Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Illusionen durch Codein
Drogen:Codein
Autor:FlowErlebniss
Datum:08.12.2010 21:11
Set:sehr gut gelaunt, auf den Rausch gefreut, ersten Arbeitstag gut überstanden
Setting:in meinem Zimmer und Bett, gedimmtes Licht, kein Fernsehr an, keine Musik lief
Nützlichkeit:7,85 von 10 möglichen   (20 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Klartraum und Illusionen durch Codein











Vorwort











Hallo liebe Träumer,



ich möchte Euch von meinem äußerst intensiven Codein-Erlebnis erzählen, das um genau zu sein, erst knappe 10 Minuten her ist. Doch zuerst erzähle ich, wie ich zum Codein gekommen bin.



Ich nehme seit gut 2 Monaten knapp täglich Kratom und da es mich nichtmehr richtig berauscht, hab ich mir heute um 14 Uhr, knapp 210mg Codein in Form von Tropfen zugeführt. Das Codein-Fläschchen, welches höchstens 450mg Codein enthält, erhielt ich von einer Bekannten. Kratom hab ich das letzte Mal am Samstag genommen und da ich heute meinen ersten Arbeitstag in einer großen Krankenhausapotheke sehr gut überstanden hatte, wollte ich mich doch gleich als ich zu Hause war mal wieder richtig schön abschießen, wie ich es lange nicht mehr hatte.







Die Wirkung








Die Wirkung setzte langsam und entspannt ein. Wie hatte ich dieses wohlige drücken in Bauch, Brust und Kopf vermisst. Es war leider keine Spur von Euphorie da, welche sonst immer vorhanden war, aber die Sedierung und das Watte-Gefühl machten ganze Arbeit und ich musst mich einfach ins Bett fallen lassen. Meine Sicht war merkwürdig pulsierend und in viele Pixel aufgeteilt und ich konnte manche Dinge nicht mehr richtig mit den Augen fixieren. Dazu hatte ich noch sehr kleine Pupillen, sogar wenn kein Licht mehr an war. Mein Kopf, meine Beine und meine Brust juckten ziemlich fies. Die Histamin-Liberation ist wirklich heftig bei Opiaten, aber es war mir dann irgendwie egal und ich wollte nur noch nodden, also Fernseher ausgemacht, PC ausgeschaltet und zugedeckt.







Langsam wird es klar







Da lag ich nun eingepackt in Bettdecke und Watte. Ziemlich schnell war ich im Land der Träume und noddete vor mich hin, da kamen auch schon leichte Cev´s in Form von Farben, da wo ich sie mir vorstellte. Es war total schön im Halbschlaf zu sein und obwohl ich dachte, dass ich mich wachhalten könnte, schlief ich ein und träumte sehr intensiv. Ich war an verschiedenen Orten und es fühlte sich alles sehr real an. Ich träumte von dem, was bis vor Kurzem noch im Fernsehen lief, nur dass ich mitten im Geschehen war. Dort war eine Familie, die starke Geldprobleme hatte und ich fuhr mit ihr in einer Straßenbahn umher. Ich konnte sie nur beobachten und nicht mit ihnen interagieren. Ich war sozusagen der Kameramann, der das Filmmaterial aufnahm. Die Familie ist auf einmal verschwunden und ich steige aus der Straßenbahn aus. Nun kam ein sehr merkwürdiger Moment: ich lief den Bahnsteig entlang und erblickte am Boden eine tote und blutige Maus mit dem Bauch nach oben. Ich denke mir nichts dabei, doch auf einmal wird mir sehr komisch. Ich drehe mich um und mustere die Maus nochmal und nun wird mir schlagartig klar, dass ich mich in einem Klartraum befinde. Ich fühlte mich so wie immer, aber ich wusste, dass ich niemals jetzt an diesem Ort sein konnte, denn ich lag ja zu Hause in meinem Bett. Ich gucke mich um und überlege, ob ich doch noch nach draußen gegangen bin, aber wozu? Mir fiel nicht ein, wie ich jetzt hier sein konnte, aber alles war doch so echt.







Der Traum zerfällt








Ein Geräusch entsteht in meinem Kopf, ähnlich wie das Echo von 3 Lachgaskapseln. Auf einmal beginnt alles zu wackeln und ich weiß, dass ich jetzt aufwachen werde, obwohl ich doch noch so viel ausprobieren wollte in diesem Klartraum. Mein Zimmer erscheint vor mir und dieses Summen in meinem Kopf ist äußerst stark und hat einen bohrenden Charakter. Ich kann mich nicht bewegen, obwohl ich möchte. Das einzige was ich kann ist meine Augen hin und her zu bewegen. Auf einmal schwebe ich weit über dem Bett und gucke nach links, wo auf einmal ein Spiegel hängt in dem ich abgebildet bin. Ich sehe wie ich mich versuche im Spiegel zu bewegen, aber es klappt nicht. Ich liege im Bett und kann meine Arme auf einmal doch bewegen. Jedoch war das wohl eine Halluzination, denn ab und zu kommen Momente, wo ich merke, dass sich meine Lage kein bisschen verändert hat. Das bohren wird stärker und stärker. Ich habe Angst vor grausamen Halluzinationen und schließe meine Augen. Dort sehe ich ein großes, schwarzes Loch, von dem dieses schreckliche Summen auszugehen scheint und übt einen starken Sog auf mich aus. Blanke Panik schießt mir durch den Kopf und ich öffne die Augen und versuche mich wenigstens aufzurichten, was aber nicht klappt. Ich rufe innerlich nach Hilfe, um aus dem unkontrollierbaren und erschreckenden Zustand zu entkommen. Mein Bruder kommt herein, das erkenne ich an seiner Stimme, jedoch kann ich sein Gesicht nicht erkennen, obwohl er sein Gesicht über meines beugt und fragt was mit mir los sei. Ich versuche es ihm zu erklären, aber mein Mund bringt nur Gebrabbel von sich. Trotzdem versteht er mich und versucht mir zu helfen, indem er versucht an den Armen hochzuziehen, doch auf einmal legt er sich zu mir ins Bett.



Das verwirrte mich nun völlig, weil es ihn ja als Menschen disqualifizierte, da er sich doch nicht einfach zu mir ins Bett legen würde. Ich gucke nur noch auf sein Bein und werde langsam wieder normal. Das Bein meines Bruders wurde zu der Tapetenfläche zwischen Heizung und Fensterbrett.



Schockiert darüber, dass mein Bruder nur eine Halluzination war, lag ich erst mal noch im Bett um zu kapieren was gerade überhaupt abgelaufen ist. Ich richtete mich auf und ließ meinen Blick durchs Zimmer schweißen. Es schien wieder alles normal zu sein. Ich ging durch die Wohnung und bekam eine tödliche Gänsehaut, als ich feststellen musste, dass mein Bruder noch auf Arbeit war.







Fazit







Das war auf jeden Fall eine der intensivsten Erfahrungen die ich machen durfte.



Ich denke nicht, dass wenn ich mir das nächste Mal Codein gebe, danach schlafen gehen werde.



Irgendwie hat mir das doch so ein bisschen Angst gemacht, wie real die Halluzinationen sind, wenn man aufwacht. Immerhin bin ich auch knapp über der Decke (nicht die Bettdecke) geschwebt und sowas erlebt man nicht alle Tage. Na gut mit anderen Drogen, kann man sicher stärkere Erfahrungen machen, aber von 210mg Codein nach 2 monatiger Kratomzufuhr hätte ich definitiv nicht so viel erwartet, wie letztendlich passiert ist.







Ich hoffe, dass ich durch das frühe Aufschreiben des Berichtes, noch möglichst viele Details widergeben konnte. Als ich aufgewacht bin ist jetzt knapp andertahlb Stunden her und ich kriege immer noch eine Gänsehaut wenn ich daran denke.







Liebe Grüße




Flow







Edit: Diesen Bericht gab es schonmal fast in der Form, ich hab jedoch einige, für mich wichtige Details hinzugefügt.