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Ex-Träumer
  Geschrieben: 06.06.15 12:22
Liebe Freunde des Drogenkonsums,
es ist ja nun mal so, daß ich bald das 50jährige Jubiläum meines ersten Drogenkonsums (Atropin - ausgerechnet, es hätte gleichzeitig auch der letzte Konsum sein können ...) "feiere". In der Zwischenzeit hat sich viel getan, ein politoxes Leben halt.
Um das geht es mir eigentlich gar nicht. Es geht eher darum, mal zu entsagen. Und zwar ganz bewußt. Jahrzehntelang war ich keinen einzigen Tag nüchtern und habe mir damals schon des öfteren gedacht, eigentlich sollte ich einmal ein paar nüchterne Tage einlegen um zu spüren, wie es sich anfühlt, vollkommen nüchtern zu sein. Gedacht und nie getan, eh klar, war ich doch trotz all der vielen "schlauen" Worte, die ich von mir gebe, um keinen Deut besser als sonstwer, wenn's um Konsum ging. Zumeist war es gar nicht möglich, denn wenn man an Opiaten hängt (tat ich ja fast durchgehend) tut man sich gar nicht leicht damit, mal eben einen Tag auszusetzen.
In den letzten Jahren bin ich etwas schlauer geworden, mir wurde vieles bewußt, das zuvor im Rausch unterging. So habe ich gelernt, mit meiner großen Liebe, dem Morph so umzugehen, wie ich es nie für möglich gehalten hätte. Seither gibt es etliche (zu viele wie ich manchmal denke - was würde ich jetzt für einen guten Joint geben ... ;-) ) "nüchterne" Tage und sie tun mir gut.
Ich bin der festen Überzeugung, daß jedem Konsumenten von Drogen gelegentliche Nüchternheit wohltun würde. Im Prinzip ist es ja nichts anderes, als sich in einem Rauschzustand zu befinden, es ist schlicht und ergreifend ein veränderter Bewußtseinszustand - beides, nüchtern zu sein oder in einem Rauschzustand, je nach Betrachtungsweise. Für den Dauerdichten ist ein nüchterner Tag uU sogar interessanter als die "rauschhafte" Normalität.
Das brachte mich auf die Idee, jenen von Euch, die ähnlich denken (es probieren möchten), einen Drogenfasttag vorzuschlagen. ZB einmal in der Woche ganz bewußt gar nichts zu nehmen, das meine ich damit.
Will es jemand versuchen und dann darüber berichten ? Ich glaube, daß dabei ganz interessante Dinge ans Tageslicht kämen und daß so mancher Bericht wertvoll für Andere sein könnte.
Es geht hier in diesem Forum ja um Drogenkonsum und irgendwie sind wir alle auf der Suche. Nur daß so Mancher gar nicht weiß, was er sucht. Dabei könnten meiner Meinung nach solche Momente des Bewußtmachens äußerst hilfreich sein.
Seien wir uns ehrlich, wir übertreiben (fast) alle in/mit unserem Konsum, stopfen 'rein, was irgendwie geht und dann fühlen wir uns gar nicht gut. Das wird aber in Kauf genommen und mit der nächsten Dosis wird versucht, das "schlechte" Feeling umzudrehen. Kann schon funktionieren. Aber wie oft funktioniert es und wie oft nicht ? Speziell nach längerem Konsum ist das Ganze doch nur mehr eine endlose Suche nach - ja, wonach ? Außerdem ist der Aufwand oft genug in keiner Relation zum "Gewinn".
Die Sensationen, das Superfeeling der ersten Male bleibt zwar irgendwo im Gedächtnis als Referenzpunkt sozusagen, aber die Jagd nach der Wiederholung dieses Feelings ist doch eigentlich lächerlich. Schnell bemerkt man, daß man einem Phantom nachjagt.
Darum wurde ich vom Druffi zum Genießer. Das klappt recht gut, nur muß man es auch umsetzen. Eine Möglichkeit, ein erster Schritt dazu könnte ein Drogenfasttag sein, ein Tag, den man bewußt bewußt erlebt, ohne Beeinträchtigung irgendwelcher Substanzen.
Genug gelabert, das soll ohnehin nur eine Skizze der Idee sein und ich möchte sie zur Diskussion stellen bzw zum Test aufrufen.
Bin gespannt, ob was 'rauskommt und wenn etwas 'rauskommt, was es sein wird.
LG
road
 
Abwesender Träumer



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1 Langzeit-TB

  Geschrieben: 06.06.15 13:50
Road mein lieber du kommst auf Ideen :D Ist ja fast schon lobenswert...
Um deinen Theard mit einer ersten Erfahrungen zu fühlen möchte ich mich selbst zitieren.
Habe vor einiger zeit mal "frei" gemacht und bin nahezu suizidal geworden ^^ daher ist das regelmäßige fasten eher nichts für mich, da ich sehr serotonin lastig konsumiere und im fall einer Bremse von 100 auf 0 in heftige Depressionen verfalle.
Spoiler meinen Betrag aus dem Trama Theard hier, ist vlt. Nich genau das was du dir vorgestellt hast aber ein anfang außerdem ähneln einige Passagen deiner Idee im algemeinen...mrgreen

Spoiler:
link
Desaster schrieb:
Bin gerade aus dem Sauf-Koma erwacht (jaja is noch frühe ne sehr lange story XD egal jetzt) für den heutigen Tag hab ich mir also mal Trama-Frei gegeben und wie das nun mal so ist überschlagen sich die Gedanken da meine Psyche gerade in einen Zustand verfällt in dem sie sich mit Gedanken und Gefühlen auseinandersetzten muss. (nervig son natürlicher zustand ^^)

Glücklicherweise bin ich noch vom Alk benebelt und die volle Bandbreite der Gedanken erreicht mich nicht. Bevor sie das tun kann habe ich morgen wahrscheinlich schon wieder etwas intus, ich befinde mich also in einem Schwebezustand in dem ich einerseits in der Lage bin zu betrachten wie ich nüchtern bin... und wie ich eben nicht nüchtern bin.

Ich kann empfehlen mal "nüchtern" eine Selbstreflexion durchzuführen.
Ihr (dauerkonsumis) werdet überrascht sein was da auf euch wartet.
Von dem ganzen Persönlichen Scheiß mal abgesehen, ist es gerade eine Erkenntnis die mich zum nachdenken bringt.

Ich rede mir oft während des Konsums (also immer) ein das mich der Konsum kaum verändert, kaum etwas ausmacht.
Oha, da hab ich mich böse verhauen.

Ganz egal wie viel oder wenig ihr über Zeitraum X nehmt, ihr seit euch niemals, zu keinem Zeitpunkt der Auswirkungen bewusst.

1000 Dinge die ich im Normalzustand (also drauf) für vollkommen "normal" erachte, gehören, wie mir gerade klar wird, keineswegs zu mir bzw. sind kein bisschen "normal" (was immer das heißen mag).

Ich erahne also gerade wie mich der Konsum verändert hat. Das ist unglaublich, denn ich hätte niemals gedacht das die paar mg über Jahre (während ich das schreibe ahne ich bereits wie sich das lesen wird -.-) solch krasse Veränderungen zur folge hätten.

Man merkt es überhaupt nicht, das einschlafen, das nichts tun, essen, rauchen, tv gucken einfach alles ist verändert worden. Meist ins Positive. Nur bleibt mein Nüchternes "ich" auf der Strecke und entwickelt sich nicht weiter. Doof wenn ich dieses "ich" iwan nochmal benutzen will.

Was ich nun abschließend damit sagen will, unterschätzt niemals welche Kraft der Dauerkonsum tatsächlich besitzt.
Ich erkenne den Menschen der das schreibt und im Spiegel so blöde drein schaut nicht. Kann aber sagen das mir nicht gefällt was ich sehe.
Ich würde nicht sagen das ich ihn nicht leiden kann, nein es gefällt mir nur einfach nicht.
Die temporäre Lösung für dieses Problem steht natürlich bereit, nur fürchte ich nun das mir dieser Typ iwan wieder begegnen wird...und mich mehr entsetzen wird als jemals zuvor. Vermutlich werde ich ihn wieder sehen wenn ich auf ihn angewiesen bin und das wird übel.

Ich werde nichts ändern soviel steht fest. Da bin ich mir mal ehrlich genug. Aber es graut mir wohin das führen wird...beschweren werde ich mich jedenfalls nicht, dafür habe ich zu oft entschieden.

Gerade schlägt auch der Erkenntnis-Modus in leichte depris um.
Wahrscheinlich da ich die Erkenntnis gerade verarbeite und erkenne das es nicht so toll aussieht.

Ich weiß das es einigen Leuten durchaus schlechter geht, aber kann das wirklich ein Trost sein ?

Normalerweise zieht der Spruch bei mir. Heute nicht.
Dazu die Antwort von Blockmeister, auch sehr interessant wie ich finde :
Blockmeister schrieb:
@desaster

Das nüchtern sein wirst du komplett neu lernen müssen. Das wird eine sehr schwere Geburt werden. Ich weiss es aus eigener Erfahrung. dazu der Entzug... man sollte mehr Tage nüchtern sein als drauf um dem vorzubeugen.


Auch die Antwort von Blockmeister deckt sich mit dem kontext deiner Idee, ist also finde ich durchaus eine Überlegung wert.
Wie Hart ich bin? Letzte Woche hab' ich mir den Zehennagel gestoßen, als ich meinen Kräutergarten bewässert hab', und ich hab' nur 20 Minuten lang geheult!
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 06.06.15 18:32
Hey road!

Das hört sich ziemlich interessant an. Ich habe phasenweise auch täglich konsumiert, mir haben es dabei die Benzos angetan. Weniger oft als ich es gerne hätte habe ich dann Pausen, von z.B. einem Monat eingelegt, in denen ich gar nichts konsumiert habe. Sich durchzuringen so etwas anzufangen ist echt hart. Es aber durchzuziehen kaum! Hat man seine Gewohnheiten erstmal auf einen nüchternen Lebenswandel eingestellt, ist bei mir immer alles super gelaufen, ich habe mich prima gefühlt und gemerkt, dass ich die Drogen eigentlich gar nicht unbedingt brauche. Deshalb ist das auf jedem jedem mit regelmäßigem Konsum zu empfehlen.

Bis ich die nächste Pause allerdings mache wird wohl noch einige Zeit vergehen. Denn z.Z. bin ich relativ zufrieden mit meinem Konsum. Und sich die ein oder andere Sache mal einzubauen, alleine oder mit Freunden oder ein kühles Bier zu trinken hat schon auch was. Gerade deshalb finde ich deine Idee super, einen Drogenfasttag in der Woche zu machen. Vom Prinzip her ähnlich dem "Vegggie-Day" es soll kein Verzicht sein, sondern es soll uns gut tun! Also ich wäre sofort dabei. Und zu wissen, dass am selben Tag auch noch andere LdTler die andere Realität erleben, würde mich zusätzlich motivieren.

Wie wäre es also mit Montag wink
Wer will dass die Welt so bleibt wie sie ist, der will nicht dass sie bleibt!
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 06.06.15 20:17
Also ich würde auch mitmachen bei nen drogenfastentag aber nicht an einem Montag den Geb ich mir nicht nüchtern hahaha
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 06.06.15 20:28
Hallo zusammen, da bin ich... :)

Drogenfasten erfolgt bei mir meist unfreiwillig, wenn die Versorgungslage schlecht ist, wirkt sich in der Regel aber eher positiv aus - zumindest im Nachhinein betrachtet, wenn wieder was da ist... ;) Der Pegel sinkt, die baseline-Klarheit kommt zurück, bestimmte Aktivitätsmuster werden wieder wichtiger, die während ausgeprägter Drogenphasen eine untergeordnete Rolle spielen, wobei es bei mir heutzutage hauptsächlich auf Cannabis, Alkohol, diverse selbstgemachte Kräutermischungen (keine RMs!) und gelegentlichen Amphetaminkonsum rausläuft.

Einen festen Fastentag würde ich aber nicht einrichten wollen, mir reichen die Phasen vollauf, wo nix geht oder ich aus beruflichen Gründen nüchtern bleiben muß.
~-= Ich will einfach nur hier sitzen =-~
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  Geschrieben: 06.06.15 21:06
Ich finde die Idee ebenfalls wirklich gut einen Tag in der Woche komplett nüchtern zu verbringen. Im Moment versuche ich sogar etwas länger ohne Substanzen aus zu kommen, allerdings konnte ich es mir heute nicht verkneifen etwas Bier zum Fußball schauen zu trinken.
Aber ich wäre definitiv dabei, auch wenn man sich nicht auf einen gemeinsamen Tag einigen könnte.
"[...]- dann ist man für diesen Abend gänzlich aus seiner Familie ausgetreten, die ins Wesenlose abschwenkt, während man selbst, ganz fest, schwarz vor Umrissenheit, hinten die Schenkel schlagend, sich zu seiner wahren Gestalt erhebt."
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 06.06.15 23:30
Ich denke einen festen Wochentag für alle wird sehr schwierig sein.

Ich schreibe jeden Drogenkonsum (ausser Koffein, weil es sowieso keinen Tag ohne gibt) mit und versuche >50% der Tage ein - (also nichts) zu haben.
Klappt an sich ganz gut, nur in den Ferien versaut der Alkohol mir meine Statistik. Weil ich da fast jeden Abend 2-3 Bier trinke (ausser ich bin weg, dann viel mehr) und wenn nicht das, dann rauch ich entspannt einen.
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 06.06.15 23:45
Gute Idee Road!

Bloß wird es bei mir extremer sein, für das nächste Jahr ist erst mal eine LAAAAANGE Pause geplant ... Ich hoffe mal, ich pack's.

Dieses Jahr? Wird munter wie bisher weiter gemacht!
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 07.06.15 16:09
@Desaster - gerade Du solltest darüber nachdenken, mal gelegentlich einen Tag zu pausieren. Wirklich ! In Deinem (gespoilten) Beitrag beschreibst Du es ja eigentlich schon ganz gut. Und die Antwort von Blockmeister paßt wie die Faust auf's Auge ;-)
Ein "drogenfreier" Tag ist in der Tat wie ein Tag auf einer, sagen wir unbekannten, neuen Droge. Das ist es, was ich meinte. Wenn man dauernd dicht ist von etwas, dann wird das zum Alltag. Was macht man ? Man versucht mit noch mehr und/oder anderen Drogen etwas daran zu verändern, denn es wird fad, dauernd das selbe Feeling zu haben.
Machst Du Dich mal frei, dann vergißt Du eben nicht, wie der "normale" Desaster sich anfühlt. Du mußt halt dieses "normale" Ich akzeptieren und nach ein paarmal kannst Du es durchaus auch weiterentwickeln - was Du in Deinem Kommentar so quasi als nicht möglich beschreibst.
Ich finde, es ist ungeheuer wichtig, sich selbst nicht zu verlieren. Schon gar nicht an Drogen !
Und daß Du mich richtig verstehst, ich kann mir eine Welt ohne Drogen nicht vorstellen. Will ich auch gar nicht. Wenn ich gegen etwas wettere, dann ist es die Sucht und eben das, daß Drogen einen irgendwann "übernehmen", eben daß man sein eigenes Ich nicht mehr erkennt, nicht mehr findet. In der Auswirkung wäre das auch wie eine Sucht, denn ohne Drogen findet man sich nicht mehr zurecht und ist genauso unfrei, als würde man an einem Opiat hängen.
Mir geht's um die Freiheit, Drogen konsumieren zu können, zu "dürfen" (es sich selbst zu erlauben; ich pfeif' schon ewig auf die Verbote und habe auch die daraus resultierenden Konsequenzen auf mich genommen), dabei aber nicht zu vergessen, daß ich über die Drogen andere Sichtweisen (Stichwort Bewußtseinserweiterung) erreiche. Diese Erfahrungen ermöglichen besseren Durchblick im Leben, in der Welt und das ist (für mich) wirklich hochinteressant. Ich sage immer, ich habe fast alles mit Drogen gelernt und das ist gar nicht so wenig. Mit Drogen deshalb, weil ich ja selbst kaum jemals nüchtern war.

@psychoLono - Du hast es erfaßt, es soll gut tun ! Und es tut gut, ich weiß es, denn ohne es zu testen hätte ich das nie geschrieben. Im Moment habe ich zwar mehr "freie" Tage, als mir recht ist, aber auch das ist mehr oder minder gewollt, ich kümmere mich zu wenig und so habe ich oft genau das nicht, wonach mich eigentlich gelüstet.
Montag ist ebenso gut wie jeder andere Tag. Denn selbst, wenn mehrere mitmachen, ist es doch eine persönliche Sache. Und einen Tag zu fixieren, das macht Streß, denn gerade dann ist am nächsten Montag der schlechteste aller Tage dafür. Ganz locker, aufstehen, ok, heute ist Fasttag, und durchziehen das Ganze. Jede Wette, daß Du Dich am Abend gut fühlst, weil Du etwas geschafft hast !

@Lichtmann - LOL, die Versorgungsengpässe kenne ich. "Kommt Zeit, kommt Gift" habe ich immer gesagt. Früher war's ja so, daß man jemand gefragt hat "hast Du was ?" Dabei ging es nicht um Bestimmtes, sondern um irgendwas, das törnt. Auswahl war da eher selten möglich. Abgesehen von Hustensäften (DXM, Codein) etc.
Diese Phasen sind aber nicht freiwillig. Mir geht es um den bewußten freiwilligen Verzicht, auch wenn man etwas nehmen könnte.

@DonCaChillo - prima, such' Dir einen Tag aus und berichte dann. Es ist ja völlig egal, welchen Tag man hernimmt. Voraussetzung ist, daß man sich nicht selbst hinters Licht führt, sich selbst überlistet.

@gaben - mitgeschrieben hab' ich auch einmal. Den Kalender (1971) hab' ich noch. Was da d'rin steht, glaubt keiner, denn damals war ich im Knast und es ist kein Tag, kein einziger Tag ohne Eintrag ! ;-) Alkohol steht nicht d'rin, denn ich trinke keinen, damit hatte ich früher schon aufgehört.

@Emy Blue - Warum willst Du nicht vorher schon etwas üben ? Laaaange Pause, das klingt so zwanghaft und das ist genau das Gegenteil dessen, was ich meine. Freiwilligkeit ist wichtig. Bewußt etwas zu nehmen und auch mal bewußt nichts zu nehmen. So behält man viel besser Kontrolle über sich selbst. Wer will schon die Kontrolle verlieren, auch wenn's bei vielen so war/ist - auch bei mir selbst. Darum preise ich den bewußten Konsum ja so an, denn es ist einfach angenehmer, wenn man die Dinge bewußt macht und nicht automatisiert. Wenn dann plötzlich etwas passiert, man hat nichts, kann nichts nehmen, dann rennt man schön an ... Entzüge sind da nur ein Aspekt.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 07.06.15 18:30
Road schrieb:
@Lichtmann - LOL, die Versorgungsengpässe kenne ich. "Kommt Zeit, kommt Gift" habe ich immer gesagt. Früher war's ja so, daß man jemand gefragt hat "hast Du was ?" Dabei ging es nicht um Bestimmtes, sondern um irgendwas, das törnt. Auswahl war da eher selten möglich. Abgesehen von Hustensäften (DXM, Codein) etc.
Diese Phasen sind aber nicht freiwillig. Mir geht es um den bewußten freiwilligen Verzicht, auch wenn man etwas nehmen könnte.


Wenn das wirklich freiwillig und bewußt erfolgt, kann das sicher eine nützliche oder sogar augenöffnende Sache sein. Allerdings würde ich für mich persönlich wohl einen längeren Zeitraum als nur einen Tag wählen, da ich von meinen vielen unfreiwilligen Pausen gelernt habe, daß es einige Zeit braucht, bis ich mich mit dem Sauberbleiben abgefunden habe. Ist die erste Phase überwunden, bleibt ein gewisses Verlangen zwar erhalten, aber es überwiegt dennoch die Erkenntnis, daß man auch ohne drauf zu sein entspannen und das Leben genießen kann. Spart nebenbei auch Geld.

Das ist natürlich relativ zu den jeweils konsumierten Substanzen. Wenn man nach dem Beginn der Abstinenzphase zuerst mal mit hartem physischen Entzug zu kämpfen hat, hält sich zumindest in dieser Zeit der Erkenntnisgewinn in Grenzen, bis halt auf die Tatsache, daß es wehtut, von bestimmten Sachen zu lassen. Dennoch kann gerade das der Beginn der Einsicht in das Wirken einer Droge/Substanz sein, die vielleicht auch dabei hilft, loszulassen, wenn man keinen Bock mehr hat, und sich von dem Zeugs nicht auf (oder in...) der Nase herumtanzen zu lassen.

Ich bin nicht religiös, habe mich aber mehrfach mit Idee und Sinn von spirituell motiviertem Fasten beschäftigt. In Verbindung mit meditativen Techniken können dabei Glücksgefühle auftreten, die gänzlich mit dem Baukasten der körpereigenen Chemie erzeugt werden. Diesen Zustand habe ich persönlich noch nicht erreicht, aber es wäre doch schön, sich auf diesem Weg einem wie auch immer gearteten Nirvana anzunähern.
~-= Ich will einfach nur hier sitzen =-~
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 07.06.15 22:10
hmm haste mir ja was zum Nachdenken gegeben Road...
und das gleich in der ersten Woche deines Comebacks, ich wusste
du bist eine Bereicherung in jeder Hinsicht ;)

Nun gut ich finde an einem Versuche soll es nicht scheitern und die Logik erkennt das man
letztendlich von einem Freien Tag Profitieren wird...
Finde die Idee nicht schlecht.

Auch wenn ich gerade Schmunzeln musste.
Immerhin fängt der Dauerkonsum idr. so an nur umgekehrt.

Man sagt sich nur an einem Tag der Woche Konsumieren (oder am We)
Nach einiger Zeit ist man dann Froh wenn man mal an einem Tag nicht konsumiert hat.


Wer weiß vlt. entsteht daraus, nach diesem Prinzip, auch ein Dauerkonsum nach Nüchternheit ;)
Wäre doch iwie. Fair.

Wie Hart ich bin? Letzte Woche hab' ich mir den Zehennagel gestoßen, als ich meinen Kräutergarten bewässert hab', und ich hab' nur 20 Minuten lang geheult!
Ex-Träumer
  Geschrieben: 08.06.15 09:33
@Lichtmann - Du lieferst ein typisches Vermeidungsverhalten ;-)
Zitat: Allerdings würde ich für mich persönlich wohl einen längeren Zeitraum als nur einen Tag wählen Zitat Ende Ein längerer Zeitraum wäre besser, ist aber nicht machbar, also bleib' ich auf dem Weg, den ich eingeschlagen habe ...
Die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt, sagte ein weiser Chinese einmal. Und ich sage dazu, daß man stolpert, will man den zweiten Schritt vor dem ersten machen. Du hast ja gar keine Ahnung, wie oft ich genau deshalb auf der Schnauze gelandet bin !
Schaff' erst mal einen Tag in der Woche, dann kannst Du die Phasen ja nach Belieben verlängern. Du wirst erkennen, daß es gar nicht einfach ist, das einzuhalten. Montag - nee, heute nicht; Dienstag - zu viel Streß; Mittwoch - zu gute Versorgungslage; Donnerstag - kommt da nicht eine verlockende Gelegenheit, der man nicht entsagen kann ? Soll ich weiter aufzählen ?
Es geht ja nicht darum, sich zu kasteien, es geht darum, bewußter zu leben - auch mit Drogen. Diese können einem das Bewußtsein weit öffnen, aber sie können einen auch ganz schön in eine Sackgasse laufen lassen. Das und ähnliche Situationen zu verhindern, ein bewußt freies Leben auch MIT Drogen zu führen, das ist das Ziel, das meiner Idee zugrunde liegt.

@Desaster - ich weiß wohl, was Du meinst ;-) Der Gedanke kam mir auch, daß man zuerst an den Wochenenden anfängt ... Genau daran kannst Du aber erkennen, was ich heute schon anderswo ansprach, nämlich, daß der Weg hin und der Weg zurück sehr ähnlich sind. Ist aber gut so, denn den Weg hin kennt man, man kommt also an bekannten Punkten vorbei, die einem die mögliche Angst vor Unbekanntem nehmen.
Also los, Desaster, gib' Dir einen Tritt in den Allerwertesten, raff' Dich auf und werde das Aushängeschild für den Erfolg meines Vorschlages !
Ich baue auf Dich !

LG road ;-)

 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 08.06.15 16:35
Road schrieb:
@Lichtmann - Du lieferst ein typisches Vermeidungsverhalten ;-)
Zitat: Allerdings würde ich für mich persönlich wohl einen längeren Zeitraum als nur einen Tag wählen Zitat Ende Ein längerer Zeitraum wäre besser, ist aber nicht machbar, also bleib' ich auf dem Weg, den ich eingeschlagen habe ...
Die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt, sagte ein weiser Chinese einmal. Und ich sage dazu, daß man stolpert, will man den zweiten Schritt vor dem ersten machen. Du hast ja gar keine Ahnung, wie oft ich genau deshalb auf der Schnauze gelandet bin !
Schaff' erst mal einen Tag in der Woche, dann kannst Du die Phasen ja nach Belieben verlängern. Du wirst erkennen, daß es gar nicht einfach ist, das einzuhalten. Montag - nee, heute nicht; Dienstag - zu viel Streß; Mittwoch - zu gute Versorgungslage; Donnerstag - kommt da nicht eine verlockende Gelegenheit, der man nicht entsagen kann ? Soll ich weiter aufzählen ?
Es geht ja nicht darum, sich zu kasteien, es geht darum, bewußter zu leben - auch mit Drogen. Diese können einem das Bewußtsein weit öffnen, aber sie können einen auch ganz schön in eine Sackgasse laufen lassen. Das und ähnliche Situationen zu verhindern, ein bewußt freies Leben auch MIT Drogen zu führen, das ist das Ziel, das meiner Idee zugrunde liegt.


Ich stimme dir zu. Vielleicht habe ich mich auch falsch ausgedrückt, ich hatte in den letzten drei Jahren etliche Wochen oder sogar Monate, wo nichts, aber auch gar nichts aufzutreiben war. Aus der Not habe ich eine Tugend gemacht, indem ich mich mit der Situation bewußt auseinandersetzte und die Sache als Chance begriff, mir über mich und meine Gier klarzuwerden.

Vermeidungsverhalten versuche ich stets zu vermeiden... :) Ich habe etliche häßliche Kanten meines Konsumverhaltens und allem, was dazugehört, in den letzten zehn Jahren abgerundet, Trockenphasen schrecken mich nicht mehr, im Gegenteil, ich nehme sie als gegeben an und wandle sie durch konstruktives Denken durchaus ein eine Art bewußte Fastenzeit um, wobei ich schon viele wertvolle Erlebnisse und Einsichten hatte.

Ich denke, daß für mich der Sonntag ein guter Fastentag wäre, wenn man jetzt mal bei der Idee eines einzelnen Tages bleibt. Da hat man in der Regel auch Zeit, sich wirklich mit der Sache auseinanderzusetzen, an einem normalen Werktag hätte ich kaum richtig Muße dazu.
~-= Ich will einfach nur hier sitzen =-~
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 08.06.15 19:36
Hi
Is jetzt zufall aber ich und meine frau machen ab morgen eine woche pause
mit allem.also gras alkohol kratom
Hab mein kratom konsum jetzt innerhalb einer woche von 35g am tag auf 12 gedrückt
damit es morgen weniger schwer wird.
konsumiert wurde vorher 500-1000ml bier + 35 kratom +2.5g gras.
vor allem der gras konsum is halt ausser konntrolle geraten.
das bier is mir völlig schnuppe, kratom wird halt ausgeschlichen ist aushaltbar.
aber das gras.ich weiß sollte eigentlich am einfachsten sein aber ich rauch seit ich 14
Bin regelmäßig und viel.ich bin jetzt 28.gras ist die einzige droge mit der ich nicht umgehem kann.erhoffen tun wur uns erstmal konntrolierter umgang mit dem gras.
ne tolleranz senkung aller Substanzen und vielleicht ein fast vollständiger verzicht auf alkohol
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 08.06.15 19:46
Das Echo auf meine Idee freut mich wahrlich ! Ich bin gespannt, wann erste Berichte kommen, ob bzw wie es gelaufen ist.
Noch einmal - das Ziel sollte sein, einen Tag in der Woche bewußt nichts zu konsumieren. Wenn's mehrere sind, umso besser.
LG road

@Pizzabäcker - wenn Du nach einer Woche Abstinenz wieder einen durchziehst, dann spürst Du wieder, was Gras ist. Es ist gar kein Vergleich zu dem, was man mit dem Gewohnheitskonsum erreicht, überhaupt kein Vergleich ! Viel, viel angenehmer !

 

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