Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Goa, Geburtstag und MDMA
Drogen:Mischkonsum von Cannabis, Alkohol und MDMA (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:GeazleBusters
Datum:20.12.2010 21:43
Set:Goaparty in Wien, mit Freundin und erstmalig Freunden mit dabei
Setting:Vorfreude, Geburtstagslaune, Partymotiviert
Nützlichkeit:7,68 von 10 möglichen   (19 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Wer beim Lesen meinen Ohrwurm hören möchte, der öffne diesen Link zu "Baby u got it" von Bamboo Forest -> www.youtube.com/watch?v=duDWj6X7k4k



Schon als ich vor ein paar Monaten die "Cosmic Space Disco" in Wien ausfindig machte, welche genau auf meinen Geburtstag fiel, war für mich klar dass ich diesen hier und dort verbringen werde. An meine Seite sollte sich wie jedes Mal meine Herzdame Miss Piggy gesellen, sowie zwei Bömbchen meines verbliebenen MDMAs. Dieses hatte ich von Statler vor gut einem halben Jahr teuer erstanden und wird seitdem sukzessive auf ausgewählten Partys einverleibt. Dennoch lassen sich meine bisherigen Erfahrungen mit der Substanz kurz und bündig berichten. Die Premiere war auf einem Ungarer Goa Festival 2009, mit schlechte(re)m Zeug, nasal. Wenige Tests durch die Nase zeigten schnell dass die orale Applikation bei Welten besser ist. Warum meine Freunde sich es immer noch gern durch die Nase ziehen bleibt mir ein Rätsel. Welch Verschwendung, aber jeder wie er glaubt.

Bei der letzten Cosmic hatte ich meine Dosis so hoch gesteigert dass ich eine richtig feine Wirkung feststellen konnte. So sollte es auch diesmal sein, aber dazu später mehr.



Für große Vorfreude war bereits bestens gesorgt, hab ich doch einen Tag zuvor endlich den Führerschein bekommen. Miss Piggy und ich sind es gewohnt Goas zumeist allein aufzusuchen oder kurz davor eine Absage nach der anderen zu erhalten. Unsere Freunde sind entweder auf Freeparty oder in der Stammkneipe Bier trinken. Diesmal jedoch sollten wir Verstärkung von Gonzo, Camilla, Rowlf und Statler bekommen. Und wieder potenzierte sich meine Vorfreude, beste Vorraussetzungen. Piggy und Ich besuchten erstmal Statler am frühen Abend. Nach der üblichen THC Versorgung sowie ein Bier und den gescheiterten Überredeversuchen Waldorf zum Mitkommen zu bewegen, machten wir uns gegen 1 Uhr auf den Weg. Ach schon schön seit in Wien die Ubahn am WE 24h fährt. Unsere Karten hatten wir, wie auch beim letzten Mal, bereits im VVK besorgt und konnten so den langen AK-Schlangen entkommen und ruckzuck die Halle entern. Die Location ist bis dato meine Liebste. Sie ist groß, mit 2 Floors, Videowalls, relativ gemütlichen WCs, gutem Bier, akzeptablen Preisen und natürlich feinem Sound. Die "Check it" Crew war auch wieder zu Gast. Man fühlte sich gleich wohl.Wir trafen schnell auf das Trio Gonzo, Camilla und Rowlf. Diese besorgten sich zwei Ecstasy für den Abend. Ich dankte im Vorfeld ab, schließlich hat ich ja alles mit was ich brauchte. Ich hoffte für meine Freunde dass sie möglichst reine Pillen bekommen haben und den Abend von Anfang bis Ende genießen können. Um 2 Uhr beschloss ich loszulegen. Am Floor während Juno Reactor das erste Bömbchen mit Wasser runtergespült. Den Inhalt kann ich nicht genau sagen. Ich habe keine Waage und kein richtiges Gefühl dafür wie viel mg ein Hauferl ist. Habe mich wie schon gesagt an die Dosis rangetastet. Aber ich schätze es auf zwei ordentliche Fingerprisen pro Portion, zu angeblich sehr hohem Reinheitsgrad. Nach gut einer halben Stunde konnte ich es nicht mehr leugnen: die Wirkung ist da. Ein Drang zu grinsen machte sich breit und ich fand die Situation einfach nur geil. Dunkler Raum voll geiler Musik, umringt von geilen shakenden Hippies. Wie auch bei meinen vorherigen Erfahrungen mit MD fielen mir auch diesmal die Bewegungen leichter, fast ohne jegliche Anstrengung. Jedoch auf einen Bewegungsdrang wartete ich auch diesmal vergeblich. Kieferfaxen hatte ich bisher noch nie, was an meinen fast schon übervorsichtigen Dosierungen liegen dürfte. Lediglich ein leicht angespanntes Gefühl war im Unterkiefer präsent, speziell nach jedem Schluck Wasser. Aber überhaupt nicht störend oder nervend. Nach gut einer Stunde kam mir der Gedanke nachzulegen, zu kiffen, oder anderes aufzutreiben. Denn von einem typischen Ecstasy/MDMA Erlebnis, wie man sie hier oft und speziell vom "ersten Rausch" liest, war weit nicht zu sprechen. Freude die die Vorstellungskraft übersteigt, Musik die plötzlich des Himmelsopus gleicht, Menschen die man mit Liebe überschütten möchte … von all dem keine Spur. Und wollte ich sowas nicht immer erreichen mit Ecstasy bzw. MDMA? In Sekundenschnelle verflogen diese Gedanken auch schon wieder. Was für ein Unsinn. Mir kam die Erkenntnis dass Drogen nicht dazu da sind um einen besonders aufregenden Tripbericht ins Internet zu posten oder die Substanz bis zum Limit auszukosten. Sie sind dazu da um mit ihnen eine schöne Zeit zu verbringen, und hell yeaaaah, genau das tat ich. Durch den vernünftigen Gedankengang wurde meine Stimmung nur noch besser und ich tanzte noch ausgelassener. Auch zu den gelegentlich kreisenden Joints konnt ich stets nur mit einem "Danke, mir geht’s ohnehin schon gut genug :D" ablehnen. Ich wollte nicht meine Hyperlaune mit beruhigenden Stimulanzen dämpfen, ich wollte feiern! Als gegen 4 Uhr die Wirkung deutlich nachlies entschloss ich mich zum zweiten Durchgang. 20 Minuten später tanzte ich wieder mit voller Power, Dauergrinser, und dem verstärkten Gefühl mich unter die Leute drängen zu wollen um gute Laune zu versprühen. Nach zwei weiteren Stunden, also gegen 6 Uhr lies die Wirkung abermals nach. Das Tanzen wurde plötzlich anstrengend, die Bewegungen immer energieloser und mühsamer. Motivation war immer noch im Übermaß da, aber die körpereigenen Ressourcen vermutlich schon längst ausgeschöpft. Deprimiert war ich aber überhaupt nicht. Kein "Runterkommen" wie man es so oft liest und hört. Da das Trio sich bereits heimlich aus dem Staub gemacht hatte beschlossen auch wir Übrigen um 7 Uhr die Party zu verlassen.



Fazit Party: da ich noch nicht auf so vielen Partys war, war das diesmal auf jeden Fall die gewaltigste. Juno Reactor, viel Platz zum Shaken, und dennoch genug sympathische Leute, und natürlich einem Rauchverbot, das größtenteils auch beachtet wurde, und die Luft so auch bis in die Morgenstunden angenehm machte.

Fazit Gebtag: ich bin eigentlich nicht so der Feiermensch und mache um meinen Geburtstag keinen Tumult mehr seit ich 14 bin. Seitdem war es zum ersten Mal dass an meinem Geburtstag irgendwie etwas Besonderes stattfindet. Bester Geburtstag seit langem!

Fazit MDMA: auch wenn ich abermals keine Wirkung erzielt habe wie ich sie mir von MDMA aus diversen Tripberichten vorgestellt habe hat ich eine wunderschöne Zeit, wo das MDMA einen nicht unwesentlichen Teil beigetragen hat, was aber natürlich nicht heißen soll dass es ohne nicht auch schön geworden wäre. Für eine Party reicht mein Vorrat noch, ich freu mich jetzt schon drauf, könnte aber auch noch lange darauf warten.

Abschließend wird mir immer klarer dass sich mein Umgang mit Drogen von dem der meisten Leute erheblich unterscheidet. Als ich von "Drogen sind scheiße" auf "Pro Drugs" umgeschaltet habe (vielen Dank LdT!) habe ich auch beschlossen dieses und jenes einmal zu probieren. Allerdings nicht indem ich die 20jährige Abstinenz jetzt mit Dauerkonsum ersetze. Man muss sich nicht alles was geht reinhauen nur weil es gerade zur Möglichkeit steht. Wer über lange Zeit oder immer Drogen nehmen will der muss vor allem lernen auch (gerne) nüchtern zu sein. Und zu guter Letzt: MDMA gehört in den Mund und nicht in die Nase, verschwendet es nicht und gönnt euren Schleimhäuten eine Auszeit!



Bis zur nächsten Party!

Euer GeazleBuster(s)