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Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 19.05.13 16:31
manche Leute kiffen gegen die Negativsymptome der Schizophrenie dagegen an.

aber wenn es Positivsymptome befördert oder in den nächsten Wochen Depressionen auslöst,
bleiben lassen !!
So wie Nomeras das bei seinem Freund beschreibt, ist das ein Fall für Finger weg von Hanf.

Wenn er es schafft eine Weile clean zu bleiben, wird er sehr wahrscheinlich feststellen, dass es ihm insgesamt besser geht. Vielleicht kann er dann auch Neuroleptika reduzieren.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 27.05.13 22:43
Danke Leute für eure Antworten! Ich hab mit Ihm darüber geredet und naja natürlich ist er keineswegs darüber erfreut dass es keine Aussicht darauf gibt dass er je wieder kiffen kann aber er muss sich wohl damit abfinden. Ich denke mal auf synthetische Cannabinoide kann man da ja auch nicht mehr zurückgreifen wenn man Schizophrenie hat oder?
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 28.05.13 02:39
Nomeras schrieb:
Ich denke mal auf synthetische Cannabinoide kann man da ja auch nicht mehr zurückgreifen wenn man Schizophrenie hat oder?


Wenn ich an solche Zubereitungen ala Spice, OMG oder Monkeys denke, wuerde ich eher den Konsum von normalen Cannabisprodukten empfehlen. Nicht das ich das hiermit taete. Meiner Erfahrung nach sind die synthetischen Cannabinoide sehr viel psychoaktiver.
Also nein, auch da wuerde ich dringenst von abraten.

Gruss, fmop.
Ich bin ich, aber da helfen Pillen...
Ⓐ! -★-⚑-
Freiheit heisst nicht machen zu koennen was man will.
Sondern nicht machen zu muessen was man nicht will.
Ex-Träumer
  Geschrieben: 28.05.13 10:24
fmop schrieb:
Wenn ich an solche Zubereitungen ala Spice, OMG oder Monkeys denke, wuerde ich eher den Konsum von normalen Cannabisprodukten empfehlen. Nicht das ich das hiermit taete. Meiner Erfahrung nach sind die synthetischen Cannabinoide sehr viel psychoaktiver.
Also nein, auch da wuerde ich dringenst von abraten.


Das ist ein Wort fmop ! Leider ist es so, daß "normale" Cannabisprodukte nur noch selten "normal" (im Sinne von natürlich) sind. Die Zuchtmanie macht sich schon bemerkbar. Und wenn der Mensch krass in die Natur eingreift, kommt selten Gutes dabei heraus, wenn überhaupt jemals (a la longe eigentlich nie).

Cannabis, das noch alle Wirkstoffe, also auch die nicht unbedingt psychoaktiven in sich hat - und das in ausgewogenem Verhältnis - ist schon eine absolute Rarität. Und genau dieses Cannabis wird auch zur Behandlung verschiedener Formen der Schizophrenie verwendet - in der Form von speziellem Bhang in der ayurvedischen Medizin. Das ist jetzt kein Tipp für Menschen, die an Schizophrenie leiden. So auf die Art: Cannabis ist gut für Schizophrenie-Kranke. Nein, bitte nicht so verstehen. Die Ayurveda-Ärzte wissen, was sie tun und sie machen auch die richtigen Mischungen. Ich bin kein Ayurveda-Arzt, ich weiß aber über diese Verwendung, weil ich einmal ein paar Päckchen eines entsprechenden ayurvedischen Medikaments aus Indien mitgebracht habe um es zu "testen" ;-)

 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 28.05.13 13:27
Stimmt. Der THC-Gehalt wird immer mehr nach oben getrieben.
Ein wichtiger Wirkstoff ist halt auch das CBD (Cannabidiol) welcher unter anderem die THC-Wirkung hemmt. Mag sein das dieser weggezuechtet wird oder einfach nur noch zu gering wegen dem hohen THC Gehalts. Das weis ich nicht. Ich habe mal in der grow! einen Bericht von einem Mediziner gelesen der ueber diverse Studien von CBD berichtet hat, darunter auch welche zur Behandlung von Angst und Psychotischen Zustaenden. Ich werd nachher mal schauen ob ich das noch irgendwo finde.

Ich vermute das in dem Bhang welches Road erwaehnt hat auch eher Sorten mit hohem CBD Gehalt enthalten sind.

Gruss, fmop.
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Ex-Träumer
  Geschrieben: 28.05.13 13:50
CBD ist ein ganz wichtiger Stoff. Er ist DIE Alternative zu allen anderen Medikationen bei RLS (Restless Legs Syndrom).
Ich weiß, wovon ich spreche, denn mich quält RLS seit Jahren heftigst.
Es gäbe ein Dopaminpräparat dagegen. Damit renne ich tagsüber planlos herum wie ein aufgescheuchtes Huhn. Untragbar, obwohl ich grundsätzlich nichts gegen Muntermacher habe, im Gegenteil. Zudem müßte ich dazu ein Schlafmittel nehmen. Wer weiß, wie sehr ich alle Downer hasse, der weiß, daß das für mich gar nicht geht.
Die medizinische Alternative ist ein Opiat/Opioid. Da gibt's dann Tramal oder ähnlichen Mist (sorry, persönliche Meinung).

Wer weiß, wozu das Zeug noch gut wäre. Durchaus möglich, daß es auch in dem von mir erwähnten ayurvedischen Medikament gegen u.a. Schizophrenie eine Rolle spielt, denn getörnt hat das Zeug nicht, obwohl ich es recht "kräftig" dosiert getetstet habe.


 
Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 16.11.13 01:52
ich denke viel über Schizophrenie-Medikamente nach. Es werden hauptsächlich Neuroleptika/Antipsychotika eingesetzt.

Und irgendwie komme ich zu dem Eindruck

Neuroleptika wirken gegen Psychosen, indem sie Phantasie und Vorstellungskraft totschlagen.

Und Neuroleptika wirken gegen Manien, indem sie auch die ganz normale Fähigkeit zu Eigeninitiative, Eigensinn, Ausgelassensein und guter Laune beseitigen.

Die Einnahme von Neuroleptika kann sinnvoll sein. Aber sie werden von vielen Psychiatern zu oft, zu lange, zu hochdosiert verschrieben.
Und die größte Katastrophe, sie werden oft aufgezwungen.
z.B. nach § 21 PsychKG Niedersachsen
http://www.nds-voris.de/jportal/?quelle=jlink&query=PsychKG+ND&max=true&aiz=true#jlr-PsychKGND1997V3P21%20jlr-PsychKGND1997V1P21%20jlr-PsychKGND1997V2P21

 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 16.11.13 10:22
rein subjektiv empfunden bestätige ich deine aussage zu 100%
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 16.11.13 11:07
Nina91 schrieb:
Eine Drogenpsychose (medizinisch: drogeninduzierte Psychose, psychiatrisch: klassifiziert unter exogene Psychosen) ist eine Psychose, die durch Drogen, beispielsweise Alkohol, Kokain, Amphetamin, LSD, psilocybinhaltige Pilze, Meskalin, ausgelöst würde.

besonders gefährdet sind junge Cannabiskonsumenten, die Träger einer bestimmte Mutation des COMT-Gens sind. Je früher hier mit dem Konsum von Cannabis begonnen wird, desto ungünstiger ist die Prognose (flexicon)

lg Nina <3
(mein erster Post mit neuem Nutzernamen :) )


Kann man das irgendwo nachlesen? Finde dazu nur ausführliche Studien/Berichte auf englisch und die sind ganz schön vollgepackt mit Fachjargon^^
 
Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 17.11.13 03:21
zuletzt geändert: 19.11.13 23:05 durch wawa (insgesamt 4 mal geändert)
es gibt große regionale Unterschiede, wie Gerichte mit Zwangseinweisung und Zwangsbehandlung umgehen.

Z.B. hier ein Urteil aus Frankfurt am Main: http://www.lareda.hessenrecht.hessen.de/jportal/portal/t/s15/page/bslaredaprod.psml?&doc.id=KORE206622012%3Ajuris-r01&showdoccase=1&doc.part=L

Wie oft Zwangsbehandlung stattfindet, ist nicht bekannt. Z.B. wollte die Grünen-Fraktion im Bundestag eine offizielle Statistik darüber, wie oft, wie lange, unter welchen Umständen, usw. nach dem neuen § 1906 BGB Abs.(3) zwangsbehandelt wird.
SPD, F.D.P. und CDU haben das abgelehnt. Es wird darüber keine Statistik erstellt, der Bundestag beschließt ein Zwangsbehandlungsgesetz und wie oft und in welcher Weise (somatische oder psychiatrische Zwangsbehandlung, etc.) das dann angewandt wird, will die Politik nicht wissen. Schön.
Die Häufigkeit von Zwangseinweisungen ist bekannt, wie oft es zur Zwangsmedikation kommt, ist nicht bekannt.

"Wir gaben Taxilan" steht im Arztbrief, ob der Patient das freiwillig genommen hat oder er genötigt wurde, es zu nehmen ("sonst geben wir Ihnen eine Spritze") steht nicht dabei.
Dass mir eine Zwangseinweisung angedroht wurde, steht in meiner Psychiatrieakte auch nicht, dieses ihr Verhalten hat die Ärztin da nicht reingeschrieben.

Es werden sogar Leute zwangsbehandelt, die noch nicht mal unter die Zwangseinweisungsstatistik fallen.
Zum Beispiel ist es Margret Osterfeld, der Autorin dieses Vortrags, http://www.bgt-ev.de/fileadmin/Mediendatenbank/Tagungen/West-BGT/25/Osterfeld_Pehe_Rechte_psychisch_kranke.pdf , während ihres zunächst freiwilligen Psychiatrieaufenthalts so ergangen: ein Krankenpfleger hat zu ihr gesagt, wir machen mal einen Spaziergang, Frau Osterfeld. Das war dann ein Spaziergang auf die geschlossene Station. Sie hat sich nicht getraut, dagegen zu protestieren und ist auf der Geschlossenen geblieben. Auf der Geschlossenen wollte sie dann ein Medikament nicht nehmen. Da hat dann der Arzt zu ihr gesagt "wenn Sie das nicht nehmen, dann mache ich Ihnen ein PsychKG", da hat sie das Medikament dann genommen. Der Fall fällt noch nicht mal unter die Zwangseinweisungsstatistik. Margret Osterfeld ist Psychiaterin und Psychotherapeutin und Psychiatrieopfer in einer Person.
http://www.dradio.de/download/70018/
hier ein Leserbrief von ihr von 2004, der nicht mehr online ist:
Als Psychiaterin, die selbst ein halbes Dutzend Mal von psychiatrischen Zwangsmaßnahmen betroffen war, möchte ich Ihnen und dem DÄ [Deutsches Ärzteblatt] ausdrücklich dafür danken, dass Sie sich des Themas, das meiner Erfahrung nach in Fachkreisen häufig tabuisiert und viel zu selten diskutiert wird, angenommen und dazu noch ein eindringliches Titelbild gestaltet haben. Ich möchte allerdings ergänzen, dass nicht nur die Ursachen diskutiert werden müssen, sondern auch ein Nachdenken über die Folgen beginnen sollte. Gern wird von Psychiaterinnen und Psychiatern (auch mir selbst, bevor hautnahe Erfahrung einen Prozess des Umdenkens einleitete) belächelt, wenn Psychiatrieerfahrene auf die traumatisierende Wirkung solch einer Gewalterfahrung hinweisen. Ohne im Rahmen eines Leserbriefes näher darauf eingehen zu können, möchte ich die These aufstellen, dass durch Zwang bei psychisch kranken Menschen manch ein Chronifizierungsprozess eingeleitet und gefördert wird. Forschung zur Frage der psychischen Folgen von Zwangsmaßnahmen tut Not.
Die Schwelle für Zwangseinweisungen sinkt meiner Meinung nach auch bei den beteiligten Ärzten immer mehr, zum einen durch den von Ihnen beschriebenen Zeitdruck, zum anderen durch die beruhigende Überzeugung, ja nur zum Wohle der Betroffenen zu handeln. Dies spiegelt sich in den häufig sehr nachlässigen Gefährdungsbegründungen, die mir durch meine Tätigkeit in der staatlichen Besuchskommission immer wieder begegnen. Oft benennen sie eben keine konkrete Gefahr, sondern leiten diese unmittelbar aus der Erkrankung ab. Da heißt es dann lapidar: „gefährdet sich durch Realitätsverlust“ oder noch deutlicher: „will sich nicht richtig behandeln lassen und gefährdet sich durch Chronifizierung“. Die Reihe solcher Beispiele ließe sich beliebig fortsetzen, Rechte von Patienten werden offenbar kaum noch wahrgenommen. Man stelle sich nur einmal vor, ähnliche Rechtsmaßstäbe würden zur Behandlung häufiger somatischer Erkrankungen herangezogen.
Die geplante Änderung des Betreuungsrechtes wird durch die vorgesehene „Generalvertretungsmacht“ von Angehörigen zwar sicher dazu beitragen, dass die Unterbringungszahlen sinken. Für die Betroffenen bedeutet dies aber einen deutlich geringeren rechtlichen Schutz. In psychosozialen Krisensituationen werden Arzt und Angehörige dann „unter sich“ aushandeln können, wem eine psychiatrische Diagnose zusteht. Das „gesunde“ Familienmitglied kann dann, nach entsprechender ärztlicher Bescheinigung, den Behandlungsvertrag mit dem Krankenhaus in Vertretung abschließen. Wenn das Gesetz wirklich so verabschiedet wird, ist jedem psychisch Kranken dringend zu einer Vorsorgevollmacht zu raten.
Ermutigt hat mich Ihr Hinweis, dass allein klinikinterne Maßnahmen schon zu einer deutlichen Reduzierung von Zwangseinweisungen führen. Ich halte es für dringend erforderlich, dass Zwangsmaßnahmen in ihrer Häufigkeit und Durchführung durch das Qualitätsmanagement erfasst werden und dass Nutzer und Öffentlichkeit über die Ergebnisse informiert werden. Dann wird es wohl nicht mehr ohne weiteres möglich sein, dass eine große Klinik über Jahre circa 20 Prozent ihrer Patienten (d. h. mehr als 1000 Menschen im Jahr) ohne deren Zustimmung behandelt, ohne dass dies zu verstärkten Veränderungsbemühungen führt.

Margret Osterfeld


Es ist einfach nicht bekannt, welcher Anteil der Psychopharmaka freiwillig genommen wird und welcher nicht. Sogar ambulante Zwangsbehandlung gibt es. Bestellung eines Pflegedienstes in die Wohnung des Betroffenen durch einen niedergelassenen Psychiater, "unterschreiben Sie dass der Pflegedienst zu ihnen kommt, sonst muss ich Sie einweisen" Und der durch vorangegangene Zwangseinweisung und Zwangsbehandlung eingeschüchterte und durch Neuroleptika in seiner Widerstandskraft beeinträchtigte Patient unterschreibt das dann. Meine Freundin hat ihren Anwalt gebeten, dagegen vorzugehen, aber der hat gesagt, er kann nichts machen. Wenn ein Zwangsbeschluss ergeht, kann er tätig werden, aber solange meine Freundin aus Einschüchterung heraus vor den Augen des Pflegedienstes die Pille nimmt, kann er nichts machen. Abhauen hat sie sich auch nicht getraut, weil sie in der Klinik eine Mitpatientin kennengelernt hat, die abgehauen ist. Die Mitpatientin wurde in Handschellen von der Polizei in die Klinik zurücktransportiert und hat einen 2Jahres-Beschluss gekriegt. Sowas schreckt natürlich ab. Göttingen scheint echt ein übles Pflaster zu sein.

Ich glaube es meinem Vorposter, wenn er schreibt, dass in seiner Berufspraxis Zwangsbehandlung sehr selten vorkommt und auch nur dann wenn ein Patient Mitpatienten verprügelt oder ähnliches.

Aber das hängt wirklich sehr von der Klinik ab, die sind sehr verschieden. Bzw. einzelne Oberärzte sind sehr verschieden.

Und die Gerichte sind in verschiedenen Regionen sehr verschieden.

Homöpathische Dosen? Mir ist ein Fall einer 19jährigen Patientin H.A. bekannt, in der Psychiatrie Frankfurt-Höchst, das ist in Hessen. Sie wurde vor vier Wochen aus der Klinik entlassen. Bis dahin nahm sie täglich 5 Psychopharmaka. Ciatyl-Z (Antipsychotikum), Tavor (Benzodiazepin-Tranquilizer), ein Antidepressivum und die Schlafmittel Dominal und Promethazin. Ihre Diagnose ist Borderline. Im Asklepios Fachklinikum Göttingen (Niedersachsen) wurde sie wegen verbaler Beschimpfungstiraden des Personals ("ihr seid Hurensöhne") ans Bett gefesselt.

Niedersachsen hat eine hohe Zwangseinweisungsrate und Göttingen hat eine besonders hohe. Das oben erwähnte Frankfurter Gericht hat Zwangsbehandlung nach Hessischem Freiheitsentziehungsgesetz verboten, wie im Urteil nachzulesen. In Göttingen werden die Patienten lt. Gerichtsurteil "zur Beobachtung" nach NdsPsychKG auf die geschlossene Station zwangseingewiesen, das Thema Zwangsbehandlung kommt im Urteil garnicht vor. Aber es findet im Asklepios Fachklinikum Göttingen dann statt, bei Patienten die sich auf der Geschlossenen völlig harmlos verhalten. Zwangsbehandlung nach § 21 NdsPsychKG


NihilsMaw schrieb:
Da spazieren einige Patienten aus der Geschlossenen, die die Weißkittel am liebsten noch weiterhin da behalten wollten.
Bei manchen wäre ein weiterer Verbleib nichtmal die dümmste Idee.

Was gewalttätige Leute betrifft, stimme ich Dir da zu. Und das ist auch ein Punkt davon, wo ich oft den Kopf schüttele.

Bei dem einen wird irgendeine Eigengefährdung an den Haaren herbeigezogen, da lässt sich was finden. (der ist durcheinander und wird sich draußen hoffnungslos verlaufen, irgendwas in der Art)

Viele Leute haben schon mal aus Wut einen Teller auf dem Boden zerschlagen oder ein Buch an die Wand geknallt oder ähnliches und es ist ihnen dafür nichts passiert. Bei einem Psychotiker hat man dann endlich was in der Hand, um ihn wegen angeblicher Fremdgefährdung in die Klappse zu bringen, wo er nicht hin will.

Und andererseits gibt es Leute, die ständig handgreiflich gegen andere Personen sind, denen passiert garnichts oder sie spazieren trotz solchen Verhaltens aus der Geschlossenen raus. (wenigstens sind dann die Mitpatienten diese Zumutung los)
 
Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 19.11.13 01:04
"so gut wie jede Zwangseinweisung kommt durch" wird hier von einer Psychiaterin behauptet http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2005%2F02%2F22%2Fa0032
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 19.11.13 08:21
zuletzt geändert: 19.11.13 08:42 durch tagtraum (insgesamt 1 mal geändert)
Danke wawa, für deine Zahlreichen Beiträge zu dem Thema.
Ich bin ambulant im Asklepios Göttingen in Behandlung und war hier auch schon Stationär auf Sucht und Trauma. Wobei das natürlich ein relativ anderes Feld ist. Meine Erfahrungen waren bisher eher gut.

Aber was ich hier, vor allem von dir vernehme weckt in mir das Bedürfnis mich um eine Patientenverfügung zu kümmern.
Was mir hier im Suchtbereich (sowohl Stationär als auch ambulant) auffällt ist, das zuviel zu oft selbst bei schlafproblemen u.Ä. gegeben werden. So nach dem Motto wenn se Dicht sind geben se Ruhe.

lg tt
Macht es, kosmisch betrachtet,
wirklich was aus,
wenn ich NICHT aufstehe und arbeiten gehe?

http://de.wikipedia.org/wiki/Zei​tgef%C3%BChl
Ex-Träumer
  Geschrieben: 19.11.13 11:06
Tia wo man in dem einen kh regelrecht zugebombt wird so muss man in dem anderen um jede ibuprofen betteln.
 
Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 19.11.13 22:38
zuletzt geändert: 20.11.13 22:09 durch wawa (insgesamt 5 mal geändert)
was ich so übers Asklepios in Göttingen höre, ist,

dass die einen Stationen klasse sind und andere sind der Horror. Scheint da sehr verschieden zu sein. Ich wünsche Dir, dass Deine Erfahrungen gut bleiben und der Klinikaufenthalt Dich weiterbringt biggrin

und ja, die Erfahrung habe ich auch gemacht, die eine Klinik verteilt palettenweise Tavor und in einer anderen Klinik muss man geschwächt vor Angstzuständen eine ewige Diskussion führen um mal 0,5 mg zu bekommen

In der Uniklinik Frankfurt habe ich nachts eine Migräneattacke bekommen und nach Schmerzmittel gefragt. Die Nachtschwester durfte mir nichts geben, weil ich keine Schmerzmittel als Bedarfsmedikamente aufgeschrieben hatte in meiner Akte. "Deswegen hole ich jetzt nicht den Arzt, lassen Sie mich jetzt in Ruhe, ich habe am Computer was zu tun".
Auf Klinikbewertungen.de schreibt ein anderer Psychiatriepatient was ganz ähnliches. Eine junge Mitpatientin von ihm hatte Ohrenschmerzen, sie war wegen Schmerzen am Heulen aber dem Personal wars egal.
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P.S:

Ich betreibe eine Gruppe zum Thema Patientenverfügung auf facebook:
http://www.facebook.com/pages/Vorlagen-Patientenverf%C3%BCgung/1378357922392876?fref=ts

Dazugehöriger account: http://www.facebook.com/schutzvor.zwang

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P.P.S:

Asklepios verteilt Maulkörbe:

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/media/zapp6303.html , hier Manuskript der Sendung http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/manuskript235.pdf

http://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Goettingen/Uebersicht/Asklepios-gegen-Verfasser-von-Leserbriefen


http://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Goettingen/Uebersicht/Goettinger-Linke-kritisiert-Asklepios

http://www.taz.de/!115390/

http://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Goettingen/Uebersicht/Goettinger-Gruene-kritisieren-Asklepios

http://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Goettingen/Uebersicht/Asklepios-geht-gegen-Tageblatt-vor

http://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Goettingen/Uebersicht/Demo-gegen-Asklepios-Chefs-in-Goettingen

Am wirtschaftlichsten arbeitet eine Klinik, wenn alle Betten belegt sind. Zwangseinweisungen sind eines der Mittel dazu.

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Asklepios geht gegen die Lokalzeitung Göttinger Tageblatt vor:
http://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Goettingen/Uebersicht/Asklepios-geht-gegen-Tageblatt-vor

Es ist OK, wenn Zeitungen Gegendarstellungen abdrucken müssen bzw. unter den Internetartikel eine Gegendarstellung anfügen.

So wie hier geschehen: http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/uniklinik-frankfurt-ein-klima-der-angst-11484905.html

Aber die Verpflichtung, einen Artikel ganz aus dem Internet rauszunehmen, ist ein Verstoß gegen Meinungsfreiheit und Pressefreiheit. Psychiatriebetreiber beantragt Maulkorb beim Göttinger Gericht und das Gericht macht es. Die Göttinger Gerichte winken doch fast alles durch, was von der Psychiatrie kommt. Zwangseinweisung, Zwangsbetreuung....
 
Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 06.12.13 21:51
ein Erfahrungsbericht über den Trend zur Niedrigerdosierung:

http://www.dgsp-ev.de/fileadmin/dgsp/pdfs/Artikel_Soziale_Psychiatrie/Ein_Zurueck_ist_fuer_niemand_mehr_denkbar__B._Volk_-_S._Feld_.pdf
 

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