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Umfrage: findet ihr das tutorial nützlich?
   (Gestartet: 12.12.2011 13:15 - zeitlich unbegrenzt)

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Traumland-Faktotum



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  Geschrieben: 12.12.11 13:15
zuletzt geändert: 24.02.13 22:36 durch Acaine (insgesamt 31 mal geändert)
ALLEM VORAN: dieses tutorial soll keine aufforderung sein Drogen zu konsumieren etc pp, genauso kann ich nicht für 100%ige korrektheit garantieren, aber alles was ich hier geschrieben habe, ist nach bestem wissen und gewissen recherchiert.

DIE ARBEITSWEISE IST NICHT GEEIGNET UM LÖSUNGEN AUS TABLETTEN HERZUSTELLEN, DIES IST NIEMALS RISIKOFREI MÖGLICH!!!!!
--->Bei meinen Versuchen blieb die Lösung auch nach viermaliger filtration leicht milchig- diese Teilchen bringen einen zwar nicht sofort um, können aber auf dauer zu allerschwersten Lungenproblemen führen!

sers.... nachdem ich zur Zeit recht motiviert bin, möchte ich ein kleines Tutorial dazu schreiben, wie man möglichst sauber Injektionslösungen herstellt, und auch ein paar Quellen geben die generell erklären wie man sauber injiziert, und was man grundsätzlich beachten muss- diese sind allerdings auf englisch.

EDIT: Da ich nicht weiß ob Anleitungen zur injektion hier konkret verboten sind, werde ich die Links erst einfügen wenn das mit den Mods geklärt ist, ich bitte um verständnis. :)

1. Grundsätzliches zum Aseptischen arbeiten

Aseptisches arbeiten = keimfreies arbeiten. das ist unerlässlich, um Fieber durch Endotoxine (Bakterienprotein-Fragmente), Abszesse und Infektionen mit Krankheitserregern zu vermeiden.
unser Immunsystem kann zwar einiges bekämpfen, aber ich wills nicht drauf anlegen. Nachdem ich PTA bin, lodert bei solchen Themen in mir das Pflichtgefühl "lege artis" zu arbeiten- nach allen Regeln der Kunst.

Ein steriles Ergebnis erreicht man (sofern man keine Laminar-Flowbox hat) durch folgende Maßnahmen:
-Desinfektion aller Arbeitsgeräte (also auch der Hände ;) ), und des Arbeitsplatzes
-Verwenden steriler verbrauchswaren (spritzen, Filter, Kanülen)- diese werden natürlich nur einmal verwendet!
-Verwenden von sterilen Ausgangsstoffen (Wasser für Inejektionszwecke)
und mindestens genauso wichtig:
-Die entsprechend saubere Arbeitsweise!

Die Methode die ich hier erklären werde, wird als "kaltsterilisation" bezeichnet, da sie ohne Autoklavieren (Töten der Keim durch heißen Dampf) auskommt.

Eine Grobe Übersicht welche Geräte von nöten sind:
-Sterile Spritzen, am besten einige die 10ml Volumen fassen.
10mlspritze3.jpg
-2 Sterilfilter für Spritzen: hier ein verpackter und einer nach Anwendung
filtera.jpg
-Ein sauberes, kleines Becherglas
-Isopropanol zu Desinfektion
-Zellstoff
-Kanülen, mittlere Länge
kanlen.jpg
-Mehrdosenbehältnisse (Durchstechflaschen) - rechts die sterile Variante, diese wird benötigt!
durchstechflaschen.jpg
-Natürlich den Wirkstoff
-Eine Waage die entsprechend genau ist- zu bevorzugen ist eine, die auf 1 milligramm genau geht.
meine Tomopol ist hier vollkommen ausreichend, habe sie mit geeichten Gewichten kontrolliert.
waageh.jpg
-Steriles Wasser zu Injektionszwecken, das gibts in Ampullen zu 10 x 5ml in der Apotheke ("Ampuwa")
----> 0,9%ige Kochsalzlösung würde auch gehen, aber die Lösung ist dann nicht mehr 100%ig isoton (Gleiche osmotische Spannung wie das Blut), außerdem könnte es die löslichkeit des Wirkstoffs behindern, meinte mal wer in nem anderen Forum- wobei 0,9% kochsalz doch sehr wenig sind.

Da Leitungswasser in Deutschland sehr keimfrei ist, kann man es auch verwenden. Aber es könnte probleme mit der löslichkeit geben, da aus dem Wasserhahn quasi "Mineralwasser" kommt, also da sind schon jede menge gelöste salze drin, jeder der mal nen Wasserkocher entkalkt hat, weiß wovon ich rede. bei den Stoffen ODT und AH7921 hatte ich allerdings noch nie Probleme alles gelöst zu bekommen.

Ich empfehle jedoch das "Brausedingsbums" abzuschrauben und das Wasser gut 2-3 Minuten laufen zu lassen. Das Wasser im Hahn steht da evtl schon nen tag, und ich hab diese Brauseteile letztens gereinigt-kein schöner Anblick. Auch wenn Micronfilter ein wahres Wunder der Technik sind.... ich fühl mich besser dabei. :D
ampuwa.jpg

auf isotonie und iso/euhydrie gehe ich hier nicht ein, da das sehr, sehr weit in fachliche tiefen führen würde (Formeln, Gefrierpunktserniedrigung etc- wenn das Ding hier am Ende keine sau liest hat das Tut auch seinen Zweck verfehlt....). daher werde ich mich hierbei ABSOLUT auf intravenöse applikation beschränken!
Die Thematik der Konservierung habe ich auch rausgenommen, da es einen extremen Mehraufwand darstellt, und Nipagin/Nipasol auch recht allergen sind. Im idealfall lässt ein 30mm Micronfilter keinen einzigen Keim durch, also kann sich auch keiner vermehren. Viren sind ein anderes Problem, sie werden durch Micronfilter NICHT aufgehalten. also beim sterilisieren der Arbeitsgeräte nicht am Isopropanol (Oder besser Viruzide Lösungen wie sie beim Arzt hängen!) sparen. Am besten jeden Spatel mehrere minuten einlegen.

Grundsätzliche Anforderungen an i.v.-Injektionslösungen:

Zitat:
Injektionslösungen sollten idealerweise einen pH-Wert von etwa 7,4 haben, da dieser Wert
dem des Blutes entspricht. Dieser Wert ist nicht zwingend vorgeschrieben, manchmal kann
er aus Gründen der Arzneistoffstabilität nicht eingehalten werden. Er sollte aber auf keinen
Fall die Werte 3 unter- bzw. 9 überschreiten. Ober- bzw. unterhalb dieser Werte entstehen
bei der Injektion starke Schmerzen und das Risiko einer Thrombophlebitis steigt. Oberhalb
des pH-Wertes von 9 treten häufig nekrotische Gewebsschädigungen auf [DeLuca und
Boylan,1984].

Die Isotonie einer intravenös zu applizierenden Zubereitung ist nur bedingt wichtig. Wenn
die Applikation so langsam erfolgen kann, dass eine ausreichende Verdünnung durch das
Blut gewährleistet ist, muss die Zubereitung nicht blutisoton sein.....


Aus einer dissertation der FU Berlin, Autorennamen konnte ich leider auf die schnelle nicht finden.

KURZ UND KNAPP: wenns wehtut, sollte man sich das mit der i.v.-anwendung nochmal überlegen, Phenibut ist da so ein Beispiel- liegt im Wasser mit einem pH-Wert von 2,3 vor, und das spürt man auch.
"Thrombophlebitis" heisst unterm Strich das ein Gefäß vernarbt und dann immer schlechter zugänglich wird, was natürlich auf jeden Fall vermieden werden sollte.


Genug zum Grundsätzlichen- In diesem Sinne: An die Arbeit.

1. Grundlegende Info einholen
ist der Stoff für die i.v.-Applikation überhaupt geeignet?Viele Benzos sind quasi wasserunlöslich, Phenibut hat einen pH-Wert von 2,3. AH 7921 wurde in vielen Foren als unlöslich beschrieben, dabei lag es nur als Base vor. Seid gründlich mit eurer Informationsfindung. Besonders wichtig ist die Löslichkeit.

2. Macht eure Rechnungen.
UND MACHT SIE GRÜNDLICH. 50mg/ml anstelle von 5mg/ml kann euch ins KH schicken oder auch ins Grab. Lieber dreifach rechnen, am besten jemand anders nochmal nachrechnen lassen, so simpel das ganze auch erscheint!

3. Material abwiegen
-Stellt sicher das die Waage gerade(!!!!) steht, auf festem, vibrationsfreiem Untergrund. sie darf auf keinen Fall wackeln. Am besten so weit weg wie möglich von elektronischen Geräten. Vorher Kalibrieren, im idealfall mit geeichten Gewichten prüfen. Die Möglichkeit hat leider kaum einer.
bei größeren mengen im 500-1000mg-bereich stellt ihr den Pott auf die Waage, schaltet sie an, tariert sie wenn nötig und fügt solange Substanz hinzu bis ihr beim gewünschten Gewicht angekommen seid.

ABER
wenn ihr 20mg abwiegen wollt, läuft das anders ab. ich wills mal in kurzform schreiben....
-Waage an, Gefäß wiegen, gewicht notieren.
-Gefäß runter, Substanz nach grober Schätzung einfüllen.
-Gefäß auf die waage. Sollte diese bis dahin ausgegangen sein, habt ihr das Gewicht vom Gefäß, und könnt Subtrahieren. zu wenig? Selbes Spiel! Gewicht notieren.
-gefäß von der Waage nehmen und ein klein wenig mehr hinzufügen, wieder draufstellen. bis ihr eure 10mg habt.

Ganz geringe Änderungen können selbst Präzisionswaagen nicht einwandfrei festhalten, deshalb diese prozedur.
Das hier ist nur Kurzform, wenn ihr mit hochpotenten Substanzen "rumspielen" wollt und Fragen habt, schreibt mir bitte eine PN.

4. Lösen der Substanz
Entnehmt die gewünschte Menge steriles Wasser, oder auch Leitungswasser in einer Spritze, die genug Volumen fasst. Sehr zu das ihr mit Allen Arbeitsgeräten möglichst nichts berührt! Bakterien sind nicht weiter schlimm, die filtern wir dann raus, aber auch VIREN sind überall!
Spannend wird es erst im nächsten Schritt. Wenn sich die Substanz nicht schnell oder Vollkommen löst, erwärmt die Lösung. Aber hier beachten, wie die Löslichkeitsdaten sind. bei 100°C kann es schon sein das sich 500mg xxx in einem milliliter Wasser lösen. aber wenn ihr das ganze warm durch den Filter ins Gefäß jagt, kann nach dem Abkühlen die böse Überraschung kommen: ihr habt in eurer Sterilen Lösung Kristalle schwimmen!

lsungecutresize.jpg


5. Filtration der Lösung
Wenn sich die Substanz vollständig gelöst hat, und ihr eine mehr oder weniger klare lösung vor euch habt, zieht diese in eine Spritze auf- Spritzenfilter und Kanüle (nicht zu klein, 0,6mm Durchmesser darf sie schon haben) liegen bereit, noch versiegelt.
Nehmt nun als erstes den Spritzenfilter und öffnet ihn. Nicht direkt anfassen, einfach die Spritze mit der zu sterilisierenden Lösung in die dafür vorgesehene Öffnung stecken. Jetzt das ganze aus der Verpackung entnehmen, und ohne mit der Auslassöffnung irgendetwas zu berühren schnell eine Kanüle auspacken und anstecken.

Das selbe wiederholt ihr mit einem zweiten Filter, wenn ihr ein Mehrdosenbehältnis befüllen möchtet, allerdings NUR mit einer Kanüle (auch diese nicht zu dünn). Als nächstes muss der Gummi gründlich desinfiziert werden, danach könnt ihr Luft- und Lösungsfilter durch den Gummi stechen.
WICHTIG: Die Kanüle des Luftfilters darf unter keinen Umständen zu tief in die Ampulle eingeführt werden! Sonst presst ihr beim befüllen die Lösung evtl. gleich wieder in den Luftfilter. Dieser ist, einmal mit Wasser benetzt, unbrauchbar. Er lässt quasi keine Luft mehr durch.

-----> Beim Entnehmen besteht dieses Problem nicht, es wird Luft durch den Filter gezogen und dadurch Keimfreier Druckausgleich möglich.

schritt5b.jpg

Jetzt langsam die Lösung durch den Filter drücken. Gemächlich, sonst kann es passieren das sich Filter und Spritze durch zu hohen Druck trennen- die ganze Suppe fliegt euch um die Ohren, und ist verloren.
Das folgende Bild zeigt wie beeindruckend gut Sterilfiltration funktioniert- oben "a drüba brüh'", und unten kristallklares Wasser. :)

schritt6.jpg

6. Zur Sicherheit: Der "Bubbletest"
Wenn ihr absolut auf Nummer sicher gehen wollt, könnt ihr überprüfen ob der Filter Lochfrei und in Ordnung war. Vorab: der Filter wird dadurch unbrauchbar!
-Zieht 10ml Luft in eine Spritze
-Steckt sie auf den Filter
-Haltet die Kanüle in ein Glas mit Wasser
-Komprimiert die Luft solange, bis ihr bei der 1ml-Markierung angekommen seid
-Erst bei erreichen oder unterschreiten der Markierung darf die Luft schlagartig durch den Filter entweichen!
-10 Bar sind genau der Druck bei dem ein mit Wasser benetzter Micronfilter "die Poren freimacht" und die Luft entweichen kann.

7. Entnahme der Lösung
Bei der Entnahme gilt zu beachten, das ihr wieder desinfiziert und den Luftfilter anbringt. Mit einer sterilen Spritze + Kanüle entnehmt mir das gewünschte Volumen- UND WECHSELT VOR DER INJEKTION DIE KANÜLE!!!
Letzteres ist unglaublich wichtig, daher auch Capslock. Der Gummi ist unglaublich zäh und zerstört die scharfe Spitze der Kanüle, was euren Venen unheimlichen Schaden zufügt!

Schlusswort
Zuletzt eine Anmerkung, die sein muss, da meine Ansprüche an perfekte Arbeit halt doch mit der Realität kollidieren.
Die Filter sind teuer, und nur die wenigsten werden es sich leisten können für jeden Filtrationsvorgang einen neuen Filter zu verwenden. Ich habe solche Filter teilweise unheilig lang genutzt, was ich natürlich niemandem empfehle- aber unter dem Strich ist entscheidend das ihr dass "Business End" des Filters sauber haltet. Für jede Filtration eine sterile Kanüle aufsetzen ist dahingehend Pflicht.
Wenn ihr den Filter in dieser unkorrekten weise weiterverwenden wollt (besser ein benutzter Micron-Filter als ein Kippenfilter, so ist die Realität), dürft ihr keinen abschließenden "Bubbletest" durchführen, denn dadurch wird der Filter unbrauchbar (Asterile Luft und Flüssigkeit gelangen hinter die Filtermembran).

EDIT: Über ein Jahr hats gedauert, doch jetzt ist Richtfest. ^^ ich werd auch in zukunft am artikel feilen und ihn wo möglich verbessern.
Hoffe nur das er nicht zu unübersichtlich ist und durch seinen Umfang abschreckt... Sollten Fragen bestehen einfach posten! headbanging
ODT-i.v.-Fan im Ruhestand :)
Kommentar von katha (Traumland-Faktotum), Zeit: 05.11.2012 20:42

vorherigen Threadtitel "Herstellung Steriler Injektionslösungen" auf Wunsch von acaine ergänzt und geändert.
 
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Homepage ICQ MSN Skype
  Geschrieben: 14.12.11 18:58
Besten Dank erstmal für eine so ausführliche Anleitung! ;)
Ein paar Fragen hätte ich dann doch noch, bezüglich meines Vorhabens eine Morphium-Lösung (Morphinsulfat-Pentahydrat) 10mg/ml herzustellen:

Bis jetzt hatte ich mein Morphium immer mit der isotonischen Kochsalzlösung aufgekocht, doch wie du schreibst sollte man diese eher meiden wegen der Osmolarität die dadurch nicht mehr im richtigen Bereich wäre. Heißt das jetzt wenn ich das isolierte Morphium in Pulverform dieser isotonischen Kochsalzlösung beifüge das das ganze nicht mehr isotonisch ist? Oder gibt es irgendeine Möglichkeit das man die iso. NaCl verwenden kann und das ganze isotonisch bleibt ohne auf Wasser zu Injektionszwecken auszuweichen? Mit der Vermutung das eine isotonische Kochsalz-Morphium Lösung "gesünder" wäre, weil bei den pharmazeutischen Morphium-Injektionslösungen ist so gut wie immer 0,9% NaCl drinnen.

Dann würde ich noch genaueres zu Thiomersal wissen. Bekommt man dies aus der Apotheke und wenn ja in welcher Form kommt dies vor und wie wird es genau angewandt?

Um eine Morphium-Injektionslösung komm ich bald schon nicht mehr herum da ich meine 20mg in Form von Kügelchen aus Substis bald auch nicht mehr mit meiner Almasa abwiegen kann. Das Ziel wäre eine 10mg/ml Lösung mit einer Gesamtmenge von 600mg Morphin-Pentahydrat auf 60ml das ganze würde dann in eine Durchstechflasche/Mehrwegflasche mit passendem Volumen (warscheinlich 100ml) und mit einen Gummistopfen darauf. Kann ich da einen gebrauchten von einer 100ml 0,9% NaCl-Flasche verwenden oder brauche ich einen neuen aus der Apotheke?

Grüße

Psy Wordex
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  Geschrieben: 15.12.11 07:47
also..... es gibt keine möglichkeit, denn diese 0,9% IST isotonisch. wenn du wasser oder salz hinzufügst, "zerfällt" dieser zustand.
allerdings ist eine hypertone lösung manchmal unvermeidbar, und weil kleinere mengen i.v. eh sofort stark verdünnt werden, ist es vernachlässigbar.

stell dir das so vor- wenn du eine hypotone lösung injizierst, saugen die blutzellen wasser auf, dadurch können sie platzen> nicht so gut.
bei einer hypertonen lösung wäre das gegenteil der fall, sie schrumpfen. damit können die zellen eine zeit lang leben, und bei 1-5ml wird das eh schnell wieder ausgeglichen.

stammt dein morphin aus einem präparat oder kannst du es in reinform isolieren?
wenn letzteres der fall ist, und sofern keine anderen lösliche stoffe in der tablette sind, kannst du es ja extrahieren.
wenn du nun das reine morphin hast, kannst du über formeln (die ich heute noch posten werde) berechnen wie viel natriumchlorid zu hinzugeben musst, damit die lösung isoton ist.

wenn die injektion NICHT i.v. ist, sollte genrell isotonie und euhydrie (gleicher ph-wert wie das gewebe in das injiziert wird) gegeben sein!

zum thiomersal werde ich mir noch was anderes überlegen. es ist eine giftige quecksilberverbindung, allerdings wird sie so niedrig dosiert, das kleine dosen kein problem sind, siehe impfungen.
aber bei chronischem gebraucht könnte das problematisch werden- ich werde ein anderes suchen, muss mal recherchieren.... nipagin + nipasol wäre optimal, das kriegt man auch mit sicherheit in der apotheke.


heute kommt aber noch mehr in den post, gestern ist wieder material gekommen, d.h. ich kann fotos zur korrekten verwendung der sterilfilter etc. machen.
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ICQ
  Geschrieben: 15.12.11 10:54
Woher kriegt man die Daten, inwiefern div. RC und deren Salze den pH Wert der Lsg. beeinflussen? Und wie geht man mit gestreckten Substanzen vor?

Ich meine, wenn man das nicht weiß, find ich den Guide rel. sinnfrei, weil fast alle Drogen entweder RCs oder Straßenware sind.... Außname Arznei , aber die sollte man eh net missbrauchen....
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  Geschrieben: 15.12.11 12:31
Also würde aus einem Präperat (Substitol) das Morphinsulfat-Pentahydrat extrahieren wobei ich mir wegen gewissen Vorgehensweisen sicher bin das der Reinheitsgehalt auf jeden Fall hoch genug ist um es für eine Injektionslösung zu verwenden. Wenn ich das Morpium erstmal extrahiert habe, so kann ich mittels Feinwaage und ein paar Werten den prozentuellen Reinheitsgehalt errechnen.

Anhand von diesen Reinheitsgehalt könnt ich dann mit deinen (Acaine) Formeln diverse Informationen für die Herstellung der Injektionslösung erhalten. Läuft doch über Stoffmenge, molare Masse u.ä. oder? Wie sollte ich im weiteren Verfahren vorgehen, mir fallen da zwei Möglichkeiten ein:

a) Wasser zu Injektionszwecken + x Morphinsulfat-Pentahydrat + y NaCl (x und y bilden die entsprechenden Mengen für eine isotonische Lösung)
b) isotonische Kochsalzlösung wird mit Wasser zu Injektionszwecken verdünnt, so dass durch die Zugabe von x Morphinsulfat-Pentahydrat eine isotonische Lösung entsteht

Welche ist geeigneter?

Grüße

Psy Wordex
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  Geschrieben: 17.12.11 16:32
also ich würde an deiner stelle einfach methode a anwenden, psy.
sofern du das morph wirklich sauber extrahiert kriegst solltest du damit einwandfrei arbeiten können. ich würd mal versuchen in wasser gelöste tabletten zu sedimentieren, evtl legt sich nach einigen tagen auch das feinste zeug auf den boden.


@pilz
den pH-wert würde ich experimentell messen. wie ging das? per titration? xD chemie-prakti is lang her.

der pH-wert ist aber tatsächlich interessant, da man MXE wohl aufgrund seiner dissoziativen wirkung lieber i.m. haben will, um nicht im m-hole zu landen.
wobei das nur meine theorie ist, ich habe keine erfahrung mit MXE.

für die isotonie kann man mit der molaren masse arbeiten, ich werd die methode nach DAC evtl noch heute ins tut einarbeiten.

bei straßenstoffen ist wohl alle mühe vergebens, was isotonie und pH-wert angeht, da kann man froh sein wenn man alle bakterien und partikel rausbekommt.
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  Geschrieben: 18.12.11 02:10
Welche Bezugsquelle gibts denn für NaCl das für diese Zwecke geeignet ist? Kochsalz aus dem Supermarkt wird wohl auf keinen Fall taugen...
Nun sollte alles an Equipment vorhanden sein dann werd ich das auf jeden Fall angehen - Das wird bestimmt interessant, fahr voll auf solch ein genaues steriles arbeiten ab, und mit dem Ergebnis wären dann wieder einige Gesundheitsrisiken minimiert ;)

Grüße

Psy Wordex
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  Geschrieben: 05.11.12 19:18
doch, kochsalz ausm supermarkt tuts genauso, bin ich mir sehr sicher. da es als trockenes, reines salt ziemlich beschissene lebensbedingungen für bakterien bietet..... wie die virenbelastung bei kochsalz aus deutschen supermärkten aussieht, keinen blassen schimmer. xD

ich hab heute endlich die motivation gefunden weiterzumachen, und werde nun trotz allem das thema isotonie unter den tisch fallen lassen erstmal, da es für den i.v.-konsum irrelevant ist, zumal die meisten, nicht allzu potenten stoffe eine hypertonie der lösung auslösen dürften. und falls ich es noch nicht gesagt habe: die verkraften blutzellen wesentlich besser als das gegenteil, bei dem sie sich aufblähen und platzne würden. außerdem kommt es bei i.v.-anwendung zur sofortigen verdünnung, kleinere mengen dürften da gar keine veränderung auslösen.

ihr müsst bedenken: mit jedem herzschlag wird ein thrombozyt 80cm durch unsere venen/arterien beschleunigt! da is ne menge potenzial für vermischung.
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  Geschrieben: 05.11.12 20:33
zuletzt geändert: 05.11.12 21:27 durch Kruemel (insgesamt 1 mal geändert)
Acaine schrieb:
wie die virenbelastung bei kochsalz aus deutschen supermärkten aussieht, keinen blassen schimmer.

Viren brauchen immer einen Wirt und sind alleine nicht überlebensfähig.
Da sich im Salz keine Lebewesen besonders gut halten können, behaupte ich, dass darin auch keine Viren vorfindbar sind.
Bakterien sind in wasserfreier Umgebung auch nicht fortpflanzungsfähig und die Kontaminationsgefahr ist insgesamt sehr gering bei handelsüblichem NaCl.
Ich bin keine Signatur. Ich putz' hier nur!
Traumländer



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  Geschrieben: 05.11.12 23:23
@ Krümel
Zitat:
Viren brauchen immer einen Wirt und sind alleine nicht überlebensfähig.

Aber können Viren sich nicht "Einkapseln" und so auch sehr extreme Lebensräume überleben?
Diese "eingekapselten" Formen sind immernoch Reproduktionsfähig und könnten dementsprechend auch in Salz überleben. Ich glaub in der "eingekapselten" Form heißen die dann "Sporen". Mein Biovortrag darüber ist leider schon 2-3 Jahre her...


"Immer wieder, wenn ich aus dem Leib aufwache in mich selbst, lasse ich das andere hinter mir und trete ein in mein Selbst; ich sehe eine wunderbar gewaltige Schönheit und [...] bin in eins mit dem Göttlichen" (Plot. IV.8.6)
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Traumland-Faktotum



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  Geschrieben: 05.11.12 23:54
jo, sehe das genauso. viren sind imo definitiv keine lebensform, da sie keinen stoffwechsel besitzen. sie sind das was sie sind: ein molekulares programm zur fortpflanzung. meine ansicht zur thematik....

achja, sollten jemandem fehler auffallen, würde es mich freuen wenn man mich darauf hinweist. :)
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Abwesender Träumer



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ICQ
  Geschrieben: 04.01.13 20:04
Schönes Tutorial. Aber was tun, wenn der Wirkstoff nicht hydrophil ist?
... ein tiefer Fall nach unten, und die Treppe wieder rauf ...
= = = = =
... und danke !
Abwesender Träumer



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ICQ
  Geschrieben: 04.01.13 20:05
Umwandeln in ein mögliches Salz oder versuchen in Ethanol zu lösen.
Logbucheintrag 6.1.2: An meinem Fenster fliegen Menschen vorbei ...
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Traumland-Faktotum



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  Geschrieben: 04.01.13 21:12
genau oder eben das passende lösungsmittel finden. ethanol würde ich jetzt nicht grade empfehlen, da selbst kleinste mengen fies für die venen sind. benzos zum beispiel lassen sich mit propylenglycol als solubilisator in wasser einmischen. aber das thema geht noch tiefer.....
ODT-i.v.-Fan im Ruhestand :)
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Traumland-Faktotum



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  Geschrieben: 26.02.13 16:35
*schieb*

die version 1.0 ist fertig, und zum abschuss freigegeben. ich werde mich in zukunft noch anderen themen widmen (evtl doch noch isotonie, für freunde der fortgeschrittenen galenik :D ), eine FAQ zum korrekten injizieren habe ich schon in arbeit.
ODT-i.v.-Fan im Ruhestand :)

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