Tripbericht lesen
Übersicht:
Titel: | Divinorum Ex Machina |
Drogen: | Mischkonsum von Psilocybinhaltige Pilze, Salvia Divinorum und Cannabis (Reihenfolge vom Autor festgelegt) |
Autor: | BlakkLight |
Datum: | 13.02.2011 15:07 |
Set: | entspannt, erwartungsvoll, pilzeuphorie, |
Setting: | Zuhause mit meinem Bruder, danach alleine, kurz draußen |
Nützlichkeit: | 8,00 von 10 möglichen (22 Stimmen abgegeben) |
Bericht:
Einleitung
Den Gedanken Psilos mit Salvia zu kombinieren hatte ich nun schon seit längerer Zeit im Kopf.
Die Grundidee kam durch eine Diskussion über den Mischkonsum von LSD und Ketamin und die Wechselwirkung zwischen Assoziativa und Dissoziativa.
Da ich aber weder über LSD noch Ketamin verfügte beschloss ich die Pilze als LSD-Ersatz und das Salvia als Ketaminersatz zu verwenden.
Der Plan war auf dem Peak des Pilztrips (~3,5g trockene Mexikaner) einen Kopf Salvia zu rauchen (Blätter sowie eine ungenaue Menge 10x Extrakt, wahrscheinlich um die 0,2g rum) und mich dann in den Rausch fallenzulassen um zu sehen was passiert.
Die Startphase
Gegen 0 Uhr verspeiste ich vor meinem PC die 3,5g Mexikaner, kleingehackt und in Joghurt gemischt.
Danach legte ich mich aufs Bett und sah mir einen Film an um die Zeit bis zum Wirkungseintritt zu überbrücken.
Die Wirkung trat ziemlich schnell ein, bereits nach 40 Minuten konnte ich die Wirkung deutlich spüren: Gegenstände waren viel plastischer und die Wände des Raumes zogen sich nach innen, alles war rund auf seine Weise.
Erfreut über den angenehmen Wirkungseintritt setzte ich mich zu meinem Bruder ins Zimmer und unterhielt mich eine Weile, schließlich fragte ich ihn ob er nicht bei mir zocken wolle damit ich den Kontakt zur Realität nicht verliere.
Er setzte sich also vor meinen PC während ich es mir auf dem Bett bequem machte, die Euphorie war bereits deutlich zu spüren und auch meine Umgebung morphte und veränderte seine Farbe.
Es mochten vielleicht 60 min vielleicht länger seit dem Konsum vergangen sein.
Ich bot meinem Bruder an noch eine Tüte zu rauchen und blödelte ein bischen rum, die starke Wirkung der Pilze faszinierte mich.
Mein Zeitgefühl war stark verzerrt, ich hatte immer wieder das Gefühl sie stünde still während sie hin und wieder einfach nur rasend schnell an mir vorbeiflog.
Zwischen 1 Uhr und 2 Uhr war die Wirkung bereits so stark dass ich starke Probleme hatte mich noch vernünftig mit meinem Bro zu unterhalten, mein ganzes Sichtfeld waberte hin und her, verfloss ineinander, wechselte die Farbe und nicht nur meine Umgebung, auch meine Gedanken sprangen wild von einem Punkt zum nächsten, freudestrahlend in diesem Meer der Farben tauchend.
Nach ihr die Sintflut
Wie spät es genau war weiß ich nicht, nach Angaben meines Bruders muss es kurz vor 2 gewesen sein.
Ich schnappte mir also die Bong, den Kopf hatte ich bereits vor Tripbeginn gestopft, und setzte mich auf einen Stuhl.
Ich klärte meinen Bruder kurz auf und sagte ihm er solle sich keine Sorgen machen, es kann eigentlich nichts passieren.
Einzig darum dafür zu sorgen das ich nicht zu laut werde bat ich ihn.
Ich setzte mich also auf den Stuhl.
Nahm die Bong in die Hand.
Feuerte an.
und zog.
Ich reichte meinem Bruder die Bong und das Feuer und ließ mich in den Stuhl fallen, darauf Bedacht den Rauch solange wie möglich in der Lunge zu behalten (es brannte entsetzlich).
Wie lange ich den Rauch in mir hielt kann ich nicht mehr sagen.
Was überhaupt passierte in der Zeit kann ich nicht sagen.
Nach Angaben meines Bruder ließ ich den Kopf in den Nacken fallen und fing plötzlich hysterisch an zu lachen, ich war überhaupt nicht mehr ansprechbar, mein Verstand hatte sich in Sphären verloren die man nicht durch Sprache beschreiben kann.
Mehrmals habe ich wohl versucht zu sprechen, es kam aber nur unverständliches Stöhnen über meine Lippen welches immer wieder durch hysterische Lachanfälle unterbrochen wurde.
Irgendwann im Laufe der Zeit habe ich es dann wohl geschafft mich aufs Bett zu hieven und die Decke über mir auszubreiten, das ist der Punkt an dem mein Gedächtnis wieder einsetzt.
Ich war.
Ich war alles.
Irgendwo im Rausch muss ich meine Identität verloren haben, ich war eins mit allem.
Ich wusste nicht was ich war, ich wusste nicht einmal DAS ich war und das ich Drogen genommen hatte schon gar nicht.
Die gesamte Existenz lag ausgebreitet vor mir, doch war nichts schönes an ihr, mein Verstand konnte die Tragweite des Erlebten einfach nicht verarbeiten.
Sich ständig wiederholende Halluzinationen hagelten auf mich ein, ich wusste nicht ob meine Augen geschlossen oder geöffnet waren, ich wusste nicht einmal wo ich mich befand oder das ich mich überhaupt irgendwie irgendwo befinde.
Ich lag nur auf dem Bett, dem Sperrfeuer an Eindrücken und Erkenntnissen hilflos ausgeliefert.
Plötzlich wurde es ruhig.
Ich war nackt.
Ich lag total verstört in einem nassen Blumenbeet, mein Bruder und meine Eltern rannten fassungslos auf mich zu.
Ich war viel zu perplex um irgendwas zu fühlen.
Dann ging es weiter.
Erneut drangen Unmengen von Bildern auf mich ein, ich realisierte, dass ich mich doch noch auf dem Bett befand, meine Beine zuckten wild durch die Luft und ich warf meinen Kopf unkontrolliert hin und her. Dabei gab ich ein kehliges Stöhnen von mir, kaum fähig meine Umwelt richtig wahrzunehmen.
Dennoch, ich hatte keine Angst, ich konnte keine Angst fühlen weil es nichts gab worum ich hätte fürchten können, es gab nur eine gigantische Masse reiner Existenz von der ich ein Teil war.
Langsam konnte ich wieder den einen oder anderen klaren Gedanken fassen und versuchte den Zustand zu genießen, der nun immer mehr einer Art Fiebertraum glich.
Ich versuchte meine Gedanken zu ordnen und fragte meinen Bruder mehrmals nach der Zeit, konnte mit den Antworten jedoch nichts anfangen.
Ich wachte noch mehrmals nackt in dem Blumenbeet auf, die Bilder wiederholten sich ständig,
immer dieselben Abläufe: Auf das eine Bild folgte das nächste, ich krampfte mich zusammen, trat aus, zuckte wild mit dem Kopf, stöhnte, lachte immer wieder auf.
Dann wurde ich wieder etwas klarer im Kopf, konnte das Bett wahrnehmen, ein, zwei Worte mit meinem Bruder wechseln und ihm klarzumachen, dass alles in Ordnung ist, dann fiel ich zurück in den Rausch, zurück in die Bilderflut, zurück ins Blumenbeet.
Mit der Zeit wurde der Wunsch nach Ruhe immer stärker, ich wand mich unter der Decke, fror entsetzlich konnte mich aber aufgrund meines umherzuckenden Körpers nicht entspannen, ich wartete und wartete, versuchte aus der Zeit zu errechnen wann der Trip vorbei sein würde, doch die Zeit wand sich in meinem Kopf wie eine Schlange, ich wusste nicht wann ich das Salvia konsumiert hatte, und was das für den jetzigen Zeitraum bedeutete.
Austrippen
Um kurz vor 3 verabschiedete sich mein Bruder, ich schien wieder etwas klarer im Kopf zu sein und ließ ihn gehen.
Obwohl die Pilze noch kräftig wirkten war der Trip für mich gelaufen, die morphenden Wände und verfließenden Konturen waren nichts im Vergleich zu dem vorhergegangenen.
Ich machte mir ein Bier auf um meinen Hals zu befeuchten der sich staubig und ausgetrocknet anfühlte.
Ich unterhielt mich noch ein bischen im Chat und versuchte zu verarbeiten was da eben passiert war
und zündete meine vorbereitete "Runterkomm-Tüte" an.
Ob das Gras wirklich half weiß ich nicht, ich wollte nur eine Beschäftigung, etwas das meine Gedanken abwendete von dem Rausch, dem Wahnsinn der vorigen Stunde.
Etwa gegen 4 Uhr beschloss ich nach draußen zu gehen und einen Spaziergang durch die Stadt zu machen um den Kopf freizubekommen.
Verwirrt und verstört taumelte ich durch unsere Nachbarschaft, ich fühlte mich irgendwie verloren, unfähig das erlebte irgendwo einzuordnen.
Irgendwann konnte ich mich dann doch beruhigen und genoß die immer schwächer werdende Pilzwirkung.
Wie lange ich unterwegs war kann ich nicht genau sagen, irgendwann gegen 5 Uhr muss ich wohl wieder Zuhause angekommen sein.
Eine gute halbe Stunde später beschloss ich dann ins Bett zu gehen.
Überraschenderweise schlief ich ruhig durch ohne irgendwelche Träume oder ähnlichem.
Schlusswort
Ich bin immernoch leicht verwirrt, auch das verlorenheitsgefühl hat sich noch nicht vollständig gelöst.
Ich kann das Erlebte unmöglich irgendwo einordnen, dafür war es einfach zu... ich weiß es nicht, für so eine Erfahrung existieren keine Worte.
Wer auch vorhat diese Kombination auszuprobieren seid gewarnt,
Psilos und Salvia sind psychedelisches Dynamit.
BL