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Ex-Träumer
  Geschrieben: 26.03.18 13:00
zuletzt geändert: 25.11.18 16:23 durch Neopunk (insgesamt 7 mal geändert)
Liebe LdTler,

Seit ein paar Monaten beschäftigt mich das Thema Ernährung und setze mich daher recht intensiv damit auseinander. Zur Zeit lebe ich so gesund, wie ich es mein gesamtes Leben zuvor nicht getan habe und ich versuche, meine Ernährung weiter zu optimieren. Mir ist wichtig, dass sich die Umstellung der Essgewohnheiten nicht erzwungen, sondern aus freien Stücken gemacht anfühlt. Das heißt, ich eigne mir Informationen an, versuche diese zu verstehen, einzuordnen und in weiterer Folge überlege ich mir, ob und wie ich diese Informationen nutze um meine Gewohnheiten umzustellen.

Das Resultat ist, dass ich mit Ernährung quasi ein neues Hobby gefunden habe. Einerseits setze ich mich damit auseinander, was in meinem Essen drin ist, was der Körper benötigt. Andererseits macht es mir Spaß, neue Gerichte zu kochen und auszuprobieren. Auf das Ausprobieren folgt die Introspektion, die Selbstwahrnehmung um zu evaluieren, ob die mir zugeführten Informationen nicht nur auf dem Papier und in meinem Gehirn schlüssig und positiv zu sein scheinen, sondern, ob mein Körper diese auch gutheißt.

Ernährung ist DER Faktor, den wir beeinflussen können und darüber entscheidet, wie lange wir leben.

NutritionFacts
Gestern bin ich auf Dr. Michael Greger, einen Ernährungsmediziner aus den USA gestoßen, der eine pflanzenbasierte Ernährung befürwortet und empfiehlt. Dr. Greger hat eine Website und einen Youtube-Channel, auf denen er Informationen zu Ernährung kostenlos und ohne Werbung bereitstellt. Diese Informationen entnimmt Dr. Greger aus wissenschaftlichen Publikationen zum Thema Ernährung und schafft es, einzelne Ernährungsaspekte auf das Notwendigste herunterzubrechen.

Der einzige Nachteil, wenn man so möchte, ist, dass die Seite in englischer Sprache verfasst ist. Es gibt zu jedem Video aber ein Transkript, welches es ermöglicht, alles Gesagte nachzulesen. Es gibt zu jedem Video Quellenangaben, das heißt, dass es JEDEM möglich ist, ALLE Quellen selbst zu überprüfen!

Hier der Link zur Website: nutritionfacts.org

Ich empfehle Interessierten, folgende Videos anzusehen (Gesamtdauer etwa 10 Minuten) und die FAQ zu lesen.
Taking Personal Responsibilty for Your Health (Youtube-Link)
Why You Should Care About Nutrition (Youtube-Link)
The Philosophy of NutritionFacts.org (Youtube-Link)
FAQ von NutritionFacts.org

Dr. Greger hat eine Liste von ein Dutzend Lebensmittel erstellt, die wir täglich konsumieren sollten. Diese Liste findet ihr als Video hier (Youtube-Link). Weiters gibt es eine App für Android (Android-Store-Link) und iOS, welche es in Form einer Liste ermöglicht, eine Übersicht darüber zu behalten, was man den Tag schon konsumiert hat und bietet damit eine Stütze, das eigene Ernährungsverhalten zu ändern.

Kritik
Kritiker Dr. Gregers sagen, dass er eindeutig eine Agenda hat, dass er die vegane Philosophie "gefressen" hat, dass er nur Studien heraussucht, die seine These, dass pflanzenbasierte Ernährung die Gesündeste ist, untermauern und Studien, die das Gegenteil behaupten, einfach unter den Tisch fallen lässt. Er hat auch ein Buch namens "How not to die" geschrieben, in dem er auf die wichtigsten Todesursachen/Zivilisationskrankheiten unserer Gesellschaft, und, wie diese vermieden werden können, eingeht. Weiters hat er ein Kochbuch geschrieben, welches auf den Erkenntnissen der Studien beruhen, die seine Sichtweise untermauern. Unterschlägt er also bewusst Innformationen, will er nur Geld verdienen? Laut eigenen Angaben spendet Dr. Greger die Verkaufseinnahmen seiner Bücher an gemeinnützige Organisation, aber man weiß ja nie!

Aspekte, die es bezüglich pflanzenbasierter Ernährung zu bedenken gilt
Die tierische Nahrungsmittel Industrie ist eine riesige Industrie. Einige Menschen vermuten, dass Politiker, aber auch Finanziers oder Wissenschaftler eine eigene Agenda haben, die nicht unbedingt "die Gesundheit und das Wohl es einzelnen" miteinschließt, sondern den Geldfluss über alles andere stellt. Wie richtig solche Menschen, zu denen auch ich mich zähle, liegen, möchte ich an dieser Stelle offenlassen. Ich denke wir sind alle Menschen mit unseren Fehlern und Blindspots, die den "Regeln" des Lebens unterworfen sind. Am Ende wollen wir alle Leben und die Frage stellt sich: Wie gehen wir das an? Es scheint, so wie Ernährung in den USA und auch in Europa aussieht, kann es nicht weitergehen.

Meiner Meinung nach gibt es drei Aspekte, die für eine pflanzenbasierte (vegane) Ernährung sprechen und in kursiv gibt es Kommentare von mir dazu:
  • Ethische Gründe: Tiere empfinden Leid. Ein Leben in Gefangenschaft, ein Leben allein zum Zweck später gegessen zu werden ist kein Leben und sollte man keinem Lebewesen antun.
    Ganz im Ernst, scheiß auf dieses Argument. Wen interessiert, was andere Lebewesen empfinden? Empathie wird überbewertet. Tierische Produkte schmecken nunmal, es lässt sich nicht vermeiden, dass Tiere sterben. Und ohne die von Menschen geschaffene Tierindustrie gäbe es die meisten Tiere nicht einmal. Sie sollen froh sein, dass sie die Möglichkeit bekommen haben, überhaupt zu leben. Empathie für Hühner, Schweine oder Kühe? Sicher nicht! Für Katzen, Hunde, Tiger oder Pinguine vielleicht.
  • Ökologische Auswirkungen: Tierische Produkte verbrauchen ein vielfaches an Ressourcen, verglichen mit pflanzenbasierter Ernährung. CO2- und Methanemissionen, Abrodung von Wäldern um Platz für Ackerland für Tiere zu schaffen, die Auswirkung der Fäkalien der Tiere auf die Landschaft.
    Was interessiert mich der Zustand der Welt, solange ich mein Steak auf dem Teller und meine Milchschnitte im Kühlschrank habe? Und überhaupt, das wird alles nur dramatisiert um mir den Genuss auf tierische Produkte zu verderben.
  • Pflanzenreiche Ernährung ist die gesündeste Ernährung: Wer sich ausgewogen von Pflanzen ernährt, hat alle Nährstoffe, die er braucht. Proteine, Kohlenhydrate, Fette, Ballaststoffe, Vitamine, Mineralien. Alleine Vitamin B12 sollte supplementiert werden, da die Mikoorganismen, welche dieses bereitstellen, in den Böden vorkamen, die durch Straßen und Städte ersetzt wurden. Studien zeigen, dass die meisten "Wohlstandskrankheiten" in Zusammenang mit tierischer Ernährung stehen.
    Wieso sollte ich mich pflanzenbasiert ernähren, wenn ich dann sowieso künstliche Erzeugnisse, Supplemente, zu mir nehmen muss? Merkt denn keiner, wie lächerlich das ist? Im Fleisch ist Vitamin B12 zur Genüge vorhanden! Zur Zeit Leben mehr Menschen und auch noch länger als je zuvor. Sie leben mit Bluthochdruck, Herzkrankheiten, Niereninsuffiizienz, Diabetes oder Krebs, welche alle im Zusammenhang mit tierischer Ernährung stehen, aber sie leben!
Die von mir verfassten Kommentare sind natürlich sehr zynisch formuliert, aber Erfahrungsgemäß interessieren sich Menschen für die ersten zwei Aspekte nicht. Selbst der dritte Aspekt, die eigene Gesundheit, oder die Gesundheit derer, die einem nahestehen, scheint kaum ein Argument zu sein, das eigene (Ernährungs)Verhalten umzustellen. Diese Tatsache fasziniert mich ungemein, kann das aber ganz gut akzeptieren. Ich finde es auch in Ordnung wenn Menschen Drogen nehmen bis zu dem Ausmaß, wo chronische Schäden oder auch der Tod die unvermeidbare Konsequenz sind. Was mir aber am Herzen liegt, ist, dass Menschen ihre Entscheidungen mit dem Wissen über etwaige Konsequenzen treffen. Denn dieses Wissen ist vorhanden und es sollte genutzt werden!

Liebe Grüße, abnormal
 
Kommentar von Neopunk (Moderator), Zeit: 25.11.2018 16:23

Titel verallgemeinert
 
Ex-Träumer



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  Geschrieben: 26.03.18 19:55
Hi abnorm,

interessantes Thema für all diejenigen, die besser auf ihre Ernährung achten wollen - und sich hiermit mal einen ordentlich zusammengefassten Überblick machen können.


Ich find übrigens deinen Ansatz spitze - den du oben im Text beschreibst - also wie du an die ganze Sache ran gehst. Erst informieren, dann überlegen, dann entscheiden und einfach mal ausprobieren, um sich danach ein besseres Bild davon machen zu können. Vor allem aber, um auch seine ganz eigenen Erfahrungen damit zu machen und wahrzunehmen, wie es dem eigenen Körper damit geht und ob sich was verändert damit (egal in welche Richtung).

Ich persönlich will immer selber erleben, wahrnehmen, erdenken und kennen lernen. Was hilft´s mir, wenn mir wer erklärt wie eine Avocado schmeckt? Wenn ich sie nicht selber mal esse, weiß ich es trotzdem nicht. Dasselbe mit Drogen, Sex, reisen und alles andere halt, was mich so interessiert und mir wichtig ist in meinem Leben.

Ich glaube, dass es sehr sinnvoll ist, sein Bewusstsein darauf hin zu schärfen, was die Nahrungsmittel mit unserem Körper machen, die wir ihm so rglm. zuführen. Dafür braucht man nur ein wenig Achtsamkeit darauf und vor allem viele Vergleichswerte. Ergo, seine Achtsamkeit auf diesen Bereich einfach präsent halten, wenn es nötig und angebracht ist. Sollte nicht so schwer sein, man isst ja nicht andauernd und rund um die Uhr .... ^^ Irgendwann wird es dann zur Routine, man achtet ganz automatisch darauf, woher man seine Nahrungsmittel bezieht und welche Zeichen einem der Körper so gibt. Man muss nur mal anfangen damit und sich anfangs immer wieder drauf besinnen, der Rest entwickelt sich von ganz alleine.

Den eigenen Bezug zum Thema Ernährung und Körpergefühl zu sensibilisieren und überhaupt mal einzutauchen in die Welt der Pflanzen und des Kochens und allem was noch so dazu gehört, ist sicher auch total wertvoll. Am besten auf eine entspannte und für einen selbst angenehme und lustvolle Art. Mit Widerwillen hat sich noch nie wirklich was verändern lassen, zumindest langfristig gesehen. Aber wenn man dauern nur Fast-Food isst und sich Fertigzeugs kauft, wie soll man da überhaupt einen gesunden Bezug zum Thema Ernährung und Körpergefühl aufbauen?


Ich hab mir jetzt die Videos nicht angeschaut, weil ich sowas einfach nicht mag. Ich langweile mich einfach immer total dabei, mir ein Informations-Video anzuschauen. Da ist einfach zu wenig los, da bin ich wohl unterfordert und werde ganz hibbelig und meine Aufmerksamkeit driftet dann total leicht immer wieder mal ab. Da lese ich lieber einen Text oder ein Buch, da passiert im Hintergrund mehr bei mir, als bei einem Info-Video.

Aber ich persönlich bin eh schon sehr zufrieden mit meiner persönlichen Ernährung, brauche mich derweilen gerade nicht auseinander setzen damit. Eigentlich ernähre ich mich größtenteils so, wie von dir im Text empfohlen wird, vermehrt aber Rohkost und weniger gegartes Gemüse. Was auch noch lange nix heißt, weil das ja "nur" meine ganz persönlich angepasste Ernährung ist oder eben die Meinung vom Dr. Greger widerspiegelt. Eine Meinung von vielen ....


Zum Thema keine Tiere essen und wie unbewusst der Mensch sein kann, wenn es ihn nicht selber unmittelbar und akut betrifft, finde ich, dass es schon teilweise sehr heftig ist, wieviele Menschen erst auf ihren Körper (und Geist ;)) achten, wenn sie schon krank geworden sind. Oder das Leid anderer zu ignorieren, besonders eben von Tieren - echt schlimm, wievielen Menschen es total am Arsch vorbei geht und da gar kein Mitgefühl vorhanden zu sein scheint. Das leibliche Wohl steht vor den "Naturgesetzen"! Etwas/Jemanden leiden zu lassen oder gar ein Leben lang zu quälen, nur damit man nicht auf sein billiges Fleisch verzichten muss, am besten noch 6 Mal die Woche, ist soooo fern aller meiner Werte und Vorstellungen und Wahrnehmungen, die ich so von unserer Welt habe. Aber da sieht man mal wieder, wie entfernt sich viele Menschen schon von ihrem wahren Kern haben .... Oder bin vielleicht doch ich der Geisterfahrer und nicht all die anderen, die mir dauernd will blinkend und hupend entgegenkommen?!?!? freak

Aber seien wir alle mal ganz ehrlich, es ist doch bei Jedem von uns auch manchmal so. Klar, jeder hat so seine Bereiche, wo er bewusst durchs Leben geht und darauf achtet, was sich richtig oder falsch anfühlt und dann dementsprechend handelt. Aber genauso haben wir auch alle unsere unbewussten Bereiche, wo wir total unüberlegt und unbewusst durchs Leben laufen, weil sich dafür einfach noch kein Bewusstsein entwickelt hat. Und manchmal sind wir auch einfach nur zu schwach, das umzusetzen, was man für richtig hält .... Das Ziel sollte halt m.M.n. sein, seine eigenen Werte erstmal kennen zu lernen, indem man darauf achtet, was sich richtig anfühlt für einen und was nicht. Und das dauert schon mal ein Zeiterl, bis man einen Überblick über einen neuen bewussten Lebensbereich in seinem Leben bekommt.

Deshalb find ich es auch so wichtig, sich nicht beeinflussen zu lassen von dem, was die Eltern oder die Gesellschaft oder die Freunde oder die Medien zum Thema sagen. Das sind alles nur vorgefertigte Meinungen von irgendwelchen Leuten, die mit mir nix zu tun haben. Nur wenn ich lerne open minded zu sein, erkenne ich auch viel klarer und leichter, was mich persönlich anspricht und was mir so gut tut. Nur so kann sich irgendwann mal etwas wie eine Intuition entwickeln, nämlich wenn ich darauf achte, mein authentischstes Ich hervorzubuddeln und auszuleben. Sollen die anderen alles nachmachen und nachplappern, was sie so hören und sehen. Ich will SELBER hören und sehen und schmecken und riechen und fühlen - und dann wahrnehmen, was das mit mir so macht ....


Naja, und das Thema Industrie und Lobbys ist eh so ein grausliches, dass ich mich damit gar nicht beschäftigen möchte. Bringt ja niemanden was, wenn ich mich darüber aufrege, wie sehr wir gefangen sind "in der Matrix" und wie die "Puppenspieler" da ihre Fäden ziehen und das Volk ganz bewusst in deren gewünschte Richtung lenkt. Ich kann ja eh nix ändern dran, das einzige was ich ändern kann ist "aus der Matrix auszusteigen" und nicht mehr mitzuspielen bei den Spielchen ....


Bin gespannt wo sich der Thread noch hin entwickelt?


Zum Schluß noch was praktisches zum Thema gesunde und bewusste Ernährung, abnorm. Hast du schon mal selber Sprossen gemacht? Ich mach mir seit ca. einem Jahr rglm. Sprossen, ist nicht wirklich viel Arbeit und man hat echt viel Auswahl an verschiedensten Samen, je nach Geschmack und Vorlieben halt. Sprossen sind echt total lecker und gesund und es gibt nicht viel, was soooo gehalt- und energievoll ist wie eine Sprosse. Ist ja auch der frische Keimling, der da aus dem Samen hervor sprießt - viel "ursprünglicher" geht es ja gar nicht mehr ....

Natürlich sollte man bei sowas nur Bio-Samen kaufen, müsste logisch sein. So ein Sprossen-Haus kostet auch nicht viel, ich glaub, um die 20 Euro, und außerdem macht es auch Laune sich um die Dinger zwei, drei oder vier Tage zu kümmern (man muss sie 2 mal tgl. durchspülen) und sie anschließend zu ernten. Ich steh voll drauf, seit ich das zu Hause selber mache und die schmecken auch soooo lecker!


Ciao und liebe Grüße, trin rasta


PS: Hehe, bin heute den ganzen Tag schon sowas von im "Bewusstseins-Film" drinnen und das wird wohl nicht besser, je länger ich wach bleibe. ^^ Nix für ungut, sollte ich da jetzt viel Mist fabriziert haben, abnorm. Wollte dir einfach antworten und meinen Senf dazu geben. Dass ich heute in einem Ausnahmezustand wie nur gaaaanz selten mal bin, ist wohl der Grund für meine irren Texte, aber gleichzeitig auch eine gute Ausrede für mich. mrgreen
Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen!
Indianische Weisheit
Ex-Träumer
  Geschrieben: 26.03.18 21:21
trinity schrieb:
Was hilft´s mir, wenn mir wer erklärt wie eine Avocado schmeckt?
Diese Frage hätte sich erübrigt, hättest du eines der Videos, die ich vorgestellt habe, angesehen.

trinity schrieb:
Ich hab mir jetzt die Videos nicht angeschaut, weil ich sowas einfach nicht mag. Ich langweile mich einfach immer total dabei, mir ein Informations-Video anzuschauen. Da ist einfach zu wenig los, da bin ich wohl unterfordert und werde ganz hibbelig und meine Aufmerksamkeit driftet dann total leicht immer wieder mal ab. Da lese ich lieber einen Text oder ein Buch, da passiert im Hintergrund mehr bei mir, als bei einem Info-Video.
Du hast es nicht einmal versucht. Was soll ich dazu sagen?

trinity schrieb:
Deshalb find ich es auch so wichtig, sich nicht beeinflussen zu lassen von dem, was die Eltern oder die Gesellschaft oder die Freunde oder die Medien zum Thema sagen.
Mittlerweile haben wir extrem viele Informationen bezüglich Ernährung. So viele, dass sich veile Menschen gar nicht mehr auskennen. Denn ob ein Nahrungsmittel zum Beispiel krebserzeugend oder entzündungsfördernd wirkt, lässt sich nicht immer gleich, manchmal gar nicht erspüren. Aber: Es gibt Menschen, die sich die Mühe machen, diese unglaublichen Menge an Informationen (hunderttausende wissenschaftliche Publikationen zum Thema Ernährung) durchzuarbeiten, die Spreu vom Weizen zu trennen und sie so aufzubereiten, dass jeder davon profitieren kann, der sich damit auseinadersetzen möchte und die englische Sprache versteht. Da werden Sachen erzählt, die eigentlich jedem einleuchten müssen, aber die ernährungsphysiologische Welt auf den Kopf stellen. Genau das ist der Grund, weshalb ich diesen Thread erstellt habe.

trinity schrieb:
Hast du schon mal selber Sprossen gemacht? [...] So ein Sprossen-Haus kostet auch nicht viel, ich glaub, um die 20 Euro, und außerdem macht es auch Laune sich um die Dinger zwei, drei oder vier Tage zu kümmern (man muss sie 2 mal tgl. durchspülen) und sie anschließend zu ernten.
Ich habe letztens Versucht Leinsamen zu sprossen. Das hat aber in einer schleimigen Katastrophe geendet und seither hab ich es nicht erneut probiert. Danke für deinen Tipp. Ich informiere mich mal über so Sprossen-Häuser. Vielleicht probiere ich es demnächst wieder. Dann aber eher nicht mit Leinsamen.
 
Ex-Träumer



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  Geschrieben: 26.03.18 22:07
Hehe, klingt ein klein wenig patzig, deine Antwort, abnorm. ;)


Wieso unterstellst du mir, dass ich es nicht einmal versucht hätte ein Video anzuschauen. Hab ich sehr wohl und eben dann nach nicht einmal zwei Minuten wieder ausgeschalten. Tja, das ist manchmal so eine peinliche Sache mit den eigenen Interpretationen, die man dann eventuell etwas vorschnell auf andere projiziert .... :) Ich kenne das natürlich auch sehr gut ....

Übrigens setze ich ein bisschen gesunden Menschenverstand einfach voraus - sollte eigentlich klar sein, das man sich vorher ausreichend informiert und auf die Qualität achtet, bevor man sich was einverleibt. Und dass ich nicht auf allen Ebenen meinem Körper und seinen Wahrnehmungen vertrauen kann, sollte auch klar sein. Deshalb schau ich, dass ich beide Seiten so gut wie möglich nutze, also mich zuerst so gut wie möglich wissenschaftlich und infotechnisch absichere, um danach mit so gutem Gefühl wie möglich zu erleben und genießen. Und sollte man mal ganz bewusst ein Risiko eingehen, welcher Art auch immer, muss man eh selber die Konsequenzen tragen. Auf der anderen Seite versuche ich aber auch meine eigenen Wahrnehmungen mit einzubeziehen, so wird das dann oft eine runde Sache.

Nach welchen Kriterien wird denn die Spreu vom Weizen getrennt und die vielen Infos und Studien aufgearbeitet, abnorm? Wer oder was ist eigentlich der Maßstab?


Aber auf jeden Fall danke schön, dass du noch einmal ganz explizit darauf hinweist, dass bei deinen Links anscheinend neuartige ernährungsphysiologische Erkenntnisse zu erwarten sind. Damit machst mich schon neugierig und vielleicht hab ich ja in nächster Zeit mal die Ruhe in mir, mir diese Videos doch mal anzuschauen ....


Ach ja, Leinsamen und Kresse sind beides ätzende Samen zum Sprossen machen, weil die einfach so eine schleimige Konsistenz absondern. Ich glaub, man muss die irgendwie anders behandeln als die gängigen Sprossen? Ich mag die Mung-Bohnen voll gerne, Berg-Linsen sind fein und Radieschen mag ich auch. Kichererbsen sind auch toll, die muss man halt noch kochen als fertige Sprossen, aber nur so um die 10 bis 15 min auf kleiner Stufe. Die nicht gesprossten Kichererbsen kocht man normalerweise eine dreiviertel Std, oder länger. Schmecken auf jeden Fall sehr lecker und sollen auch recht gesund sein - also nährstofftechnisch.

Brokkoli-Sprossen sind meine neuen Lieblinge zur Zeit, die haben einen ganz eigenen und total leckeren Geschmack. Man braucht aber für diese Sprossen eine andere Basis als das Sprossenhaus, um sie sprießen zu lassen. Brokkoli-Sprossen werden sehr viele positive Eigenschaften für den menschlichen Organismus nachgesagt. Auf jeden Fall schmecken sie lecker, sind immer ganz frisch geerntet, wenn ich sie essen möchte, und macht auch einfach Laune, selber was wachsen zu lassen in der Küche.


Nun denn, Peace und gute Nacht! trin
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Indianische Weisheit
Ex-Träumer
  Geschrieben: 26.03.18 23:32
trinity schrieb:
Wieso unterstellst du mir, dass ich es nicht einmal versucht hätte ein Video anzuschauen.

trinity schrieb:
Ich hab mir jetzt die Videos nicht angeschaut, weil ich sowas einfach nicht mag.
Es ist tatsächlich eine Fehlinterpretation, Projektion, was auch immer, meinerseits, dass ich dachte, du hättest es nicht versucht. Deine Fragen, die in den Videos oder den FAQ beantwortet werden, haben mich auf eine falsche Fährte geführt.

trinity schrieb:
Nach welchen Kriterien wird denn die Spreu vom Weizen getrennt und die vielen Infos und Studien aufgearbeitet, abnorm? Wer oder was ist eigentlich der Maßstab?
Ich darf patzig (wink) auf die FAQ verweisen. Aber um es kurz zusammenzufassen: nach Neuartigkeit, Nutzbarkeit und Relevanz der Erkenntnisse. Natürlich werden auch schon existierende Fehlinformationen diskutiert und nur solche Studien als Quellen herangezogen, die keinen Interessenskonflikt aufweisen (Forscher X wird gesponsert von Firma Y um Produkt Z zu bewerben) und deren Versuchsaufbau wissenschaftliches Niveau aufweist (am besten großangelegte randomisierte Doppelbindstudien).

trinity schrieb:
Aber auf jeden Fall danke schön, dass du noch einmal ganz explizit darauf hinweist, dass bei deinen Links anscheinend neuartige ernährungsphysiologische Erkenntnisse zu erwarten sind. Damit machst mich schon neugierig und vielleicht hab ich ja in nächster Zeit mal die Ruhe in mir, mir diese Videos doch mal anzuschauen ....
Wie gesagt, es sind nicht nur (aber auch) neue Informationen, die aufbereitet und in einen Kontext gebracht werden. Ich kann nur empfehlen, die Videos anzusehen um sich selbst ein Bild zu machen.
 
Traumländer



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  Geschrieben: 27.03.18 12:04
Hi abnormal,

ich finde Deinen Ansatz echt klasse und das Thema ungemein wichtig!
Ich selbst bin zusammen mit meiner Frau in einem fließenden Prozess unsere Ernährung immer mehr Richtung pflanzenbasiertes Essen zu verändern.

Noch vor drei Jahren hätte ich mir das überhaupt nicht vorstellen können, da ich zwar hochwertige Nahrung schon lange für wichtig halte (es sind ja die Stoffe aus denen der Körper Energie zieht und sich regeneriert; Stichwort: "Du bist was Du isst"), seit Jahren gerne koche - aber Fleisch immer als Basis für einen wichtigen Geschmacksträger gehalten habe. Mittlerweile weiß ich es besser.

Die erste "geschmeckte" Erkenntnis hatten wir - meine Frau und ich - als wir durch Indien gereist sind. Erstens hatten wir dort keine Lust mehr auf Fleisch nachdem wir gesehen haben wie furchtbar dort Tiere gehalten werden und welchen buchstäblichen Müll die fressen (was ja logisch ist, da es noch nichtmal genug vernünftiges Essen für die Menschen gibt). Die zweite Erkenntnis war, dass die Inder durch ihre tief verwurzelte vegetarische und vegane Ernährung es einfach total drauf haben mit Pflanzen zu kochen. Es war unglaublich wie lecker fleischlose Kost sein konnte. Aber das beste war, wie unglaublich gut sich das auf meinen Organismus ausgewirkt hat! Für mich war ein Völlegefühl nach dem Essen ganz normal, die Verdauung war mal besser und mal schlechter und ein Schwere im Körper nach dem Essen (Verdauungsspaziergang, Mittagsschlaf oder mal ein Verdauungsschnäpschen waren mir nicht unbekannt) gehörte irgendwie dazu. Doch durch die pflanzliche Ernährung fühlte ich mich plötzlich super leicht, energiereich und einfach pudelwohl. Als wir wieder zuhause waren wurde mir erstmal bewusst wie schwer verdaulich unser gewohntes Essen ist und wie schwer es für Vegetarier und Veganer in Deutschland ist in einem durchschnittlichen Restaurant etwas interessantes zu finden. Denn genau wie in meinem Hirn vor der Reise abgespeichert, besteht unser warmes Essen klassisch aus drei Zutaten: Fleisch, Sättigungsbeilage (Karoffeln, Nudeln oder Reis) und als Beilage etwas Gemüse. Zumindest diese Schranke im Kopf wurde uns in Indien geöffnet.

Ein nächster Schritt war ein Buch, dass mir meine Schwester geschenkt hat (die sich selbst aufgrund einer Krebserkrankung intensiv mit Ernährung auseinander setzt): Die China Studie.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/The_China_Study
Das Buch ist von einem Forscher geschrieben und mit Unmengen an Studien belegt. Auch dazu gibt es Kritik im Netz, die ich mir durchgelesen habe. Aber ich persönlich finde das Buch sehr überzeugend und es hat mich sehr zum Nachdenken gebracht. Der Tenor der Studie(n) ist, dass tierische Proteine verantwortlich sind für einen sehr großen Anteil an Zivilisationskrankheiten wie Herzinfarkt, Krebs, Diabetes, etc.

Jetzt kann man natürlich argumentieren, dass es ja noch viele andere Faktoren wie Genetik, Umweltgifte etc. gibt, die ebenso auf unsere Gesundheit wirken. Interessant dabei finde ich die (umfangreich dargelegte) wissenschaftliche Erkenntnis, dass es zwar genetische Prädispositionen für z.B. Krebserkrankungen gibt, dass aber die Ernährung mit tierischen Proteinen erst den "Kraftstoff" für das Ausbrechen der Krankheit liefert (was durch sehr viele verschiedene Studien erforscht wurde, die alle als Quellen angegeben werden). Das Buch hat mir vermittelt, dass ich selbst einen viel mächtigeren Schlüssel in der Hand habe für meine Gesundheit und mein Wohlergehen zu sorgen als ich mir je hätte vorstellen können. Was mich besonders fasziniert hat sind die Erkenntnisse, dass eine biologische pflanzenbasiertes Nahrung den Körper auch wieder regenerieren und heilen kann. Beispiele sind z.B. dass ca. 90% (hab die genauen Zahlen nicht im Kopf - aber die Anzahl war sehr beeindruckend) der Diabetiker nach einigen Wochen Veganer Ernährung komplett auf ihre Medikamente verzichten könnten. Ebenso wird dargelegt wie der Verzicht auf tierische Produkte über einen längeren Zeitraum sogar Gefässverengungen wieder öffnen kann. Mir liegt es fern andere Menschn zu missionieren - und ich esse auch immer noch alle 1-2 Wochen mal ein Stückchen Bio-Fleisch - aber ich möchte das Buch zur Lektüre empfehlen, weil es mich doch sehr beeindruckt hat.

Während die China Studie rein wissenschaftlich die gesundheitlichen Aspekte behandelt und die Ethik der Massentierhaltung weitgehend ausklammert, habe ich durch Zufälle ein Buch in der Bibliothek entdeckt, was mich aufgrund seines außergewöhnlichen Titels aufmerksam gemacht hat: "Vegan kacken"
https://www.schwarzkopf-verlag.net/store/p999/VEGAN_KACKEN%21.html
Das Buch ist von einem britischen Möbelpacker geschrieben, der sich Vegan ernährt - aber genervt ist von dem Kult, den weite Teile der Veganer Szene umgibt sowie den weit verbreiteten Vorurteilen der Fleischesser. Ich habe das Buch verschlungen, weil der Autor eine extrem auf den Punkt gebrachte Schreibe hat, die kein Blatt vor den Mund nimmt. Sein Ansatz ist quasi umgekehrt zur China Studie, da bei Ihm die Ethik und Vernunft bezüglich unserer Umwelt im Vordergrund steht und die gesundheitlichen Aspekte eher nebenbei erwähnt werden. Man-o-man hat mich das Buch gepackt. Der Typ schafft es, dass ich in den Spiegel schauen musste ohne mich irgendwie belehrt zu fühlen. Im Gegenteil hat er es mit durchaus scharfen Worten geschafft ein Bewusstsein zu schaffen, dass ja eigentlich schon da war (wir sehen das Bild auf der Milchpackung wo eine Kuh auf einer Weide steht und wissen doch, dass das Tier seinen Stall im Leben niemals verlassen wird). Eigentlich wissen wir alle, dass es so nicht weitergeht, wie die Industrie die Tiere auf perverseste Art und Weise quält, die Umwelt zerstört und die menschliche Gesundheit dazu (das ist dann die Steilvorlage für die Pharmaindustrie, die dann mit Chemie die Symptome bekämpft). Das Buch hat mir einen sehr positiven Schlag in die Fresse verpasst, für den ich sehr dankbar bin.

Was meine eigene Ernährung angeht bin ich wie gesagt noch im Umbruch und würde sagen ich ernähre mich überwiegend vegetarisch. Mittlerweile sind wir Mitglied in einer Genossenschaft in der wir regionale Biowaren kaufen (und sparen viel Geld, weil Bio-Gemüse billiger ist als Industriefleisch). Milchprodukte lasse ich fast ganz weg, da ich eh eine Lactoseintolerenz habe. Gluten zu reduzieren tut meinem Darm sehr gut, wobei ich das nicht sklavisch mache, da ich gerne reise und mir da auch mal ein Brötchen auf die Hand nehme oder auch mal wieder Lust habe mit meiner Frau Essen zu gehen und der Italiener seine Pasta eben nicht aus Linsen oder ähnlichem herstellt. Teil des Veränderungsprozesses ist es sich neue Zubereitungs- und Kombinationsmöglichkeiten draufzuschaufeln. Denn ich koche ungern nach Rezept sondern brauche intuitiven Spielraum - den hatte ich mit der Fleischnummer durch jahrelange Erfahrung bereits gesammelt. Nun entdecke ich phantastische neue Möglichkeiten, die zum Teil extrem lecker sind. Allerdings muss ich mich da erstmal viel mehr mit beschäftigen. Die Tendenz geht immer mehr Richtung vegan, wobei ich wahrscheinlich das nie zu 100% durchziehen werde, da ich z.B. Guten Honig liebe - aber vor allem da wir gerne mit dem Rucksack durch Gegenden reisen, in denen man halt mal mit dem vorlieb nehmen muss, was gerade so da ist. Aber jede bewusste Mahlzeit ist eine gute und das Wichtigste ist das was Du, abnormal, geschrieben hast: Zwang bringt nichts, da man das nicht ewig durchhält aber vor allem weil es keinen Spaß macht und es einem dann auch nicht so gut tut. Der nachhaltige Weg ist meiner Meinung nach sich die Dinge bewusst zu machen - der Rest kommt von alleine.

Guten Appetit!

 
Ex-Träumer



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  Geschrieben: 27.03.18 18:04
Bin gerade über einen Artikel gestolpert, der vielleicht für den ein oder anderen interessant sein könnte. So ähnlich wie beschrieben versuche ich auch das Thema Ernährung anzugehen. Entspannt - aber mit Verstand, viel Hingabe und Intuition.

Ganzheitliche Ernährung - dein Körper weiß was er braucht


Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen!
Indianische Weisheit
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 28.03.18 10:35
zuletzt geändert: 28.03.18 11:03 durch J4N0NYM0U5 (insgesamt 2 mal geändert)
Sehr schöner Thread , Daumen hoch ! ;)

Hier mal das Video was mir damals den Anstoss gab um auf Milchprodukte und Fleisch zu verzichten.
Earthlings


Dieser Vortrag geht um die Seilschaften zwischen Behörden , Forschung und Gentechnikkonzernen .
Der Redner ist einfach der Hammer .......
Monsanto auf Deutsch


Peace

- 1. Vorsitzender im Verein für Spontane-Maximalgenehmigung e.V. -

- Erwähnenswert Unterwegs -
Ex-Träumer
  Geschrieben: 28.03.18 16:34
Astronautilus schrieb:
Noch vor drei Jahren hätte ich mir das überhaupt nicht vorstellen können, da ich zwar hochwertige Nahrung schon lange für wichtig halte[...], seit Jahren gerne koche - aber Fleisch immer als Basis für einen wichtigen Geschmacksträger gehalten habe. Mittlerweile weiß ich es besser.
Ich wurde erst durch LSD-Trips für das Thema Ernährung sensibilisiert. Klar hatte ich immer diese Gedanken "Du solltest dies oder jenes Essen" im Hinterkopf, aber mein Handeln haben sie kaum beeinflusst bzw. mehr für ein schlechtes Gewissen gesorgt.

Wieso hältst du an Fleisch alle 1-2 Wochen fest? Wieso streichst du tierische Produkte nicht komplett aus deinem Speiseplan? Was ist dein Ziel? Meinst du nicht, dass es auch unterwegs möglich ist, sich ganz vegan zu ernähren? Sprichst du mit Freunden und Familie über Ernährung? Ich habe das Gefühl, das Thema ist extrem negativ behaftet und wenn man das zur Sprache bringt, dann kommen da gleich paar negative Emotionen mit hoch und Menschen schalten direkt auf Abwehrhaltung.

Isst du Salz? Isst du Zucker? Ich verzichte schon länger auf zusätzliches Salzen und bin gerade dabei, Zucker aus meiner Ernährung zu streichen. Was mir extrem schwerfällt. Ich habe zum Teil richtig krasse Cravings. Mir ist auch aufgefallen, dass das Essenscraving sich mit Drogencraving überschneidet. Wenn ich sowohl von Drogen als auch Essen abstinent bleibe, fällt es mir viel leichter, durchzuhalten und mein Verhalten zu kontrollieren. Eskaliert mein Verhalten in einem Bereich, wirkt sich dasauch auf andere Bereiche aus. Das fasziniert mich sehr. Mir mangelt es extrem an Disziplin, habe ich das Gefühl.

Was ich an studienbasierter Ernährung toll finde, ist, dass es nichts zu argumentieren gibt. Die Datenlage ist klar. Man kann es entweder machen oder sein lassen. Das ist jedem selbst überlassen. Mir ist es aber, wie gesagt, wichtig, dass Menschen wissen, dass es diese Informationen gibt. Was sie damit anfangen, ist natürlich ihre Sache. Wobei es mich schon sehr bedrückt, bei meiner eigenen Mutter mitanzusehen, wie sie mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat, die zum (Groß)Teil ernährungsbedingt sind. Und wie schwer es ihr fällt, ihr Verhalten zu ändern.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 28.03.18 21:22
zuletzt geändert: 28.03.18 21:32 durch shine (insgesamt 1 mal geändert)
abnormal schrieb:

Isst du Salz? Isst du Zucker? Ich verzichte schon länger auf zusätzliches Salzen und bin gerade dabei, Zucker aus meiner Ernährung zu streichen. Was mir extrem schwerfällt.


Check mal Gymnema Sylvestre aus. Ich ess seit über nem Jahr nichts Süßes mehr, weil ich diese Pflanze einnehme. Wenn ich darauf rumkaue, schmecke ich süß nicht mehr. Ähnliche Wirkung hat das dann auch im Körper. Ich habe NIE, ungelogen NIE Craving auf Süßigkeiten. Esse jetzt seit dieser Zeit riesige Portionen Salat mit Rührei täglich. Die Eier hol ich mir beim Bauernhof hier in der Nähe, die Hühner kenn ich persönlich ;). Esse mittlerweile kaum noch was anderes außer frisches ungegartes Gemüse mit Bergen von frischen Kräutern und Ei. Als Öl benutz ich Avocadoöl und Kürbiskernöl. Geht mir richtig gut damit.

Ich bin allerdings kein Fan davon, zu sagen, dass eine Ernährungsform die Beste ist. Je nachdem wie du genetisch aufgebaut bist, wie viel Neanderthaler noch in dir steckt, in welchen Regionen deine Vorfahren gelebt haben und welche Nahrungsmittel dort zur Verfügung standen etc. spielt alles eine Rolle dabei, welche Ernährungsform für dich am Besten ist. Das ist etwas, was jeder für sich selbst herausfinden muss. Wenn deine Vorfahren eher kompakte kleine Jäger/Fischer waren, die hauptsächlich Fleisch und Fisch gegessen haben, du dich wegen irgendwelchen Studien jetzt aber dazu zwingst, nur Vollkornbrot und Hülsenfrüchte zu essen, kanns gut sein, dass du davon richtig krank wirst. Ich kenn zB jemanden aus Amerika, der sich dort immer selbst Wild schießt, und von so nem erlegten Tier ein halbes Jahr leben kann. Der hat Industrienahrung nicht mehr vertragen, wurde krank, und jetzt isst er nur noch bestes Elch- und Hirschfleisch und grünes Blattgemüse und fühlt sich großartig. Der ist den Tieren dankbar dafür, dass sie ihn ernähren, die sind sofort tot und haben durch ihn den schnellsten Tod, den sie in solchen Gebieten haben können. Moralisch 100% vertretbar und total natürlich. Massentierhaltung dagegen verurteilt er, was ja auch richtig ist.

Edit:
"Studienbasierte Ernährung"
Vor Jahren waren Eier und Butter noch der Todfeind, Cholesterin das Schlimmste überhaupt.Heute heisst es, 50% aller Herzinfarkte bekommen Leute mit normalen Cholesterinspiegeln.
Was "studienbasiert" richtig ist, ist in 10 Jahren nicht mehr unbedingt richtig.
Was ich dir empfehlen kann, ist, keinen Kult daraus zu machen. Solche Studienergebnisse werden nämlich gerne ähnlich wie die Bibel genutzt, um zu Leuten zu predigen und man meint, man alleine hätte die Wahrheit.
Als guter Wissenschaflter versuchst du immer, deine eigenen Wahrheiten zu widerlegen, immer und immer wieder. Und wenn dir das nicht gelingt, kannst du annehmen, dass da vielleicht ein kleines bisschen was dran ist.
Sei dir nicht so sicher :)

 
Traumländer



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  Geschrieben: 28.03.18 22:13
abnormal schrieb:
Wieso hältst du an Fleisch alle 1-2 Wochen fest? Wieso streichst du tierische Produkte nicht komplett aus deinem Speiseplan? Was ist dein Ziel?


Ich versuche kein konkretes Ziel zu benennen. In den bisherigen 45 Jahren meines Lebens habe ich über mich selbst gelernt, dass ich zwar nahezu jedes Ziel erreichen kann – allerdings nur für den Preis einer Selbstversklavung durch meine eigene Willensstärke. Mein Ego hat mir durch Angst, Selbstzweifel und falsche Versprechungen immer wieder die Peitsche gegeben und die äußerliche Anerkennung hat mir dann auch noch suggeriert, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Ich glaubte mein Verstand könne mir sagen was gut und richtig für mich wäre.

Mit 42 Jahren habe ich meinen ersten Pilztrip genommen – alleine am Meer – und dieses Erlebnis hat mein Leben vollkommen verändert. Es war nicht weniger als der großartigste Moment meines Lebens, da ich mich an mich selbst erinnerte. Daran wer ich war, bin und immer gewesen bin. Seit dem versuche ich die Peitsche in der Schublade zu lassen. Daher möchte ich mich nicht weiter kopfmäßig zu einem scheinbar richtigen Verhalten konditionieren.

Was das Essen angeht versuche ich meinem Instinkt und (passenderweise) Bauchgefühl zu folgen (klappt nicht immer, da ich manchmal auch hemmungslos meiner Lust folge –und das dann versuche kompromisslos zu genießen). Das coole daran ist, dass sich seit dem die Dinge viel nachhaltiger verändern. Meine Erfahrung ist mittlerweile, dass alleine Bewusstheit die Dinge verändert. Wenn ich beispielsweise einen McDonalds-Hamburger essen wollen würde, würde ich das versuchen ganz bewusst zu tun: Wie schmeckt eigentlich das Fleisch (gar nicht – nur Gewürze), wie ist die Struktur (unnatürlich, knorpelig), wie fühlt sich das Brötchen am Gaumen an (pappig, geschmacklos), wie fühlen sich die Gurken auf der Zunge an (künstlich), das Ketchup (fast nur Zucker), etc. Wie fühle ich mich danach (eklig fettiges Gefühl im Gesicht durch Transfette und Glutamat + Völlegefühl + müde und schlapp). Nach de Erlebnis würde ich versuche das abzuspeichern und bin sicher, dass ich das so schnell nicht wieder tun würde – aber ich würde mir keinen Vorwurf machen, dass ich nicht willensstark genug war darauf zu verzichten, da ich diesen (Selbstkasteiungs-)Beef schon mit mir geklärt habe.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass ich in Zukunft gar keine tierischen Produkte mehr zu mir nehme – aber momentan hat mein Körper halt ab und zu nochmal Lust darauf. Dafür versuche ich offen zu sein und immer wieder hineinzuspüren. Ein „Problem“ dass ich noch nicht so richtig gelöst habe ist meine partielle Unverträglichkeit von Hülsenfrüchten. Leider bekomme ich davon immer wieder krasse Blähungen und ein unangenehmes Völlegefühl. Das ist schade, da diese ja gerade von Veganern als Proteinquelle genutzt werden. Ich versuche mir da mit Fenchel u. ä. zu helfen – bin da noch in der Experimentierphase.

Zucker ist für mich kein großes Problem, da ich immer schon wenig Affinität zu Süssem hatte. Eigentlich nutze ich nur ab und an einen Löffel Rohrohrzucker für einen Espresso, wenn ich mal sehr müde bin und einen Aufputscher brauche. Ansonsten trinke ich kaum Kaffee, mal nen schwarzen Tee aber hauptsächlich Grüntee. Apropos trinken: Ich hatte gerade mal wieder das Buch „Sie sind nicht krank – Sie sind durstig“ in der Hand, in dem es darum geht, dass zuwenig Wasser (weniger als ca. 2,7 Liter/Tag) verantwortlich für unendlich viele Beschwerden, Müdigkeit und auch Krankheit sei. Was Wasser angeht bin ich auch noch hin- und hergerissen, da es dazu sehr gegensätzliche Meinungen gibt. Einige meine, dass unser Trinkwasser durch den hohen Druck durch die Leitungen seine energetische Struktur (laienhaft ausgedrückt) verändert/verliert und z. B. natürliches Quellwasser eine völlig andere, wesentlich hochwertigere Qualität besitzt. Einige filtern ihr Wasser und reenergetisieren es – anders halten das für Schwachsinn. Je mehr ich mich damit befasse, desto mehr Fragen tauchen auf. Allerdings schein Wasser durchaus mehr in sich zu verbergen als reine Flüssigkeit…

Im selben Buch wird darauf hingewiesen, dass Salz absolut essenziell für einen funktionierenden Organismus und ein gutes körperliches Befinden ist. Allerdings auf keinen Fall minderwertiges Industriesalz sondern reines Ur-Salz/Bergsalz, etc. Schädlich sind selbstverständlich die ungeheuren Mengen an schlechtem Salz in Fertignahrung, Fastfood, etc. Ich selbst habe immer reines Meersalz benutzt, jetzt gelesen dass Fleur de Sel hochbelastet mit Mikroplastik sein soll und probiere gerade das (Berg-)Salz, welches ich mir aus Nepal mitgebracht habe. Eine wirklich fundierte Erfahrung/Meinung habe ich noch nicht dazu.

Was ich auch gerade erprobe sind grüne Smoothies, also highspeed-geschredderte Chlorophyll-haltige Rohkost. Kohl bläht bei mir ganz gut – Salate, Kräuter, etc. funktionieren erstmal besser. Genial sind zum Beispiel Avocados mit Kern. Scheinbar kann der Körper Rohkost aus dem geeigneten Mixer noch besser verwerten, da die Zellwände aufgebrochen werden.

Es bleibt spannend – ich sehe das auch ein bisschen als Entdeckungsreise.

Zum Thema Zucker fällt mir noch ein, dass ich von jemandem folgendes gehört habe:
Gäbe es noch keinen Zucker und würde er heute erfunden, würde er niemals eine Zulassung als Lebensmittel bekommen.
1. Weil er hochgradig schädlich für den Körper ist (zuviel macht ja nicht nur fett und die Zähne kaputt sonder ist verantwortlich für Diabetes)
2. Weil er stark abhängig macht
3. Weil der Körper ihn in keiner Weise benötigt
Das ist doch eigentlich die „klassische“ Definition einer Droge.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 28.03.18 23:03
shine schrieb:
Check mal Gymnema Sylvestre aus. Ich ess seit über nem Jahr nichts Süßes mehr, weil ich diese Pflanze einnehme. Wenn ich darauf rumkaue, schmecke ich süß nicht mehr.
Ich versuche, mich zusammenzureißen und "einfach" nichts zu konsumieren bzw. etwas anderes zu essen als Süßes. Wenn das gar nicht klappen will, dann werde ich mal Gymnema Sylvestre ausprobieren. Danke für den Tipp.

shine schrieb:
Der hat Industrienahrung nicht mehr vertragen, wurde krank, und jetzt isst er nur noch bestes Elch- und Hirschfleisch und grünes Blattgemüse und fühlt sich großartig.
Dieses Fallbeispiel hat keinen besonderen Wert. Hat er alle möglichen Ernährungsformen ausprobiert? Wahrscheinlich nicht. (Anname meinerseits, kann komplett falsch sein.) Ich weiß nicht genau, was du mit Industrienahrung meinst, aber ich bezweifle, dass es ihm mit pflanzlichem Protein schlechter gehen würde. Vielleicht irre ich mich hier gewaltig. Mag sein. Darüber, ob sich dieser jemand gesünder ernähren könnte, zerbreche ich mir aber nicht den Kopf. Dass raffiniertes Zeug ungesund ist, ist jetzt nicht so ne Überraschung. Dass selbsterlegtes Fleisch von gesunden, wilden Tieren gesünder ist, als Fleisch aus Massentierhaltung aus dem Supermarkt, glaube ich sofort. Aber gesünder als Pflanzenprotein?

shine schrieb:
Moralisch 100% vertretbar und total natürlich.
Ob es moralisch vertretbar ist, Tiere zu töten oder zu halten, wenn man sich auch ohne tierische Produkte ernähren kann, muss jeder für sich selbst entscheiden. Für mich ist das nicht moralisch, wobei ich fairerweise sagen muss, dass ich mir über Moral sonst keine Gedanken mache.

shine schrieb:
Was "studienbasiert" richtig ist, ist in 10 Jahren nicht mehr unbedingt richtig.
Dann waren es schlechte Studien. Ernährungsstudien zeigen Zusammenhänge zwischen Nahrung und den Auswirkungen dieser auf den Körper. Diese Zusammenhänge unterliegen den fundamentalen biochemischen Regeln. Ich behaupte mal, dass sich die in 10 Jahren nicht grundlegend ändern. Damit kann ich natürlich auch ganz krass danebenliegen. Die aktuelle Datenlage sieht aber nicht so aus, aber was weiß man schon in dieser schnellebigen Zeit. Und klar, ich kann mich "so gesund wie möglich" ernähren und trotzdem an irgendeiner Krankheit, oder was weiß ich, sterben. Irgendwas Unvorhersehbares kann immer passieren. Shit happens.

shine schrieb:
Als guter Wissenschaflter versuchst du immer, deine eigenen Wahrheiten zu widerlegen, immer und immer wieder. Und wenn dir das nicht gelingt, kannst du annehmen, dass da vielleicht ein kleines bisschen was dran ist.
Ja, ich ernähre mich vegan und schaue, was passiert. Ich mache keinen Kult daraus, mir macht es Spaß, mich mit Ernährung zu befassen. FÜr mich ist das ein Spiel auf Leben und Tod. Und ich weiß, dass ich nicht gewinnen werde.

shine schrieb:
Sei dir nicht so sicher :)
Äh...
 
Abwesender Träumer



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1 Tripberichte

  Geschrieben: 28.03.18 23:43
abnormal schrieb:

shine schrieb:
Was "studienbasiert" richtig ist, ist in 10 Jahren nicht mehr unbedingt richtig.
Dann waren es schlechte Studien. Ernährungsstudien zeigen Zusammenhänge zwischen Nahrung und den Auswirkungen dieser auf den Körper. Diese Zusammenhänge unterliegen den fundamentalen biochemischen Regeln. Ich behaupte mal, dass sich die in 10 Jahren nicht grundlegend ändern.


Bezüglich Cholesterin waren die Studien nicht schlecht durchgeführt. Aber wenn hinterher rauskommt, dass dicke, ungesunde Menschen die Herzinfarkte bekommen oftmals hohes Cholesterin haben und man dann aus diesem einen Indikator schlussfolgert, dass man einfach Cholesterin senken kann und damit das Herzinfarktrisiko senkt, dann ist das vielleicht nicht die ultimative Wahrheit, wie neue Erkenntnisse zeigen. Es ist VIEL zu komplex, um absolute Aussagen zu treffen. Und dann gibt es halt eben doch etwas zu diskutieren. Gerade bei sowas Wandelbarem wie Biologie. Deswegen unterliegt die "aktuelle Datenlage" ständigen Veränderungen. Zum Beispiel kann jemand keine Milch/Laktose vertragen, seine Kinder dann aber doch. Schreibt man jetzt in die Zeitungen, dass Milch ein genießbares Lebensmittel ist oder nicht? Die Biologie ist individuell so unterschiedlich, dass jeder herausfinden muss, welche Lebensmittel für einen selbst funktionieren.


Es gibt zum Beispiel auch Leute, die können NUR rohes Fleisch essen. Die kotzen alles andere wieder aus, weil deren Magen das ablehnt. Was sagst du denen dann da als Gesundheitsbehörde? Hören Sie mal Herr soundso, laut unseren Ergebnissen ist das was sie da machen total ungesund, sie sollten lieber nur Pflanzen essen und sich jeden Tag die Galle aus dem Leib kotzen. Viel Gesundheit wünscht ihr Gesundheitsamt.


 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 29.03.18 07:48
@Astronautilus: Danke für deine Erläuterung bezüglich deines Ziel und deiner Vorgehensweise. Mein Ziel war nie, mich vegan zu ernähren. Es hat sich irgendwie einfach ergeben. Ich könnte gar nicht mehr genau sagen, warum ich genau umgestiegen bin, aber ich weiß, dass ich den Gedanken nicht mag, mich von Tierprodukten zu ernähren. Ob das schon immer so war, ich ihn aber verdrängt habe, weiß ich nicht. Mittlerweile ist das aber für mich relevanter, als die Befriedigung, die ich z.B. von einer Milchschnitte bekomme. (Milchschnitten finde ich immer noch verdammt lecker. Zumindest aus meiner Erinnerung heraus.) Ich erinneree mich konkret an einen LSD-Trip, der extrem Bewusstsein in mir dafür geschaffen hat, welche Bedeutung Nahrung hat. Ein paar Monate danach bin ich Vegetarier und etwa ein halbes Jahr später Veganer geworden. Es hat sich irgendwie einfach ergeben, als der "Stein ins Rollen gekommen ist". Verrückt.

Astronautilus schrieb:
Ein „Problem“ dass ich noch nicht so richtig gelöst habe ist meine partielle Unverträglichkeit von Hülsenfrüchten. Leider bekomme ich davon immer wieder krasse Blähungen und ein unangenehmes Völlegefühl.
Vielleicht liegt das auch an den Ballaststoffen? Habe gehört, dass man die Ballaststoffmenge langsam über einen längeren Zeitraum steigern soll, da der Körper nicht so gut damit umgehen kann. Hab auf die Schnelle eine Quelle gefunden, die meine Aussage untermauert: https://www.glnc.org.au/legumes-2/legumes-and-health/legumes-and-flatulence/

Bezüglich Salz: Soweit ich informiert bin, reicht Salz, das in der Nahrung vorkommt, aus. Und in extrem vielen Nahrungsmitteln aus dem Supermarkt ist sowieso schon Salz zugesetzt. Alles Salz, was man selbst zusetzt, ist wohl für den Geschmack und eher nicht gesund. Ich salze nicht, aber habe, dadurch bedingt, dass Dosengemüse, und so ziemlich allen anderen Nahrungsmitteln auch, Salz zugesetzt wird, wohl auch einen zu hohen Salzkonsum. Ist halt echt extrem mühsam zum Teil, da Dosengemüse extrem praktisch ist. Werde aber wohl darauf umsteigen, meine Hülsenfrüchte trocken zu kaufen und selbst quellen zu lassen. Dann sind sie sicher salzzusatzfrei.
"Like all other terrestrial life forms, humans evolved in a salt-free environment under intense evolutionary pressure for the selection of salt-conserving genes." - kisupplements (Infos zu Salz https://nutritionfacts.org/topics/salt/. Du findest auch einige Videos zum Thema Salz.)

Ich weiß nicht, ob man Avocado-Kerne essen sollte. Ich persönlich würde das nicht tun. "Experten" sind sich auch nicht sicher, da es einfach keine wissenschaftlichen Daten dazu gibt. Zu grünen Smoothies gibt es btw. auch Videos auf NutritionFacts.

Ich finde es übrigens sehr schön, dass du diese Pilzerfahrung machen durftest. Mein erster und einschneidenster Trip war ein ziemlicher Alptraum, aber trotzdem das Beste, was mir je passiert ist.


@shine
Möchtest du konkrete Aussagen, Studien, etc. diskutieren oder dich weiter auf dem Meta-Level bewegen und relativieren?
shine schrieb:
Bezüglich Cholesterin waren die Studien nicht schlecht durchgeführt. Aber wenn hinterher rauskommt, dass dicke, ungesunde Menschen die Herzinfarkte bekommen oftmals hohes Cholesterin haben und man dann aus diesem einen Indikator schlussfolgert, dass man einfach Cholesterin senken kann und damit das Herzinfarktrisiko senkt, dann ist das vielleicht nicht die ultimative Wahrheit, wie neue Erkenntnisse zeigen. Es ist VIEL zu komplex, um absolute Aussagen zu treffen. Und dann gibt es halt eben doch etwas zu diskutieren.
Na gut, dann nehmen wir mal mal das Thema Cholesterin. Ich beschränke mich vorerst auf die Aussagen folgender Videos. Wenn du möchtest, können wir uns in weiterer Folge die Quellen ansehen, die zu jedem Video angegeben sind.

https://nutritionfacts.org/video/the-saturated-fat-studies-set-up-to-fail/
https://nutritionfacts.org/video/how-do-we-know-that-cholesterol-causes-heart-disease/
https://nutritionfacts.org/video/optimal-cholesterol-level/

shine schrieb:
Zum Beispiel kann jemand keine Milch/Laktose vertragen, seine Kinder dann aber doch. Schreibt man jetzt in die Zeitungen, dass Milch ein genießbares Lebensmittel ist oder nicht?
Oreos sind auch genießbar (und vegan btw.) und beinhalten Gluten. Manche Menschen vertragen aber kein Gluten. Darf ich jetzt sagen, dass Oreos genießbar sind?
Der Thread heißt nicht "genießbare Ernährung", sondern "gesunde Ernährung", das heißt, die relevante Frage ist: Sind sie gesundheitsfördernd, Verursachen sie Entzündungsreaktionen im Körper, wirken sie krebsfördernd, krankheitsfördernd, etc.? Aber um bei dem von dir genannten Beispiel zu bleiben: Man schreibt, dass manche Menschen keine Milch vertragen, wenn es nur um den Umstand geht, dass manche Menschen keine Milch vertragen...? Interessiert einen die Frage, ob Milch gesund ist, was ja durchaus möglich ist, auch wenn manche Menschen eine Laktoseintoleranz haben, dann muss man an die Sache anders herangehen. Aber diese Frage ist ja in deinem Beispiel nicht relevant.

shine schrieb:
Es gibt zum Beispiel auch Leute, die können NUR rohes Fleisch essen. Die kotzen alles andere wieder aus, weil deren Magen das ablehnt. Was sagst du denen dann da als Gesundheitsbehörde?
Ich sage, diese Menschen werden wohl nicht so lange leben. Wer sich ausschließlich von rohem Fleisch ernährt, ist wohl recht bald unterversorgt mit gewissen Nährstoffen. Und, was ich als kritischer Denker natürlich auch sage ist: "Hast du Quellen?". Sich nur von rohem Fleisch ernähren zu können, ist sehr dramatisch. Dazu wird es sicher Studien geben, oder?
(Ich stelle hier einmal eine gewagte, vielleicht haltlose, Behauptung an: Diese Menschen sind krank und müssten behandelt werden. Danach können sie auch wieder normal essen. Aber im Umkehrschluss zu behaupten, dass für diese Menschen nur rohes Fleisch zu essen, gesund sei, ist... gültig, wenn man sagt "diese Menschen können unbehandelt nur rohes Fleisch essen und das ist gesünder, als gar nichts zu essen" und, meiner Meinung nach nicht sinnvoll. Aber bitte, zeig mir wissenschaftliche Literatur, damit ich dazulernen kann. Dem bin ich nicht abgeneigt, auch wenn es so wirken mag. [Das ist eine Annahme meinerseits, dass es so wirkt, die ich aus Aussagen wie "Sei dir nicht so sicher :)", "Viel Gesundheit wünscht ihr Gesundheitsamt." ableite um zwei Beispiele zu nennen])
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 29.03.18 09:10
zuletzt geändert: 29.03.18 12:00 durch phoenixdrache (insgesamt 2 mal geändert)
studien können richtungsweisend sein, aber daraus allgemeine ernährungsempfehlungen abzuleiten, halte ich für äußerst problematisch...

ernährung ist sehr individuell und noch dazu eng mit unserem lebensraum verbunden...in tibet ernähren sich menschen aufgrund der klimatischen bedingungen hauptsächlich von yakfleisch, yakbutter, yakmilch; gemüse spielt dort nur eine untergeordnete rolle und ist ein luxusprodukt...einige breitengrade südlicher wachsen früchte in hülle und fülle und dienen völkern entlang des äquators als hauptnahrungsmittel...dem tibeter jetzt gemüse und früchte als gesündestes lebensmittel aufs aug zu drücken, ist nicht sehr zielführend und auch seine verdauung und darmtätigkeit würden mit zunehmenden obstverzehr durcheinandergewirbelt...
oder z.b. laktoseunverträglichkeit in asien, während milchprodukte in skandinavien oder bei den massai einen bedeutenden teil der ernährung ausmachen...

vegetarismus bzw. veganismus kann man moralisch rechtfertigen, muß man aber nicht...
was westliche wohlstandsgesellschaften betrifft, so steht es außer frage, daß viel zu viel fleisch und zucker konsumiert werden; hauptursache für die meisten chronischen krankheiten ist meiner meinung nach die enorme menge an verarbeiteten produkten, die wir konsumieren...vegan, vegetarisch oder mit fleisch...für eine gesunde ernährung gilt es sich von der lebensmittelindustrie zu lösen und das meiste selbst zu kochen...unverarbeitetes obst und gemüse auf (bauern)märkten einkaufen, selbst zubereiten, auf sein bauchgefühl hören...wenn tierische produkte, dann am besten ab hof und/oder aus regionalen, nachhaltigen, nach biologischen und umweltverträglichen kriterien produziert...
gute lebensmittel (alte sorten, bio-ware, regional/saisonal, altes handwerk) von kleinen produzenten sind immer mehr verbreitet und vor allem in städten gibt es eine menge märkte und geschäfte, die diese anbieten...die paar euro mehr sollten es einem wert sein; dann lieber mal aufs netflix-abo, das neueste smartphone oder gönnungssubstanzen verzichten und seinem körper was gutes tun...
lieber nur einmal die woche fleisch, dafür ein bio-huhn oder wildhendl, das man dann ganz verwendet...keulen für ein risotto, oberkeulen und flügel gebraten, brust gefüllt mit bärlauch, karkasse für eine wärmende suppe...z.b.

ernährung ist insofern von enormer wichtigkeit, da sie wie treibstoff für unser fortbewegungsmittel, den körper, ist, den wir drei mal am tag tanken...jeder mensch, überall auf der welt ernährt sich täglich; trifft dadurch konsumentscheidungen...das ist einmalig...deshalb sollte uns allen die beschäftigung mit ernährung wichtig sein; hält sie uns doch gesund und beeinflußt wohlbefinden und körperliches gleichgewicht, aber auch umwelt und natur...

ich selbst war vegetarier, dann vier jahre veganer und bin dann schließlich zu moderatem fleischkonsum zurückgekehrt...das heißt, ich kenne beide seiten...REIN SUBJEKTIV kann ich nur sagen, daß mein hirn die vegane ernährung bevorzugt hat (vor allem eben aus moralischen gründen)...mein körper hatte aber all die jahre weiterhin lust auf fleisch...ich wollte nicht mein leben gegen meine inneren instinkte leben; so versuche ich unter der woche möglichst fleischlos zu leben und mir am wochenende ganz bewußt ein stück biofleisch zu gönnen...meiner gesundheit tuts wahnsinnig gut (wahrscheinlich aufgrund des weitgehenden verzichts auf weiterverarbeitete produkte), supermärkte besuche ich seit jahren nur noch zum kauf von klopapier, zahnbürste und co und moralisch ist diese lebensweise von mir auch vertretbar...

abschließend kann man nur sagen, daß es enorm wichtig ist, sich mit ernährung und all ihren aspekten (umwelt, gesundheit, zusammenleben, kultur) zu beschäftigen und daß man vor allem darauf achten sollte, sich von seinen inneren instinkten, gefühlen und ahnungen leiten zu lassen (nicht mit konditionierungen der lebensmittelindustrie o gesellschaftlichten gewohnheiten verwechseln)...

saisonal und regional, biologisch und nachhaltig, unverarbeitet und frisch sollten die kriterien für gute und bekömmliche lebensmittel sein ; selber mit liebe und achtsamkeit gekocht, dann wird auch das essen gesund und schmackhaft...

meine 2 (o mehr) kopeken zum thema...
kopf aus, herz auf...

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