Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Von Enttäuschung und Tausendfüßlern
Drogen:Salvia Divinorum
Autor:BlakkLight
Datum:12.11.2010 18:40
Set:Erwartungen an den Trip ansonsten ruhig
Setting:Zimmer, dunkel, leise Musik
Nützlichkeit:7,33 von 10 möglichen   (9 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Nachdem ich vor ca. 3 Wochen einen absolut sagenhaften Trip auf Salvia erlebt hab war die Freude auf das nächste Mal natürlich riesig. Dementsprechen groß jedoch auch die Erwartungen.



Gegen 24:00 begann ich den Kopf meiner Bong mit einer Mischung aus Blättern und 5x Extrakt zu stopfen, beim letzten Mal hat es gereicht mich direkt auf Lvl 5 zu schießen und auch dieses Mal freute ich mich auf eine umwerfende Reise.



Ich machte leise Musik an, (Regengeräusche mit mehr oder weniger Akkustikgitarrenbegleitung)

löschte das Licht und schraubte den Rauchmelder ab. ;)

Durch die Steckerleiste meines PCs und das Licht meiner Boxen war es eigentlich noch nicht dunkel genug (beste Salvia Erfahrung war bei kompletter Dunkelheit und absoluter Stille),

aber ich bin davon ausgegangen das es reichen müsste.



Ich setzte mich auf den Boden zog die Bong voll, sog den Rauch ein und wartete.

Während ich die Luft anhielt stellte ich langsam die Bong aus meiner Reichweite und legte mich aufs Bett.

Das typische Salviafeeling setzte prompt ein, doch etwas war falsch.

Die Musik (genauer die Gitarre) schnitt grausam durch das Zwielicht und verhinderte jegliches abdriften.



Leicht genervt stand ich auf, torkelte vom Salvia sichtlich behindert zum PC und machte die Boxen aus.

Sauer darüber wie sehr mir die Musik den Trip versaut hatte, langte ich erneut zur Bong.



Nach dem zweiten Zug ließ ich mich wieder ins Bett sinken und schloss die Augen und da war sie!

Langsam öffnete sich vor meinen Augen die Salviawelt.



Eine riesige Ebene, welche sich bis in die Unendlichkeit auszubreiten schien, am Horizont ein Bergpanorama.

Doch anstatt satter Wiesen bestand die komplette "Textur" aus grünen und braunen Würfeln (ca. Kopfgroß) welche sich langsam auf und ab bewegten und die Szenerie in Wellenbewegung versetzte.

Erleichtert atmete ich aus und versuchte mich, so wie beim letzten mal, in die Szenerie fallen zu lassen doch es ging nicht!



Vor mir erstreckte sich die Salviawelt und ich hing wie vor einem Schaufenster davor aber konnte es nicht durchbrechen.

Ich versuchte mich immer wieder auf die Szenerie zu konzentrieren, mein Körpergefühl zur Gänze zu verlieren, aber ich blieb wieder nur vor der Scheibe hängen.



Sehr ernüchtert und enttäuscht ließ ich von der Szenerie ab, doch in dem Moment als die Enttäuschung durch meinen Geist fuhr machte die Szenerie einen 180° Sprung.

Immernoch vor der Scheibe befand ich mich nun vor einer riesigen, ich würde es als Felswüste bezeichnen.

Inmitten der trockenen Einöde standen mannshohe Säulen aus denselben Würfeln welche zuvor die so lebendige Umgebung geformt hatten, doch diese waren ausgeblichen und hatten eine Farbe die eher an alte Knochen erinnerte.

Oben an den Säulen befanden sich schwarze Stacheln welche einmal gen Himmel sowie im rechten Winkel von dem Würfel weg in die Wüste stachen.

Ein leicht mulmiges Gefühl machte auf sich aufmerksam, ich fragte mich was diesen plötzlichen Setting wechseln veranlasst haben könnte, darüber hinaus war dieser Ort zwar faszinierend aber es hing auch eine unangenehme Spannung in der Luft.



Und wieder.

Genau in dem Moment als mir bewusst wurde wie unangenehm mir die Situation war, tauchten plötzlich mannsgroße Tausendfüßler,(oder schwarze, lange, gepanzerte Insekten mit vielen Beinen halt :D), auf und ordneten sich an den Füßen der Würfel Säulen an.

An jeder der vier Seiten befand sich nun ein Insekt.

Ein gutes Drittel des schwarzen Körpers auf dem Boden, der Rest an der Oberfläche der Säule aufgerichtet.



Jene Insekten lösten plötzlich ein starkes Gefühl der Beklemmung in mir aus und der Gedanke, dass diese Viecher durch die Scheibe zu mir durchbrechen könnten verschaffte sich dröhnend Platz in meinem Kopf.

Erschrocken und leicht beunruhigt versuchte ich das Gefühl wegzudenken, und tatsächlich, nach einem kurzen, gedanklichen "Weg!" krabbelten die Insekten im rechten Winkel von den Säulen weg und verschwanden aus meinem Blickfeld.

Langsam öffnete ich die Augen und ließ diese Welt hintermir um mich in meinem Zimmer wiederzufinden.



(Auch wenn ich es jetzt sehr detailliert beschrieben habe, die Szenerie war nicht so intensiv wie es klingen mag, mein Körpergefühl war noch ziemlich komplett vorhanden und meine Umgebung nahm ich auch noch war.)



Immernoch enttäuscht über die doch relativ magere Vorstellung räumte ich die Bong weg und machte noch ein paar abschließende Notizen (mir schwirrten noch einige abstruse Gedanken im Kopf rum, die in diesem Moment zu genial waren um in Vergessenheit zu geraten.)



Nachdem alles wichtige niedergeschrieben wurde machte ich leise Radio an und ging pennen.









BL