bett und amüsierten uns köstlich, das Muster des Lichts bewegte sich auf der Wand, es war alles sehr farbig und eindringlich, die Eindrücke nahmen mehr und mehr zu...bis ich genug hatte, mich überforderte die plättende Wirkung und dem Film zu folgen war schwerer, also schloss ich die Fenster, dunkelte das Licht ab und beendete den Film.

Schlafenszeit...oder so ähnlich



Während es mein Kollege tatsächlich schaffte für ein paar Stunden zu schlafen, begann für mich eine unglaubliche Reise durch meinen Kopf.



Die Muster und Bewegungen wurden immer stärker, mein Körpergefühl war wie aus reiner Energie der reinste Stromfluss... mit geschlossenen oder mit offenen Augen machte kein Unterschied mehr. Ein Universum nach dem nächsten entstand in meinem Kopf, Farben, Muster und Fraktale wechselten sich ab und griffen ineinander, alles war in einer plastischen Dreidimensionalen Struktur...auf das Zentrum des Tunnels hin, welchem ich mich immer mehr näherte...Mal war es schwarz, mal weiß, mal wie alles darum herum nur bunt in allen RegenbogenFarben.

Die Achterbahn fahrt ging mal links mal rechts, mal ganz schräg...meine Erinnerungen und Erfahrungen wurden analysiert und verarbeitet....Ich sah ein Meer aus Zahlen und Mathematischen Zeichnungen, Chemischen Formeln und Kreisen, quasi all meine abstrakten logischen Konstrukte wurden miteinander verflossen...alle Warnungen meiner Freunde, die mich vor diesem Mischkonsum warnten wurden mir klar, ich steurte dem Tod entgegen.Überall um mich herum sah ich mich beobachtende Augen in den Farben. Nahezu alles zog an mir vorbei, alle Filmreferenzen die zu diesem Thema auftauchten, passten wie die Faust aufs Auge.



Alles ist eins und eins ist alles.



Mal fühlte ich mich wie Neo der aus der Matrix ausbrach, mal wie einer der in einer Projekt zur Vollendung der Menschheit saß, mal wiederum wie einer, der mit dem Wissen der ganzen Welt erschlagen wird und dabei seinen Körper opfern muss.



Letztendlich gab ich auf... ich konnte nicht mehr nachkommen mit dem Beschreiben, es war zu intensiv...da sprach ich zu der imaginären Macht:

"Ist in Ordnung, du hast mich erwischt, bring es zu Ende und zeig mir was du zu bieten hast!!!"

Ich war im Begriff zu meinem Tod vorzuspulen....das Leben ist relativ und wenn es endet, dann ist es kosmisch gesehen nicht von Bedeutung...ich schlpss Frieden mit meinem bisherigen Leben, damit ich in Ruhe abtreten kann...



Nun schwenkte mein Bewusstsein wie ein Metronom hin und her, wie das Ticken einer Uhr. Dazu fielen mir verschiedene Lieder ein, die meinen Irrsinn beschrieben und daher konnte ich sie wie einen CD-Player in meinem Kopf einfach abspielen...der Soundtrack zum Untergang...doch dann wurde mir, nach einer gefühlten Ewigkeit des Wahnsinns eines klar...



Ich bin ein Teil des Universums, und genauso ist das Universum ein Teil von mir. Das einzige was sich ändert, ist die mir verbliebene Zeit, sie wird immer weniger. Jedoch kann meine Zeit nicht abgelaufen sein, es kann doch nicht alles eine Lüge sein was ich erlebe, es kann nicht einfach so hier enden! Ich akzeptierte meine nüchterne Realität als die ihre, quasi nahm ich die Matrix an um in ihr weiter zu existieren, im kosmischen Strom des Ausgleichs habe ich ohnehin keinen Platz!!!



So kehrte ich immer mehr in die echte Welt zurück, wurde immer klarer und die Freude am Leben zu sein wurde immer größer...mit der verschreitenden Zeit nahm ich die Antwort auf meine Fragen wahr: ICH BIN GLÜCKLICH!!!

und dazu brauche ich niemanden, denn ich habe in meinem Kopf die Macht Universen zu schaffen und auch jemand anderes zu sein.



Mit dieser RIESENFREUDE im Kopf wartete ich bis 4 uhr morgens, bis mein Kollege wieder so langsam zu sich kam. Bis 16 uhr abends verbrachten wir die Zeit mit Nichtstun und Musik hören, bis die Wirkung auf ein geringes Maß schrumpfte.



Fazit: Es war eine ultimative Erfahrung, die alles aus einem rausholte, was ich nicht erwartet hatte. Ich war zuvor leicht depressiv wegen einer sehr schweren Trennung, die mein Selbstwertgefühl stark reduzierte.Diese Phase hielt ein halbes Jahr an.Doch nun fühle ich mich so, als wäre ich aus einem langem Schlaf aufgewacht. Mir geht es gut, ich komm alleine klar und brauche wohl nicht mal irgendwelche Drogen um mich besser zu fühlen... deswegen werde ich mich in nächster Zeit höchstens auf ein, zwei Bier am Wochenende beschränken und glaube mich nun viel besser im Griff zu haben. Die 2 Drogen eröffnen einen völlig neuen Blick auf sich selber und die Umwelt, ich bin wirklich begeistert wie sie zusammen sich ergänzt haben.



Ich wünsche jedem die gleichen Erleuchtenden Erfahrungen machen zu könne, wie ich sie welche hatte....in diesem Sinne ... Man liest sich Kollegen und Kolleginnen ;)