LdT-Forum

Seite (Beiträge 1 bis 15 von 22) »

AutorBeitrag
Ex-Träumer
  Geschrieben: 27.02.09 15:59
Hallo liebe LDT Mitglieder,

ich bin seit langem ein fleißig lesendes Mitglied dieser Community und brauche nun einmal einen Rat. Ich hoffe ihr könnt mir helfen. Nun aber zu meinen eigentlichen Anliegen, ich experementiere seit knapp 3 Monaten mit reinem MDMA welches ich über Chemiestudenten beziehe der dies im labor herstellt. Ich kenne ihn gut und vertraue ihm daher gehe ich auch von relativ reinen MDMA aus. Merkwürdigerweise aber tritt seit kurzem folgendes Phänomen auf, wenn ich ich mal wieder feiern war (Dosis ca 100 bis 125 mg) treten nach 1-2 tagen folgende Symptome auf: ich habe zaps (wellenartige Stromschläge durch den Körper) und leichten Schwindel. Durch recherchen im Internet fand ich heraus das diese Symptomatik beim ausschleichen von Paradoxin gelegentlich auftritt. Mein Verdacht ist nun da Paradoxin wie MDMA in den Serotinhaushalt eingreift, diese Zaps vll. damit etwas zu tun haben? Mich würde interessiern ob ihr vll. etwas ähnliches schon erlebt habt? Oder ob jemand weiß warum wieso diese Symptome auftreten? Im Moment denke ich darüber nach ersteinmal die Finger von MD zu lassen da mich die Zaps beunruhigen.
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2008
148 Forenbeiträge
1 Tripberichte
1 Galerie-Bilder

ICQ
  Geschrieben: 27.02.09 16:33
hört sich nicht unbedingt nach nem MDMA Entzug an, liegt sicherlich eher am Serotonindefizit der sich in solchen Symtomen zeigt, solltest vielleicht mal einfach 1 Monat nichts nehmen, damit sich dein Hormonhaushalt normalisiert, oder wenigstens nach dem MDMA Konsum etwas Trytophan (rezepftfrei inna Apo) zu dir nehmen.
Man ist oft viel zu sehr damit beschäftigt heutzutage sein Leben voranzutreiben, dass man vergisst es zu geniesen.
Abwesender Träumer



dabei seit 2004
2.845 Forenbeiträge
2 Tripberichte

  Geschrieben: 27.02.09 17:50
also ich hatte genau das auch mal... das ist in der tat so als würde man einen stromschlag kriegen und kurz danach erstmal wie orientierungslos sein.
ich hatte das allerdings immer nur, wenn ich es mal wieder deutlich übertrieben habe mit dem MDMA ... also so 5 - 6 dinger pro nacht.
das war für mich dann auch der anlass den exzesiven MDMA-konsum ein zu stellen.

solltest du vielleicht auch mal drüber nachdenken!

und MDMA-entzugserscheinungen gibt es nicht, weil MDMA nicht körperlich abhängig macht! es leert lediglich deinen serotonin-reserven im gehirn, was zu einem ungleichgewicht und somit zu einem psychischen tief führt!
nimmst du öfters MDMA hat der körper nicht die zeit die leer geschröpften reserven wieder auf zu füllen, wesshalb es dir öfters dreckig geht und das MDMA auch nicht mehr richtig wirkt.
ausserdem glaube ich mal gehört zu haben, dass sich MDMA bei übermäßigen konsum im gehirn zu wasserstoffperoxid zersetzt, was die gehirnzellen schädigen kann...
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 28.02.09 00:21

Konsument schrieb:

und MDMA-entzugserscheinungen gibt es nicht, weil MDMA nicht körperlich abhängig macht!



Im Endeffekt macht fast jede Droge und jedes Medikament körperlich Abhängig, da der Körper über weitgefächerte Regelungssysteme verfügt. An sich ist ein Antidepressivaentzug (oder hier MDMA-"Entzug" ) auch einer körperlichen Abhängigkeit geschuldet. Wenn man so einen Entzug schonmal durchgemacht hat, weis was ich meine :)

MDMA erhöht deinen Serotoninspiegel zwischen den Synapsen, so wie es ADs auch tun. Die Folge ist eine Anpassung des Körpers. Wird die Substanz weggelassen entsteht so ein Mangel an Serotonin, da sich der Körper auf einen Ausgleich durch eine Exogene Substanz eingestellt hatte. Dieses Serotonindefizit äussert sich dann in den Shivers/Zaps, dem Pulsieren des gesamten Körpers, Kopfschmerzen etc.
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2008
97 Forenbeiträge
3 Galerie-Bilder

MSN
  Geschrieben: 28.02.09 19:00
word

Immer wieder Nörben...

wer mich kennt, weiß was gemeint ist
Abwesender Träumer



dabei seit 2004
2.845 Forenbeiträge
2 Tripberichte

  Geschrieben: 28.02.09 20:38
häh?!

also MDMA macht definitiv nicht direkt körperlich abhängig. du hast´s doch schon gesagt, dass MDMA den serotoninspiegel künstlich erhöht... serotonin ist ein körpereigener stoff, der nur in begrenzter menge im gehirn vorhanden ist. MDMA bewirkt, dass das serotonin im synaptischen spalt nicht wieder in die nervenzelle zurück geführt werden kann und abgebaut werden muss. dadurch geht dem körper das serotonin verloren...
MDMA würde doch nur körperlich abhängig machen, wenn es direkt das MDMA wäre, was im synaptischen spalt an die rezeptoren andockt. wenn das so wäre, könnte man ständig MDMA nach werfen und die wirkung würde immer weitert erhalten bleiben. der körper würde sich dann irgendwann darauf einstellen und gegenmaßnahmen ergreifen. ließe man dann das MDMA weg, würde man dann genau diese gegenmaßnahmen als entzugserscheinungen spüren.

der verlust des serotonis äußert sich dann in dem MDMA-typischen hangover... als entzugserscheinungen würde ich das allerdings nicht bezeichnen, oder?! wie gesagt, man kann MDMA eben nicht ständig nach werfen, weil bereits nach kürzester zeit das serotonin aufgebraucht ist und das MDMA alleine somit keinerlei wirkung mehr hat!
der serotoninverlust ist ja keine anpassung im eigentlichen sinne! er ist lediglich eine folge der MDMA-vergiftung. entzugserscheinungen sind ja immer die folge einer gewöhnung des körpers an die substtanz... aber es ist doch keine "gewöhnung", wenn man innerhalb eines abends seine serotoninreserven verballert und dann die nächsten tage dann einen durchhänger hat.

das wäre ja so als würde ich behaupten, dass wenn ich mit in den arm schneide das austretende blut eine "gewöhnung" des körpers an die schnittverletzung wäre ... oder sogar "entzugserscheinungen" aufgrund der verletzung! das blut ist eine zwangsläufige, direkte folge der verletzung, sowie der hangover eine folge des MDMA-konsums ist!

anschauliche slideshow über die vorgänge im gehirn bei MDMA-konsum

 
Abwesender Träumer

dabei seit 2007
49 Forenbeiträge

Homepage
  Geschrieben: 28.02.09 21:25
Ich würde definitiv sagen, dass das Entzugserscheinungen sind. Wie du in meinem LZ lesen kannst hatte auch ich exzessive Zeiten mit MDMA, allerdings niemals Kristalle. Trotzdem hatte ich diese Symptome auch, nachdem ich größere Mengen jenseits der 8 Dinger gefuttert habe.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 01.03.09 22:10

Konsument schrieb:
häh?!
also MDMA macht definitiv nicht direkt körperlich abhängig.



In seinem Fall nicht, dass habe ich nicht gesagt, aber rein theoretisch kann es genauso abhängig machen wie alle Arten von ADs!
 
Traumland-Faktotum



dabei seit 2006
4.608 Forenbeiträge
4 Tripberichte
2 Langzeit-TB
10 Galerie-Bilder

Homepage
  Geschrieben: 01.03.09 22:32
zuletzt geändert: 07.03.09 13:47 durch Antonio Peri (insgesamt 1 mal geändert)
Wobei der Unterschied zwischen MDMA und SSRI-AD's ja darin besteht, das bei MDMA auf einmal sehr viel Serotonin ausgeschüttet wird und bei den SSRIs das normal ausgeschüttete Serotonin länger im Synapsenspalt aktiv bleibt.

Aber es dürfte von recht ähnlichen (bei Drogen Entzugserscheinungen - bei den lieben SSRIs "Absetzsymptomen") genannten unschönen Erscheinungen geprägt sein.

Meiner Ansicht muß man denen aber bei MDMA Entzug anders begegnen als bei SSRI-Absetzung. SSRIs werden einfach ausgeschlichen - das ist bei MDMA sinnlos - weil wo kaum noch Serotonin ist, wird eine kleine Dosis MDMA ja überhaupt nichts mehr ausrichten - ich vermute ja mal, das Du, um den letzten Rest der sich gerade wieder füllenden Serotoninspeicher mit immer höheren Dosen MDMA "ausgekratzt" hast, um noch ne minimale Wirkung zu erzielen. Also dürftest Du 2 Probleme haben.

Zum einen müssen Deine Serotoninspeicher schnell wieder "befüllt" werden. Zum anderen ist Dein Synapsensystem unempfindlicher gegen Seotonin geworden, weil es ja damit bombardiert wurde ein Zeitlang.

Das alles bildet sich zurück - letzteres ganz einfach mit der Zeit, ersteres kann man mit L-Tryptophan oder dem in Deutschland nicht legalen 5-HTP unterstützen.

Du mußt Dir das folgendermaßen vorstellen: L-Tryptophan wird im Körper zu 5-HTP und das wird dann zu Serotonin. Nimmst Du allerdings dauerhaft 5 HTP (also bereits die Zwischensubstanz) ein, wird der Körper auch da "faul" und wandelt das natürliche L-Tryptophan aus der Nahrung (vor allem Bananen und Schokolade) nicht mehr ausreichend in 5-HTP um. Weshalb man 5 HTP halt bloß eine Zeit lang einnehmen kann und das nicht dauerhaft machen sollte.
Ich blogge zum Thema Drogenpolitik:antonioperi.wordpress.com
Antonio Peri auf Facebook:www.facebook.com/antonio.peri.3956
Antonio Peri auf Twitter:twitter.com/PeriAntonio
Mein Youtube-Kanal: http://www.youtube.com/channel/UC87uh0MjSFR0gEsONgzObRg
Traumland-Faktotum



dabei seit 2005
3.127 Forenbeiträge
1 Galerie-Bilder

  Geschrieben: 02.03.09 00:31
ein ssri wirkt ganz simpel, indem es die wiederaufnahme des serotoninmoleküls in seine ursprüngliche zelle hemmt. das serotonin wird nicht ohne natürlichen impuls freigesetzt und wird auch nicht absolut in der wiederaufnahme blockiert.
man stelle es sich wie eine drehtür vor, die einfach zugestellt wird und man sich einen nebeneingang suchen muss.
hier ist es durchaus denkbar, dass die zellen da mechanismen in gang setzen, um der unnatürlichen hemmung entgegenzuwirken. => neue carrier. (aktive rücktransporter)

mdma hingegen manipuliert die serotonincarrier akut in ihrer funktion.
ihre affinität ist höher als die von serotonin. also mdma wird eher von den carriern in die zelle aufgenommen als serotonin. mit zunehmenden mdma spiegel in den speicherversikeln wird das eigentliche serotonin einfach aus dem versikel gedrängt.

bei unserem drehtürbeispiel würde dies dann so aussehen, dass hinter der drehtür ein raum randvoll mit partypeople (serotonin) ist. nun kommt ein mob von mdma-people und drückt sich durch diese drehtür. irgendwann ist dann kein platz mehr in dem raum. da die mdma-people aber eine höhere affinität haben, schubsen sie die serotonin-people durch die drehtür aus diesem raum (und lassen sie auch nicht wieder zurück)

das geht dann so lange weiter bis das mdma abgebaut ist.
ein nicht unerheblicher teil von serotonin wurde durch die mao abgebaut, und der rest wurde entweder nicht released oder ist trotzdem wieder in die zelle aufgenommen worden.

darauf ließe sich auch die toleranzentwicklung schließen. der raum ist leerer, und es müssen mehr mdma people in die drehtür, um die sero.-people rauszuschmeißen.

dieser mangel ist (vermutlich) für depressionen und verpeiltheit verantwortlich. aber es gibt noch andere ursachen für toleranzentwicklung.



to heroes, professionals, to those who protected the world from nuclear disaster. in honour of the 20-th anniversary of shelter object construction.
Abwesender Träumer



dabei seit 2008
5 Forenbeiträge

ICQ MSN Skype
  Geschrieben: 02.03.09 17:17
Hey 23,

ich weiss genau wovon du sprichst, ich habe dieses symptom mit den stromschlägeartigen zucken erlebt, als ich auf der fullmoon war und dort 5 tage am stück mdma konsumiert habe. da hielt der zustand etwa 10 tage an. nochmal hatte ich dieses zucken dann als ich citalopram abgesetztzt habe, ging dann ca. nachn 14 tagen weg. glaube das hat was mit den serotoninrezeptoren zu tun, kann dir aber auch nichts genaueres sagen.

gruß archeoraptor
 
Traumland-Faktotum



dabei seit 2006
4.608 Forenbeiträge
4 Tripberichte
2 Langzeit-TB
10 Galerie-Bilder

Homepage
  Geschrieben: 02.03.09 17:39
zuletzt geändert: 02.03.09 17:41 durch Antonio Peri (insgesamt 1 mal geändert)
Super anschaulich erklärt Smile - ich liebe ja solche guten Metaphern, und darunter kann er sich sicher mehr vorstellen, als oben wo ich einfach sagte: Bei SSRI bleibt einfach das ohnehin natürlich ausgeschüttete Serotonin länger im Synapsensystem aktiv. Der "Vorrat" an Serotonin wird dabei ja nicht angegriffen bzw. entleert.

Das ist ja eben der Hauptunterschied.Neben der besseren Anschaulichkeit hat Smile es auch noch genauer und umfangreicher geschildert.

Aber meinen Tip, unterstützend durch L-Tryptophan oder 5-HTP für die Zeit bis wenigstens die Serotonin-Partypeople wieder ihre Ursprüngliche Anzahl erreicht haben, solltest Du zudem trotzdem beherzigen - selbst wenn die Drehtür danach noch nicht so schnell wieder optimal funktionieren sollte, das genauso viele der Serotonin-Partypeople, obwohl sie wieder ihre Anzahl erreicht haben, auch eingelassen werden bzw. ihr Charisma, sind sie endlich drin voll entfalten können. Dann ist der Club zwar voll, es dauert aber trotzdem noch ein Weilchen, bis sie wieder so richtig Partystimmung verbreiten können, auch wenn sie dann alle wieder da sind.
Allerdings brauchen sie natürlich dann kein MDMA - auch wenn das dann natürlich wieder richtig wirken sollte. Dem Drang mußt Du dann eben widerstehen. Irgendwann kommt auch so wieder Stimmung auf, wenn auch nicht so schnell wie zuvor.
Ich blogge zum Thema Drogenpolitik:antonioperi.wordpress.com
Antonio Peri auf Facebook:www.facebook.com/antonio.peri.3956
Antonio Peri auf Twitter:twitter.com/PeriAntonio
Mein Youtube-Kanal: http://www.youtube.com/channel/UC87uh0MjSFR0gEsONgzObRg
Ex-Träumer
  Geschrieben: 03.03.09 20:52
Hey,

vielen Dank für die vielen Infos und Posts!!! Ich war am Freitag das letzte mal jetzt für einen längeren Zeitraum feiern (im CC, richtig fett :) naja wie man es so kennt auch fleißig nachgelegt und war am Schluss bei einem Gesamtkonsum von knapp 325mg über 8std. Die Quittung kam dann ab Sonntag an dem diese Zaps wieder einsetzten, jetzt ist der 3 Tag mit ihnen und langsam scheinen sie sich zu bessern. Wer feiern will soll nicht übern Kater klagen...ja ich weiß ;) Noch ma vielen Dank für die super guten Erklärungen!

Bye
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2008
246 Forenbeiträge
1 Tripberichte

  Geschrieben: 05.03.09 21:36
Also genauso gehts mir nach ner Tramadol-Overdose. Wirkt das ähnlich auf das Serotoninsystem?
 
Ex-Träumer



dabei seit 2004
10.634 Forenbeiträge

  Geschrieben: 06.03.09 13:06
Hat zumindest eine serotoninerge Komponente, also vermutlich: Ja.
 

Seite (Beiträge 1 bis 15 von 22) »