Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Von Gummimenschen, Zitronenwaenden und Seidefluessen
Drogen:Peyote
Autor:user gesperrt
Datum:13.04.2011 19:57
Set:Aufgeregt, entspannt
Setting:London Centre
Nützlichkeit:6,75 von 10 möglichen   (24 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Es begann an einem sonnigen Tag in einem Strassenmarkt in London (erwaehne hier mal den Namen nicht).

Ich besorgte mir dort ganz legal 25 Gramm getrocknete San Pedro-schalen.

Ich hatte schon so einige Erfahrungen mit Drogen, insbesondere mit Halluzinogenen, aber Meskalin spielte in einer ganz anderen Liga.



So legte ich die Schalen um 21.00 in eine Flasche Wasser ein und trank sie kurze Zeit spaeter -baeh- es war widerlich. Aber ich habe alles intus bekommen. Dann beschloss ich, meine Optics im Inneren Londons ausleben zu wollen. Also ging ich los, wobei ich gegen 10.00 ein Ziehen nach vorne bemerkte -ich war gezwungen, zu laufen, wie eine Maschine. Die Zeit wurde immer langsamer und ich immer mehr apatisch.



Am Piccadilly Circus angekommen, lief ich die Strasse Richtung Big Ben runter -da begann es, alle Farben und Kontraste, jede Faser und jeder Kruemel, begannen sich zu spalten und alle in eine Richtung zu fliessen. Wie in so einem Pastellgemaelde



Alles mischte sich und floss ineinander ein. Die Farben waren so kraeftig und intensiv. Mein Gehoer wurde ebenfalls sehr sensibel, denn ich hoerte alles auf hoechster Stufe. Da kam ich am London Eye an. Es war so wunderschoen, wie es bei Nacht leuchtete. Und da kam der naechste Effekt -die Themse, worin sich die Lichter spiegelten war oberflaechlich nur noch ein hauchduenner bunter Schal. Die Wellen sahen aus, wie wenn man mit den Fingernaegeln ueber Seide faehrt. Ich war so fasziniert von den ganzen Neonlichtern.



Am Trafalgur Square folgten mir dann zwei Polizisten. Sie mussten meine Pupillen gesehen haben, denn die waren, wie sich spaeter rausstellte, riessig. Sie gaben kurzer Zeit die Verfolgung auf, da hinter ihnen Krawall von so besoffenen Teenies gemacht wurde.



Ich lief, und lief, und lief, und fand kein Ende. Alles war so unendlich laut. Ich hatte auch akustische Halluzinationen. Ich hoerte Leute mich von hinten anreden, drehte mich um, und sie liefen an mir vorbei, als haetten sie mich nie angeredet.

So kam ich dann in Soho an. Dort entfaltete das Meskalin dann seine ganze Wirkung. Die ganze Gegend war so quietschig und weich irgendwie. Dann sah ich immer irgendwelche Gestalten, die ich fuer Menschen hielt - sie waren aus Gummi und bogen sich ins Aussenfeld meiner Augen. Die ganze Gegend wurde immer schwammiger. Es hatte keinen Wert mehr, herumzuspazieren, da ich meine Orientierung verloren hatte. Und das, obwohl ich schon tausend Mal in der Gegend war. Es war so seltsam, ich erkannte die Strassen nicht mehr und konnte mich nur noch an bestimmte Monumente oder Figuren zurechtfinden, wo ich jetzt war.



Immerhin fand ich gegen 12.00 ins Hostel zurueck. (Die Zeit verging so langsam, ich habe sie in keinem Trip als so langsam empfunden)

Ich bin gleich aufs Klo gegangen. Die Wand dort war so wunderschoen sattgelb, so zitronig und glaenzend. Es roch nach Zitrone. Die Wand war mein Freund, ich beruehrte sie und umarmte sie. Und wo meine Hand sie beruehrte, da wurde sie fluessig.



Spaeter ging ich auf mein (Sechser-)Zimmer, wo die Waende so bunt in geometrischen Formen bestrichen worden waren und einen leicht psychedelischen Touch hatten. Die verzogen sich nach innen und es wurde aus den Waenden eine eigene psychedelische bunte Welt, in der sechs Betten standen.

Es kamen andere ins Zimmer und wollten schlafen, und so wurde das Licht ausgemacht. Ich konnte immernoch perfekt sehen. Jetzt begannen alle Umrisse in Neonfarben aufzuleuchten, wie in so einem Psytrance-club. Nun stellten sich (sowohl bei offenen, als auch bei geschlossenen Augen) ganz viele tausende Formen von sich drehenden Kaleidoskop-Zahnraedern in den Vordergrund. Sie waren so wunderschoen. So viele Farben und Varianten. Wenn ich meine Hand oder einen Finger bewegte, so zog sich das Bild nach, und in diesem nachgezogenem Bild war ein ganz intensives Kaleidoskopmuster. So schuettelte ich meine Hand hin und her. Ich hatte immer wieder so seltsame Cartoon monster-und Gestalten vor mir.

Irgendwann stand ich auf, um aufs Klo zu gehen. Der gesamte Flur verzog sich nach hinten. Das Bad waberte hin und her. Ich sah in den Spiegel und mein ganzes Spiegelbild war wie unter Wasser, es waberte von rechts nach links, von hinten nach vorn...etc.



Und so ging ich zurueck ins Bett mit den skurrilsten Cevs und schlief irgendwann ein.

Am naechsten Morgen war mir noch bis um etwa 13, 14 Uhr leicht schwummrig.



LG