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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 06.01.14 12:13
zuletzt geändert: 08.01.14 19:33 durch katha (insgesamt 1 mal geändert)
hallo,
bin vor ca. 5-6 monaten an paranoider schizophrenie, auf grund von exzessivem amphetamin, methamphetamin, mdma und kokain konsum erkrankt.
hatte die üblichen symptome beziehungswahn, verfolgungswahn, depersonalisation, derealisation, stimmen hören und fixe ideen.
mir wurd vom arzt gesagt, dass es durch meinen letzten amphetaminkonsum getriggert wurde (hatte normales amphetamin ca. 30 10cm große lines in 2 tagen und einer nacht gezogen), darauf hin hatte ich dieses kribbeln in den händen, den füßen und im hinterkopf, als ob ameisen unter der haut krabbeln und kurz danach fings an...
hab jetzt folgende fragen:
wie lange dauerts ungefähr bis die medikation abgesetzt werden kann (quetiapin: 25-25-50 + truxal 70(abends))?
welche substanzen kann ich trotz der medikamente und der krankheit konsumieren, ohne das erneut ein schub auftritt oder irgendwelche wechselwirkungen entstehen?
ist die warscheinlichkeit das noch ein schub kommt groß (hatte erst einen, der durch die medikamente direkt aufgehört hat, seitdem ist alles normal, keine symptome mehr)?
was passiert wenn ich alkohol im übermaß konsumieren würde?
wär nett, wenn ich antworten kriegen würde. denke hier sind einige die sich mit sowas auskennen, ich hab leider keine infos gefunden online und krieg keine termine mehr bei dem chefarzt meiner klinik um mich weiter zu informieren..
schonmal im vorraus danke :)

 
Kommentar von katha (Traumland-Faktotum), Zeit: 08.01.2014 19:33

Threadtitel konkretisiert & um Kurzbeschreibung ergänzt
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 06.01.14 12:56
Hallo,

ich kann dich schon mal darauf hinweisen, dass die Kombination NL + Substanzen nicht zu empfehlen ist! Vor allem weil Drogen eine akute Psychose ziemlich gut triggern können, insbesondere in Kombination mit Schlafmangel.

Aufgrund dessen solltest du gar keine Drogen nehmen. Cannabis könnte eventuell antipsychotisch wirken, jedoch kann ich dir das nicht zu 100% versichern. Bei mir hingegen ist es der Fall.

Darüberhinaus muss ich dir mitteilen, dass die NL deine Symptome nicht verschwinden lassen. Sie lassen sie nur lindern.

Alkohol könnte auch einen Schub triggern. Das habe ich jedoch mal gelesen. Ich bin mir aber sicher, dass paar Bier in Ordnung sind.
MfG
Ex-Träumer
  Geschrieben: 06.01.14 13:53
Moin,

ich kann meinem Vorposter recht geben. Schlafmangel ist ein ziemlicher Faktor bei der Entwicklung einer Schitzophrenie. Dazu noch eine der genannten Substanzen und je nach psychischer Verfassung sagen dir 8 Stimmen, dass du normal seiest und die anderen beiden singen im Duett "Alle meine Entchen" ^^
Spaß beiseite. Cannabis ginge durchaus als Ersatz für NL's, aber nur Indica- Sorten! Da ist relativ viel CBD drin, welches antipsychotisch und beruhigend wirkt. Es hat zudem weitaus weniger Nebenwirkungen, aber solange du dir nicht sicher sein kannst, dass du aufm Schwarzmarkt wirklich Indica- Sorten bekommst, würde ich es lieber lassen.
Alkohol ist da so eine Sache, weil es dopaminerg wirkt und die Wirkung zum einen durch das Neuroleptikum gehemmt wird. Heißt: du wirst besoffen, aber du bist nicht unbedingt gut drauf bzw. merkst keine Euphorie, Entspanntheit o.ä.

Was die NL's betrifft, so glaube ich, dass du diese absetzen kannst, wenn deine psychischen Probleme eindeutig auf die Substanzen + Schlafentzug zurückzuführen sind. Zwar kann es sein, dass viele auf diesem Zustand hängen bleiben, der sich "paranoide Schizophrenie" nennt, aber das liegt wohl viel mehr an der psychischen Wirkung der Upper:
Das Problem an den ganzen Uppern ist einfach, dass im Körper der Zustand des "Notfalls" aktiviert wird. Das Überleben der eigenen Person wird ins Zentrum gerückt und eben auch, dass möglichst alle Entscheidungen möglichst zugunsten des Individuums ablaufen.
Alles, was gegen die entsprechende Person geht, wird als Angriff gewertet (--> Beziehungswahn "warum will sie mich nicht?"). Alle Dinge, die nicht zu deinen Gunsten laufen, werden negativ gewertet und man scheint hier ein Muster zu sehen, dass alles gegen die eigene Person zu verlaufen mag (--> Paranoia, Verfolgeungswahn).
Ich denke, dass das auch mit dem "Tunnelblick" zu tun hat, den man z.T. auf Uppern bekommt. Das wird sich auch auf die Psyche auswirken. Dadurch beachtet Mensch nur so viel, wie es das Individuum selber betrifft (seien es Entscheidungen dritter) und man spinnt sich seine Theorien, warum sich die Entscheidung der Person ausgerechnet gegen einen selber richtet. Dass diese Entscheidungen durchaus andere Beweggründe haben kann, beachtet man garnicht, weil man nur noch auf die Dinge achtet, die die eigene Person betreffen. Ein gewisser Egoismus macht sich breit, was die Reaktionen, wie Paranoia oder Wahn erklären. Man verstrickt sich im schlimmsten Fall in wilde Theorien und Szenarien, die aber im nüchternen Kopf nicht haltbar sind.
Hier kannst du beginnen und versuche, ein gelasseneres Gedankenmuster an den Tag zu legen.
Das kann den ganzen Symptomen durchaus entgegenwirken. Auch wenn das bis jetzt noch nicht der Fall war: schalte einen Ganz zurück! Stress kann sowas sehr schnell wieder aufleben lassen. Tu dir Ruhe an, sei nur mit nahe stehenden Personen zusammen (Freunde, Familie, etc.) bzw. Menschen, die du magst. Versuche, dich mit Dingen zu beschäftigen, die dir Spaß machen.

Ich hoffe, dass ich dir helfen konnte :)

lg,
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 06.01.14 13:58
Hallo und Willkommen im LdT chumoe385!

Ich muss dir ehrlich sagen, dass ich die Fragen bezüglich deiner Medikamente nicht beantworten werde, da ich es für unverantwortlich halte. Wir kennen dich, deinen Körper und deine Psyche nicht, haben keine Ahnung über entsprechende Fehlfunktionen, Vorerkrankungen, Anamnese usw. - da wäre aus Prinzip für mich fahrlässig dir eine konkrete Antwort auf deine Frage zu geben.

Ich würde mich an deiner Stelle sowohl von der Medikation, als auch von deinem Drogenkonsum her von einem Facharzt beraten lassen. Wieso bekommst du keinen Termin mehr bei deinem Bezugstherapeuten (gehe ja mal davon aus, dass der angesprochene Chefarzt dein Bezugstherapeut ist/war)? Und wieso suchst du dir nicht einen neuen Therapeuten?

Ich bin mir nicht sicher ob du die Brisanz dieser Thematik voll erfasst hast: Wenn du jetzt scheiße baust (und das falsche/zu viel konsumierst) wird sich deine Symptomatik verschlimmern und mit jedem zusätzlichen Risikofaktor sinken deine Chancen auf eine Heilung mehr und im Gegenzug kann sich auch eine dauerhafte Grundsymptomatik aufbauen, das heißt du hast nicht nur während der Schübe Probleme. Damit will ich ich nicht sagen, dass du gar keine psychotrope Substanzen mehr konsumieren kannst (weil ich mir auch gar nicht zutraue, das beurteilen zu können), du solltest es einfach mit einem Therapeuten besprechen. Prinzipiell gilt aber, dass die meisten Drogen einen Schub triggern können!

Auch deine Frage nach dem nächsten Schub kann ich dir nicht beantworten, das ist alles eine Wahrscheinlichkeitsfrage. Meist verlaufen Schübe relativ regelmäßig mit ganz individueller "Pause" dazwischen. Eine Schizophrenie ist oft ein lebenslanger Begleiter, wenn auch die Hauptsymptomatik teilweise Jahre lang in Remmision gehen kann (=nicht auftritt). Auch wenn eine Heilung im eigentlichen Sinne möglich ist, so wird die Krankheit den ehemals Erkrankten für den Rest seines Lebens weiterhin beeinflussen (so wie fast alles in unserem Leben).

Um auf den Punkt zu kommen, sei bitte Vorsichtig! Gehe Achtsam mit dir und deiner Psyche um, wenn du es nicht tust, wirst du ggf. lebenslang an einem Fehler zu knabbern haben. Lass' dich bitte von einem Facharzt beraten, egal wie kompetent hier die Beratung sein mag!

@Psyche:
Bei Cannabis kommt es immer noch auf die Wirkstoffzusammensetzung an. THC ist meines Wissens nach ein Psychotikum, wohingegen CBD (Cannabidiol) ein Antipsychotikum ist. Je nach Art des Anbaus sind die Konzentrationen im Endprodukt unterschiedlich hoch.
"Man's main task in life is to give birth to himself, to become what he potentially is. The most important product of his effort is his own personality." - Erich Fromm
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 06.01.14 15:46
Wenn Du doch die Diagnose hast wird Dir Dein Behandelnder Arzt sicher gesagt haben das Drogen für Dich jetzt Tabu sind weil mit jedem Konsum ein erneuter ausbruch deiner Psyhosen einhergehen wird. Wenn Du wirklich eine manifestierte Shizophrenie hast wirst Du den rest Deines lebens Mediamente nehmen müßen welche nach einer gewissen Zeit von Deinem Psychiater deutlich geringer angesetzt werden wenn das bei Dir geht. Einfach mal eben absetzen solltest Du sein lassen. Stell Dir doch nurmal vor Du Flippst im Wahngeschehen aus und verletzt einen geliebten Menschen oder so. Das könnteste Dir nacher nicht verzeihen. Also finger weg von den Drogen und das mit Alk und quetiapin istauch keine gute Idee steht aber auch in dem Beipackzettel.
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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 06.01.14 17:43
Wie ich diese Aussagen hasse! - Schizophren also Medis bis ans Ende nehme aber bloß keine Drogen. Wieder wird der User entmündigt und mit Stoffen geflutet die der Industrie dienen. Auch Schizzos wissen manchmal was ihnen gut tut und welchen Rausch sie wollen.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 06.01.14 18:16
Wenn es hierbei nicht um eine Drogeninduzierte Psychose mit Schizo effektiven Störungen geht und es sich wirklich um Shizophrenie handelt dann ist der Hirnstoffwechsel nachweisbar gestört. Leider gibt es noch keine heilung und wegreden kann man diese Form der Erkrankung auch nicht. Den begriff "schizos" finde ich ehrlich gesagt recht beleidigend. Es ist eine Krankheit. Und durch Deinen post könntest Du jemanden verleiten seine Medis abzusetzen wenn doch nur Bevormundung ist. Finde Deinen beitrag unverantwortlich und wenn ich könnte würde ich ihn löschen!

Von Bevormundung kann doch auch nicht die Rede sein er hat gefragt und er bekommt Antworten ob die jetzt für ihn schön sind oder nicht stand nicht zur Debatte.
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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 06.01.14 21:26
also mir wurd gesagt, dass ich quetiapin etwa 2-3 jahre nehmen muss...

 
Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 06.01.14 22:08
Psybrothers schrieb:
Wenn es hierbei nicht um eine Drogeninduzierte Psychose mit Schizo effektiven Störungen geht und es sich wirklich um Shizophrenie handelt dann ist der Hirnstoffwechsel nachweisbar gestört.


Das ist Quatsch und nimmt den Betroffenen völlig unnötigerweise die Hoffnung. Natürlich haben psychische Zustände ein biochemisches Korrelat. Die Ursache für diese Abweichung ist bei psychiatrischen Erkrankungen aber PSYCHISCH ausgelöst.

Es ist nicht so wie bei Parkinson, das ist tatsächlich eine Hirnstoffwechselkrankheit. Da geht die dopaminproduzierende Substantia nigra zugrunde und es herrscht Dopaminmangel im Gehirn.

Das ist bei Schizophrenie NICHT so. Da ist es nicht so, dass irgendwas zugrunde geht oder irreversibel überaktiv ist, etc. Sondern es handelt sich um seelisch sehr sensible Menschen, so wie bei Leuten mit anderen psychischen Leiden auch. Auch das lässt sich natürlich biochemisch korrelieren. Aber es heißt NICHT, dass man deswegen lebenslang Medikamente nehmen muss ! Sondern man kann sich auch anders schützen.

1. Das Gehirn lässt sich durch Training verändern. In seiner Struktur UND in seinem Stoffwechsel passt sich das Gehirn an, je nachdem wie man es trainiert. Das Gehirn von einem, der sehr gut Klavier spielen kann ist ganz anders strukturiert als z.B. von einem Taxifahrer, der den ganzen Großstadt-Stadtplan im Kopf hat. Beides ist eine Folge von TRAINING.

auch hier gehts um Hirnstrukturveränderung: http://www.fr-online.de/wissenschaft/hirnforschung-mit-gehirntraining-depressionen-heilen,1472788,11243216.html

Und dass man Stoffwechsel durch Training modifizieren kann, ist auch nichts Neues. Wenn man z.B. Ausdauertraining begninnt, verändert sich der Stoffwechsel des Körpers, er passt sich an. Nichts Neues. Sieht man sogar im Blutbild. Auch wenn sich dadurch das Körpergewicht nicht ändert, ist im Blutbild dann vieles anders. Mehr Hämoglobin, das HDL/LDL-Verhältnis ändert sich, usw.

2. Viel Sport machen, das macht allgemein psychisch resilienter.
3. Schlafmangel vermeiden!! GENUG schlafen und GUT schlafen ist wichtig, also dass man ERHOLSAM schläft. Zur Not Schlafmittel.
4. Lieber öfter mal Bedarfsmedikamente nehmen (z.B. Benzos) und dafür weniger Dauermedikamente
5. Sich auf die Suche machen. Seinen Lebensweg gehen. Eine Herausforderung für jeden, nicht nur für Leute mit Schizophrenie.

Ein gutes Buch das zeigt, dass "schizophrene Symptome" keineswegs unverständlich und nur durch einen abartigen Hirnstoffwechsel zu erklären sind:
Richard Bentall: Madness Explained. Psychosis and Humand Nature
http://www.amazon.de/Madness-Explained-Psychosis-Human-Nature/dp/0140275401/ref=la_B001HNK00O_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1389041102&sr=1-1

auch in 3 Kapiteln dieses Buches wird so einiges dazu erklärt, in kürzerer Form und auf Deutsch
Tania Lincoln: Kognitive Verhaltenstherapie der Schizoprenie
http://www.amazon.de/gp/product/3801719987/ref=olp_product_details?ie=UTF8&me=&seller=
von kognitiver Therapie halte ich allerdings wenig, schätze tiefenpsychologische Methoden als besser ein.

aus meiner eigenen Erfahrung heraus ist mein Tipp für Umgang sowohl mit Antidepressiva als auch mit Antipsychotika

1 Jahr nehmen und dann über 1 Jahr superlangsam ausschleichen. Mit dem Messer fleißig Tabletten zerteilen, Kapselinhalt auf mehrere Kapseln verteilen, usw.
Und eher erst das Antipsychotikum loswerden und dann das Schlafmittel. Schlaf ist echt WICHTIG. Viel wichtiger als Antipsychotika-Konsum.

Ich habe 5 Jahre lang Psychopharmaka genommen und das war ein Riesenfehler. das würde ein superlanger Post werden, würde ich die ganzen physichen UND psychischen Nachteile und Nebenwirkungen hier schildern
Es ist Drogensucht, nichts anderes.

es gibt hier auf LdT bereits mehrere Threads zum Thema Schizophrenie, hier ist einer davon: http://www.land-der-traeume.de/forum.php?t=30419

allerdings muss ich meinem Vorposter zustimmen, dass Drogenabstinenz, insbesondere was Upper und Kiffen und Halluzinogene betrifft, eine gute Idee ist. Zumindest mit der Häufigkeit SEEEHR vorsichtig sein.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 06.01.14 23:31
zuletzt geändert: 07.01.14 05:55 durch Psybrothers (insgesamt 2 mal geändert)
Viel schreiben heißt nicht auch viel wissen.

Ich habe da mal ein kleines Zitat:

"Dass zu den Ursachen einer Schizophrenie
neben Umweltfaktoren auch verschiedene
genetische Faktoren zählen, gilt heute als
gesichert."

"Ein schon aufgrund früherer Studien
vermuteter Zusammenhang zwischen Spät-
dyskinesien und dem DRD3-Rezeptor-Gen
konnte durch eine kombinierte Analyse von
10 verschiedenen Zentren (780 Patienten)
repliziert werden"

man beachte das Wort neben. Klar kann man mit Sport und anderen dingen versuchen die Symptomatik zu verbessern aber wer probagiert alles nicht so schlimm mit bisschen sport guter Ernährung, gut schlafen und bisschen Autogenem Training kriegt man eine Sizophrenie wieder in den griff ist für mich ein Scharlatan.

Aber worum gehts denn nu Wirklich drogen induzierte Psychose oder Shizophrenie?
Ist Quente da denn wirklich hilfreich oder Truxal? gibt doch Olanzapin. gehts da nicht eher um die Angstzustände?
Klar is Diaze ne feine Sache, aber nur wenns akut is un dann wohl auch ein quenchen haldol oder irre ich da?
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Ex-Träumer
  Geschrieben: 07.01.14 08:50
So siehts aus ^^ @ Psybrothers.

Die Pathophysiologie der Schizophrenie wird in vielen Dokumentationen eingehend beschrieben und wird sicherlich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten noch eingehender erforscht werden. Allerdings ist auch bisher klar, dass diese Erkrankung sehrwohl anatomische / physiologische Veränderungen mit sich bringt, wie z.B.

- Änderung der Genexpression
- Reduzierung der Anzahl der dendritischen Dornen
- Erweiterung des dritten Ventrikels (immer !)
- niedrige Durchblutung im frontalen Hirnlappen
- verminderte Glukoseumsetzung im Frontallappen

Interessant ist dazu auch das Skript des Instituts für molekulare Psychiatrie, in dem das nochmal eingehend beschrieben wird.

Man sollte deshalb nicht so tun, als wäre die Schizophrenie ein Konstrukt der Pharma-Lobby, um noch mehr Medikamente zu verkaufen. Das ist eine sträflich falsche Darstellung, die den Betroffenen und Ihrem massiven Leiden in keinster Weise gerecht wird, im Gegenteil grenzt es an selbstgerechter Verhöhnung.

Liebe wawa, informier Dich doch ersteinmal, bevor Du hier, was mit Psychiatrie, Psychotherapie oder medikamentöser Behandlung von psychiatrischen Krankheitsbildern zu tun hat, kaputt-argumentierst bzw. es versuchst. Das hier ist ja auch nicht der erste Thread, in dem Du Deine Meinung kundtust (was ja auch okay ist).

Dennoch: Deine persönlichen Erfahrungen sind sicherlich tragisch, Du solltest Dich aber davor hüten, aus Deiner Position heraus anderen Menschen mit völlig anders gewichteten psychischen und psychiatrischen Leiden (teils verantwortungslose) Ratschläge zu erteilen. Verarbeite lieber erstmal Dein eigenes Trauma und informier Dich richtig, bevor Du hier loslegst.

Danke.

LG.
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 07.01.14 10:17
Find ich interessant!
Vor genau einem Jahr wurde bei mir paranoide Schizophrenie identifiziert. Komischerweise hat sich alles innehalb einen Monats so stark normalisiert bzw. verändert dass ich nichteinmal mehr zur Psychologin gehe.
Echt merkwürdig, aber da es mir gut geht, mache ich mir keine Sorgen :)

Wünsche allen seelisch Erkrankten schnelle Genesung und ein ausgeglichenes Leben!

 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 07.01.14 12:20
@Synapse und psy...
An eurer Stelle wäre ich etwas zurückhaltender. Ihr habt ein paar Lehrbucheinträge gelesen oder herauskopiert und meint das wäre alles, was es zu diesem Thema zu sagen gäbe. Glaubt ihr wirklich, dass jemand, der selbst von Schizophrenie betroffen ist und sich eingehend mit dem Thema beschäftigt davon noch nie etwas gehört hätte? So wie ich wawas Beiträge interpretiere, ging es ihr hauptsächlich darum zu zeigen, dass die Betroffenen selbst an ihrer Heilung mitwirken können, ja müssen.
Bei Notfällen sind Neuroleptika allerdings unverzichtbar und können für ein paar Monate oder sogar Jahre konsumiert werden. Die meisten Nebenwirkungen (außer Eps) sind schließlich reversibel. Beim Ausschleichen hat man alle Zeit der Welt, da das Zeug jeder Arzt verschreibt, wenn man ihn darum bittet. Diese Punkte finden sich ebenfalls in wawas Beitrag.
Zu guter Letzt möchte ich nochmal auf eure Gesprächskultur eingehen. Der Tenor eurer Beiträge war im Grunde: "Wawa kann keine qualifizierten Beiträge zu diesem Thema schreiben, weil sie ja selbst irre ist". Das habe ich jetzt etwas überspitzt ausgedrückt, aber für mich kam's so rüber. Sicher ist vieles was in ihren Beiträgen steht spekulativ, aber die ganze derzeitige Psychiatrieforschung lebt von (Hypo)thesen, die dann mithilfe von Statistiken im Hinblick auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft werden können. Thesen, die den Kriterien für exakte naturwissenschaftliche Methodik standhalten würden, gibt es in der Psychiatrieforschung bis jetzt keine. Der genetische Ansatz mag in diesem Punkt erfolgsversprechend sein, aber bis jetzt besitzt er keinerlei klinische Relevanz.
Von meiner Seite wars das vorläufig. Ich hoffe die Diskussion bleibt spannend, denn für sowas liebe ich das Ldt!
Grüße von Entrueckt
"Der Tod eines einzelnen Mannes ist eine Tragödie, aber der Tod von Millionen nur eine Statistik."
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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 07.01.14 13:25
hab noch zusätzlich eine frage..
ich trink jetzt seit dem ausbruch eher wenig coffein, 2-3 tassen kaffee & evtl mal ne flasche cola noch zusätzlich.
ich liebe aber energydrinks.. passiert da was, wenn ichn paar stück davon trink? ausser jetzt das ich herzrasen bekommen würde, was aber glaub ich eh nicht der fall ist, weil ich nichtmal nach 4-5 näschen koks hintereinander herzrasen hatte..
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 07.01.14 13:28
Synapse2038 schrieb:
Interessant ist dazu auch das Skript des Instituts für molekulare Psychiatrie, in dem das nochmal eingehend beschrieben wird.

Man sollte deshalb nicht so tun, als wäre die Schizophrenie ein Konstrukt der Pharma-Lobby, um noch mehr Medikamente zu verkaufen. Das ist eine sträflich falsche Darstellung, die den Betroffenen und Ihrem massiven Leiden in keinster Weise gerecht wird, im Gegenteil grenzt es an selbstgerechter Verhöhnung.

Liebe wawa, informier Dich doch ersteinmal, bevor Du hier, was mit Psychiatrie, Psychotherapie oder medikamentöser Behandlung von psychiatrischen Krankheitsbildern zu tun hat, kaputt-argumentierst bzw. es versuchst. Das hier ist ja auch nicht der erste Thread, in dem Du Deine Meinung kundtust (was ja auch okay ist).

Dennoch: Deine persönlichen Erfahrungen sind sicherlich tragisch, Du solltest Dich aber davor hüten, aus Deiner Position heraus anderen Menschen mit völlig anders gewichteten psychischen und psychiatrischen Leiden (teils verantwortungslose) Ratschläge zu erteilen. Verarbeite lieber erstmal Dein eigenes Trauma und informier Dich richtig, bevor Du hier loslegst.
LG.


Ich kann mich Entrueckt nur anschließen. Aber ich frage mich, warum man denn nicht einmal die Betroffenen zu Rate zieht?
Ich schätze Wawa's Posts doch sehr und wer sich mit der ganzen Materie ein wenig tiefgründiger auseinander setzt (dazu gehört nicht das einfache Zitieren von Fachbüchern) merkt, dass bei ihr nicht nur persönliche Erfahrungen in den Posts durchschimmern, sondern auch ein solides Hintergrundwissen. Und ein (guter) Psychologe sollte auch über ein solches Hintergrundwissen verfügen, aber ich bekomme selber immer öfters den Eindruck, dass Ärzte auch einfach nur einen Leitfaden abarbeiten, ohne sich selber einmal über die Sinnhaftigkeit Gedanken zu machen. Patienten werden abgearbeitet wie ein Stapel Akten. Wie soll so eine versierte Diagnose möglich sein? Naivität - besonders im Gesundheitssystem - ist da doch zu spüren, und das nicht nur in diesem Thema.
Aber solange es Menschen gibt, die dem stur nacheifern, wird dieses System der "Leitfäden" erhalten bleiben. Ich glaube, dass Grundwissen + Fachbuch eine bessere Kombination darstellt, als lediglich ein Fachbuch zu Rate zu ziehen (wie es die meisten Ärzte leider tun).

lg,
 

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