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Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 08.02.15 14:09
Schaut euch mal diese Arikel an:

http://www.sueddeutsche.de/politik/is-kaempfer-vor-der-kamera-sie-wuerden-dir-die-haende-abhacken-1.2196186

http://www.focus.de/politik/ausland/islamischer-staat/du-verlierst-den-verstand-15-jaehriger-is-krieger-wir-wurden-unter-drogen-gesetzt-und-zum-kaempfen-gezwungen_id_4222656.html

Ich frage mich, ob das Verabreichen von angstlösenden Drogen und wahrscheinlich auch (Meth-)Amphetaminen Ausnahmen sind, oder doch eher Regelfall?

Mich schockiert diese Brutalität (und ja, mir ist bewusst, dass es überall auf der Welt solche Grausamkeiten gibt). Jedoch missbraucht keine Terrororganisation die Medienwelt so geschickt für ihre propagandistischen Zwecke wie es die IS tut.
Wie denkt ihr?
 
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  Geschrieben: 08.02.15 14:21
Klassisch schlechter, deutscher Boulevardjournalismus der so tut als ginge es um Politik, fürs Lesersüppchen nochn' bisschen Drogen und deren Missbrauch - fertig ist die Idiotensuppe..

Focus schrieb:
Er habe die Anti-Angst-Droge Zolam verabreicht bekommen. Sie enthält Benzodiazepine, die die Aktivität bestimmter Areale des zentralen Nervensystems dämpfen. Der Arzneistoff wirkt angstlösend und beruhigend. Man bekommt weniger mit von dem, was man tut. „Diese Droge lässt dich den Verstand verlieren“, sagt Mufleh. „Wenn sie dir einen Sprengstoffgürtel geben und dir sagen, du sollst dich in die Luft jagen, dann tust du es.“


Ja ey, bei Benzos is' das 'ne ganz gefährliche Sache, da biste enthemmt schon fast Terrorist!

Focus schrieb:
Ein syrischer Polizeichef berichtete der Nachrichtenagentur Al Sumaria News im September, seine Beamten hätten in einem IS-Quartier flaschenweise Medikamente gefunden, „die einen starken Einfluss auf das Gehirn haben und den Konsumenten in einen Roboter verwandeln“. Die Terrormiliz nutze sie, um den Mut der Mitglieder zu steigern, besonders bei Selbstmordattentaten.


Ahhhja, Roboterdrogen? IS-Kämpfer auf Dex und Keta in der ultimativen StarWars-Schlacht?

Focus schrieb:
Eine weitere absurde Randnotiz aus der Welt der Terroristen: Drogen sind im Islamischen Staat eigentlich verboten. Auf Drogendelikte steht die Todesstrafe!


Und dann sind sie auch noch so unkonsequent und lassen die Menschen trotzdem konsumieren!? Frechheit! Sorry, aber das ist richtig, richtig schlechter Journalismus der keinem anderen Zweck dient als die öffentliche Meinung bewusst und nach eigener Idiologie zu formen. Ganz schöne scheiße, Madame Wurster ! So den anderen Artikel lass ich jemand anderes zerreißen, ich wage zu bezweifeln dass er minder lächerlich ist...
"The only way to write honestly about the scene is to be part of it. If there is one quick truism about psychedelic drugs, it is that anyone who tries to write about them without first-experience is a fool and a fraud." ― Hunter S. Thompson (1967)
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  Geschrieben: 08.02.15 14:27
Svastika schrieb:
...So den anderen Artikel lass ich jemand anderes zerreißen, ich wage zu bezweifeln dass er minder lächerlich ist...


Das überlasse ich auch jemand anderen, möchte dir da nur beipflichten, bei dem was du sagtest. ++
Reset your brain...

Life’s great!
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Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 08.02.15 14:46
Find ich ja gut, dass ihr so kritisch gegenüber "Boulevarjournaismus" seid. Mir ging es weniger um die journalistischen Fragestellung, sondern vielmehr um die Information, dass Drogen ein Rolle spielen in diesem Krieg. Das gilt ja nicht nur für dieses Kriesengebiet, beinah alle militärischen Einheiten haben ihren Soldaten Drogen verabreicht, um "die Kampfmoral" zu stärken.



 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 08.02.15 14:51
Kafkaesk schrieb:
Ich frage mich, ob das Verabreichen von angstlösenden Drogen und wahrscheinlich auch (Meth-)Amphetaminen Ausnahmen sind, oder doch eher Regelfall?


zieht sich durchs gesamte 20. jahrhundert. egal auf welcher seite. amphe oder meth waren immer im großzügigen einsatz.

http://www.taz.de/1/archiv/?dig=2003/04/12/a0117

der IS bedient sich also altbewährten mitteln!
 
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Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 08.02.15 15:09
@ captain deviant: Netter Artikel. Und doch bleibt die Frage: Bilde ich mir das nur ein aufgrund der Medienberichterstattung oder sind diese Methoden der IS, Opfer so zur Schau zu stellen und mit der Kamera direkt auf Folter-und Qualmomente zu halten, neu in der modernen Kriegsführung?
Die Kriegsgeschichte hat gezeigt, dass sogenannte Sühnemaßnahmen schon immer öffentlich stattfanden, beispielsweise rächte sich die Wehrmacht für jeden durch "Partisanen" getöteten Soldaten an zehn bis hundert Zivilisten. Aber heute bekomme ich das nicht mehr mit, offiziell gelten solche Maßnahmen als geächtet, sodass die großen Armeen offiziell keine Vergeltungsmaßnahmen üben (zumindest nicht öffentlich). Ganz im Gegensatz zur IS, hier scheinen diese Vergeltungsmaßnahmen Teil der wargames zu sein - kämpferisch betrachtet erst mal kaum effektiv, aber hinsichtlich der psychologischen Kriegsführung wohl weit aus mehr Schaden anrichtend. Krieg ist immer ein Zustand von menschlicher Verrohung, aber geht´s mit Drogen noch ein bisschen heftiger?
 
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  Geschrieben: 08.02.15 15:16
Das. ist. erfunden.
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  Geschrieben: 08.02.15 15:21
Was. ist. erfunden?
 
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  Geschrieben: 08.02.15 15:50
Völlig unabhängig von dem Rest ;)

Im Syrian Konflikt werden durchaus Drogen verwendet, z. B. das ziemlich *seltene* Fenetyllin, was ich vorher gar nicht kannte. Sonst sind im nahen Osten vor allem Tramadol und Benzos verbreitet. Wie fast überall...
 
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  Geschrieben: 08.02.15 15:55
Der deterministisch-kausale Zusammenhang der im Artikel versucht wird zu propagieren, ist komplett frei erfunden.
Der kausale Zusammenhang den die Journalisten den Lesern hier glaubend machen wollen, ist der, dass der Drogenkonsum deterministisch dafür sorgt, dass bei "den Selbstmordattentätern jegliche Hemmungen fallen" und dann nur noch schnell 'ne Pille und übers Selbstmordattentat direkt in den Himmel, wa?

Nein, DAS stimmt nicht. Kein Mensch, kein Bürger, wird durch Benzodiazepine zum "Terrorist", keine Mensch wird durch Methamphetamin zum "Terrorist". "Terroristen", oder radikal extremistische Kämpfer, waren diese Leute schon vorher! Der Drogenkonsum ermöglicht es ihnen vielleicht nicht permanent von ihrem unglaublich schwarzen Gewissen belästigt zu werden und halbwegs funktionieren zu können in so einer Umgebung.

Klartext: Die "Terroristen" GEbrauchen Medikamente und Drogen meiner Meinung nach, nicht mehr und nicht weniger. Aber mit solch einer Ausgangsthese verkauft sich Frau Wursters Artikel nunmal wesentlich schlechter. Ich würd ihr ja gerne mal vorschlagen einen Artikel über die tausenden Jugendlichen auf Pervitin in unseren Kriegen zu schreiben, aber ob sie darauf Lust hat..

- Aber immer wieder schön, wenn die Meinungsmacher unseres Landes ihr wahres Gesicht zeigen -

und bezüglich:
Kafkaesk schrieb:
Find ich ja gut, dass ihr so kritisch gegenüber "Boulevarjournaismus" seid. Mir ging es weniger um die journalistischen Fragestellung, sondern vielmehr um die Information, dass Drogen ein Rolle spielen in diesem Krieg. Das gilt ja nicht nur für dieses Kriesengebiet, beinah alle militärischen Einheiten haben ihren Soldaten Drogen verabreicht, um "die Kampfmoral" zu stärken


Du beantwortest dir die Frage ja quasi schon selbst, in jedem Krieg werden Substanzen in welchen Maßstäben auch immer gebraucht, ich würde das "beinah" vor alle militärische Einheiten auch noch streichen ;)

grüße svas
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  Geschrieben: 08.02.15 16:09
Warum ist das überhaupt so eine "besondere" Fragestellung?

Wo Menschen sind werden auch Drogen konsumiert. Wenn dann noch tagtäglich Lebensgefahr herrscht ist die Leistungssteigerung verführender als eine eventuelle Sucht.
He complained: "Tony left me with a pile of Hendrix LPs and some dope."

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  Geschrieben: 08.02.15 16:18
Ja klar, so einfach mit einem monokausalen Ursachen-Wirkungsmodell ist die Intention, die Motivation und die Handlung selbst nicht zu erklären.
Mich schockieren diese Bilder und ich habe das Bedürfnis mich mit anderen Menschen darüber auszutauschen, wie beispielsweise mit Dir Svatiska. Wie wirken denn auf dich diese Bilder, die in den letzten Wochen und Monaten in unser aller Wahrnehmungspektrum eingedrungen sind. Was hat das mit Dir gemacht?Fragst Du dich nicht auch, wie können Menschen nur so grausam sein? Oder stellst Du dir andere Fragen?
Auf die Gefahr hin hier als Sensibelchen abgestempelt zu werden: bitteschön! Ich hoffe, dass ich mit Interessierten darüber sprechen kann und vielleicht habe ich auch die Hoffnung, dass mir das Unbegreifliche vielleicht auch ein wenig verständlicher wird, ohne dies auch nur Ansatzweise gutzuheißen.
 
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  Geschrieben: 08.02.15 16:23
Kafkaesk schrieb:
in den letzten Wochen und Monaten


Solche Bilder kommen schon seit Jahren aus Mexiko, sie werden nur nicht von den Medien weiter verbreitet.
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  Geschrieben: 08.02.15 16:33
Kafkaesk schrieb:
Wie wirken denn auf dich diese Bilder, die in den letzten Wochen und Monaten in unser aller Wahrnehmungspektrum eingedrungen sind. Was hat das mit Dir gemacht?Fragst Du dich nicht auch, wie können Menschen nur so grausam sein? Oder stellst Du dir andere Fragen?
Auf die Gefahr hin hier als Sensibelchen abgestempelt zu werden: bitteschön! Ich hoffe, dass ich mit Interessierten darüber sprechen kann und vielleicht habe ich auch die Hoffnung, dass mir das Unbegreifliche vielleicht auch ein wenig verständlicher wird, ohne dies auch nur Ansatzweise gutzuheißen.


Ich wäre der Letzte, da jemanden als "Sensibelchen" abzustempeln! Da ich ziemlicher Nachrichtenjunkie bin, verfolge ich das (und vieles andere - dazu später mehr) schon von Anfang an, als damals der Ukraine-Konflikt ausgebrochen ist, äh organisiert wurde, saß ich jeden Tag gebannt vor den Nachrichtenmagazinen aus aller Welt. Ich führe das jetzt ins Feld, weil ich denke dass dieses "emotional mitgenommen sein" eher bei Menschen aufkommt, die sich vielleicht nicht permanent mit dem Schmerz und Leid der ganzen Welt umgeben wollen - was in keinster Weise falsch ist (mir wäre das sehr oft auch lieber)! Aber deswegen kann ich dir die Frage diesbezüglich so beantworten, Ich glaube im Vergleich zu anderen lässt mich das relativ kalt. Obwohl ich anfangs wirklich auch Gedanken hatte wie:

"Was ist wenn dein zukünftiges Ich dich fragen würde wieso du damals (also jetzt) nichts gegen das Böse in der Welt unternommen hast?"

Bezüglich deines ersten Absatzes, muss ich mir schon verkneifen nichts Falsches zu sagen bei Aussagen wie "Fragst Du dich nicht auch, wie können Menschen nur so grausam sein?" - Ich mein ist es denn so schlimm dir hier 'ne gewisse globalgesellschaftliche Naivität zu unterstellen? Wenn ja, tuts mir Leid und ich nehme es zurück. Aber wie Lustig absolut richtig gesagt hat:
Solche Dinge passieren weltweit schon immer, mal mehr, mal weniger; mal harmlos, mal unvorstellbar grausam - und am Ende verdient sogar immer jemand daran, von daher würde ich nicht darauf warten, dass sich an diesem Umstand in naher Zukunft was ändert.

Für mich selbst weiß ich immerhin, dass ich mich nicht zur Schachfigur verschiedener Idiologien instrumentalisieren lasse nur um als Kanonenfutter zu enden, nein danke. Außer vielleicht in unserem Krieg ;)
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  Geschrieben: 08.02.15 16:35
zuletzt geändert: 08.02.15 16:48 durch Kafkaesk (insgesamt 1 mal geändert)
Aber genau da ist der entscheidende Punkt: Die Los Zetas und die Narcos oder wie sie sonst noch heißen haben ebenfalls das Internet für sich entdeckt, um Angst und Schrecken zu verbreiten. Aber interessiert hat es hier niemanden, außer ein paar wenigen wie mich zum Beispiel. Es ist ein Drogenkrieg, der da untern ausgetragen wird, damit haben wir ja nichts zu tun (Achtung Ironie!). Dei Botschaften sind in der Tat auch nicht direkt an uns gerichtet, sondern sollen dort unten abschrecken. Aber aus Gründen der Humanität hat es uns genauso zu interessieren, vor allem lässt sich unsere europäische Involvierung durch unseren Drogenkonsum gewiss nicht losgelöst vom südamerikanischen Kontinent betrachten.

Edit: Zu Svastika: Ich beschäftige mich seit geraumer Zeit mit der sogenannten "Destruktionsgeschichte" der Menschheit, und je mehr ich darüber lese, desto mehr stelle ich natürlich Gemeinsamkeit fest, die allesamt unahängig von Religion, Nationalität oder Geographie sind. Vielmehr wirken hier gruppendynamische Prozesse aufeinander, der Abgrenzung untereinander bestenfalls identitätsstiftend ist, schlimmstenfalls zur Ausrottung der unerwünschten schwächeren Mindergruppierung . Ich kann das ganze noch so "verfachidioten", letztlich bleibt die Empathie, die ich nicht gänzlich auszuschalten vermag. Ob ich geopolitisch betrachtet naiv bin, weil mich solches Leid immer noch trifft, hmmm...nö. Bin halt immer noch nicht abgestumpft.
 

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